Die Katakombenschule
Erzählungen aus Südtirol
Diese Erzählungen beleuchten an Hand von Frauenschicksalen die Ereignisse des vorigen Jahrhunderts in Südtirol. Acht Geschichten, die die Bräuche, Traditionen und sozialen Verhältnisse schildern, welche weitgehend aus dem modernen Leben verschwunden und teilweise heute nicht mehr denkbar sind.
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Produktinformationen zu „Die Katakombenschule “
Diese Erzählungen beleuchten an Hand von Frauenschicksalen die Ereignisse des vorigen Jahrhunderts in Südtirol. Acht Geschichten, die die Bräuche, Traditionen und sozialen Verhältnisse schildern, welche weitgehend aus dem modernen Leben verschwunden und teilweise heute nicht mehr denkbar sind.
Klappentext zu „Die Katakombenschule “
Diese in Südtirol angesiedelten Erzählungen beleuchten an Hand von Frauenschicksalen die Ereignisse des vorigen Jahrhunderts in Südtirol. Acht Geschichten, die die Bräuche, Traditionen und sozialen Verhältnisse schildern, welche weitgehend aus dem modernen Leben verschwunden und teilweise heute nicht mehr denkbar sind.Die Titelgeschichte erzählt von einer jungen Lehrerin, die zur Zeit des Faschismus aus dem italienischem Stammland in ein südtiroler Bergdorf versetzt wird und voll Sendungsbewusstsein erwartet, dort als Heilsbringerin empfangen zu werden. Statt dessen trifft sie auf Widerstand und entdeckt die sogenannten Katakombenschulen, in denen die Südtiroler im Untergrund versuchten, ihre Kultur und Sprache trotz des faschistischen Verbots, zu bewahren und weiterzugeben.
Lese-Probe zu „Die Katakombenschule “
Gudon,7. Dezember 1939. XVIILiebe Mama,Du hattest Recht: Du hättest sofort mit mir mitkommen sollen. Ich wollte Dir nur die ersten Tage ersparen, die ich mir zwar etwas hart vorgestellt habe, aber sicherlich nicht so hart!Heute sind so viele Dinge passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Am Morgen bin ich früh aufgestanden, um den Ofen in der Schule anzumachen: Ich wollte, dass die Schüler den Klassenraum warm vorfinden; dann habe ich versucht zu frühstücken, was nicht einfach war, denn gestern konnte ich weder Brot noch Milch kaufen: alle Bauernhöfe verlassen, keiner zu Hause. Ich habe mir nicht vorgestellt, dass es so schwierig sein würde; aber ich möchte Dich nicht beunruhigen, Du weißt, dass ich mit wenig zufrieden bin, abgesehen davon, dass ich einen großen Vorrat an Lebensmitteln habe. Denk an die ganzen Sachen, die Tante Lina mir vor meiner Abreise gegeben hat. Sicherlich sterbe ich nicht vor Hunger. Jetzt habe ich den Verdacht, dass sie eine Art Vorahnung hatte...Ich bitte Dich, ihr auch in meinem Namen zu danken, wenn Du ihr schreibst.Gegen neun und nicht um halb neun, wie ich dachte, sind drei Kinder in Begleitung ihrer Väter eingetroffen. Sowohl die einen als auch die anderen trotzig und mürrisch. Ein klitzekleiner Anflug eines Grußes. Nach einigem Zögern haben sie sich verstreut zwischen die Bänke gesetzt, jeder mit dem eigenen Kind neben sich. Ich habe aus der Tür herausgeschaut im Falle, es würde noch jemand kommen: Mir war eine Klasse mit ungefähr zwanzig Kindern versprochen worden. Keine, nicht eine einzige Menschenseele.Ich habe die Tür geschlossen und mich unter dem kalten Blick von sechs Augenpaaren zum Lehrerpult begeben. Ich kann Dir gar nicht sagen, was für eine Atmosphäre herrschte. Ich habe versucht, den ersten Moment der Verlegenheit zu überwinden und sie mit größter Höflichkeit begrüßt. Schließlich war es meine Pflicht, mich vorzustellen, meinen Namen zu nennen und sie willkommen zu heißen. Einer der Bauern unterbrach mich
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mitten im Satz. Er erhob sich plump, und mit rauer Stimme sagte er in einem sehr gebrochenen Italienisch: »Geh nach Hause.« Genau so, nur diese Worte, geh nach Hause. Kannst Du Dir mein Erstaunen vorstellen? Im ersten Augenblick glaubte ich, falsch verstanden zu haben, aber als ich die anderen mit ihrer ernsten und harten Miene ansah, verstand ich, dass sie alle dasselbe dachten. Ich bedeutete dem Mann, sich hinzusetzen, aber er folgte nicht. Er wiederholte nochmals diesen Satz, geh nach Hause, fast so, als könnte er nichts anderes von sich geben.
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Katakombenschule “
InhaltTresl vom Lärchenhof15Die Alte aus der Villa Clara41Das Testament81Das nackte Leben107Der Besuch153Die drei Bergphilosophen179Ein Leben203Die Katakombenschule227
Autoren-Porträt von Ada Zapperi Zucker
Ada Zapperi Zucker ist in Catania geboren und hat in Rom Klavier und Gesang studiert und dieses Studium an der Musikhochschule Wien beendet. Gleichzeitig hat sie für das "Dizionario Biografico degli italiani dell'Istituto Treccani", für die "Enciclopedia dello Spettacolo" und die "Enciclopedia Universo De Agostini" gearbeitet und für diese Enzyklopädien viele Biographien von Musikern und Sängern verfasst. Als Opernsängerin war sie hauptsächlich außerhalb Italiens tätig, derzeit unterrichtet sie Gesang in Deutschland und in Südtirol und lebt seit vielen Jahren in München.Durch eine Lehrtätigkeit am Bildungszentrum in Bozen kam sie mit Südtirol in näheren Kontakt. Als geborene Italienerin, aber durch ihre Ehe auch mit der österreichischen Kultur vertraut, hat dieses Land ihr immer schon waches Interesse für Politik und Geschichte besonders stimuliert. Die vielen Geschichten, die sie von ihren Südtiroler Gesangsschülern erzählt bekam, führten 2007 zu einem ersten Erzählband "La scuola delle catacombe", der inzwischen auch auf deutsch unter dem Titel "Die Katakombenschule" erschienen ist und sich zu einem Longseller entwickelt hat. Weitere Bücher folgten, vielfach mit Südtiroler Schwerpunkt, viele davon wurden in Italien mit Preisen ausgezeichnet. In dem 2015 erschienene Buch "La Cucchiara" wendet sie sich ihrem sizilianischen Ursprung zu, auch diese sizilianische Familien Saga in Form von Erzählungen hat schon einen ersten Preis erhalten und zwar bei dem renommierten internationalen Literaturwettbewerb "San Domenichino, città di Massa". Heiss, HansGeb. 1952, Historiker und Archivar am Südtiroler Landesarchiv Bozen, seit 2003 Abgeordneter der Grünen/Verdi/Verc zum Südtiroler Landtag. Habilitation 2001, Lehraufträge an den Universitäten Trient, Hildesheim und Innsbruck.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ada Zapperi Zucker
- 2012, 2., NED, 248 Seiten, Maße: 10 x 16 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Sabine Hornung
- Verlag: Verlag ohne Geld
- ISBN-10: 394381002X
- ISBN-13: 9783943810028
- Erscheinungsdatum: 12.07.2013
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