Die Erbin der Krone
Roman
Pomp und Prunk, Verrat und hemmungsloser Ehrgeiz herrschen in England und in der Normandie im 12. Jahrhundert. Nachdem König Heinrich I., Sohn Wilhelm des Eroberers, seinen einzigen Sohn bei einem Schiffsunglück verloren hat, faßt er den unerhörten...
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Produktinformationen zu „Die Erbin der Krone “
Klappentext zu „Die Erbin der Krone “
Pomp und Prunk, Verrat und hemmungsloser Ehrgeiz herrschen in England und in der Normandie im 12. Jahrhundert. Nachdem König Heinrich I., Sohn Wilhelm des Eroberers, seinen einzigen Sohn bei einem Schiffsunglück verloren hat, faßt er den unerhörten Entschluß, die Krone der Normannenkönige seiner Tochter Mathilde zu vererben. Sein Neffe Stephan, der sich feste Hoffnungen auf den Thron gemacht hat, ist bitter enttäuscht. Seit langem verbindet ihn eine heimliche, verbotene Liebe mit der schönen und stolzen Mathilde. Doch er ordnet die Liebe seinem Streben nach Macht unter und besteigt widerrechtlich den englischen Thron. Mathilde ist nicht bereit, auf ihr Erbe zu verzichten, und aus den Liebenden werden erbitterte Gegner. Im fernen Anjou sammelt Mathilde ihre Truppen und fällt in England ein. Unbeugsam kämpft sie mit Intelligenz und Durchsetzungswillen, scheut keine Mühen, ihr Lebensziel zu verwirklichen: zur Königin von England gekrönt zu werden. Als alles vergeblich scheint, begegnen sich Mathilde und Stephan noch einmal. Kann ihre Liebe die Feindschaft überwinden?
Lese-Probe zu „Die Erbin der Krone “
Stephan, der auf dem Hof hin- und herging, grüßte die Wachen, die ihre Runde im Palast machten. Da er nicht schlafen konnte, hatte er das Gemach, das er mit Matilda und seinen Kindern teilte, verlassen, um in der kühlen Nachtluft wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die Stunden auf dem Fest gehörten zu den schlimmsten, die er je erlebt hatte, denn Mathildes Schock über seine aufgesetzte Kälte und ihr bekümmertes Gesicht verfolgten ihn. Er hatte sich unnötig grausam verhalten, überlegte er, und er schuldete ihr eine Erklärung für sein Verhalten. Es war besser, er sagte ihr die Wahrheit: Es war im höchsten Maße gefährlich, wenn sie ihre Liaison fortsetzten - denn sie waren ja beide verheiratet, sie konnten nicht auf eine gemeinsame Zukunft hoffen, das Risiko war einfach zu groß und die Freuden nur von kurzer Dauer. Ganz zu schweigen davon, daß er ihr Cousin ersten Grades war. Natürlich konnte er ihr nicht davon erzählen, daß er sich entschlossen hatte, nichts und niemandem zu erlauben, sich seinen Thronambitionen in den Weg zu stellen. Stephan machte bei der Mauer kehrt und erinnerte sich mit Herzklopfen daran, wie schön sie ausgesehen hatte. In ihren grauen Augen, die im Kontrast zu ihrem hellen Teint fast schwarz wirkten, hatten Tränen geschimmert; ihre roten Lippen, die leicht zitterten, hatten ihn an ein gekränktes Kind erinnert. Ihr Busen, der sich unter der Last der unterdrückten Gefühle hob und senkte, hatte sich unter der grünschimmernden Seide ihres Obergewandes abgezeichnet. Am liebsten hätte er sie getröstet, obgleich er übermächtiges Verlangen nach ihr verspürte. Ein schwaches Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit. Als er hochblickte, sah er eine gespenstische Gestalt auf sich zuschweben. "Stephan." Die flüsternde Stimme kam ihm bekannt vor. Als die Gestalt näher kam, erkannte er Mathilde und hielt den Atem an. Mit ihren flatternden langen Haaren und ihrem Gesicht, das im Mondschein silbern leuchtete, sah sie wie ein Geist aus. "Was tust du hier,
