Der Anruf kam nach Mitternacht
Mit "Die Chirurgin" wurde sie berühmt. Jetzt führt sie Sie in die Welt der Geheimdienste. Ein romantischer Krimi der Extraklasse von Tess Gerritsen.
...
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Mit "Die Chirurgin" wurde sie berühmt. Jetzt führt sie Sie in die Welt der Geheimdienste. Ein romantischer Krimi der Extraklasse von Tess Gerritsen.
Die Welt der internationalen Geheimdienste kannte die junge Washingtoner Wissenschaftlerin Sarah Fontaine bislang nur aus dem Kino. Das ändert sich, als sie vom Mord an ihrem Mann Geoffrey in Berlin erfährt und sich auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit macht. Ein Alptraum beginnt, bei dem sie nur einen Verbündeten hat, der zu ihr hält: Nick O'Hara, enger Mitarbeiter des Botschafters in Washington. Gemeinsam verfolgen sie eine heiße Spur nach London, kommen hinter ein bizarres Doppelleben, das Geoffrey geführt hat. Doch bevor sie verstehen, was passiert, sind sie Gejagte in einem mörderischen Spiel, in dem Informationen alles bedeuten.
Der Anruf kam um Mitternacht von Tess Gerritsen
LESEPROBE
PROLOG
Berlin
Um einenMenschen bewusstlos zu machen, ist zwanzig Sekunden lang ein starker Druck aufdie Halsschlagader notwendig. Bei zwei Minuten tritt bereits unweigerlich derTod ein. Simon Dance benötigte kein medizinisches Handbuch, um diese Informationennachzuschlagen - er wusste es aus Erfahrung. Er wusste auch, dass man dieSchlinge ganz fest zuziehen muss, denn wenn der Strang nicht ganz straff ist,wenn auch nur das geringste bisschen lebenswichtige Blut in das Gehirn desOpfers gelangen sollte, dann würde der Todeskampf unnötig hinausgezögert, ja,die Situation sogar gefährlich werden. Niemand kämpft verbissener als einsterbender Mensch.
In derDunkelheit lauernd wickelte sich Dance die Schlinge zweimal um die Hände undwarf einen Blick auf die Leuchtziffern seiner Uhr. Zwei Stunden waren verstrichen,seit er das Licht ausgemacht hatte. Sein Mörder war offensichtlich ein vorsichtigerMensch, der sichergehen wollte, dass Dance auch tief schlief. Wenn der Mann einBerufskiller war, dann würde er wissen, dass die ersten zwei Stunden Schlaf dieintensivsten waren. Jetzt war die Zeit für den Angriff gekommen.
Draußen imKorridor war plötzlich ein Schritt zu hören. Dance stand vorsichtig undangespannt auf und wartete neben der Tür. Es war stockdunkel. Dance ignoriertesein eigenes Herzklopfen. Er spürte, wie der gewohnte Adrenalinstoß seineReflexe hellwach sein ließ, und er spannte die Schlinge zwischen seinen Händen.
EinSchlüssel wurde vorsichtig in das Türschloss gesteckt. Dance vernahm das metallischeGeräusch des Bartes, der über das Metall kratzte. Der Schlüssel wurde umgedrehtund das Schloss sprang mit einem Klicken auf. Langsam wurde die Tür geöffnetund das Licht des Korridors fiel durch den Spalt. Ein Schatten bewegte sichdurch den Raum auf das Bett zu, wo jemand zu schlafen schien. Der Schatten hobeinen Arm. Drei Kugeln wurden aus dem Schalldämpfer in die Kissen abgefeuert.Als die dritte Kugel einschlug, sprang Dance hervor.
Er warf dieSchlinge um den Hals des Eindringlings, riss sie nach oben und sofort zurück.Sie drückte genau auf den kritischsten Punkt der Halsschlagader, direkt unterdem Unterkiefer. Die Waffe fiel zu Boden. Der Mann wand sich wie ein Fisch ander Angel und versuchte, seine Hände in Dances Gesicht zu krallen. Seine Armeund Beine gehorchten ihm jedoch nicht mehr, ruckten und schlugen in alleRichtungen. Dann sackten ihm langsam die Beine weg, er griff noch einmal nachDance, ehe seine Arme schlaff herabsanken. Während Dance die Sekunden zählte,spürte er die letzten Zuckungen des Körpers, das Aufbäumen des gewürgtenGegners. Er hielt die Schlinge fest zusammengezogen.
Nach dreiMinuten lockerte er die Schlinge, und der Körper sackte zu Boden. Dance machtedas Licht an und sah auf den Mann hinunter, den er soeben getötet hatte.
