Das Rosie-Projekt
Roman
Das Rosie-Projekt – unter diesem Motto sucht Don Tillman eine Frau fürs Leben. Und "Das Rosie-Projekt" heißt auch der Roman des Australiers ...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Rosie-Projekt “
Das Rosie-Projekt – unter diesem Motto sucht Don Tillman eine Frau fürs Leben. Und "Das Rosie-Projekt" heißt auch der Roman des Australiers Graeme Simsion – der erste Bestseller des neuen Jahres!
Hauptperson in "Das Rosie-Projekt" ist Don Tillman: 39, Genetiker, hochintelligent, sportlich ("Aikido und Radfahren") und nicht gerade arm. Mit anderen Worten: Die Frauen müssten ihm zu Füßen liegen. Doch Don ist auch ein wenig, nun ja, anders: Staubtrocken, sein Leben ist pedantisch durchorganisiert, er hat für jeden Wochentag ein standardisiertes Abendessen und Gefühle sind nicht seine Stärke. So ist Don noch nie über das erste Date hinausgekommen. Das soll sich nun ändern.
Glück in der Liebe – mit Verstand und Herz?
Don Tillman will heiraten – er weiß nur noch nicht wen. Deshalb hat er für das Rosie-Projekt, oder genauer für "das Ehefrau-Projekt", einen 16-seitigen Fragebogen für die ideale Ehefrau entwickelt: Sie darf nicht rauchen, nicht unpünktlich sein, muss Fleisch essen und bei den Eissorten sollte sie auch nicht wählerisch sein. Also hält Don es erst für einen schlechten Scherz, als sein Freund Gene ihm Rosie schickt:
"Eine Barfrau. Sie ist unpünktlich, Vegetarierin, unorganisiert, irrational, lebt ungesund, raucht, hat psychologische Probleme, kann nicht kochen, nicht rechnen und färbt sich die Haare unnatürlich rot."
Mit anderen Worten: Rosie ist die inkompatibelste Frau der Welt. Doch Rosie will Don gar nicht heiraten, sondern ist nur an seinen Fähigkeiten als Genetiker interessiert, denn sie will ihren biologischen Vater finden. Don geht also das "Vater-Projekt" an. Und während er Rosie hilft, Zahnbürsten zu stehlen, und DNA-Proben analysiert, lernt er staunend eine ganz neue Welt kennen: die Welt der Gefühle. Sind das "Vater-Projekt" und das "Ehefrau-Projekt" am Ende etwa ein- und dasselbe? Sind vielleicht beide das "Rosie-Projekt"?
Graeme Simsion schafft mit Don und Rosie aus " Das Rosie-Projekt" zwei Hauptfiguren, die man sofort ins Herz schließt und am liebsten nie wieder loslassen möchte. Mit "Das Rosie-Projekt" hat er eine herzerfrischende Liebesgeschichte geschrieben, die weltweit zum Bestseller wird. Freuen Sie sich auf Don und Rosie – freuen Sie sich auf "Das Rosie-Projekt"!
Das meint die Presse zu "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion:
"Eine große, völlig ungewöhnliche Liebesgeschichte, die so witzig und amüsant wie berührend und tiefgehend ist."
BRIGITTE
"Auf der ganzen Welt hat der Nerd Don Tillman bereits die Leserherzen erobert. In "Das Rosie-Projekt" will er eine Ehefrau finden, die spezielle Kriterien erfüllt. Die flippige Rosie scheint seinen Anforderungen so gar nicht zu entsprechen – oder vielleicht doch?"
FREUNDIN
"’Das Rosie-Projekt’ ist ein Märchen für unsere Zeit, das die erlösende Kraft der Liebe feiert."
DAILY EXPRESS
Klappentext zu „Das Rosie-Projekt “
Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.
Lese-Probe zu „Das Rosie-Projekt “
Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion1
Ich denke, ich habe eine Lösung für das Ehefrauproblem gefunden. Wie bei so vielen wissenschaftlichen Durchbrüchen, war diese Lösung im Nachhinein ganz logisch, doch ohne eine Reihe außerplanmäßiger Ereignisse wäre ich wohl nie darauf gekommen.
Alles fing damit an, dass Gene mich drängte, einen Vortrag über das Asperger-Syndrom zu halten, für den eigentlich er zugesagt hatte. Das Timing war äußerst unerfreulich. Zwar ließ sich die Vorbereitung zeitgleich zur Nahrungsaufnahme am Mittag durchführen, aber am besagten Abend hatte ich vierundneunzig Minuten für die Reinigung meines Badezimmers eingeplant. Mir blieben drei Optionen, von denen keine befriedigend war:
1. Ich könnte das Badezimmer nach dem Vortrag reinigen, was zu weniger Schlaf und folglich einer Minderung meiner mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit führen würde.
2. Ich könnte die Reinigungsaktion auf den nachfolgenden Dienstag verlegen, was zu einer achttägigen eingeschränkten Sauberkeit des Badezimmers und folglich einer Gefährdung meiner Gesundheit führen würde.
