Die Rebellin der Rose
Schottland, 18. Jahrhundert: Die Ehe zwischen Anne und dem Clanführer Aeneas steht auf dem Spiel. Anne stürzt sich an der Seite ihres früheren Liebhabers Alexander in den blutigen Kampf für ein freies Schottland bis sie eines Tages...
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Produktinformationen zu „Die Rebellin der Rose “
Schottland, 18. Jahrhundert: Die Ehe zwischen Anne und dem Clanführer Aeneas steht auf dem Spiel. Anne stürzt sich an der Seite ihres früheren Liebhabers Alexander in den blutigen Kampf für ein freies Schottland bis sie eines Tages wieder ihrem Mann gegenübersteht. Wird Anne die richtige Entscheidung treffen?
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Die Rebellin der Rose von Janet Paisley1
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In der Ferne hörte man Trommelschläge und die klagenden Töne eines Dudelsacks. Die Trommeln verkündeten den Clans im Hochland die Nachricht, dass einer ihrer Anführer im Sterben lag. Zu solch einer Zeit vergaßen selbst die erbittertsten Feinde ihren Groll, legten das Schwert nieder und folgten dem Ruf.
Am Fuß der Cairngorms, dort, wo der felsige Boden allmählich in Heideland überging, äste ein Rehbock und ließ sich von den fernen Klängen nicht stören. Doch plötzlich krachte ein Schuss, dann ein zweiter, schneller, als ein Herzschlag dem nächsten folgt. Das Tier schwankte und fiel.
«Trobhad! Los, komm!» Mit diesem Ausruf kam ein Mädchen von zwölf oder dreizehn Jahren aus dem Unterholz hervor. Barfüßig rannte es zu dem verwundeten Tier, mit rauchender Flinte in der Hand und einem Ausdruck stolzer Freude auf dem schmutzigen Gesicht. Sein Haar war ein Gewirr ungebändigter Strähnen, doch sein Kleid, wenngleich es die Herkunft aus dem Hochland verriet, war aus Samt und Spitze.
«Anne, warte!» Ein junger Mann von etwa neunzehn Jahren, der einen Umhang und die Mütze eines Clanführers trug, tauchte hinter dem Mädchen auf und hielt ebenfalls eine Flinte in der Hand. Sein glänzendes blondes Haar war selbst in der hereinbrechenden Dunkelheit noch zu erkennen.
Anne beachtete ihn nicht. Noch im Lauf ließ sie die Flinte fallen, zog den Dolch aus dem Gürtel und wollte sich auf den Rehbock stürzen, doch das Tier wälzte sich panisch und traf in seinem Versuch, sich aufzuraffen, mit schlagenden Hufen Annes Bein. Anne taumelte und stürzte rücklings zu Boden. Zwei Schritte hinter ihr warf der Junge die Flinte zur Seite, zog seinen Dolch, fiel auf die Knie und riss den Kopf des Rehbocks zurück. Mit einem Satz war Anne wieder auf den Beinen, kniete in der nächsten Sekunde auf der Brust des Tieres und stieß ihre Klinge in seine Kehle.
«Ich habe ihn erlegt», rief sie, wobei in ihrer Stimme etwas Herausforderndes mitschwang. Der Junge warf ihr über den zuckenden Kadaver hinweg einen Blick zu, während erdiger Blutgeruch zwischen ihnen aufstieg. «Na gut, MacGillivray», räumte sie ein. «Wir beide haben ihn getroffen.» Dann tauchte Anne ihre Finger in das Blut, das nun aus dem Hals des Tieres zu strömen begann, und zog mit dem mittleren Finger einen senkrechten Strich über ihre Stirn. «Aber er ist meine Beute.»
Hochzufrieden, dass sie ihr Vorrecht behauptet hatte, sprang sie auf, doch der Schmerz in ihrem Bein schoss ihr bis in die Leiste, und sie konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. Anne raffte ihren langen Samtrock und betrachtete den anschwellenden Knöchel. Abermals versuchte sie, Gewicht darauf zu verlagern, und biss sich auf die Lippe, um nicht erneut aufzuschreien.
«Um Himmels willen, Anne, pass auf!» MacGillivray war besorgt. «Ich glaube, es ist besser, wenn ich dich heimtrage.»
«Und was wird aus dem Bock?»
«Der muss warten.»
«Gu dearbh, fhèin, chan fhuirich! Der kann nicht warten!» Sie durften ihre Beute nicht zurücklassen, das war ganz und gar ausgeschlossen. In den Bergen gab es kaum noch Wild, und sie hatten Glück gehabt, das Tier überhaupt zu entdecken. Denn außer den hungernden Menschen durchstreiften noch andere Jäger die Gegend. «Die Wölfe würden sich über ihn hermachen, noch ehe wir halbwegs zu Hause wären.»
