Daunen und Dornen

Ein Stück Zeitgeschichte mit Witz, norddeutschem Charme und ganz viel Menschlichkeit liebevoll in Szene gesetzt. Weckt bei mir die Lust auf mehr. Unbedingt lesen!

Beim Lesen fühlt man sich, als wenn man mittendrin, statt nur dabei ist. Humorvoll und mit Augenzwinkern beschreibt Hanns-Jörn Stender die Lebensumstände der Menschen in Kiel-Gaarden. Selbst als nicht gebürtige Norddeutsche bekam ich so einen Einblick in diese Mentalität. Ich kann mich dem Kommentar von Gabi anschließen: auch ich habe oft geschmunzelt, aber auch mitgefühlt und ich kann einige Dinge aus der Zeit meiner Großeltern mit einem anderen Verständnis sehen, dafür danke ich Herrn Stender sehr und auch Frau Brandenburg, die viel auf sich genommen hat, um uns den Roman zugänglich zu machen!

Kieler Zeitgeschichte um 1900 (sehr interessant für alle, die Kiel kennen und lieben) mit einer kräftigen Portion typisch norddeutschem Humor - ich habe mehrmals laut gelacht und hoffe auf einen baldigen zweiten Teil.

Nachdem ich mich anfangs etwas schwer getan habe in die Handlung zu finden wurde es dann doch von Kapitel zu Kapitel interessanter. Die augenzwinkernde Art, mit der die Charaktere beschrieben werden und der soziale Aufstieg einer bettelarmen Familie wird oft mit dem damals üblichen Jargon humorvoll beschrieben. Das Ende des ersten Romans endet dann aber etwas traurig. Schon jetzt freue ich mich auf Band 2, um zu erfahren, wie es mit der Familie weitergeht.