3. Ich könnte es ablehnen, den Vortrag zu halten, was meine Freundschaft mit Gene negativ beeinträchtigen würde.
Als ich Gene das Dilemma erläuterte, hatte der wie üblich eine weitere Lösung parat.
»Ach, Don. Ich bezahle dir jemanden, der dein Badezimmer putzt.«
Ich erklärte Gene - nicht zum ersten Mal -, dass alle Putzhilfen, möglicherweise mit Ausnahme der ungarischen Frau mit dem Minirock, Fehler machten. Minirockfrau, vormals Genes Putzhilfe, war aufgrund irgendeines Problems mit Gene und Claudia verschwunden.
... mehr
»Ich gebe dir Evas Handynummer. Du darfst mich nur nicht erwähnen.«
»Was, wenn sie nach dir fragt? Wie soll ich antworten, ohne dich zu erwähnen?«
»Sag einfach, du rufst an, weil sie die einzige Putzhilfe ist, die das ordentlich macht. Und wenn sie nach mir fragt, sag einfach gar nichts.«
Das war ein exzellenter Plan und ein gutes Beispiel dafür, wie Gene zwischenmenschliche Probleme löst. Eva würde sich freuen, dass ihre Kompetenz gewürdigt wird, und ließe sich vielleicht sogar dauerhaft beschäftigen, was mir pro Woche im Durchschnitt dreihundertsechzehn Minuten meines Terminplans einsparen würde.
Genes Vortragsproblem rührte daher, dass sich ihm die Gelegenheit bot, Sex mit einer chilenischen Dozentin zu haben, die in Melbourne an einer Konferenz teilnahm. Gene arbeitet an einem Projekt, mit Frauen so vieler verschiedener Nationalitäten wie möglich zu schlafen. Als Professor der Psychologie interessiert er sich sehr für die sexuelle Anziehung zwischen Menschen, die seiner Meinung nach großenteils genetisch bedingt ist.
Diese Meinung passt zu Genes Fachgebiet Genetik. Achtundsechzig Tage nachdem Gene mich als wissenschaftlichen Mitarbeiter im Institut für Genetik eingestellt hatte, wurde er zum Leiter des Instituts für Psychologie befördert - eine äußerst kontroverse Entscheidung, mit der die Universität ihre führende Rolle in Evolutionspsychologie festigen und ihren Ruf verbessern wollte.
Als wir noch beide im Institut für Genetik arbeiteten, führten wir zahlreiche interessante Gespräche, was sich nach seinem Stellenwechsel fortsetzte. Ich wäre zufrieden gewesen, wenn unsere Beziehung weiterhin allein auf dieser Basis beruht hätte, doch Gene lud mich außerdem zum Essen in sein Haus ein und vollzog weitere Rituale der Annäherung, so dass wir nun in freundschaftlicher Beziehung stehen. Mit seiner Frau Claudia, einer klinischen Psychologin, bin ich ebenfalls befreundet. Was eine Gesamtzahl von zwei Freunden ergibt.
Eine Zeitlang haben Gene und Claudia versucht, mir beim Partnerin-Problem zu helfen. Leider beruhte ihr Ansatz auf dem traditionellen Verabredungsparadigma, das ich bereits aufgegeben hatte, da die Erfolgswahrscheinlichkeit in keinem Verhältnis zu Aufwand und negativen Erfahrungen stand. Ich bin neununddreißig Jahre alt, groß, durchtrainiert und intelligent, mit relativ hohem gesellschaftlichem Status und überdurchschnittlichem Einkommen als Assistenzprofessor. Gemäß den Gesetzen der Logik sollte ich für eine ganze Reihe von Frauen attraktiv sein. Im Reich der Tiere würde ich mich erfolgreich vermehren.
Offenbar jedoch habe ich etwas an mir, das Frauen unattraktiv finden. Schon immer habe ich mich schwergetan, Freundschaften zu schließen, und die Mängel, die diesem Problem zugrunde liegen, scheinen auch meine Bestrebungen hinsichtlich romantischer Beziehungen zu beeinträchtigen. Das »Aprikoseneis-Desaster« ist ein gutes Beispiel.
Claudia hatte mich einer ihrer vielen Freundinnen vorgestellt. Elizabeth war eine hochintelligente Informatikerin mit eingeschränkter Sehleistung, was mittels einer Brille korrigiert worden war. Ich erwähne die Brille, weil Claudia mir ein Foto zeigte und fragte, ob mich die Brille störe. Was für eine Frage! Von einer Psychologin! Bei der Einschätzung von Elizabeths Tauglichkeit als potentieller Partnerin - eine Person, die mir intellektuelle Stimulation bieten soll, mit der ich Freizeitaktivitäten teilen und mich vielleicht sogar vermehren werde - war Claudias erste Sorge, ob mir die Wahl ihrer Brillenfassung zusagt, die vermutlich nicht einmal ihrer eigenen Wahl entsprach, sondern das Ergebnis der Beratung eines Optikers war. In so einer Welt muss ich leben! Dann sagte Claudia noch, als wäre das ein Problem: »Sie hat sehr konkrete Vorstellungen.«
»Beruhen diese auf nachweisbaren Tatsachen?«
»Ich schätze, ja«, erwiderte Claudia.