Das blauangelaufene Gesicht war ihm irgendwie vertraut. Rasch durchsuchte er die Sachendes Mannes, aber er fand nur Geld, Autoschlüssel und weitere Arbeitsutensilien:Ersatzmunition, ein Schnappmesser, einen Dietrich. Ein namenloser Killer,dachte Dance und überlegte, wie viel man dem Mann wohl gezahlt hatte.
Er zerrteden Körper auf das Bett und warf die drei Kissen beiseite, mit denen er eineunter der Decke liegende Gestalt vorgetäuscht hatte. Er schätzte die Größe desToten auf einen Meter dreiundachtzig. Also ungefähr meine Größe, dachte er, dasist gut. Dance wechselte mit der Leiche die Kleider, wahrscheinlich war dasunnötig, aber er war ein gründlicher Mensch. Dann nahm er seinen Ehering ab undversuchte, ihn dem Toten aufzusetzen, doch der Ring ging nicht über denKnöchel. So ging er ins Badezimmer, seifte den Ring ein und zwang ihn auf dieseWeise auf den Finger des Mannes.
Dann setzteer sich hin und rauchte, während er angestrengt überlegte, ob er irgendeinDetail übersehen hatte. Natürlich - die drei Kugeln! Er wühlte in den Kissenherum, untersuchte sie gründlichst und fand endlichauch zwei davon wieder. Die dritte war vermutlich tief in die Matratzeeingedrungen. Ehe er noch weiter nachsehen konnte, hörte er plötzlich im KorridorSchritte. Hatte der Mörder noch einen Komplizen?
Dance griffhastig zu seiner Waffe, zielte auf die Tür und wartete. Die Schritte gingenjedoch weiter und verklangen im Korridor. Falscher Alarm. Trotzdem, ich solltejetzt lieber gehen, sagte er sich. Länger hier zu bleiben wäre sehr unklug.
© CoraVerlag
Übersetzung:Roy Gottwald
Autoren-Porträtvon Tess Gerritsen
Wenn die gelernte Ärztin Tess Gerritsen einen neuen Thrillervorlegt, sollte sich der Leser auf eine blutige Geschichte gefasst machen -denn Blut ist für die Autorin nach eigenen Worten "ein Stoff, der mich nie inRuhe gelassen hat". Gerritsens Romane sind wirklich nichts für schwache Nerven,atemlos spannend von der ersten Seite an, mit genauen medizinischen Detailsgespickt und von größter psychologischer Glaubwürdigkeit.
Die asiatisch-amerikanische Schriftstellerin Tess Gerritsenwurde in San Diego, Kalifornien, geboren, studierte Medizin in San Franciscound arbeitete nach dem Examen im Jahr 1979 als Internistin in Honolulu. Schonals Kind schrieb sie gern und ließ ihrer blühenden Phantasie dabei freien Lauf.Erst im Mutterschaftsurlaub hatte sie dann wirklich Zeit zum Schreiben - undgewann auf Anhieb bei einem Wettbewerb des Honolulu Magazine mit einerKurzgeschichte den ersten Preis. 1987 veröffentlichte sie "Der Anruf kam nachMitternacht", den ersten von neun so genannten "Romantic Thrillers". Mit "KalteHerzen", ihrem ersten Medizinthriller, kam 1996 auch der internationale Erfolg.Das Buch stand umgehend auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde in20 Sprachen übersetzt. Paramount (DreamWorks) kaufte die Filmrechte. DieGeschichte basiert auf einer Unterhaltung Gerritsens mit einem Ex-Polizisten,der ihr von der Verschleppung russischer Waisenkinder und Organhandel erzählthatte. Nach zwei weiteren Medizinthrillern gab die Autorin den Arztberuf aufund widmete sich ganz der Schriftstellerei.
Die Heldinnen ihrer Geschichten, Detective Jane Rizzoli undPathologin Dr. Maura Isles, sind zwei völlig verschiedene Frauen. Nach und nacherfährt der Leser in den Büchern mehr über ihre Vergangenheit und ihr Privatleben,ganz dramatisch z.B. in "Schwesternmord". Das Ziel der beiden Frauen aberbleibt es immer, den Mordopfern in ihrer Heimatstadt Boston wenigstens nach demTod Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wie in "Der Meister", "Die Chirurgin"oder "Blutmale".
Und wie erholt sich die Schriftstellerin von all den dunklenGeschichten? Sie spielt Geige in einer Tanzband und pflegt ihren Garten inCamden, Maine, wo sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen lebt.
- Autor: Tess Gerritsen
- 2007, 300 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Gottwald, Roy
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 389941327X
- ISBN-13: 9783899413274
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der Anruf kam nach Mitternacht".
Kommentar verfassen