Der Engel auf meiner Schulter
Carson ist der Mensch, den Meg am meisten liebt. Er ist aber auch der, den sie am tiefsten verletzt hat. Doch man sagt ja, Zeit heilt alle Wunden. Trotzdem ist Meg verstört, als Carson nach 16 Jahren plötzlich wieder vor ihr steht. Was soll sie...
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Produktinformationen zu „Der Engel auf meiner Schulter “
Carson ist der Mensch, den Meg am meisten liebt. Er ist aber auch der, den sie am tiefsten verletzt hat. Doch man sagt ja, Zeit heilt alle Wunden. Trotzdem ist Meg verstört, als Carson nach 16 Jahren plötzlich wieder vor ihr steht. Was soll sie ihm sagen? Er weiß immer noch nicht, warum sie ihn damals verlassen hat. Auch nicht, dass ihre fünfzehnjährige Tochter sein Kind ist. Aber beide spüren, dass Zeit relativ ist, wahre Gefühle aber ewig bleiben. Doch wie sollen beide mit dieser Erkenntnis umgehen, ohne alte Wunden wieder aufzureißen? Noch dazu, wo Carson kurz vor seiner Hochzeit steht.
"Ein Liebesroman, der selbst Engel zum Weinen bringt. Ganz großes Gefühlskino."
Schweriner Volkszeitung
Lese-Probe zu „Der Engel auf meiner Schulter “
Der Engel auf meiner Schulter von Therese Fowler 4 ... mehr
Carson saß draußen an der Bar unter dem Palmwedeldach, ein Glas Sangria vor sich, und beobachtete, wie die Sonne langsam hinter den Hügeln versank. Val machte Konditionstraining mit Wade, ihrem Coach, und hatte Carson sich selbst überlassen. Allein vor sich hin zu sinnieren, war er gewöhnt; in diesem Zustand hatte er schon großartige Einfälle gehabt. Doch an diesem Nachmittag waren seine Gedanken weder kreativ noch positiv, und das, obwohl er gerade mit einer leidenschaftlichen jüngeren Frau im Bett gewesen war. Carson saß zwar im Schatten, nahm aber weder Basecap noch Sonnenbrille ab - wirkungslose Camouflage von Prominenten überall auf der Welt. In St. Martin begegnete er nicht so vielen Fans wie in den Staaten, aber in den ersten zwei Tagen war er immerhin schon siebenmal um ein Autogramm gebeten worden. Doch das war nicht Grund seiner Verstimmung; er kam nicht dahinter, was mit ihm los war. Es gab keinen Anlass, trübsinnig zu sein; unlängst hatte er zwei Grammys gewonnen, sein Apartment in Seattle würde bald zum Höchstpreis verkauft sein, seine Eltern waren wohlauf und feierten demnächst dreiundvierzigsten Hochzeitstag, und er selbst würde in Kürze eine Frau heiraten, die offenbar keinerlei Probleme hatte mit seiner chaotischen Vergangenheit - eine Frau, die zweimal auf dem Cover der Sports Illustrated abgebildet gewesen war und wohl jeden Mann hätte haben können, nach dem ihr der Sinn stand. Vielleicht war sogar das der Grund für die miese Stimmung. »Ich weiß, es ist ein Klischee«, sagte Carson zu der Barfrau, einer vollbusigen kurzhaarigen Brünetten, »aber ich würde gern mal Ihre Meinung über etwas hören.« »Gerne«, sagte die Barfrau und lächelte. Ihre Zähne wirkten unnatürlich weiß und ebenmäßig. Sie legte ihr Geschirrtuch beiseite und beugte sich über den Tresen, was ihren Busen sehr vorteilhaft zur Geltung brachte. Carson lehnte sich zurück. »Warum will eine Frau, die jung, schön und sexy ist - wie Sie -, einen abgetakelten Typen wie mich heiraten?« »Sie sind doch der Rockstar, oder?« Rockstar. Mit diesem Etikett lebte Carson nun schon etliche Jahre, und es hatte immer noch einen falschen Klang für ihn. Er war Sänger, Songwriter, Frontmann einer Band, deren Konzerte immer ausverkauft waren - das war schon alles wahr. Und ja, sie spielten Rockmusik, wenn auch eine eigenwillige Variante, beeinflusst von Queen und den anspruchsvollen kritischen Songs von Sting, dem er letztes Jahr zum ersten Mal persönlich begegnet war. Dennoch sah Carson sich selbst nicht als Rockstar, auch wenn er offenbar so lebte. Diese sonderbare Diskrepanz zwischen seinen Gefühlen und seinem Leben hatte er schon lange unterschwellig empfunden, aber seit etwa zwei Jahren nahm sie mehr Raum in seinem Bewusstsein ein. Vermutlich lag es an seinem Alter - diese Midlife-Geschichte, die laut seinem Manager Gene Delaney Männer gnadenloser heimsuchte als Rockschlampen. Gene pflegte sich so ausdrücken. Woran es auch lag: Carson war jedenfalls zunehmend unzufrieden damit, immer nur als Rockstar abgestempelt zu werden, weil er dann sein Leben als flach und bestenfalls zweidimensional empfand. Er wollte schwergewichtiger sein, mehr Tiefgang haben. Früher einmal hatte er geglaubt, dass seine Musik, die tatsächlich aus seinem Innersten kam, ihm diese Gefühle automatisch bescheren würde. »Stimmt«, sagte er zu der Barfrau. »Ich bin der Rockstar. Wollen Sie damit meine Frage beantworten?« »Non«, erwiderte sie. »Das ist wichtig, ja, mais ce n'est pas tout - das ist nicht alles. Sie haben ein interessantes Gesicht und tollen ... qu°est-ce que c'est?« Sie wies auf seinen Körper. »Und Sie sind nicht ein amerikanisches Arschloch.« Carson sah sie fragend an, und die Barfrau erklärte: »Der seine Frau schlägt oder zur Dienerin macht. Sie sind generoux, non?« Carson zuckte die Achseln. Großzügig war er wohl - er gab immer mehr Trinkgeld als üblich, was sich vermutlich beim Personal schnell herumgesprochen hatte. Er spendete regelmäßig Summen an Wohltätigkeitsorganisationen und arbeitete zweimal im Jahr für Habitat for Humanity - manche Leute empfanden das wohl als großzügig. Er selbst fand, das war das Mindeste, was er tun konnte, wo er doch so viel Geld besaß, dass es sich von selbst zu vermehren schien. Die Verwaltung dieses Vermögens forderte viel Zeit, über die er nicht verfügte, weshalb er den Job seiner Mutter übertragen hatte. Die ihn gern damit aufzog, dass er eine Frau und mindestens sechs Kinder brauchte, damit das Geld zu etwas nütze sei. Dass Val selbst so reich war, empfand seine Mutter als Gefahr - »sie wird zu unabhängig sein, Carson, denk an meine Worte.« Als seine Eltern an Silvester nach Seattle gekommen waren, um seine Freundin kennen zu lernen, hatte seine Mutter Val von einer Villa mit sieben Schlafzimmern in Ocala erzählt, die zum Verkauf stand. »Da hättet ihr und die Kinder genug Platz«, verkündete sie unverblümt. »Kinder?«, erwiderte Val damals. »Ocala?« »Meine Verlobte ist siebzehn Jahre jünger als ich«, sagte Carson zu der Barfrau. »Mich stört das nicht - aber sollte es sie nicht stören?« Die Frau tippte mit dem langen Fingernagel auf seinen Arm. »Sicher ist Ihr Motor gut, wie?« »Noch.« »Mais oui. Und das ist die Hauptsache.«
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Copyright der Originalausgabe © 2008 by Therese Fowler
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2008 by
Wilhelm Goldmann Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH.
Übersetzung: Angela Stein.
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Therese Fowler
Therese Fowler wurde 1967 in Illinois geboren. Sie studierte Soziologie und Anthropologie an der North Carolina State University, bevor sie einen Aufbaustudiengang Creative Writing absolvierte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in North Carolina.
Bibliographische Angaben
- Autor: Therese Fowler
- 413 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Klappenbroschur
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828994660
- ISBN-13: 9783828994669
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