«Nicht, wenn ich ihn oben in einem Baum festbinde.»
«Du schaffst den Bock nach Invercauld. Dann müssen wir die Gäste auch nicht mit leeren Vorratskammern empfangen.»
«Du weißt doch, sie bringen ihre Verpflegung mit, wenn sie können. Es war für uns alle ein mageres Jahr.»
«Aber er wird davon essen.» Anne schnürte es die Kehle zusammen. «Und Kraft daraus schöpfen.» Ihre Stimme klang brüchig. «Vielleicht können dann alle wieder nach Hause gehen.»
Traurig schaute MacGillivray sie an. Er hätte sie daran erinnern können, dass der sterbende Häuptling nicht essen konnte, es seit Tagen nicht getan hatte. Stattdessen umschlang er Annes Taille, hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter.
«Was tust du da?» Anne wehrte sich und strampelte. «Ich setze dich in den Baum.» MacGillivray ging in Richtung des Unterholzes.
Während Anne ihr Gesäß in der Baumgabel zurechtrückte, in die er sie gesetzt hatte, lud MacGillivray ihre Flinte nach und reichte sie ihr hoch.
«Ich finde immer noch, wir sollten lieber den Rehbock im Baum einlagern.»
«Gehst du jetzt endlich, Alexander?»
MacGillivray hängte sein Gewehr über die Brust und warf sich den Kadaver über die Schulter. Die Aussicht, allein zurückzukehren, behagte ihm nicht. Was würden Annes Clansleute sagen, wenn er ohne sie erschien? Zudem musste er Land überqueren, das nicht das seine war.
«MacGillivray», rief Anne, als er sich in Marsch setzte. Er wandte sich um, noch immer versucht, den Rehbock in den Baum zu hieven und sie herunterzuholen. «Da lang», wies sie ihm den Weg. «Den Trommelschlägen entgegen.»
MacGillivray schnaubte, machte kehrt und folgte der angegebenen Richtung. Mit jedem Schritt schlug der schlaffe Kopf des Tieres gegen den Rücken und verspritzte Blut, das in den Boden sickerte.
«Sag ihnen, dass ich ihn geschossen habe», schrie Anne, bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand.
Nun war sie allein. Zwischen den Felsen umkreisten sich zwei Wildkatzen, die einander jaulend umwarben. Eine Nachteule schrie. Über den Hängen ging der Mond auf. Sein Licht ließ die Lache aus Tierblut in der Dunkelheit schimmern. Im tiefer gelegenen Tal heulte ein Wolf. Beunruhigt rutschte Anne auf dem Ast herum. Falls das Rudel näher käme, würde es den Blutgeruch wittern und ihm folgen. MacGillivray hatte sich zuerst die Flinte umgelegt. Um sie zu laden, müsste er den Rehbock fallen lassen, und dann würden die Wölfe sich darauf stürzen, ausgehungert, wie sie waren. Gewiss würde MacGillivray einen der Wölfe mit der Flinte treffen, doch bis er nachgeladen hätte, hätte der nächste schon den Kadaver gepackt und würde ihn wegzerren. Zwar hatte Alexander auch noch den Dolch, um anzugreifen, doch bei mehr als zwei Wölfen nutzte der ihm wenig. Anne sah sich in der Baumkrone um, hängte ihre Flinte an einen Ast und zog ihren Dolch hervor.
Als der Mond am Himmel elf Uhr anzeigte, hatten drei Wölfe die geronnene Blutlache entdeckt; ebenso witterten sie den säuerlichen Geruch von Menschen. Doch sie waren ausgehungert, ihre Rippen durch ihr struppiges Fell hindurch zu erkennen, sodass der Hunger einen großen Teil Furcht überwinden half. Einer der Wölfe schnüffelte an der Blutlache. Ein zweiter hob seinen Kopf und heulte. Der dritte nahm die Fährte der verwundeten Jagdbeute auf, und gleich darauf folgten sie ihr. Die Baumgabel, in der Anne gesessen hatte, war leer. Am Ast daneben war die bleiche Wunde eines frischen Schnitts zu sehen.
