Die Schwere des Lichts
Roman
Auf der Trauerfeier für ihre Mutter Lillian begegnet Ellie ihrer Jugendliebe Hutch. Offenbar arbeitete er mit Lillian an einer Ausstellung über den Ort und besitzt Dokumente, die auf ein Familiengeheimnis hinweisen. Es geht um eine Liebe, von der niemand wissen durfte.
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Taschenbuch
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Schwere des Lichts “
Auf der Trauerfeier für ihre Mutter Lillian begegnet Ellie ihrer Jugendliebe Hutch. Offenbar arbeitete er mit Lillian an einer Ausstellung über den Ort und besitzt Dokumente, die auf ein Familiengeheimnis hinweisen. Es geht um eine Liebe, von der niemand wissen durfte.
Klappentext zu „Die Schwere des Lichts “
Liebe und andere GeheimnisseEllie Calvin fühlt sich gefangen - sie hat eine Tochter und einen Mann, den sie nicht mehr liebt. Doch wie soll sie aus ihrem Leben ausbrechen? Alles ändert sich, als ihre Mutter Lillian stirbt. Auf der Trauerfeier taucht Hutch auf - Ellies Jugendliebe. Er hat mit Lillian an einer Ausstellung über die Geschichte ihres Ortes gearbeitet. Daher hat er auch Dokumente in seinem Besitz, die auf ein Familiengeheimnis hinweisen. Ellie erhält ein Tagebuch ihrer Mutter, in dem von einer Liebe die Rede ist, von der niemand etwas wissen durfte. Während sie die Geheimnisse ihrer Mutter herauszufinden sucht, kommen Ellie und Hutch sich wieder näher.
"Ein wunderbarer Roman über zweite Chancen und wie man die Geister der Vergangenheit vertreibt." Kirkus Review
Lese-Probe zu „Die Schwere des Lichts “
Die Schwere des Lichts von Patti Callahan Henry[...]
Die Beerdigung war eine Riesenveranstaltung. Mutter wäre stolz gewesen auf die große Schar ihrer Trauergäste, vor allem, wenn man bedenkt, wie klein unsere Familie ist. Mutter war Einzelkind, und Vater hat nur einen Bruder, Onkel Cotton - eine Randfigur in meinem Leben, ein ständig an exotische Orte reisender Autor, über den meine Mutter nur die Augen verdrehte, als sei die Schriftstellerei nichts als brotlose Kunst, die man am besten ignorierte (wie jede andere Art von Kunst ebenfalls brotlos war, eigentlich eine ziemlich merkwürdige Einstellung für eine Frau, die im Vorstand des High Museum of Art saß). So war meine Mutter - Widersprüche passten nahtlos in weitere Widersprüche, wie bei einer dieser Babuschka- Puppen, die mir meine Großmutter von einer Russlandreise mitgebracht hatte.
Mutters beste Freundin, Sadies Mutter Birdie, ging durch die Menge und lenkte die Menschen und die Veranstaltung genauso elegant in die richtigen Bahnen, wie Mutter es selber getan hätte. Unser Freundeskreis nahm Dad, Lil, Rusty und mich in seine Mitte und umhüllte uns mit Trauer und Anteilnahme. Es gab Zeitungsartikel und Gedenktafeln, Bäume wurden gepflanzt, und vor dem High Museum stellte man eine Bank auf.
Nun kam die letzte Beileidsbekunderin auf uns zu, in der Hand eine einzige Lilie, wie eine Braut auf dem Weg zum Altar. Ich befürchtete einen weiteren Lachanfall, aber ich hatte ausgelacht. Der Tag war fast zu Ende, und ich war erleichtert, weil ich durchgehalten und das Schlimmste hinter mich gebracht hatte.
»Ellie?« Hinter mir sagte jemand meinen Namen. Eine sanfte Stimme.
... mehr
Eine Hand legte sich auf meine Schulter, und dann sah ich sein Gesicht. Zwanzig Jahre war es her, aber die Minuten, Stunden und Tage zogen sich zu einem Augenblick zusammen und zeigten ihn mir so, als wäre keine Zeit vergangen. Vor allem sah ich seine Augen: mandelförmig und freundlich, Braun mit Grün unterlegt, als ob die Augen die Farbe von Waldfarn hatten annehmen wollen und sich erst im letzten Augenblick anders entschieden hätten.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, griff ich nach Rustys Hand, aber der gestikulierte gerade weitschweifig im Gespräch mit seinem Freund Weston und bekam meine hilfe suchende Hand gar nicht mit.
