Die Herrin der Päpste

Wenn ich ein Buch anfange zu lesen und schon nach den ersten 5 Seiten nicht das Buch nicht mehr weglegen kann hat dieses bei mir schon gewonnen! Toller Schmöcker über Liebe, Macht, Geld und Ruhm! Marocia - die Hauptfigur des Buches wird als tolle starke Frau beschrieben, mit der man nach nur zwei Sätzen nur noch mithalten kann und sich mit ihr verbunden fühlt! Erzählt auch super die damalige Situation in Rom, viele wahre Begebenheiten und historische Persönlichkeiten bekommen hier ein Gesicht!

Die starke Persönlichkeit der Marocia und ihre Familienbande, das geschichtliche Rom und das sittenwidrige Leben der Päpste und ihre Einflüsse, die Machtkämpfe der Kirche und der italienischen Fürsten faszinieren vom Anfang bis zum Ende. Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Unbedingt empfehlenswert.

Die im Vordergrund dominierende Handlung, ist die politische Geschichte Italiens des 10. Jahrhunderts. Geradezu meisterlich verbindet Walz detailgenaue Recherchen nahtlos mit seiner fiktiven Geschichte. Sein Schreibstil ausgereift und feingeschliffenen. Er besitzt eine hervorragende Gabe, Bilder und Stimmungen der Schauplätze ausdrucksstark zu demonstrieren. Es herrschten raue Sitten in jener Epoche: Intrigen, Verleumdungen, Gewalt und Mord gehörten zur Tagessordnung. Dieses wird sehr demonstrativ aufgegriffen und umgesetzt. Dadurch hatte ich allerdings Schwierigkeiten mich in die (negativ und unsympathisch gezeichneten) Personen emotional hineinzuversetzen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Erst im letzten Viertel des Romans kommen liebevolle Charakterzüge durch. Erst ab diesen Punkt konnte ich mich erst richtig emotionell auf die Handlung einlassen.