Tropfen von Rehblut glänzten auf dem unwegsamen Pfad, über den MacGillivray verschwunden war. Schwer atmend humpelte Anne über Felsbrocken und Heide. Der Ast, den sie als Krücke benutzte, steckte unter ihrem linken Arm, der Schaft ihrer Flinte unter dem rechten. Den geschwollenen Knöchel hatte sie mehr schlecht als recht mit einem Stück Stoff aus dem Rock ihres Kleides bandagiert. Einen Teil des Weges nach Invercauld hatte sie bereits geschafft, doch ein gutes Stück lag noch vor ihr. Hinter ihr heulte ein Wolf. Anne blieb stehen, drehte sich um und horchte, während sie abzuschätzen versuchte, wie weit entfernt er und sein Rudel waren. Unter dem hellen Mond hoben sich Heidegestrüpp und die gebückten Bäume als schwarze Schatten ab. Auch Annes Kleid glänzte schwärzlich im Mondlicht.
Anne stützte sich auf den Schaft ihrer Flinte, beugte sich vor und berührte einen der Blutflecke auf dem Erdboden. Er war noch feucht. Normalerweise machten Wölfe ihr nichts aus, denn sie scheuten vor Menschen zurück, doch Hunger war ein Gefühl, das Mensch und Tier veränderte. Aus diesem Grund war sie schließlich auf dem Hang gewesen, wenngleich sie lieber zu Hause geblieben wäre, und deshalb hatte sie auch beschlossen, den sicheren Platz im Baum aufzugeben. Allerdings müsste MacGillivray inzwischen Invercauld erreicht haben und sich wieder auf dem Rückweg befinden, um ihr zu helfen. Sie hoffte, dass er rechtzeitig kam, denn es würde nicht mehr lange dauern, und die Wölfe, die der Blutspur folgten, hätten sie eingeholt. Mit klopfendem Herzen wandte Anne sich erneut um und umklammerte ihre Stützen; um schneller voranzukommen, holte sie aus und stieß sich mit beiden Beinen ab. Dann prallte sie gegen etwas Hartes, rang nach Atem und stand angesichts des unerwarteten Hindernisses orientierungslos da. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie begriff, dass sie in einen Mann hineingelaufen war. Sein Gesicht war dunkel, sein langes schwarzes Haar reichte ihm bis auf die Schultern, und er war alt, womöglich schon dreißig. Außerdem war er ein Fremder. Wortlos streckte er den Arm aus, und obwohl sie sich wegduckte, hielt er ihren Kopf umklammert. Mit dem Daumen wischte er die siegreiche Blutspur von ihrer Stirn.
«Seadh, a-nis. Da bin ich wohl auf eine Kriegerin gestoßen.»
Anne hätte schwören können, dass in seiner Stimme ein Lächeln mitschwang, wenngleich auf seinem Gesicht nichts dergleichen zu entdecken war. An seiner Aussprache erkannte sie, dass er nicht aus diesem Tal war.
«Seid Ihr ein MacDonald?»
Die Frage schien er noch amüsanter zu finden als ihr Ruhmeszeichen. Er beugte sich vor und führte sein Gesicht dicht an das ihre.
«Und wenn dem so wäre?»
Die gesamte Länge und Kraft ihres Armes einsetzend, holte Anne mit der Flinte aus. Der Schaft schlug krachend gegen die Beine des Mannes. Er stieß einen kurzen Laut aus und zuckte zusammen. Die Wucht ihres Schlages hatte Anne jedoch aus dem Gleichgewicht gebracht und ihr die Flinte aus der Hand gerissen. Sie schwankte und wäre um ein Haar gestürzt. Der Mann packte sie an der Schulter und klemmte die behelfsmäßige Krücke wieder unter ihren Arm.
«Ein Krieger wüsste allerdings», begann er, doch dieses Mal lag in seiner Stimme kein Lächeln verborgen, «dass man bei einem verletzten Bein mit dem Gegenarm attackiert.»
Anne ließ sich das nicht zweimal sagen und holte mit der hölzernen Krücke aus. Krachend schlug sie ein weiteres Mal gegen seine Beine. Abermals gab der Mann einen Laut von sich und trat einen Schritt zurück. Anne wankte, doch da sie inzwischen gewarnt war, gelang es ihr, das Gleichgewicht zu halten. Der Fremde erholte sich rasch. Seine dunklen Brauen zogen sich über zornigen Augen zusammen. Wütend entriss er Anne die Krücke, brach sie über seinem Knie wie einen dünnen Zweig entzwei und schleuderte die Teile ins Heidegras. Anschließend hob er Annes Flinte auf und zielte in ihre Richtung; während sie ihn trotzig anstarrte und um ihr Gleichgewicht kämpfte, feuerte er ab.
Hinter Anne heulte ein Wolf auf, und sie blickte sich um. Weiter unten auf dem Pfad war der Leitwolf getroffen worden und stahl sich hinkend und winselnd davon. Die beiden anderen Wölfe waren stehengeblieben und wichen nun langsam zurück. Anne blickte mit offenem Mund zu dem Mann empor. Seine Schnelligkeit und Treffsicherheit hatten sie beeindruckt. Doch ihre Bewunderung kam zu spät: Der Mann starrte sie finster an.
«Und nun zu dir», sagte er.
In Invercauld erklangen noch immer die klagenden Töne der Trommeln und Dudelsäcke. Das Licht der Fackeln schien wie Leuchtkäfer über die Hänge zu flackern. Um das niedrige Steinhaus des Häuptlings flammten in der Dunkelheit kleine Kochfeuer auf. Trauer lastete in der Luft, und die Stimmen zerflossen zu undeutlichem Gemurmel. Neben der Tür des Hauses blühte ein Strauch weißer Junirosen, dessen geisterhafte, duftende Blüten das Mondlicht widerspiegelten. Jean Forbes stand im Türrahmen und sah zu, wie die fackeltragenden Sucher von den Hängen zurückkehrten. Sie war angespannt, jedoch weniger aus Sorge als aus Verärgerung. Das kleine Mädchen, das sich an ihre Seite drückte, spürte die Stimmung seiner Mutter und schien sich in den Falten ihrer Röcke zu verkriechen. MacGillivray eilte auf sie zu.
«Sie war fort», sagte er atemlos. «Wir sind die ganze Strecke abgelaufen, über den kürzesten Weg. Aber sie war nicht da.»
«Ach! Und nun?»
MacGillivray hob ratlos die Schultern. Er trug die Verantwortung, eine schwere Bürde in dieser Zeit. «Ein paar Männer haben andere Wege abgesucht. Sie hat einen Ast abgehackt und als Krücke benutzt. Ein Fährtenleser hat ihre Spur entdeckt, doch es kann noch dauern.»
Jean, die Lady Farquharson, war um einiges jünger als ihr sterbender Gemahl; sie war seine vierte Ehefrau und Annes Stiefmutter. Ärgerlich blickte sie in die Runde. Das Mädchen tat nie das, was man ihm sagte, doch nun war beileibe nicht die Zeit, in der ein eigensinniges, närrisches Kind die Aufmerksamkeit des gesamten Clans auf sich ziehen sollte.
«Mein Mann wird nicht mehr lange durchhalten», erklärte sie ungehalten. «Ihr müsst Anne finden.»
MacGillivray wusste nicht, wie er auf ihren Unmut reagieren sollte, und suchte nach einer passenden Erklärung. Die Worte lagen ihm bereits auf der Zunge, als sie durch einen Flintenschuss hinter ihnen erstickt wurden. Erschreckt wandten sie sich um und blickten dahin, wo der Schuss gefallen war. Im nachfolgenden Geraune wurden Namen wie «McIntosh» und «Aeneas» laut, Namen, die nicht nur Erkennen bezeugten, sondern ebenso Ehrerbietung und Respekt. Dann trat Aeneas McIntosh in das Licht, das aus dem Türrahmen des Hauses fiel. Anne saß auf seinen Schultern.
Erleichtert drängte sich Annes Sippe um die Ankömmlinge. Lady Farquharson hatte das vermisste Mädchen noch vor den anderen erblickt. Endlich, dachte sie - und wie schön, dass auch Aeneas gekommen ist!
«Aeneas! Fàilte.»
«Lady Farquharson», entgegnete Aeneas. «Im Namen meines Onkels richte ich Euch sein Bedauern aus, doch bei seiner schlechten Gesundheit wäre der Bergpass eine zu große Anstrengung gewesen.»
Jean nickte stumm. Der McIntosh war das Oberhaupt des Chatton-Clans, des Clans der Katze, ein Zusammenschluss, zu dem ein jeder der Anwesenden zählte. McIntoshs Fernbleiben verletzte zweifellos die Ehre, die dem Sterbenden im Haus gebührte, doch andererseits waren sie und Aeneas etwa gleichen Alters, und wer weiß, vielleicht würden sich aus seinem Besuch später andere Vorteile ergeben. Jean ließ sich die Enttäuschung, die sie angesichts der Nachricht empfand, nicht anmerken.
«Es ehrt uns, dass er in Gedanken bei uns ist. Möchtet Ihr seinen Platz unter den Clanführern einnehmen?»
Aeneas war lediglich der Neffe eines Häuptlings, und eigentlich gehörte er nicht in diese Reihe. Gewiss, er war gekommen, um die Botschaft des McIntosh zu überbringen, doch mehr noch aus dem Wunsch, einen verdienstvollen Krieger zu würdigen. Was ihn betraf, hätte er ohne weiteres draußen bei den anderen gewartet; doch er fügte sich, nahm die Ehre an und ließ die sich windende Anne von seinen Schultern gleiten.