Perfekt. Damit hätte sie auch mich beschreiben können.
Wir verabredeten uns in einem thailändischen Restaurant. Restaurants sind für gesellschaftlich Unbeholfene reine Minenfelder, und wie immer in solchen Situationen war ich nervös. Wir hatten aber einen außerordentlich guten Start, indem wir beide gleichzeitig, wie verabredet, um Punkt 19:00 Uhr eintrafen. Unpünktlichkeit ist eine immense Zeitverschwendung.
Wir überstanden das Essen, ohne dass ich wegen irgendwelcher gesellschaftlichen Fehler kritisiert wurde. Es ist schwer, ein Gespräch zu führen, während man andauernd überlegen muss, ob man den korrekten Körperteil betrachtet, aber wie von Gene empfohlen, fixierte ich einfach ihre bebrillten Augen. Zwar führte das zu einigen Ungenauigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, doch Elizabeth schien es nicht weiter zu bemerken. Im Gegenteil, wir führten eine hochproduktive Diskussion über Simulationsalgorithmen. Die Frau war äußerst interessant! Ich zog bereits die Möglichkeit einer dauerhaften Beziehung in Betracht.
Dann brachte der Kellner die Dessertkarte, und Elizabeth sagte: »Ich mag keine asiatischen Desserts.«
Dies konnte nur eine unqualifizierte Verallgemeinerung sein, die auf eingeschränkter Datengrundlage beruhte, und vielleicht hätte ich das schon als Warnsignal deuten müssen. Allerdings bot es die Gelegenheit für einen kreativen Vorschlag.
»Wir könnten auf der Straßenseite gegenüber ein Eis kaufen. «
»Gute Idee. Solange sie Aprikoseneis haben.«
Ich kalkulierte, dass ich mich bis zu diesem Zeitpunkt gut gehalten hatte, und stufte die Aprikosenpräferenz nicht als Problem ein. Ich lag falsch. Die Eisdiele bot eine riesige Auswahl an Eissorten, doch die Geschmacksrichtung Aprikose war bereits ausverkauft. Ich bestellte eine Waffel mit Schokolade- Chili und Lakritz für mich und fragte Elizabeth nach ihrer zweitliebsten Sorte.
»Wenn sie kein Aprikoseneis haben, nehme ich nichts.«
Ich konnte es nicht fassen. Im Grunde genommen schmecken alle Eissorten gleich, da die Geschmacksnerven unterkühlt werden. Das gilt besonders für Fruchteissorten. Ich schlug Mango vor.
»Nein, danke, für mich nichts.«
Ich erklärte das Phänomen der Geschmacksnervenunterkühlung im Detail. Ich sagte voraus, dass, wenn ich ein Mango- und ein Pfirsicheis kaufte, sie keinerlei Unterschied schmecken werde. Und dass außerdem beides genauso schmecken werde wie Aprikoseneis.
»Die sind vollkommen verschieden«, widersprach sie. »Wenn Sie Mango nicht von Pfirsich unterscheiden können, ist das Ihr Problem.«
Es bestand eine simple objektive Uneinigkeit, die kurzerhand durch ein Experiment behoben werden könnte. Ich bestellte für jede der beiden Eissorten jeweils eine Miniwaffel. Doch als die Bedienung die Waffeln gefüllt hatte und ich mich umdrehte, um Elizabeth zu bitten, die Augen für das Experiment zu schließen, war sie verschwunden. So viel zu »nachweisbaren Tatsachen«. Und zu »Naturwissenschaftlerin«.
Hinterher empfahl Claudia, ich hätte das Experiment abbrechen sollen, bevor Elizabeth ging. Nun, das war offensichtlich. Aber zu welchem Zeitpunkt? Wo war das Signal? Das sind die Feinheiten, die ich nicht erkennen kann. Ich sehe aber auch nicht ein, warum erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber unklaren Vorstellungen von Eissorten eine Vorbedingung dafür sein soll, eine passende Partnerin zu finden. Mir scheint es vernünftig, anzunehmen, dass es Frauen gibt, bei denen so etwas nicht nötig ist. Unglücklicherweise ist das Verfahren, ebenjene zu finden, unsagbar ineffizient. Das Aprikoseneis- Desaster hat mich einen ganzen Abend meines Lebens gekostet, was nur durch wertvolle Information über Simulationsalgorithmen einigermaßen aufgewogen wurde.
