Der Wundertäter

Die "Wundertäter"-Trilogie, 1957, 1973 und 1980 entstanden, zeichnet den dornenreichen Weg des Stanislaus Büdner aus Waldwiesen vom poetisierenden Bäckergesellen zum kritischen Schriftsteller nach. Mit Erwin Strittmatters unverwechselbarer Erzählkunst aus Poesie, Menschenkenntnis und Humor gehört sie zu den großen Werken der neueren deutschen Literatur. »Ich glaube doch, daß es richtig war, die Geschichte eines Schriftstellers in unserer Zeit zu schreiben und zu beschreiben, wie arm er dran ist, obwohl ich weiß, daß kein Dichter, der auf Wahrheit aus war, zu irgendeiner Zeit besser dran war.« Aus: Erwin Strittmatter »Die Lage in den Lüften« Tagebuchnotiz vom 25. April 1978 »... jedes Begebnis im "WUNDERTÄTER" wird sich hundertfach belegen lassen, die Feigheit von oben, der Karrierismus, die Scheu vor der Verantwortung bei Entscheidungen, die literarisch-kulturelle Zurückgebliebenheit von Genossen, die über die Qualität sei es des "Faust" oder von Büdners Roman ein wichtiges Urteil abgeben sollen. Alles ist im einzelnen ganz realistisch dargestellt. Aber so realistisch die Einzelheiten - ja man kann nicht einmal sagen, so unrealistisch das Ganze, denn dieses Ganze fehlt überhaupt. In all der Zeit, von der der Roman handelt, doch mindestens ein Jahrzehnt, in dem Stanislaus Büdner so viel erlebt, geschieht nichts in der Gesellschaft. Das Große, der große Marsch in die Zukunft, ihn gibt es nicht.« Jürgen Kuczynski, neue deutsche literatur