Die 5. Plage
Der ''Women-s Murder Club'' hat ein neues Mitglied: Vor kurzem noch hat die junge Anwältin Yuki Castellano Lieutenant Lindsay Boxer vor Gericht brillant verteidigt, jetzt braucht sie selbst Lindsays Hilfe: Auch Yukis Mutter ist eine der vielen mysteriösen...
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Der ''Women-s Murder Club'' hat ein neues Mitglied: Vor kurzem noch hat die junge Anwältin Yuki Castellano Lieutenant Lindsay Boxer vor Gericht brillant verteidigt, jetzt braucht sie selbst Lindsays Hilfe: Auch Yukis Mutter ist eine der vielen mysteriösen Todesfälle im San Francisco Hospital!
Die Patienten sterben nachts und völlig unerklärlich. Und wie bei einem rätselhaften Ritus sind ihnen Metallstücke mit einem eingeprägten Äskulapstab auf die Augen gelegt worden. Versucht der eiskalte Dr. Garza, eigene Fehldiagnosen zu kaschieren, oder treibt ein wahnsinniger Serienmörder sein Unwesen? Während die Hinterbliebenen der Patienten mithilfe einer karrieresüchtigen Staranwältin das Krankenhaus verklagen, ermittelt Lindsay hinter seinen verschlossenen Türen und entdeckt eine zum Stillschweigen verschworene Gemeinschaft - und eine ebenso perfide wie hochexplosive Mischung aus Skrupellosigkeit, Habgier und Eifersucht.
Der "Women's Murder Club" hat ein neues Mitglied: Vor kurzem noch hat die junge Anwältin Yuki Castellano Lieutenant Lindsay Boxer vor Gericht brillant verteidigt, jetzt braucht sie selbst Lindsays Hilfe: Auch Yukis Mutter ist eine der vielen mysteriösen Todesfälle im San Francisco Hospital!
Die Patienten sterben nachts und völlig unerklärlich. Und wie bei einem rätselhaften Ritus sind ihnen Metallstücke mit einem eingeprägten çskulapstab auf die Augen gelegt worden. Versucht der eiskalte Dr. Garza, eigene Fehldiagnosen zu kaschieren, oder treibt ein wahnsinniger Serienmörder sein Unwesen? Während die Hinterbliebenen der Patienten mithilfe einer karrieresüchtigen Staranwältin das Krankenhaus verklagen, ermittelt Lindsay hinter seinen verschlossenen Türen und entdeckt eine zum Stillschweigen verschworene Gemeinschaft - und eine ebenso perfide wie hochexplosive Mischung aus Skrupellosigkeit, Habgier und Eifersucht ...
"Women's Murder Club"
LINDSAY BOXER - LIEUTENANT
Einziger weiblicher Detective bei der Mordkommission - Trainiert heimlich Thai Chi - Mag Bier und Karamelleis
YUKI CASTELLANO - STAATSANWÄLTIN
Junge, passionierte Saatsanwältin - Spricht so schnell, wie Lindsay schießt - Mutter aus Japan, Vater Italo-Amerikaner
CINDY THOMAS - REPORTERIN
Aufstrebende Reporterin beim San Francisco Chronicle - Groß, blond und cool - Begeistert sich für Yoga, Jazz und Krimis
CLAIRE WASHBURN - CHEFPATHOLOGIN
Chefpathologin aus San Francisco - Selbstsicher und freundlich- Nickname "Butterfly"
Die 5. Plage vonJames Patterson mit MaxinePaetro
LESEPROBE
3
Ich saß an meinem Schreibtisch undwühlte mich durch einen Stapel Akten - achtzehn ungeklärte Tötungsdelikte, umgenau zu sein -, als Yuki Castellano,ihres Zeichens Rechtsanwältin und Strafverteidigerin, auf meinemPrivatanschluss anrief.
»Meine Momwill uns zum Lunch ins Armani Café einladen«, verkündete das neueste Mitgliedunseres Clubs der Ermittlerinnen. »Du musst sie unbedingt kennenlernen,Lindsay. Sie ist ein solcher Charmebolzen, dass sie jeden um den Finger wickelnkann, und das meine ich wirklich ganz positiv.«
Mal sehen - wofür sollte ich michentscheiden? Für kalten Kaffee und Thunfischsalat in meinem Büro? Oder für einleckeres italienisches Essen - vielleicht Carpacciomit Rucola und frisch gehobeltem Parmesan und einemGlas Merlot dazu - mit Yukiund ihrer charmesprühenden Mama?