Als Nächstes sah ich Hutchs Lächeln, ein wenig schief und rechts leicht höher gezogen.
Er hasst es, zu spät zu kommen.
Ich lächelte ihn an. »Hey, hallo, Hutch O'Brien.« Meine Stimme klang zum Glück sicher und fest.
Er hat Humor, mit einer Prise Sarkasmus.
Er mag Spiegelei auf gebuttertem Toast.
Auf seiner Wange ist eine Narbe von einem Hundebiss, als er zehn war. Jedem, der fragt, erzählt er eine andere Geschichte, woher die Narbe stammt. Ich kann mich gar nicht mehr an alle Versionen erinnern.
»Ellie«, sagte er. »Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich weiß, wie nah ihr euch gestanden habt.«
»Danke, Hutch.« Ich schüttelte seine Hand, als wären wir entfernte Bekannte, die sich aus den Augen verloren hatten.
Schweigend standen wir Hand in Hand da. Ich fühlte Tränen aufsteigen und wollte meinen Kopf an seine Brust lehnen, ich wusste genau, wo er da hinpasste.
»Weine nicht«, sagte er und drückte meine Hand.
Ich nickte.
»Es ist wunderbar, dein schönes Gesicht zu sehen. Sogar in Trauer bist du umwerfend.«
»Eine glatte Lüge«, sagte ich. »Trotzdem danke.«
»Hat deine Mom dir erzählt, dass ich sie letzte Woche für die Atlanta-History-Center-Ausstellung interviewt habe?«
»Ja, hat sie.« Lange Jahre der Übung in Small Talk und sozialen Gepflogenheiten halfen mir, korrekte Sätze zu formen.
Er mag die kühle Kissenseite und sitzt in Flugzeugen lieber am Gang.
Hutch warf einen Blick durch die Sakristei. »Das ist jetzt bestimmt kein guter Moment, und wahrscheinlich weißt du nachher nicht mal mehr, dass ich da war, aber kann ich dich um etwas bitten?«
»Alles«, sagte ich.
Wir hielten uns immer noch an den Händen, ich wollte nicht mehr loslassen.
»Wir - deine Mutter und ich - haben unser Interview nicht zu Ende geführt. Würdest du ... mit mir reden, wenn sich alles etwas gelegt hat?«
Ich nickte.
»Okay«, sagte er und ließ meine Hand los. »Dann rufe ich dich an? Geht das?«
»Ja.«
»Es tut mir leid, Ellie. Es tut mir so leid, was du durchmachen musst.«
»Danke, Hutch. Und danke, dass du gekommen bist.«
Rusty schaltete sich ein, der Name hatte ihn hellhörig werden lassen. Hutch ging von dannen, und Rusty ergriff meine gewärmte Hand. »War das Hutch?«
»Ja«, flüsterte ich.
»Was zum Teufel wollte der denn hier?«
Ich zuckte die Achseln. »Vermutlich sein Beileid bekunden, wie alle anderen auch.«
Rusty drehte sich wieder zu Weston um und ließ meine Hand los.
Erst als wir die Kirche verließen, sah ich den Wildblumenstrauß: eine Glasvase in der Form eines großen Goldfischglases, voll mit Kornblumen und Schwarzäugiger Susanne, Vergissmeinnicht und Texaslupinen. Ich hielt inne und ließ meinen Finger über den Stiel einer Kornblume gleiten, rieb das Blütenblatt gegen meine Wange. Der Geruch des Süßen Jasmins, der wie Wein über das Gefäß hing, ließ mich schwindeln.
Wildblumen.
Ich nahm die Karte aus dem Strauß. »Mein Beileid, Hutchinson O'Brien.«
Rusty kam von hinten, umarmte mich und wischte mir die Tränen von der Wange, die ich noch gar nicht bemerkt hatte. »Ich glaube, das Schlimmste ist überstanden, Schatz. Fahren wir heim«, sagte er.