Dank der Ausstattung der Cafeteria der medizinischen Bibliothek mit WLAN reichten zwei Mittagspausen aus, um meinen Vortrag über das Asperger-Syndrom zu recherchieren und vorzubereiten, ohne dabei die Nahrungsaufnahme vernachlässigen zu müssen. Ich besaß bislang keine Kenntnis über Autismus-Spektrum-Störungen, da diese außerhalb meines Fachgebiets liegen. Das Thema war faszinierend. Es schien mir sinnvoll, mich auf die genetischen Aspekte des Syndroms zu konzentrieren, die meinem Publikum vermutlich nicht bekannt wären. Die meisten Krankheiten beruhen auf einer Störung in unserer DNA, wobei wir sie in vielen Fällen erst noch entdecken müssen. Meine eigene Arbeit konzentriert sich auf die genetische Disposition für Leberzirrhose. Einen Großteil meiner Arbeitszeit verbringe ich damit, Mäuse betrunken zu machen.
Natürlich wurden in Büchern und Forschungsarbeiten auch die Symptome des Asperger-Syndroms beschrieben, und ich kam zu dem vorläufigen Schluss, dass die meisten davon lediglich Variationen der menschlichen Hirnfunktionen seien, die man unzutreffend als medizinisch auffällig eingestuft hatte, weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen. Gesellschaftliche Normen sind dabei jedoch kulturell bedingt und spiegeln nur die gängigsten menschlichen Konfigurationen wider anstatt das gesamte Spektrum. Der Vortrag war für
19:00 Uhr an einer Schule in einem nahe gelegenen Vorort angesetzt. Ich kalkulierte zwölf Minuten für die Fahrt mit dem Fahrrad ein und gab weitere drei Minuten dazu, um meinen Computer hochzufahren und mit dem Projektor zu verbinden. Planmäßig um 18:57 Uhr traf ich ein - siebenundzwanzig Minuten, nachdem ich Eva, die miniberockte Putzhilfe, in meine Wohnung eingelassen hatte. An der Tür und im vorderen Bereich des Klassenzimmers tummelten sich schätzungsweise fünfundzwanzig Menschen, aber anhand Genes Beschreibung konnte ich Julie, die Veranstalterin, sofort erkennen: »blond mit großen Titten«. Tatsächlich waren ihre Brüste nicht mehr als eineinhalb Standardabweichungen von der ihrem Körpergewicht entsprechenden Normgröße entfernt und mitnichten ein bedeutsames Identifikationsmerkmal. Es war eher eine Frage von Anhebung und Betonung, was auf Julies Kleiderwahl zurückzuführen war, die für einen heißen Januarabend durchaus zweckmäßig erschien.
Vielleicht verbrachte ich zu lange Zeit damit, ihre Identität zu verifizieren, denn sie musterte mich mit seltsamem Blick.
»Sie müssen Julie sein«, sagte ich.
»Kann ich Ihnen helfen?«
Sehr gut. Eine praktisch veranlagte Person. »Ja, zeigen Sie mir bitte den VGA-Anschluss.«
»Oh«, meinte sie. »Dann sind Sie bestimmt Professor Tillman. Ich bin sehr froh, dass Sie es einrichten konnten.«
Sie wollte mir die Hand geben, doch ich winkte ab. »Der VGA-Anschluss, bitte. Es ist 18:58 Uhr.«
»Entspannen Sie sich«, entgegnete sie. »Wir fangen nie vor Viertel nach sieben an. Möchten Sie einen Kaffee?«
Warum schätzen die Leute die Zeit anderer nur so gering? Nun würden wir wohl den unvermeidlichen Smalltalk führen müssen. Dabei hätte ich zu Hause noch eine Viertelstunde Aikido üben können.
Ich hatte mich zunächst auf Julie und die Leinwand vorn im Raum konzentriert, doch nun stellte ich bei genauerem Hinsehen fest, dass ich neunzehn weitere Personen außer Acht gelassen hatte, die an den Schreibpulten saßen. Es waren Kinder, vornehmlich männlich und vermutlich Opfer des Asperger- Syndroms. Fast die gesamte Literatur beschäftigt sich mit Kindern.
Trotz ihres Gebrechens nutzten sie die Zeit weitaus sinnvoller als ihre Eltern, die ziellos dahinplauderten. Die meisten Kinder - ich schätzte sie auf zwischen acht und dreizehn Jahre - waren mit tragbaren elektronischen Geräten beschäftigt, und ich hoffte, dass sie in ihrem naturwissenschaftlichen Unterricht aufgepasst hatten, da mein Vortrag ausreichende Kenntnisse in Organischer Chemie und der Struktur von DNA voraussetzte.
Ich merkte, dass ich die Kaffee-Anfrage nicht beantwortet hatte.