Ich richtete den Aktenstapel feinsäuberlich aus, sagte unserer Teamassistentin Brenda, dass ich in etwa zweiStunden wieder da wäre, und verließ das Präsidium. Es würde völlig ausreichen,wenn ich zu unserer Teambesprechung um drei zurück wäre.
Nach einer Reihe von Regentagenschien heute endlich wieder die Sonne, und dieser herrliche Septembertag wareiner der letzten Lichtblicke, bevor das kühle, feuchte Herbstwetter über SanFrancisco hereinbrechen würde.
Es war ein Genuss, an der frischenLuft zu sein.
Ich traf mich mit Yuki und Keiko, ihrer Mutter, vor dem Saksim noblen Shoppingviertel am Union Square. Kurzdarauf marschierten wir drei schon munter schwatzend die Maiden Lane hinauf Richtung Grant Avenue.
»Ihr Mädchen, einfach zu modern«,sagte Keiko. Sie war richtig süß, zierlich wie ein Vögelchen, perfekt gekleidetund frisiert und beladen mit Einkaufstüten, die an ihren Armbeugen baumelten.»Kein Mann wollen Frau, die zu selbstständig«, erklärte sie uns.
»Mom,bitte!«, rief Yuki genervt.»Jetzt mach aber mal einen Punkt, ja? Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert.Das hier ist Amerika!«
»Sie auch nicht besser, Lindsay«,sagte Keiko, ohne auf Yukis Proteste zu reagieren,und stupste mich in die Seite. »Sie haben Knarre unter Arm!«
Yuki und ich prusteten los, und unserschallendes Gelächter übertönte fast Keikos ernsthafte Beteuerung, dass »keinMann wollen Frau mit Waffe«.
Ich wischte mir mit dem Handrückendie Tränen aus dem Gesicht, während wir an einer roten Fußgängerampel warteten.
»Ich habe aber einen Freund«,sagte ich.
»Aber hallo«, rief Yuki und erging sich gleich in Lobeshymnen über meinenVerehrer. »Joe ist ein sehr gut aussehender italienischer Typ. Genau wie Dad. Und er hat einen superwichtigen Job bei derRegierung. Heimatschutzministerium.«
»Er bringen dich zum Lachen?«, fragte Keiko, die Yukis Auflistungvon Joes Qualitäten demonstrativ ignorierte. »Mhm.Manchmal lachen wir uns regelrecht scheckig.« »Er dichgut behandeln?«
»Oh, er behandelt mich ja soooo gut«, erwiderte ich grinsend.
Keiko nickte anerkennend. »Ichkennen diese Lächeln«, sagte sie. »Du haben Mann mit langsame Hände gefunden.«
Wieder brachen Yukiund ich in johlendes Gelächter aus, und an dem schelmischen Blitzen in KeikosAugen konnte ich ablesen, wie sehr sie dieses »Verhör« genoss.
»Wann du kriegen Ring von diese Joe?«
Jetzt wurde ich doch tatsächlichrot. Keiko hatte ihren perfekt manikürten Finger genau auf den wunden Punktgelegt. Joe wohnte in Washington, D. C. Ich nicht. Das ging einfach nicht. Ichhatte keine Ahnung, wie unsere Beziehung sich entwickeln würde.
»Wir sind noch nicht im Ringe-Stadium angelangt«, erklärte ich ihr.
»Du lieben diese Joe?«
»Total«, gestand ich.
»Er lieben dich?«
Yukis Momblickte amüsiert zu mir auf, da sah ich, wie ihre Gesichtszüge plötzlicherstarrten, als hätten sie sich in Stein verwandelt. Ihre lebhaften Augenwurden glasig, und ihre Knie knickten ein.
Ich streckte die Hand aus, um sieaufzufangen, aber es war zu spät.
Mit einem Stöhnen, bei dem mir fastdas Herz stehen blieb, klappte Keiko auf dem Gehsteig zusammen. Ich konntenicht glauben, was gerade passiert war, und ich verstand die Welt nicht mehr.Hatte Keiko einen Schlaganfall erlitten?