Lady Farquharson maß das schmutzige, blutverschmierte Mädchen mit verächtlichem Blick. «Dein Vater wartet.» Sie wandte sich ab und verschwand mit dem Kind, das an ihren Röcken hing, im Haus.
Übersetzung: Gabriele Weber-Jaric und Anke Angela Grube
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
In der Ferne hörte man Trommelschläge und die klagenden Töne eines Dudelsacks. Die Trommeln verkündeten den Clans im Hochland die Nachricht, dass einer ihrer Anführer im Sterben lag. Zu solch einer Zeit vergaßen selbst die erbittertsten Feinde ihren Groll, legten das Schwert nieder und folgten dem Ruf.
Am Fuß der Cairngorms, dort, wo der felsige Boden allmählich in Heideland überging, äste ein Rehbock und ließ sich von den fernen Klängen nicht stören. Doch plötzlich krachte ein Schuss, dann ein zweiter, schneller, als ein Herzschlag dem nächsten folgt. Das Tier schwankte und fiel.
«Trobhad! Los, komm!» Mit diesem Ausruf kam ein Mädchen von zwölf oder dreizehn Jahren aus dem Unterholz hervor. Barfüßig rannte es zu dem verwundeten Tier, mit rauchender Flinte in der Hand und einem Ausdruck stolzer Freude auf dem schmutzigen Gesicht. Sein Haar war ein Gewirr ungebändigter Strähnen, doch sein Kleid, wenngleich es die Herkunft aus dem Hochland verriet, war aus Samt und Spitze.
«Anne, warte!» Ein junger Mann von etwa neunzehn Jahren, der einen Umhang und die Mütze eines Clanführers trug, tauchte hinter dem Mädchen auf und hielt ebenfalls eine Flinte in der Hand. Sein glänzendes blondes Haar war selbst in der hereinbrechenden Dunkelheit noch zu erkennen.
Anne beachtete ihn nicht. Noch im Lauf ließ sie die Flinte fallen, zog den Dolch aus dem Gürtel und wollte sich auf den Rehbock stürzen, doch das Tier wälzte sich panisch und traf in seinem Versuch, sich aufzuraffen, mit schlagenden Hufen Annes Bein. Anne taumelte und stürzte rücklings zu Boden. Zwei Schritte hinter ihr warf der Junge die Flinte zur Seite, zog seinen Dolch, fiel auf die Knie und riss den Kopf des Rehbocks zurück. Mit einem Satz war Anne wieder auf den Beinen, kniete in der nächsten Sekunde auf der Brust des Tieres und stieß ihre Klinge in seine Kehle.
«Ich habe ihn erlegt», rief sie, wobei in ihrer Stimme etwas Herausforderndes mitschwang. Der Junge warf ihr über den zuckenden Kadaver hinweg einen Blick zu, während erdiger Blutgeruch zwischen ihnen aufstieg. «Na gut, MacGillivray», räumte sie ein. «Wir beide haben ihn getroffen.» Dann tauchte Anne ihre Finger in das Blut, das nun aus dem Hals des Tieres zu strömen begann, und zog mit dem mittleren Finger einen senkrechten Strich über ihre Stirn. «Aber er ist meine Beute.»
Hochzufrieden, dass sie ihr Vorrecht behauptet hatte, sprang sie auf, doch der Schmerz in ihrem Bein schoss ihr bis in die Leiste, und sie konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. Anne raffte ihren langen Samtrock und betrachtete den anschwellenden Knöchel. Abermals versuchte sie, Gewicht darauf zu verlagern, und biss sich auf die Lippe, um nicht erneut aufzuschreien.
«Um Himmels willen, Anne, pass auf!» MacGillivray war besorgt. «Ich glaube, es ist besser, wenn ich dich heimtrage.»
«Und was wird aus dem Bock?»
«Der muss warten.»
«Gu dearbh, fhèin, chan fhuirich! Der kann nicht warten!» Sie durften ihre Beute nicht zurücklassen, das war ganz und gar ausgeschlossen. In den Bergen gab es kaum noch Wild, und sie hatten Glück gehabt, das Tier überhaupt zu entdecken. Denn außer den hungernden Menschen durchstreiften noch andere Jäger die Gegend. «Die Wölfe würden sich über ihn hermachen, noch ehe wir halbwegs zu Hause wären.»
«Nicht, wenn ich ihn oben in einem Baum festbinde.»
«Du schaffst den Bock nach Invercauld. Dann müssen wir die Gäste auch nicht mit leeren Vorratskammern empfangen.»
«Du weißt doch, sie bringen ihre Verpflegung mit, wenn sie können. Es war für uns alle ein mageres Jahr.»