»Nein.«
Leider hatte Julie aufgrund der verspäteten Antwort ihre Frage bereits vergessen. »Keinen Kaffee«, erklärte ich also. »Ich trinke niemals Kaffee nach 15:48 Uhr. Es würde meinen Schlaf beeinträchtigen. Koffein hat eine Halbwertszeit von drei bis vier Stunden, daher ist es unverantwortlich, nach 19 Uhr noch Kaffee zu servieren - es sei denn, die Leute planen, bis nach Mitternacht wach zu bleiben. Und das würde, wenn sie einer konventionellen Arbeit nachgehen, zu ungenügendem Schlaf führen.« Ich versuchte, die Wartezeit dadurch zu nutzen, dass ich praktische Ratschläge erteilte, doch Julie bevorzugte es anscheinend, Trivialitäten auszutauschen.
»Wie geht es Gene?«, erkundigte sie sich. Dies war offenbar eine Variante zu der am weitesten verbreiteten konventionellen Interaktion »Wie geht es Ihnen?«
»Es geht ihm gut, danke«, antwortete ich, indem ich die konventionelle Antwort in dritter Person wiedergab.
»Oh. Ich dachte, er sei krank.«
»Gene erfreut sich ausgezeichneter Gesundheit, von den sechs Kilogramm Übergewicht einmal abgesehen. Wir sind am Morgen noch zusammen laufen gewesen. Er hat heute Abend eine Verabredung, die er nicht wahrnehmen könnte, wenn er krank wäre.«
Julie wirkte irritiert, und als ich diesen Austausch später noch einmal Revue passieren ließ, ging mir auf, dass Gene ihr gegenüber mit dem Grund seiner Abwesenheit gelogen haben musste. Dies geschah vermutlich in der Absicht, Julie vor dem Gefühl zu bewahren, Gene sei der Vortrag nicht wichtig, und um eine Rechtfertigung für einen weniger angesehenen Ersatzredner zu liefern. Es scheint mir kaum möglich, eine derart komplexe Situation, in der es um Täuschung und Einschätzung der mutmaßlichen emotionalen Reaktion eines anderen Menschen geht, zu analysieren und dann eine eigene plausible Lüge zu entwerfen, während man gleichzeitig ein Gespräch in Gang halten muss. Aber genau das ist es, was die Leute von einem erwarten.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
»Ich gebe dir Evas Handynummer. Du darfst mich nur nicht erwähnen.«
»Was, wenn sie nach dir fragt? Wie soll ich antworten, ohne dich zu erwähnen?«
»Sag einfach, du rufst an, weil sie die einzige Putzhilfe ist, die das ordentlich macht. Und wenn sie nach mir fragt, sag einfach gar nichts.«
Das war ein exzellenter Plan und ein gutes Beispiel dafür, wie Gene zwischenmenschliche Probleme löst. Eva würde sich freuen, dass ihre Kompetenz gewürdigt wird, und ließe sich vielleicht sogar dauerhaft beschäftigen, was mir pro Woche im Durchschnitt dreihundertsechzehn Minuten meines Terminplans einsparen würde.
Genes Vortragsproblem rührte daher, dass sich ihm die Gelegenheit bot, Sex mit einer chilenischen Dozentin zu haben, die in Melbourne an einer Konferenz teilnahm. Gene arbeitet an einem Projekt, mit Frauen so vieler verschiedener Nationalitäten wie möglich zu schlafen. Als Professor der Psychologie interessiert er sich sehr für die sexuelle Anziehung zwischen Menschen, die seiner Meinung nach großenteils genetisch bedingt ist.
Diese Meinung passt zu Genes Fachgebiet Genetik. Achtundsechzig Tage nachdem Gene mich als wissenschaftlichen Mitarbeiter im Institut für Genetik eingestellt hatte, wurde er zum Leiter des Instituts für Psychologie befördert - eine äußerst kontroverse Entscheidung, mit der die Universität ihre führende Rolle in Evolutionspsychologie festigen und ihren Ruf verbessern wollte.
Als wir noch beide im Institut für Genetik arbeiteten, führten wir zahlreiche interessante Gespräche, was sich nach seinem Stellenwechsel fortsetzte. Ich wäre zufrieden gewesen, wenn unsere Beziehung weiterhin allein auf dieser Basis beruht hätte, doch Gene lud mich außerdem zum Essen in sein Haus ein und vollzog weitere Rituale der Annäherung, so dass wir nun in freundschaftlicher Beziehung stehen. Mit seiner Frau Claudia, einer klinischen Psychologin, bin ich ebenfalls befreundet. Was eine Gesamtzahl von zwei Freunden ergibt.
Eine Zeitlang haben Gene und Claudia versucht, mir beim Partnerin-Problem zu helfen. Leider beruhte ihr Ansatz auf dem traditionellen Verabredungsparadigma, das ich bereits aufgegeben hatte, da die Erfolgswahrscheinlichkeit in keinem Verhältnis zu Aufwand und negativen Erfahrungen stand. Ich bin neununddreißig Jahre alt, groß, durchtrainiert und intelligent, mit relativ hohem gesellschaftlichem Status und überdurchschnittlichem Einkommen als Assistenzprofessor. Gemäß den Gesetzen der Logik sollte ich für eine ganze Reihe von Frauen attraktiv sein. Im Reich der Tiere würde ich mich erfolgreich vermehren.
Offenbar jedoch habe ich etwas an mir, das Frauen unattraktiv finden. Schon immer habe ich mich schwergetan, Freundschaften zu schließen, und die Mängel, die diesem Problem zugrunde liegen, scheinen auch meine Bestrebungen hinsichtlich romantischer Beziehungen zu beeinträchtigen. Das »Aprikoseneis-Desaster« ist ein gutes Beispiel.
Claudia hatte mich einer ihrer vielen Freundinnen vorgestellt. Elizabeth war eine hochintelligente Informatikerin mit eingeschränkter Sehleistung, was mittels einer Brille korrigiert worden war. Ich erwähne die Brille, weil Claudia mir ein Foto zeigte und fragte, ob mich die Brille störe. Was für eine Frage! Von einer Psychologin! Bei der Einschätzung von Elizabeths Tauglichkeit als potentieller Partnerin - eine Person, die mir intellektuelle Stimulation bieten soll, mit der ich Freizeitaktivitäten teilen und mich vielleicht sogar vermehren werde - war Claudias erste Sorge, ob mir die Wahl ihrer Brillenfassung zusagt, die vermutlich nicht einmal ihrer eigenen Wahl entsprach, sondern das Ergebnis der Beratung eines Optikers war. In so einer Welt muss ich leben! Dann sagte Claudia noch, als wäre das ein Problem: »Sie hat sehr konkrete Vorstellungen.«
»Beruhen diese auf nachweisbaren Tatsachen?«
»Ich schätze, ja«, erwiderte Claudia.
Perfekt. Damit hätte sie auch mich beschreiben können.
Wir verabredeten uns in einem thailändischen Restaurant. Restaurants sind für gesellschaftlich Unbeholfene reine Minenfelder, und wie immer in solchen Situationen war ich nervös. Wir hatten aber einen außerordentlich guten Start, indem wir beide gleichzeitig, wie verabredet, um Punkt 19:00 Uhr eintrafen. Unpünktlichkeit ist eine immense Zeitverschwendung.
Wir überstanden das Essen, ohne dass ich wegen irgendwelcher gesellschaftlichen Fehler kritisiert wurde. Es ist schwer, ein Gespräch zu führen, während man andauernd überlegen muss, ob man den korrekten Körperteil betrachtet, aber wie von Gene empfohlen, fixierte ich einfach ihre bebrillten Augen. Zwar führte das zu einigen Ungenauigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, doch Elizabeth schien es nicht weiter zu bemerken. Im Gegenteil, wir führten eine hochproduktive Diskussion über Simulationsalgorithmen. Die Frau war äußerst interessant! Ich zog bereits die Möglichkeit einer dauerhaften Beziehung in Betracht.
Dann brachte der Kellner die Dessertkarte, und Elizabeth sagte: »Ich mag keine asiatischen Desserts.«
Dies konnte nur eine unqualifizierte Verallgemeinerung sein, die auf eingeschränkter Datengrundlage beruhte, und vielleicht hätte ich das schon als Warnsignal deuten müssen. Allerdings bot es die Gelegenheit für einen kreativen Vorschlag.
»Wir könnten auf der Straßenseite gegenüber ein Eis kaufen. «
»Gute Idee. Solange sie Aprikoseneis haben.«
Ich kalkulierte, dass ich mich bis zu diesem Zeitpunkt gut gehalten hatte, und stufte die Aprikosenpräferenz nicht als Problem ein. Ich lag falsch. Die Eisdiele bot eine riesige Auswahl an Eissorten, doch die Geschmacksrichtung Aprikose war bereits ausverkauft. Ich bestellte eine Waffel mit Schokolade- Chili und Lakritz für mich und fragte Elizabeth nach ihrer zweitliebsten Sorte.
»Wenn sie kein Aprikoseneis haben, nehme ich nichts.«
Ich konnte es nicht fassen. Im Grunde genommen schmecken alle Eissorten gleich, da die Geschmacksnerven unterkühlt werden. Das gilt besonders für Fruchteissorten. Ich schlug Mango vor.
»Nein, danke, für mich nichts.«
Ich erklärte das Phänomen der Geschmacksnervenunterkühlung im Detail. Ich sagte voraus, dass, wenn ich ein Mango- und ein Pfirsicheis kaufte, sie keinerlei Unterschied schmecken werde. Und dass außerdem beides genauso schmecken werde wie Aprikoseneis.
»Die sind vollkommen verschieden«, widersprach sie. »Wenn Sie Mango nicht von Pfirsich unterscheiden können, ist das Ihr Problem.«
Es bestand eine simple objektive Uneinigkeit, die kurzerhand durch ein Experiment behoben werden könnte. Ich bestellte für jede der beiden Eissorten jeweils eine Miniwaffel. Doch als die Bedienung die Waffeln gefüllt hatte und ich mich umdrehte, um Elizabeth zu bitten, die Augen für das Experiment zu schließen, war sie verschwunden. So viel zu »nachweisbaren Tatsachen«. Und zu »Naturwissenschaftlerin«.