Yuki schrie auf, sank neben ihrer Mutterin die Hocke und schlug ihr mit der flachen Hand auf die Wangen. »Mommy, Mommy, wach auf!«, rief sie.
»Lass mich mal hin, Yuki. Keiko! Keiko, können Sie mich hören?«
Mein Herz schlug wie einDampfhammer, als ich zwei Finger an Keikos Halsschlagader legte, ihren Pulsfühlte und dabei den Sekundenzeiger meiner Armbanduhr beobachtete.
Sie atmete, aber ihr Puls war soschwach, dass ich ihn kaum tasten konnte.
Ich riss mein Handy aus derGürteltasche und rief die Leitstelle an.
»LieutenantBoxer, Dienstnummer 27-21«, bellte ich ins Telefon. »Einen Rettungswagen indie Maiden Lane, Ecke Grant. Sofort!«
4
Das San Francisco Municipal Hospital ist riesig - wie eine Stadt in derStadt. Früher ein städtisches Krankenhaus, ist es vor einigen Jahrenprivatisiert worden, nimmt aber immer noch mehr als seinen vorgeschriebenenAnteil an bedürftigen Patienten und dem Überschuss aus anderen Kliniken auf.Über hunderttausend Patienten werden hier jedes Jahr behandelt.
Und in diesem Moment lag Keiko Castellano in einem der mit Vorhängen abgeteilten Betten,die an den Wänden der riesigen, von hektischer Betriebsamkeit gekennzeichnetenNotaufnahmestation aufgereiht standen.
Als ich neben Yukiim Wartezimmer saß, konnte ich ihre Panik spüren, ihre Angst um das Leben ihrerMutter.
Und vor meinem inneren Auge blitzteeine Erinnerung an meinen letzten Aufenthalt in einer Notaufnahme auf. Ich sahnoch die geisterhaften Hände der Ärzte, die sich an mir zu schaffen machten,hörte das laute Wummern meines Herzens - und erinnerte mich daran, wie ichmich gefragt hatte, ob ich hier jemals lebend rauskommen würde.
Ich war nicht im Dienst gewesen anjenem Abend, war aber trotzdem einen Einsatz mitgefahren, ohne zu ahnen, dassdie Routineüberprüfung von einer Minute auf die andere in eine Katastropheumschlagen und ich angeschossen am Boden liegen würde. Das Gleiche galt fürmeinen Freund und ehemaligen Partner, InspectorWarren Jacobi. Wir hatten jeder zwei Kugelnabbekommen, dort in der menschenleeren Seitenstraße. Er war bewusstlos, und ichlag blutend auf der Straße, als es mir irgendwie gelang, meine letzten Kräfte zumobilisieren und das Feuer zu erwidern.
Ich zielte gut - vielleicht zu gut.
Es gehört zu den unerfreulichenZeichen der Zeit, dass Zivilisten, die von der Polizei angeschossen werden, inder Öffentlichkeit mehr Sympathien genießen als Polizisten, auf die ein Zivilistdas Feuer eröffnet. Ich wurde von den Familien der so genannten Opfer verklagtund hätte alles verlieren können, was mir lieb und teuer war.
Damals hatte ich Yukinoch kaum gekannt.
Aber Yuki Castellano war die kluge, leidenschaftliche und enormtalentierte junge Anwältin, die mich nicht im Stich gelassen hatte, als ichsie wirklich brauchte, und dafür würde ich ihr immer dankbar sein.
Ich drehte mich zu Yuki um, als sie auf mich einredete. Ihre Stimme warbrüchig vor Aufregung, ihre Stirn voller Sorgenfalten.
»Das ist einfach nicht zu begreifen,Lindsay. Du hast sie doch gesehen. Du meine Güte, sie ist erst fünfundfünfzig! Dasreinste Energiebündel. Was ist denn da los? Warum sagen sie mir nichts? Oderlassen mich wenigstens zu ihr?«
Ich wusste keine Antwort, aber wie Yuki war ich mit meiner Geduld am Ende.
Wo zum Teufel blieb der Arzt?
Das war eine Unverschämtheit.Absolut inakzeptabel. Was dauerte denn da so lange?
