Die Kinder des Frank Mason

Benzin im Blut
Bevor er einem Burnout unterliegt, zieht Rennwagen-Experte Hauser die Notbremse, verkauft seine Werkstatt und arbeitet autotechnisch nur mehr gelegentlich für den Fuhrpark des reichen Zürcher Wettstein. Als er für diesen in England einen alten Bentley kaufen soll, entdeckt er die wahren Beweggründe und den Charakter seines Arbeitgebers. Dazu besucht er auch noch andere Orte in Europa – und lernt verschiedene Menschen kennen.
Das Cover: schlicht – mit viel blauem Himmel und einem schnittigen Sportwagen auf einsamer Straße im unteren Teil; und doch sehr auffällig - durch die Lettern, die im knalligen Orange im Stil einiger Autos der Siebziger Jahre gehalten sind. Der Schreibstil ist sehr angenehm – ruhig und unaufgeregt; und dennoch übermittelt er auch die Faszination und Geschwindigkeit der klassischen Sportwagen. Am Ende des Buches findet der interessierte Leser ein hilfreiches Glossar mit Abkürzungen und Namen.
Schon das Vorwort packt den Leser – hier informiert ein Ich-Erzähler über seine Kindheit. Die Kapitel sind nach Episoden aus Hausers Leben benannt, nach den Namen der Frauen, die er liebt oder der Orte, die er besucht. Und selbstverständlich dreht sich die Geschichte um Autos, um Oldtimer, und klassische Sportwagen, von denen man auch dann schon gehört haben mag, wenn man kein Autonarr ist. Das Buch bietet ohnehin mehr: die Geschichte ist clever aufgebaut, die Dialoge sind von philosophischen Einschüben durchzogen. Eingewebt in den Text tauchen immer wieder Hausers Träume auf, durch die man den Protagonisten besser kennenlernt.
Wenn man Wettstein nicht einbezieht, sind alle Charaktere durchwegs sympathisch. Knecht ist ein guter Beobachter, der die Eigenarten gut herausarbeitet. Mich hat dieser Roman sehr gut unterhalten und auch auf andere Werke des Autors neugierig gemacht.