«Aber er wird davon essen.» Anne schnürte es die Kehle zusammen. «Und Kraft daraus schöpfen.» Ihre Stimme klang brüchig. «Vielleicht können dann alle wieder nach Hause gehen.»
Traurig schaute MacGillivray sie an. Er hätte sie daran erinnern können, dass der sterbende Häuptling nicht essen konnte, es seit Tagen nicht getan hatte. Stattdessen umschlang er Annes Taille, hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter.
«Was tust du da?» Anne wehrte sich und strampelte. «Ich setze dich in den Baum.» MacGillivray ging in Richtung des Unterholzes.
Während Anne ihr Gesäß in der Baumgabel zurechtrückte, in die er sie gesetzt hatte, lud MacGillivray ihre Flinte nach und reichte sie ihr hoch.
«Ich finde immer noch, wir sollten lieber den Rehbock im Baum einlagern.»
«Gehst du jetzt endlich, Alexander?»
MacGillivray hängte sein Gewehr über die Brust und warf sich den Kadaver über die Schulter. Die Aussicht, allein zurückzukehren, behagte ihm nicht. Was würden Annes Clansleute sagen, wenn er ohne sie erschien? Zudem musste er Land überqueren, das nicht das seine war.
«MacGillivray», rief Anne, als er sich in Marsch setzte. Er wandte sich um, noch immer versucht, den Rehbock in den Baum zu hieven und sie herunterzuholen. «Da lang», wies sie ihm den Weg. «Den Trommelschlägen entgegen.»
MacGillivray schnaubte, machte kehrt und folgte der angegebenen Richtung. Mit jedem Schritt schlug der schlaffe Kopf des Tieres gegen den Rücken und verspritzte Blut, das in den Boden sickerte.
«Sag ihnen, dass ich ihn geschossen habe», schrie Anne, bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand.
Nun war sie allein. Zwischen den Felsen umkreisten sich zwei Wildkatzen, die einander jaulend umwarben. Eine Nachteule schrie. Über den Hängen ging der Mond auf. Sein Licht ließ die Lache aus Tierblut in der Dunkelheit schimmern. Im tiefer gelegenen Tal heulte ein Wolf. Beunruhigt rutschte Anne auf dem Ast herum. Falls das Rudel näher käme, würde es den Blutgeruch wittern und ihm folgen. MacGillivray hatte sich zuerst die Flinte umgelegt. Um sie zu laden, müsste er den Rehbock fallen lassen, und dann würden die Wölfe sich darauf stürzen, ausgehungert, wie sie waren. Gewiss würde MacGillivray einen der Wölfe mit der Flinte treffen, doch bis er nachgeladen hätte, hätte der nächste schon den Kadaver gepackt und würde ihn wegzerren. Zwar hatte Alexander auch noch den Dolch, um anzugreifen, doch bei mehr als zwei Wölfen nutzte der ihm wenig. Anne sah sich in der Baumkrone um, hängte ihre Flinte an einen Ast und zog ihren Dolch hervor.
Als der Mond am Himmel elf Uhr anzeigte, hatten drei Wölfe die geronnene Blutlache entdeckt; ebenso witterten sie den säuerlichen Geruch von Menschen. Doch sie waren ausgehungert, ihre Rippen durch ihr struppiges Fell hindurch zu erkennen, sodass der Hunger einen großen Teil Furcht überwinden half. Einer der Wölfe schnüffelte an der Blutlache. Ein zweiter hob seinen Kopf und heulte. Der dritte nahm die Fährte der verwundeten Jagdbeute auf, und gleich darauf folgten sie ihr. Die Baumgabel, in der Anne gesessen hatte, war leer. Am Ast daneben war die bleiche Wunde eines frischen Schnitts zu sehen.
Tropfen von Rehblut glänzten auf dem unwegsamen Pfad, über den MacGillivray verschwunden war. Schwer atmend humpelte Anne über Felsbrocken und Heide. Der Ast, den sie als Krücke benutzte, steckte unter ihrem linken Arm, der Schaft ihrer Flinte unter dem rechten. Den geschwollenen Knöchel hatte sie mehr schlecht als recht mit einem Stück Stoff aus dem Rock ihres Kleides bandagiert. Einen Teil des Weges nach Invercauld hatte sie bereits geschafft, doch ein gutes Stück lag noch vor ihr. Hinter ihr heulte ein Wolf. Anne blieb stehen, drehte sich um und horchte, während sie abzuschätzen versuchte, wie weit entfernt er und sein Rudel waren. Unter dem hellen Mond hoben sich Heidegestrüpp und die gebückten Bäume als schwarze Schatten ab. Auch Annes Kleid glänzte schwärzlich im Mondlicht.