Hinterher empfahl Claudia, ich hätte das Experiment abbrechen sollen, bevor Elizabeth ging. Nun, das war offensichtlich. Aber zu welchem Zeitpunkt? Wo war das Signal? Das sind die Feinheiten, die ich nicht erkennen kann. Ich sehe aber auch nicht ein, warum erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber unklaren Vorstellungen von Eissorten eine Vorbedingung dafür sein soll, eine passende Partnerin zu finden. Mir scheint es vernünftig, anzunehmen, dass es Frauen gibt, bei denen so etwas nicht nötig ist. Unglücklicherweise ist das Verfahren, ebenjene zu finden, unsagbar ineffizient. Das Aprikoseneis- Desaster hat mich einen ganzen Abend meines Lebens gekostet, was nur durch wertvolle Information über Simulationsalgorithmen einigermaßen aufgewogen wurde.
Dank der Ausstattung der Cafeteria der medizinischen Bibliothek mit WLAN reichten zwei Mittagspausen aus, um meinen Vortrag über das Asperger-Syndrom zu recherchieren und vorzubereiten, ohne dabei die Nahrungsaufnahme vernachlässigen zu müssen. Ich besaß bislang keine Kenntnis über Autismus-Spektrum-Störungen, da diese außerhalb meines Fachgebiets liegen. Das Thema war faszinierend. Es schien mir sinnvoll, mich auf die genetischen Aspekte des Syndroms zu konzentrieren, die meinem Publikum vermutlich nicht bekannt wären. Die meisten Krankheiten beruhen auf einer Störung in unserer DNA, wobei wir sie in vielen Fällen erst noch entdecken müssen. Meine eigene Arbeit konzentriert sich auf die genetische Disposition für Leberzirrhose. Einen Großteil meiner Arbeitszeit verbringe ich damit, Mäuse betrunken zu machen.
Natürlich wurden in Büchern und Forschungsarbeiten auch die Symptome des Asperger-Syndroms beschrieben, und ich kam zu dem vorläufigen Schluss, dass die meisten davon lediglich Variationen der menschlichen Hirnfunktionen seien, die man unzutreffend als medizinisch auffällig eingestuft hatte, weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen. Gesellschaftliche Normen sind dabei jedoch kulturell bedingt und spiegeln nur die gängigsten menschlichen Konfigurationen wider anstatt das gesamte Spektrum. Der Vortrag war für
19:00 Uhr an einer Schule in einem nahe gelegenen Vorort angesetzt. Ich kalkulierte zwölf Minuten für die Fahrt mit dem Fahrrad ein und gab weitere drei Minuten dazu, um meinen Computer hochzufahren und mit dem Projektor zu verbinden. Planmäßig um 18:57 Uhr traf ich ein - siebenundzwanzig Minuten, nachdem ich Eva, die miniberockte Putzhilfe, in meine Wohnung eingelassen hatte. An der Tür und im vorderen Bereich des Klassenzimmers tummelten sich schätzungsweise fünfundzwanzig Menschen, aber anhand Genes Beschreibung konnte ich Julie, die Veranstalterin, sofort erkennen: »blond mit großen Titten«. Tatsächlich waren ihre Brüste nicht mehr als eineinhalb Standardabweichungen von der ihrem Körpergewicht entsprechenden Normgröße entfernt und mitnichten ein bedeutsames Identifikationsmerkmal. Es war eher eine Frage von Anhebung und Betonung, was auf Julies Kleiderwahl zurückzuführen war, die für einen heißen Januarabend durchaus zweckmäßig erschien.
Vielleicht verbrachte ich zu lange Zeit damit, ihre Identität zu verifizieren, denn sie musterte mich mit seltsamem Blick.
»Sie müssen Julie sein«, sagte ich.
»Kann ich Ihnen helfen?«
Sehr gut. Eine praktisch veranlagte Person. »Ja, zeigen Sie mir bitte den VGA-Anschluss.«
»Oh«, meinte sie. »Dann sind Sie bestimmt Professor Tillman. Ich bin sehr froh, dass Sie es einrichten konnten.«
Sie wollte mir die Hand geben, doch ich winkte ab. »Der VGA-Anschluss, bitte. Es ist 18:58 Uhr.«
»Entspannen Sie sich«, entgegnete sie. »Wir fangen nie vor Viertel nach sieben an. Möchten Sie einen Kaffee?«
Warum schätzen die Leute die Zeit anderer nur so gering? Nun würden wir wohl den unvermeidlichen Smalltalk führen müssen. Dabei hätte ich zu Hause noch eine Viertelstunde Aikido üben können.