Ich war drauf und dran, in dieNotaufnahme zu stürmen und Antworten auf meine Fragen zu verlangen, als endlichein Arzt in den Warteraum trat. Er blickte sich um und rief dann Yukis Namen.
5
Auf dem Namensschild über der Brusttascheseines weißen Kittels stand: »Dr. Dennis Garza,Leiter
Notaufnahme.«
Ich konnte nicht umhin, zu bemerken,dass Garza ein attraktiver Mann war - Mitte vierzig, circaeins fünfundachtzig, um die achtzig Kilo schwer, breitschultrig unddurchtrainiert. Seine spanische Herkunft zeigte sich in seinen schwarzen Augenund dem dichten, ebenfalls schwarzen Haar, das ihm in die Stirn fiel.
Aber was mir am meisten auffiel, wardie körperliche Anspannung, die der Arzt ausstrahlte, durch seine verkrampfte Haltungwie auch durch die Art, wie er permanent am Armband seiner Rolexzupfte, als wollte er sagen: Ich bin ein viel beschäftigter Mann. Einwichtiger, viel beschäftigter Mann. Machen wir es kurz. Ich weiß nicht,warum, aber ich mochte ihn nicht.
»Ich bin Dr. Garza«,wandte er sich an Yuki. »Ihre Mutter hattewahrscheinlich einen neurologischen Insult, entweder eine TIA, wie wir esnennen, eine transitorische ischämischeAttacke, oder einen Mini-Schlaganfall. Im Klartext: eine Unterbrechung derBlut- und Sauerstoffversorgung des Gehirns, möglicherweise in Verbindung miteinem leichten Anfall von Angina pectoris - das sind Schmerzen, die von einerVerengung der Herzkranzgefäße herrühren.«
»Ist das etwas Ernstes? Hat sie nochSchmerzen? Wann kann ich sie sehen?«
Yuki bombardierte Dr. Garza mit Fragen, bis er schließlich abwehrend eine Handhob.
»Sie redet noch wirr. Die meistenPatienten erholen sich binnen einer halben Stunde. Bei anderen, zu denen ihreMutter vielleicht gehört, dauert es bis zu vierundzwanzig Stunden. Wir müssensie weiter beobachten. Und Besuch kommt derzeit noch nicht in Frage. Warten wireinfach ab, wie es ihr heute Abend geht, ja?«
»Aber sie wird doch wieder gesund,nicht wahr? Nicht wahr?«, bedrängte Yuki den Arzt.
»Miss Castellano.Jetzt atmen Sie erst mal tief durch«, entgegnete Garza.»Ich sage Ihnen Bescheid, sobald wir mehr wissen.«
Die Tür zur Notaufnahme schloss sichhinter dem unsympathischen Arzt. Yuki sank kraftlosauf einen der Plastikstühle, ließ den Kopf in die Hände sinken und begann zuschluchzen. Ich hatte Yuki noch nie weinen sehen, undes machte mich fertig, sie so leiden zu sehen und ihr nicht helfen zu können.
So tat ich das Einzige, was ich tunkonnte.
Ich legte Yukiden Arm um die Schultern und sagte: »Ist ja schon gut, Süße. Sie ist hier inguten Händen. Deiner Mom wird es schon ganz baldbesser gehen, das weiß ich.«
Und dann streichelte ich Yukis Hände, während sie sich die Augen aus dem Kopf heulte.Sie wirkte so zerbrechlich und so verängstigt, fast wie ein kleines Mädchen.
© Limes Verlag
Übersetzung: Andreas Jäger
James Patterson, geboren 1949, war zunächst erfolgreicher Kreativdirektor einer der größten amerikanischen Werbeagenturen, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Inzwischen ist er mit seinen Psychothrillern, vor allem der Reihe »Club der Ermittlerinnen« und der Serie um den Polizeipsychologen Alex Cross, zu einem der international erfolgreichsten Bestsellerautoren geworden. Mit »Tagebuch für Nikolas« hat James Patterson bewiesen, dass er auch ein Autor großer Liebesromane ist. James Patterson lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Palm Beach und Westchester, N.Y.
- Autor: James Patterson
- 2007, 1, 382 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Jäger, Andreas
- Übersetzer: Andreas Jäger
- Verlag: Limes
- ISBN-10: 3809025275
- ISBN-13: 9783809025276
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die 5. Plage".
Kommentar verfassen