Das Schweigen brechen

Wie ich lernte, das Unsagbare in Worte zu fassen
 
 
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Gisela Föllmi war sieben Jahre alt, als sie von ihrem Stiefvater an den ersten Mann verkauft wurde. Sie hatte keine Chance, sich zu wehren. Nicht gegen diesen Übergriff und auch nicht gegen die Übergriffe von weiteren Männern. Und erst recht nicht gegen die...
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Kommentar zu "Das Schweigen brechen"
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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tatjana J., 04.12.2021

    Erschreckend und bewegend

    Es gibt Themen, die sind so unglaublich und so grauenvoll, dass man erst gar nicht darüber spricht, weil jede Thematisierung unangenehm ist.

    Hierzulande wird ca. jedes zehnte Kind bis zum Teenageralter mindestens einmal Opfer sexueller Gewalt, in jeder Klasse haben wir also statistisch gesehen 3 betroffene Opfer.
    Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. Das liegt vor allem daran, dass die Opfer schweigen, ihre Leiden oft nicht greifbar sind, man vielleicht irgendwie den Verdacht hat, dass etwas nicht stimmt, aber nicht erkennen kann, was eigentlich geschieht. Und falls wirklich ein Opfer sich wagt, zu sprechen, muss es sich (ebenfalls statistisch gesehen) an 7 verschiedene Personen wenden, bis die Anschuldigung ernst genommen werden und endlich irgendwer versucht, zu helfen.
    Die Autorin teilt mit uns ihre grauenvolle und bewegende Geschichte, die Fassungslosigkeit und Entsetzen auslöst. Sie selbst wurde seit dem Alter von 7 Jahren schwer sexuell missbraucht, von der eigenen Familie aber auch von Fremden mit Wissen und unter Organisation der Eltern. Sie versucht, ihr schweres Trauma mit Hilfe ihrer Biographie zu verarbeiten und schreibt sich von der Seele, was sie erleben musste.
    Wir lernen die Strategien der Täter*innen kennen, die den Wunsch nach Liebe und Geborgenheit eines kleinen Mädchens ausnutzen und es durch Gewalt und seelische Grausamkeit brechen. Zum Schweigen verdammt, wächst Gisela zu einer zutiefst verunsicherten und gebrochenen Frau heran, die nicht in der Lage ist, ein erfülltes Leben zu führen.
    Eindringlich schildert die Autorin, wie sie versucht, ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben und wie viel Kraft es sie kostet, ihr jahrzehntelanges Schweigen zu brechen und ihr Trauma aufzuarbeiten. Die Misshandlungen ihrer Kindheit sind auch für die Leser*innen nahezu unerträglich und die Taten sowie auch die Tatenlosigkeit der Erwachsenen skandalös.
    Wir wissen heute, dass die meisten Kinder, denen ähnliche Dinge widerfahren sind, nicht in der Lage sind, sich zu offenbaren und wenn überhaupt, erst als Erwachsene über den Missbrauch sprechen können. Der Druck der Täter, Angst und persönliche Abhängigkeiten sind oft zu stark. Außerdem wissen die meisten nicht einmal, was ihnen geschieht, weil das Urvertrauen in die Täter, wenn sie aus der eigenen Familie stammen, ihnen vermittelt, dass das alles wohl "normal" sei.
    Umso mehr können wir alle aus dem Buch lernen. Lernen, genauer hinzusehen, nachzufragen, einen Verdacht nicht zu ignorieren und Kindern zuzuhören. Wir müssen ihnen Glauben schenken, wenn sie zu uns sprechen, wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas in unserer Nähe geschieht und wir dürfen nicht akzeptieren, dass Täter unbehelligt bleiben.
    Was mich besonders entsetzt hat, ist die riesige Anzahl der Täter in dem Buch, die mich befürchten lässt, dass Pädophilie so viel häufiger in unserer Gesellschaft anzutreffen ist, als man das erwarten würde. Oder hatte Gisela nur unfassbares Pech, wenn sie gleichzeitig Opfer von Vater, Mutter, Stiefvater und Arbeitskollegen ihres "Papis" wird? Ich kann das fast nicht glauben und denke, dass im Verborgenen noch viel mehr unerkannte Täter leben.

    Fazit: Das Buch ist wichtig, um uns die Augen zu öffnen, aber es ist grausam und es tut weh zu lesen, was Erwachsene der kleinen Gisela angetan haben. Dennoch sind solche Bücher nötig, um uns dazu zu zwingen, hinzuschauen.

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