Anne stützte sich auf den Schaft ihrer Flinte, beugte sich vor und berührte einen der Blutflecke auf dem Erdboden. Er war noch feucht. Normalerweise machten Wölfe ihr nichts aus, denn sie scheuten vor Menschen zurück, doch Hunger war ein Gefühl, das Mensch und Tier veränderte. Aus diesem Grund war sie schließlich auf dem Hang gewesen, wenngleich sie lieber zu Hause geblieben wäre, und deshalb hatte sie auch beschlossen, den sicheren Platz im Baum aufzugeben. Allerdings müsste MacGillivray inzwischen Invercauld erreicht haben und sich wieder auf dem Rückweg befinden, um ihr zu helfen. Sie hoffte, dass er rechtzeitig kam, denn es würde nicht mehr lange dauern, und die Wölfe, die der Blutspur folgten, hätten sie eingeholt. Mit klopfendem Herzen wandte Anne sich erneut um und umklammerte ihre Stützen; um schneller voranzukommen, holte sie aus und stieß sich mit beiden Beinen ab. Dann prallte sie gegen etwas Hartes, rang nach Atem und stand angesichts des unerwarteten Hindernisses orientierungslos da. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie begriff, dass sie in einen Mann hineingelaufen war. Sein Gesicht war dunkel, sein langes schwarzes Haar reichte ihm bis auf die Schultern, und er war alt, womöglich schon dreißig. Außerdem war er ein Fremder. Wortlos streckte er den Arm aus, und obwohl sie sich wegduckte, hielt er ihren Kopf umklammert. Mit dem Daumen wischte er die siegreiche Blutspur von ihrer Stirn.
«Seadh, a-nis. Da bin ich wohl auf eine Kriegerin gestoßen.»
Anne hätte schwören können, dass in seiner Stimme ein Lächeln mitschwang, wenngleich auf seinem Gesicht nichts dergleichen zu entdecken war. An seiner Aussprache erkannte sie, dass er nicht aus diesem Tal war.
«Seid Ihr ein MacDonald?»
Die Frage schien er noch amüsanter zu finden als ihr Ruhmeszeichen. Er beugte sich vor und führte sein Gesicht dicht an das ihre.
«Und wenn dem so wäre?»
Die gesamte Länge und Kraft ihres Armes einsetzend, holte Anne mit der Flinte aus. Der Schaft schlug krachend gegen die Beine des Mannes. Er stieß einen kurzen Laut aus und zuckte zusammen. Die Wucht ihres Schlages hatte Anne jedoch aus dem Gleichgewicht gebracht und ihr die Flinte aus der Hand gerissen. Sie schwankte und wäre um ein Haar gestürzt. Der Mann packte sie an der Schulter und klemmte die behelfsmäßige Krücke wieder unter ihren Arm.
«Ein Krieger wüsste allerdings», begann er, doch dieses Mal lag in seiner Stimme kein Lächeln verborgen, «dass man bei einem verletzten Bein mit dem Gegenarm attackiert.»
Anne ließ sich das nicht zweimal sagen und holte mit der hölzernen Krücke aus. Krachend schlug sie ein weiteres Mal gegen seine Beine. Abermals gab der Mann einen Laut von sich und trat einen Schritt zurück. Anne wankte, doch da sie inzwischen gewarnt war, gelang es ihr, das Gleichgewicht zu halten. Der Fremde erholte sich rasch. Seine dunklen Brauen zogen sich über zornigen Augen zusammen. Wütend entriss er Anne die Krücke, brach sie über seinem Knie wie einen dünnen Zweig entzwei und schleuderte die Teile ins Heidegras. Anschließend hob er Annes Flinte auf und zielte in ihre Richtung; während sie ihn trotzig anstarrte und um ihr Gleichgewicht kämpfte, feuerte er ab.
Hinter Anne heulte ein Wolf auf, und sie blickte sich um. Weiter unten auf dem Pfad war der Leitwolf getroffen worden und stahl sich hinkend und winselnd davon. Die beiden anderen Wölfe waren stehengeblieben und wichen nun langsam zurück. Anne blickte mit offenem Mund zu dem Mann empor. Seine Schnelligkeit und Treffsicherheit hatten sie beeindruckt. Doch ihre Bewunderung kam zu spät: Der Mann starrte sie finster an.
«Und nun zu dir», sagte er.