»Ja«, sagte ich. »Heim.«
Ich steckte die Karte wieder in den Strauß, aber sie flatterte zu Boden und blieb so liegen, dass sein Name mich anstarrte.
Hutch.
Wir treffen unsere Entscheidungen und leben dann damit.
Wir alle.
Copyright © Aufbau TB (Verlag)
Eine Hand legte sich auf meine Schulter, und dann sah ich sein Gesicht. Zwanzig Jahre war es her, aber die Minuten, Stunden und Tage zogen sich zu einem Augenblick zusammen und zeigten ihn mir so, als wäre keine Zeit vergangen. Vor allem sah ich seine Augen: mandelförmig und freundlich, Braun mit Grün unterlegt, als ob die Augen die Farbe von Waldfarn hatten annehmen wollen und sich erst im letzten Augenblick anders entschieden hätten.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, griff ich nach Rustys Hand, aber der gestikulierte gerade weitschweifig im Gespräch mit seinem Freund Weston und bekam meine hilfe suchende Hand gar nicht mit.
Als Nächstes sah ich Hutchs Lächeln, ein wenig schief und rechts leicht höher gezogen.
Er hasst es, zu spät zu kommen.
Ich lächelte ihn an. »Hey, hallo, Hutch O'Brien.« Meine Stimme klang zum Glück sicher und fest.
Er hat Humor, mit einer Prise Sarkasmus.
Er mag Spiegelei auf gebuttertem Toast.
Auf seiner Wange ist eine Narbe von einem Hundebiss, als er zehn war. Jedem, der fragt, erzählt er eine andere Geschichte, woher die Narbe stammt. Ich kann mich gar nicht mehr an alle Versionen erinnern.
»Ellie«, sagte er. »Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich weiß, wie nah ihr euch gestanden habt.«
»Danke, Hutch.« Ich schüttelte seine Hand, als wären wir entfernte Bekannte, die sich aus den Augen verloren hatten.
Schweigend standen wir Hand in Hand da. Ich fühlte Tränen aufsteigen und wollte meinen Kopf an seine Brust lehnen, ich wusste genau, wo er da hinpasste.
»Weine nicht«, sagte er und drückte meine Hand.
Ich nickte.
»Es ist wunderbar, dein schönes Gesicht zu sehen. Sogar in Trauer bist du umwerfend.«
»Eine glatte Lüge«, sagte ich. »Trotzdem danke.«
»Hat deine Mom dir erzählt, dass ich sie letzte Woche für die Atlanta-History-Center-Ausstellung interviewt habe?«
»Ja, hat sie.« Lange Jahre der Übung in Small Talk und sozialen Gepflogenheiten halfen mir, korrekte Sätze zu formen.
Er mag die kühle Kissenseite und sitzt in Flugzeugen lieber am Gang.
Hutch warf einen Blick durch die Sakristei. »Das ist jetzt bestimmt kein guter Moment, und wahrscheinlich weißt du nachher nicht mal mehr, dass ich da war, aber kann ich dich um etwas bitten?«
»Alles«, sagte ich.
Wir hielten uns immer noch an den Händen, ich wollte nicht mehr loslassen.
»Wir - deine Mutter und ich - haben unser Interview nicht zu Ende geführt. Würdest du ... mit mir reden, wenn sich alles etwas gelegt hat?«
Ich nickte.
»Okay«, sagte er und ließ meine Hand los. »Dann rufe ich dich an? Geht das?«
»Ja.«
»Es tut mir leid, Ellie. Es tut mir so leid, was du durchmachen musst.«
»Danke, Hutch. Und danke, dass du gekommen bist.«
Rusty schaltete sich ein, der Name hatte ihn hellhörig werden lassen. Hutch ging von dannen, und Rusty ergriff meine gewärmte Hand. »War das Hutch?«
»Ja«, flüsterte ich.
»Was zum Teufel wollte der denn hier?«
Ich zuckte die Achseln. »Vermutlich sein Beileid bekunden, wie alle anderen auch.«
Rusty drehte sich wieder zu Weston um und ließ meine Hand los.
Erst als wir die Kirche verließen, sah ich den Wildblumenstrauß: eine Glasvase in der Form eines großen Goldfischglases, voll mit Kornblumen und Schwarzäugiger Susanne, