Der letzte Kodex
Grausige Ritualmorde und keine Spur von den Tätern - wurde ein uralter Maya-Kult wiederbelebt? Die Antwort befindet sich in einem uralten Manuskript.
Eine Serie von Ritualmorden erschüttert Mexiko. Den Opfern wird...
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Produktinformationen zu „Der letzte Kodex “
Grausige Ritualmorde und keine Spur von den Tätern - wurde ein uralter Maya-Kult wiederbelebt? Die Antwort befindet sich in einem uralten Manuskript.
Eine Serie von Ritualmorden erschüttert Mexiko. Den Opfern wird bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen und auf die Brust gelegt. Experten befürchten die Wiederbelebung eines alten Maya-Kultes. Der Archäologe Lyman Tingley scheint mehr zu wissen. Er vermutet die Wahrheit in einem uralten Maya-Manuskript, dem "5. Kodex". Doch ehe er sich seinem ehemaligen Schüler Scott Daggert anvertrauen kann, ist Tingley tot: Sein Herz wurde herausgerissen. Scott begibt sich auf eine halsbrecherische Jagd.
Lese-Probe zu „Der letzte Kodex “
Der letzte Kodex von Tom Isbell1
Scott Daggart saß auf einer Terrasse, nippte an einem Corona und genoss die vom Meer kommende feuchte Brise. Obwohl die Sonne schon vor Stunden untergegangen war, glitzerten kleine Schweißperlen auf seinen muskulösen Unterarmen. Zwölf Stunden lang hatte er in den alten Ruinen Efeuranken entfernt und Erdschichten abgetragen, bis er endlich zu den im Verfall begriffenen Kalksteingemäuer und ihren längst vergessenen Geheimnissen vorgedrungen war.
Und nun genoss er den Feierabend im Captain Bob's, einem zweistöckigen Restaurant mit großen Deckenventilatoren, Rattanmöbeln und einem mächtigen schilfgedeckten Dach. Auf den Holzdielen waren noch die eingetrockneten Pifia-Colada-Lachen vom vergangenen Abend zu erkennen, und der Geruch von Zigaretten und Bier hing in der Luft. In der Ecke stand die angestaubte Holzplastik eines Schiffkapitäns mit dichtem weißen Vollbart, der eine gelbe Öljacke trug und einen Fisch in der Hand hielt.
Captain Bob's war eines der gut besuchten Restaurants in Playa del Carmen, was vermutlich auch dem Umstand geschuldet war, dass es auf der von Touristen bevölkerten Avenida Cinco lag, die Fußgängern vorbehalten war. Da das Restaurant sich gleich neben der Constitution Street befand, wo die Touristenbusse hielten, war das Captain Bob's immer voll von Gästen, die von der lauten Musik, dem Geruch von gegrillten Knoblauch-Shrimps und vor allem den äußerst knapp bekleideten mexikanischen Bedienungen angelockt wurden. Das Etablissement war der Inbegriff dessen, was sich ein amerikanischer Tourist unter einem mexikanischen Restaurant vorstellte.
Scott Daggart, für dessen Geschmack hier zu viel nacktes Fleisch ausgestellt wurde, war von dem Laden nicht ganz so begeistert. Nicht er hatte vorgeschlagen, sich hier zu treffen, sondern von Lyman Tingley. Genau genommen hatte
... mehr
Professor Tingley sogar darauf bestanden.
»Überrascht dich wahrscheinlich, meine Stimme zu hören«, hatte Tingley vor einer Stunde am Telefon gesagt. »So könnte man es formulieren.«
»Ich brauche Hilfe.«
»Aha«, erwiderte Daggart mit sarkastischem Unterton, der gerade eben erst in seine cabana zurückgekehrt war und Abendessen zubereitete. Der Anruf seines ehemaligen Mentors, mit dem er sich überworfen hatte, kam tatsächlich ziemlich unerwartet.
»Ich meine es ernst. Wir müssen uns unbedingt treffen.«
»Können wir das nicht auf später verschieben? Ich bin gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt.« Er trank einen Schluck Corona und schnitt grüne Paprika in dünne Streifen.
»Nein, Scott, das geht unmöglich.«
Irgendetwas in Tingleys Stimme veranlasste Daggart, das Messer wegzulegen. Dass der Mann, der sich selbst zum >bedeutendsten Archäologen des 21. Jahrhunderts< ernannt hatte, nicht weiter wusste und Hilfe brauchte, war ein Novum.
»Was ist denn los, Lyman?«
»Wir müssen uns treffen.«
»Das sagtest du schon.«
»Was hältst du vom Captain Bob's?« Das klang weniger wie eine Frage, sondern eher wie ein Befehl. »Neun Uhr. Schaffst du das?«
»Ich hatte eigentlich nicht vor, heute Abend an die Playa ...« »Captain Bob's. Neun Uhr«, schnitt Tingley ihm das Wort ab. »Worum geht es eigentlich, Lyman?«
Aber Tingley hatte schon aufgelegt.
Daggart musterte die sonnenverbrannten, muskulösen Touris
tinnen Anfang zwanzig, die ins Restaurant strömten. Nichtgerade mein Typ, dachte er, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich doppelt so alt bin wie sie. Seine Freunde hatten ihn zwar gedrängt, sich wieder eine Frau zu suchen, doch so weit war er noch nicht.
Dazu war es einfach noch zu früh.
Da Susan die Erste gewesen wäre, die ihn zu solch einem Schritt ermuntert hätte, entbehrte seine Einstellung nicht einer gewissen Ironie. Achtzehn Monate waren seit ihrem Tod vergangen, und er konnte einfach nicht loslassen. Ihm fiel es schon schwer genug, überhaupt weiterzumachen, weil die Bilder ihn immer noch verfolgten.
