Denn Schweigen ist ein Gefängnis
In ihrem Debüt entwirrt die angolanische Autor*in und Künstler*in Aaiún Nin die komplexen Erfahrungen von Immigrat*innen, erforscht die Folgen von Verfolgung und Exil und gibt sich der befreienden Kraft von queerer Liebe und Begehren hin. Zwischen Nostalgie...
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Klappentext zu „Denn Schweigen ist ein Gefängnis “
In ihrem Debüt entwirrt die angolanische Autor*in und Künstler*in Aaiún Nin die komplexen Erfahrungen von Immigrat*innen, erforscht die Folgen von Verfolgung und Exil und gibt sich der befreienden Kraft von queerer Liebe und Begehren hin. Zwischen Nostalgie und Wut schwankend, sind die Gedichte durchdrungen von den bleibenden Spuren des Kolonialismus auf Körper und Seele. Aaiún Nin zeigt, wie Glaube und Hingabe als Formen der Unterdrückung dienen, und hinterfragt das Wesen der Heimat, indem sie das anhaltende Echo des Traumas zu sich zurückholt. »Denn Schweigen ist ein Gefängnis« mischt suggestive Prosa und intime Zeugnisse, die von der universellen Verletzlichkeit der Existenz erzählen.
Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Denn Schweigen ist ein Gefängnis “
Schwarze Haut im verlassenen Hinterlandder WeltBeton und Dschungelin sich verändernden Zuständen der Zersetzung und Männer in der Eckebefehlen den Mädchen zu lächeln totenstarresteifnur Knochen, kein Fleisch.Mädchen in sittsamer Kleidung auf dem Weg zur Schuleauf dem Weg zur Kircheauf dem Weg zum Friedhofin sittsamer Kleidung. Versteinerte Augen fehlende Zähne blauschwarze Haut aneinandergedrängtin Missbrauch gebadet.Das erste Sterben.In einem Massengrabwird ein blauschwarzer Schatten geboren.In einem Raum, der nach Kerosinlampen riecht zwei Frauen inmitten ihres vierten Sterbens draußen sitzen Männer, trinken Bier. Holographisch.Entsetzen macht den Körper durchsichtig. Verbotenes Fleischunaufhörlich, unziemlich Totenkälte.Die längst Gefallenen. Zerbrochene Bildschirme. Holographisch.Zur Schule gehenwo ein weißer Gott am Kreuzdas Paradies versprichtdie Lebenden aufgebendim Wissen, dass die Toten uns lehren zu zählen.Schwere Hände der Erwachsenen. Vor den Mund gehalten.Stiller Schrei.Das erste Sterben.Ein Körper ist ein KörperEin Körper ist ein KörperDas Fleisch nicht dein Wachsendes jugendliches Fleisch Unreif zur Ernte bereit.Also wachsen wirhalten den Sensenmann an den Händen.Sind des Körpers und Landes beraubt.Im provisorischen Zuhauselöschen wir unsere menschlichen Bestandteile. Aussiebendstrg+alt+entfescentfdurch den Trichter der Algorithmenwo Ziffern und Buchstaben eins sindwo Ziffern Namen ablösenund uns Nachrichten von toten Schwarzen Menschendie kein Gott im Paradies willkommen heißt, den Halt rauben. Ungetaufte Leichname. Unheiliges Fleisch.Kummer hat ein steinernes Gesichtmechanischhat die Finger am Abzug einer Waffe beliebiger Form schießt im Dunkelnstrg+entfzerstört sich selbstesc+entfkämpft gegen den Lebenswillen.Entfaltung.Beuge das falsche Naturgesetz indem du Glück neu denkst Schwarzes Glückvoller Leidzu viele abgefuckte Erinnerungen von uns als wir Kinder warenauf dem Weg zur Schuleauf dem Weg zur Kircheauf dem Weg zur Beerdigung in sittsamer
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Kleidung. Trauerkleidung.Freude ins Leben peitschend.Die Knochen der hoffnungsvollen Toten die in ihren Särgen klappernvon jenseits des Abgrunds weiterjubeln.Körper im Kreisbrüllen.Manchmal lächelnd.Noch immer lächelnd.Vielleicht aus der Hoffnung heraus in funkelnder Wachsamkeitdass manche von unses beim ersten Sterben belassendas zweite dritte vierte abwehrenam Fleisch, das noch übrig ist, festhalten und es unser Eigen nennenmit gebrochenem Herzennoch immer lächelndvielleicht aus dem Delirium heraus.
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Autoren-Porträt von Aaiún Nin
Die Autor*in, Künstler*in und Aktivist*in Aaiún Nin wurde 1991 in Luanda, Angola, geboren, studierte in Zimbabwe und Südafrika und lebt heute in Dänemark. Aaiún Nin wurde zur Flucht gezwungen, da Homosexuellen in Angola Verfolgung drohte. 2021 erschien ihr internationales Debüt unter dem Titel "Broken Halves of a Milky Sun". Sie veröffentlichte Texte in diversen Magazinen erschienen und war auf mehreren Festivals zu Gast. Die Tageszeitung Politiken nannte Aaiún Nin "ein großes seltenes Talent dänischer Literatur". Lesley-Ann Brown ist Mutter, TEDX-Rednerin und Lehrerin aus Brooklyn, New York. Seit zwanzig Jahren lebt sie in Kopenhagen, Dänemark, und hat durch ihr Schreiben und ihren Aktivismus einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Verständnis geleistet. Sie hat das Poesie-Kollektiv "Say It Loud!" mitbegründet und war die nationale Sprecherin des Women's March 2017. Sie ist die Autorin von "Decolonial Daughter: Letters from a Black Woman to her European Son" (Repeater Books, 2017) und "Blackgirl on Mars" (Repeater Books, 2023). laide Elisabeth Frank ist freie Autorin, Lyrikerin, Übersetzerin und Herausgeberin. Sie schreibt über Themen wie Identität, Verletzlichkeit und Zwischenmenschlichkeit. Als Anglistin und Literaturwissenschaftlerin liegen ihre Interessensschwerpunkte bei transkultureller, anglophoner Literatur und Medienkultur. Sie ist die Autorin von "Dunkelkalt" (Literarische Diverse Verlag, 2021) .
Bibliographische Angaben
- Autor: Aaiún Nin
- 2023, Neuausgabe, 88 Seiten, Maße: 14 x 19,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: _laide Elisabeth Frank
- Verlag: én Verlag
- ISBN-10: 8797032778
- ISBN-13: 9788797032770
- Erscheinungsdatum: 18.01.2023
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