Ich hatte mich zunächst auf Julie und die Leinwand vorn im Raum konzentriert, doch nun stellte ich bei genauerem Hinsehen fest, dass ich neunzehn weitere Personen außer Acht gelassen hatte, die an den Schreibpulten saßen. Es waren Kinder, vornehmlich männlich und vermutlich Opfer des Asperger- Syndroms. Fast die gesamte Literatur beschäftigt sich mit Kindern.
Trotz ihres Gebrechens nutzten sie die Zeit weitaus sinnvoller als ihre Eltern, die ziellos dahinplauderten. Die meisten Kinder - ich schätzte sie auf zwischen acht und dreizehn Jahre - waren mit tragbaren elektronischen Geräten beschäftigt, und ich hoffte, dass sie in ihrem naturwissenschaftlichen Unterricht aufgepasst hatten, da mein Vortrag ausreichende Kenntnisse in Organischer Chemie und der Struktur von DNA voraussetzte.
Ich merkte, dass ich die Kaffee-Anfrage nicht beantwortet hatte.
»Nein.«
Leider hatte Julie aufgrund der verspäteten Antwort ihre Frage bereits vergessen. »Keinen Kaffee«, erklärte ich also. »Ich trinke niemals Kaffee nach 15:48 Uhr. Es würde meinen Schlaf beeinträchtigen. Koffein hat eine Halbwertszeit von drei bis vier Stunden, daher ist es unverantwortlich, nach 19 Uhr noch Kaffee zu servieren - es sei denn, die Leute planen, bis nach Mitternacht wach zu bleiben. Und das würde, wenn sie einer konventionellen Arbeit nachgehen, zu ungenügendem Schlaf führen.« Ich versuchte, die Wartezeit dadurch zu nutzen, dass ich praktische Ratschläge erteilte, doch Julie bevorzugte es anscheinend, Trivialitäten auszutauschen.
»Wie geht es Gene?«, erkundigte sie sich. Dies war offenbar eine Variante zu der am weitesten verbreiteten konventionellen Interaktion »Wie geht es Ihnen?«
»Es geht ihm gut, danke«, antwortete ich, indem ich die konventionelle Antwort in dritter Person wiedergab.
»Oh. Ich dachte, er sei krank.«
»Gene erfreut sich ausgezeichneter Gesundheit, von den sechs Kilogramm Übergewicht einmal abgesehen. Wir sind am Morgen noch zusammen laufen gewesen. Er hat heute Abend eine Verabredung, die er nicht wahrnehmen könnte, wenn er krank wäre.«
Julie wirkte irritiert, und als ich diesen Austausch später noch einmal Revue passieren ließ, ging mir auf, dass Gene ihr gegenüber mit dem Grund seiner Abwesenheit gelogen haben musste. Dies geschah vermutlich in der Absicht, Julie vor dem Gefühl zu bewahren, Gene sei der Vortrag nicht wichtig, und um eine Rechtfertigung für einen weniger angesehenen Ersatzredner zu liefern. Es scheint mir kaum möglich, eine derart komplexe Situation, in der es um Täuschung und Einschätzung der mutmaßlichen emotionalen Reaktion eines anderen Menschen geht, zu analysieren und dann eine eigene plausible Lüge zu entwerfen, während man gleichzeitig ein Gespräch in Gang halten muss. Aber genau das ist es, was die Leute von einem erwarten.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
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Autoren-Porträt von Graeme Simsion
Graeme Simsion ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit seiner Familie lebt er in Melbourne
Bibliographische Angaben
- Autor: Graeme Simsion
- 2014, 11. Aufl., 352 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Hahn, Annette
- Übersetzer: Annette Hahn
- Verlag: FISCHER Krüger
- ISBN-10: 3810519510
- ISBN-13: 9783810519511
- Erscheinungsdatum: 27.12.2013
Rezension zu „Das Rosie-Projekt “
" Das Rosie-Projekt hat sich zu Recht zum filmreifen Welt-Bestseller gemausert"Rainer Holbe, Luxemburger Wort, 22.3.2014
"Eine wunderbar romantische Komödie!"
Maxi, Februar 2014
"Eine ungemein fröhliche, komische, witzige, manchmal auch irrwitzige Geschichte."
Christine Westermann, WDR2, 30.3.2014
"Ein ganz klassische romantische Komödie"
Norbert Zähringer, Die WELT, 8. Februar 2014
"Das Debüt des IT-Beraters Simsion ist die schrägste Liebesgeschichte des Jahres lebensklug und saulustig."
Glamour, 1/2014
"Das Buch ist frisch, es ist originell, witzig, eine romantische Komödie."
Susann Sturzenegger, Schweizer Rundfunk und Fernsehen, SRF1 (BuchZeichen), 12.1.2014
"eine irrwitzige Geschichte [ ] ein schönes Buch, sehr, sehr unterhaltend"
Christine Westermann, Westdeutscher Rundfunk, WDR Fernsehen (Frau TV), 30.1.2014
"Der Australier Graeme Simsion hat ein Märchen für Erwachsene geschrieben, das einem das Herz aufgehen lässt."
Maren Schürmann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 5.2.2014
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