Blutlachen. Blonde Haare. Holzdielen.
Er nahm einen großen Schluck aus der Bierflasche und versuchte, die Bilder zurückzudrängen.
Ungeduldig warf er einen Blick auf seine Uhr. Viertel nach neun. Dass Lyman Tingleys sich verspätete, überraschte ihn. In all den Jahren ihrer Zusammenarbeit hatte Tingley sich immer wieder über Daggarts Unpünktlichkeit beklagt.
Zu jener Zeit hatten sie noch miteinander gesprochen.
Damals waren sie noch Freunde gewesen.
In dem Moment kam Lyman Tingley keuchend die Treppe hoch, holte tief Luft und hielt nach Daggart Ausschau.
»Tut mir leid«, entschuldigte er sich schnaufend und schaute sich schnell im Restaurant um, ehe er seine dreihundert Pfund auf einen Stuhl hievte.
»Kein Problem, ich hatte ja Gesellschaft«, meinte Daggart und deutete auf das vor ihm stehende Bier.
Lyman Tingley ging nicht auf die Bemerkung ein. Daggarts ehemaliger Mentor war ein vierschrötiger Mann mit grobschlächtigen Gesichtszügen. Nach außen hin gab er sich bärbeißig und selbstsicher, während er in Wahrheit unter einem ganzen Bündel von Komplexen litt. Der Schweiß drang ihm aus jeder Pore. Seine Arme waren bis zum Ärmelansatz gerötet.
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © Rowohlt Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg
»Überrascht dich wahrscheinlich, meine Stimme zu hören«, hatte Tingley vor einer Stunde am Telefon gesagt. »So könnte man es formulieren.«
»Ich brauche Hilfe.«
»Aha«, erwiderte Daggart mit sarkastischem Unterton, der gerade eben erst in seine cabana zurückgekehrt war und Abendessen zubereitete. Der Anruf seines ehemaligen Mentors, mit dem er sich überworfen hatte, kam tatsächlich ziemlich unerwartet.
»Ich meine es ernst. Wir müssen uns unbedingt treffen.«
»Können wir das nicht auf später verschieben? Ich bin gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt.« Er trank einen Schluck Corona und schnitt grüne Paprika in dünne Streifen.
»Nein, Scott, das geht unmöglich.«
Irgendetwas in Tingleys Stimme veranlasste Daggart, das Messer wegzulegen. Dass der Mann, der sich selbst zum >bedeutendsten Archäologen des 21. Jahrhunderts< ernannt hatte, nicht weiter wusste und Hilfe brauchte, war ein Novum.
»Was ist denn los, Lyman?«
»Wir müssen uns treffen.«
»Das sagtest du schon.«
»Was hältst du vom Captain Bob's?« Das klang weniger wie eine Frage, sondern eher wie ein Befehl. »Neun Uhr. Schaffst du das?«
»Ich hatte eigentlich nicht vor, heute Abend an die Playa ...« »Captain Bob's. Neun Uhr«, schnitt Tingley ihm das Wort ab. »Worum geht es eigentlich, Lyman?«
Aber Tingley hatte schon aufgelegt.
Daggart musterte die sonnenverbrannten, muskulösen Touris
tinnen Anfang zwanzig, die ins Restaurant strömten. Nichtgerade mein Typ, dachte er, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich doppelt so alt bin wie sie. Seine Freunde hatten ihn zwar gedrängt, sich wieder eine Frau zu suchen, doch so weit war er noch nicht.
Dazu war es einfach noch zu früh.
Da Susan die Erste gewesen wäre, die ihn zu solch einem Schritt ermuntert hätte, entbehrte seine Einstellung nicht einer gewissen Ironie. Achtzehn Monate waren seit ihrem Tod vergangen, und er konnte einfach nicht loslassen. Ihm fiel es schon schwer genug, überhaupt weiterzumachen, weil die Bilder ihn immer noch verfolgten.
Blutlachen. Blonde Haare. Holzdielen.
Er nahm einen großen Schluck aus der Bierflasche und versuchte, die Bilder zurückzudrängen.
Ungeduldig warf er einen Blick auf seine Uhr. Viertel nach neun. Dass Lyman Tingleys sich verspätete, überraschte ihn. In all den Jahren ihrer Zusammenarbeit hatte Tingley sich immer wieder über Daggarts Unpünktlichkeit beklagt.
Zu jener Zeit hatten sie noch miteinander gesprochen.
Damals waren sie noch Freunde gewesen.
In dem Moment kam Lyman Tingley keuchend die Treppe hoch, holte tief Luft und hielt nach Daggart Ausschau.
»Tut mir leid«, entschuldigte er sich schnaufend und schaute sich schnell im Restaurant um, ehe er seine dreihundert Pfund auf einen Stuhl hievte.
»Kein Problem, ich hatte ja Gesellschaft«, meinte Daggart und deutete auf das vor ihm stehende Bier.
Lyman Tingley ging nicht auf die Bemerkung ein. Daggarts ehemaliger Mentor war ein vierschrötiger Mann mit grobschlächtigen Gesichtszügen. Nach außen hin gab er sich bärbeißig und selbstsicher, während er in Wahrheit unter einem ganzen Bündel von Komplexen litt. Der Schweiß drang ihm aus jeder Pore. Seine Arme waren bis zum Ärmelansatz gerötet.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Tom Isbell
- 447 Seiten, Maße: 14,7 x 22 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828995632
- ISBN-13: 9783828995635
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