In Invercauld erklangen noch immer die klagenden Töne der Trommeln und Dudelsäcke. Das Licht der Fackeln schien wie Leuchtkäfer über die Hänge zu flackern. Um das niedrige Steinhaus des Häuptlings flammten in der Dunkelheit kleine Kochfeuer auf. Trauer lastete in der Luft, und die Stimmen zerflossen zu undeutlichem Gemurmel. Neben der Tür des Hauses blühte ein Strauch weißer Junirosen, dessen geisterhafte, duftende Blüten das Mondlicht widerspiegelten. Jean Forbes stand im Türrahmen und sah zu, wie die fackeltragenden Sucher von den Hängen zurückkehrten. Sie war angespannt, jedoch weniger aus Sorge als aus Verärgerung. Das kleine Mädchen, das sich an ihre Seite drückte, spürte die Stimmung seiner Mutter und schien sich in den Falten ihrer Röcke zu verkriechen. MacGillivray eilte auf sie zu.
«Sie war fort», sagte er atemlos. «Wir sind die ganze Strecke abgelaufen, über den kürzesten Weg. Aber sie war nicht da.»
«Ach! Und nun?»
MacGillivray hob ratlos die Schultern. Er trug die Verantwortung, eine schwere Bürde in dieser Zeit. «Ein paar Männer haben andere Wege abgesucht. Sie hat einen Ast abgehackt und als Krücke benutzt. Ein Fährtenleser hat ihre Spur entdeckt, doch es kann noch dauern.»
Jean, die Lady Farquharson, war um einiges jünger als ihr sterbender Gemahl; sie war seine vierte Ehefrau und Annes Stiefmutter. Ärgerlich blickte sie in die Runde. Das Mädchen tat nie das, was man ihm sagte, doch nun war beileibe nicht die Zeit, in der ein eigensinniges, närrisches Kind die Aufmerksamkeit des gesamten Clans auf sich ziehen sollte.
«Mein Mann wird nicht mehr lange durchhalten», erklärte sie ungehalten. «Ihr müsst Anne finden.»
MacGillivray wusste nicht, wie er auf ihren Unmut reagieren sollte, und suchte nach einer passenden Erklärung. Die Worte lagen ihm bereits auf der Zunge, als sie durch einen Flintenschuss hinter ihnen erstickt wurden. Erschreckt wandten sie sich um und blickten dahin, wo der Schuss gefallen war. Im nachfolgenden Geraune wurden Namen wie «McIntosh» und «Aeneas» laut, Namen, die nicht nur Erkennen bezeugten, sondern ebenso Ehrerbietung und Respekt. Dann trat Aeneas McIntosh in das Licht, das aus dem Türrahmen des Hauses fiel. Anne saß auf seinen Schultern.
Erleichtert drängte sich Annes Sippe um die Ankömmlinge. Lady Farquharson hatte das vermisste Mädchen noch vor den anderen erblickt. Endlich, dachte sie - und wie schön, dass auch Aeneas gekommen ist!
«Aeneas! Fàilte.»
«Lady Farquharson», entgegnete Aeneas. «Im Namen meines Onkels richte ich Euch sein Bedauern aus, doch bei seiner schlechten Gesundheit wäre der Bergpass eine zu große Anstrengung gewesen.»
Jean nickte stumm. Der McIntosh war das Oberhaupt des Chatton-Clans, des Clans der Katze, ein Zusammenschluss, zu dem ein jeder der Anwesenden zählte. McIntoshs Fernbleiben verletzte zweifellos die Ehre, die dem Sterbenden im Haus gebührte, doch andererseits waren sie und Aeneas etwa gleichen Alters, und wer weiß, vielleicht würden sich aus seinem Besuch später andere Vorteile ergeben. Jean ließ sich die Enttäuschung, die sie angesichts der Nachricht empfand, nicht anmerken.
«Es ehrt uns, dass er in Gedanken bei uns ist. Möchtet Ihr seinen Platz unter den Clanführern einnehmen?»
Aeneas war lediglich der Neffe eines Häuptlings, und eigentlich gehörte er nicht in diese Reihe. Gewiss, er war gekommen, um die Botschaft des McIntosh zu überbringen, doch mehr noch aus dem Wunsch, einen verdienstvollen Krieger zu würdigen. Was ihn betraf, hätte er ohne weiteres draußen bei den anderen gewartet; doch er fügte sich, nahm die Ehre an und ließ die sich windende Anne von seinen Schultern gleiten.
Lady Farquharson maß das schmutzige, blutverschmierte Mädchen mit verächtlichem Blick. «Dein Vater wartet.» Sie wandte sich ab und verschwand mit dem Kind, das an ihren Röcken hing, im Haus.
Übersetzung: Gabriele Weber-Jaric und Anke Angela Grube
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Bibliographische Angaben
- Autor: Janet Paisley
- 2011, 1, 572 Seiten, Maße: 12,5 x 18,8 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868005420
- ISBN-13: 9783868005424
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