Das Leuchtturm-Geheimnis

Ein alter Leuchtturm...
Ein mysteriöser Einbruch...
Eine aufziehende Sturmflut...
Drei Kinder, die zusammenhalten wie Pech und Schwefel...
Und eine Mutter, die viel zu wenig Zeit hat...

„Das Leuchtturm-Geheimnis“ von Marie Braner ist der zweite Band ihrer „Geheimnis-Reihe“ und kann völlig ohne Vorkenntnisse zum ersten Band gelesen werden, da die Geschichten nicht aufeinander aufbauen und zudem in jedem Buch komplett andere Protagonisten vorkommen.
Das Buch aus dem magellan-Verlag ist wunderbar hochwertig gestaltet und mit vielen black-and-grey–Illustrationen versehen, die alle ebenso aus der Feder der Autorin stammen. Gleich zu Beginn des Buches befindet sich ein bebildertes Personenregister sowie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Kapiteln, die im Übrigen sehr schöne Namen tragen (z.Bsp. Geheimnis im grünen Glas, Turmgeister und Möwenschiss, …) Es gibt auch einen kleinen Gag zu entdecken.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar, so dass man sich richtig in die Geschichte hineinfallen lassen kann. Das maritime Setting ist so greifbar, dass man den Regen spüren und den Sturm tosen hören kann. Einige interessante Details, wie z.Bsp. die Arbeit in einer Seehund-Auffangstation oder Wissenswertes zu den Sternbildern, werden so selbstverständlich in die Geschichte eingeflochten, dass es zu einigen „Aha-Momenten“ kommt und es richtig Freude macht, beim Lesen noch etwas zu lernen.
Die Geschichte eignet sich ganz wunderbar zum Vorlesen (meine fast 16jährige Tochter und ich haben sie uns gegenseitig vorgelesen), aber natürlich auch zum selbstständigen Schmökern für kleine Leseratten. Allerdings sind Thema und Schreibstil schon als anspruchsvoll zu bezeichnen, was für mich persönlich die Geschichte noch zusätzlich aufwertet. Es ist keine „seichte Unterhaltungslektüre“, von der man sich einfach nur „berieseln“ lassen kann, sondern lädt zum Mitfiebern, Miträtseln und Nachdenken ein. Jedes Kapitel endet mit einem „fiesen, kleinen Cliffhanger“, der viel Spielraum für Spekulationen bietet.
Ja, und das Ende ist einfach nur perfekt – ohne jedoch kitschige Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zu erzeugen.
Ein Buch zum immer-wieder-gern-lesen, heiliges Klabauter-Ehrenwort!!!