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Cousine?" fragte Stephan und blickte sich ängstlich nach den Wachen um. "Ich sah dich von meinem Fenster aus", erwiderte Mathilde mit bebender Stimme. Zerstreut schwieg sie, um sich zu fangen. "Ich begreife nicht, warum du so abweisend bist. Was habe ich dir getan? Ich glaubte ... ich dachte, daß zwischen uns ... ich..." Ihre Stimme versagte, und sie brachte keinen Ton mehr hervor. Stephan hatte das Gefühl, als bohre sich ein Dolch in sein Herz. Mit unmenschlicher Kraft widerstand er dem Verlangen, sie in die Arme zu nehmen. "Verzeih mir, ich habe mich sehr schlecht benommen, und ich will es dir erklären", sagte er und zwang sich, ruhig und vernünftig zu klingen. "Ich wollte eigentlich gar nicht so abweisend erscheinen, aber ich konnte dir nicht erklären, was los ist." "Und was ist los?" fragte sie mit leiser, aber klarer Stimme. "Was auch immer wir füreinander empfunden haben", begann Stephan behutsam, "wir dürfen es auf keinen Fall fortführen ... das heißt, das, was zwischen uns geschehen ist, darf sich nicht wiederholen. Du bist jetzt ebenfalls verheiratet und trägst große Verantwortung. Es ist zu gefährlich und kann zu nichts Gutem führen. Wir müssen jeden Gedanken an ..." "Aber ich liebe dich", unterbrach sie ihn ungestüm. Ihre Augen waren riesengroß. "Ich habe gedacht, du liebst mich auch." Stephan schwieg. Liebe? Ja, auf seine Weise liebte er sie. Aber im Grunde hatte dies wenig Bedeutung für ihn. Natürlich fand er sie aufregend, hinreißend und äußerst begehrenswert; er begehrte sie mehr, als er je eine Frau begehrt hatte. Aber Liebe? Die Rückkehr der Wachen enthob ihn einer Antwort. "Eine schöne Nacht", rief einer der Männer in neckischem Ton. Zum Glück konnte er bei der Dunkelheit Mathilde nicht erkennen. "Ja", stimmte Stephan zu und zog sie in seine Arme. Eigentlich wollte er sie damit nur vor den Blicken der Männer verbergen, doch in dem Augenblick, als er Mathildes Körper berührte, erkannte er, daß er einen verhängnisvollen Fehler begangen hatte. Sie reagierte sofort, wie eine Fackel, die trockenes Gebüsch in Brand setzt. Ihr dunkler Umhang fiel zu Boden, als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang, und er spürte, daß sie unter dem losen Gewand nichts mehr trug. Ihre Brüste waren üppig und fest; er spürte die harten Spitzen an seiner Brust. Sie preßte ihre Hüften eng an ihn, und er hörte ihren Herzschlag. Mathilde warf den Kopf in den Nacken. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen leicht geöffnet. Stephan war nicht gefaßt auf die Woge des Verlangens, die ihn erfaßte; er hatte dieses überwältigende Gefühl vergessen, hinter dem die Vernunft, das Pflichtgefühl, ja all sein Überlebensinstinkt verschwanden. Einen Moment lang starrte er wie gebannt auf ihr Gesicht, dann drückte er gierig seinen Mund auf ihre Lippen. Ihr Mund war warm und schmeckte nach Honig, und als Stephan spürte, wie ihr Körper mit seinem verschmolz, schwand sein letzter Widerstand. Er streichelte durch das Gewand ihre vollen Brüste, die harten Spitzen. Als er ihren keuchenden Atem spürte, schob er ihr Gewand hoch und ließ seine Hand über ihren weichen Leib wandern, bis er die mit seidigem Flaum geschützte Höhle spürte. Sie war warm, feucht und voller Verlangen. Ihr Körper zitterte, als er sie mit den Fingern erforschte. Sie gab einen leisen japsenden Laut von sich. Er war so aufgewühlt, daß er sich nur mit äußerster Anstrengung zurückhalten konnte, sie nicht gleich hier im Stehen zu nehmen. Das Geräusch von Schritten trieb sie auseinander. Mathilde zog ihre Gewänder zurecht und drehte sich weg, gerade in dem Moment, als zwei Wachen auf der anderen Seite des Hofs vorbeipatrouillierten. Sie waren so sehr in ihre Unterhaltung vertieft, daß sie Stephan und Mathilde nur einen flüchtigen Blick zuwarfen und weitergingen. "Das ist Wahnsinn", flüsterte Stephan. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. "Bestimmt wird dich jemand erkennen. Ich bitte dich, geh hinein, sonst falle ich hier an Ort und Stelle über dich her und vernichte uns beide damit." Mathilde, deren Gesicht im Mondschein strahlte, schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Dann zog sie sich voller Anmut zurück und ließ ihn allein im Mondlicht mit seiner Begierde und der Gewißheit, daß er ihr erneut verfallen war. Stephan kehrte in sein Gemach zurück und fiel in einen unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen fühlte er sich angespannt und war schlecht gelaunt, denn sein Verlangen, Mathilde zu besitzen, war wie ein unerträglicher Durst, der gestillt werden mußte. Er konnte sich nicht entschließen, etwas zu unternehmen, was diesen Konflikt gelöst hätte, und brachte den Tag irgendwie hinter sich. Am Abend verkehrte er, um den Gedanken an seine Cousine zu verdrängen, mit seiner pflichtgemäß unterwürfigen Gemahlin. Doch sie konnte ihn bei weitem nicht befriedigen und verstärkte nur noch sein Verlangen nach Mathilde. In den nächsten Tagen lagen seine Vernunft und das Verlangen im Widerstreit. Wenn er Mathilde bei den Mahlzeiten oder in Gesellschaft ihres Vaters sah, war die Anziehungskraft zwischen ihnen so stark, daß er befürchtete, jeder müsse es bemerken. Was sollte er tun? Wenn nur sein Bruder anwesend wäre. Heinrichs kühle Logik könnte vielleicht seine Begierde bändigen. Aber der Bischof von Winchester war mit seinem neu erworbenen Bistum beschäftigt und schon länger nicht mehr am Hof gewesen. Er war allein; lediglich die ständige Anwesenheit seiner Frau hielt ihn davon ab, das zu tun, was, wie ihm sein Verstand sagte, eine irreparable Torheit gewesen wäre. Zudem gab es keine Gelegenheit, mit seiner Cousine intim zu werden, da es im Palast keine Privatsphäre gab. Immer waren er und Mathilde von Menschen umgeben.Eine Woche später gingen die Festlichkeiten zu Ende. Matilda und die Kinder verließen Windsor in Begleitung von Robin von Leicesters Gattin Amica. Es folgten König Heinrich und Königin Alix. Mathilde schien es nicht eilig zu haben, nach London zurückzukehren, und Stephan fand für sich selbst Ausflüchte, um zu bleiben. Brian und Robert kehrten auf ihre Ländereien zurück, und Waleran von Muelan trat die Heimreise in die Normandie an. Nur Robin von Leicester blieb. Der Palast war jetzt fast unbewohnt. Nur noch der Kastellan und wenige Bedienstete hielten sich darin auf. Am Morgen, nachdem die meisten Gäste abgereist waren, entschloß sich Stephan, der ruhelos war und unbedingt etwas tun wollte, auf die Falkenjagd zu gehen.
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Autoren-Porträt von Ellen Jones
Ellen Jones hielt sich lange in England und Frankreich auf, um den historischen Hintergrund dieses Romans und ihres bereits erschienenen "Die Königin und die Hure" (Rütten & Loening, 1995) genau zu recherchieren. Sie lebt in Los Angeles, Kalifornien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ellen Jones
- 2003, 601 Seiten, Maße: 11,6 x 19,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Hans Freundl
- Übersetzer: Hans Freundl
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 3746611881
- ISBN-13: 9783746611884
Rezension zu „Die Erbin der Krone “
"Ein leidenschaftlicher Roman." (Kirkus Review)"Die Liebesabenteuer heutiger Königsfamilien verblassen dagegen." (Sunday Express, London)
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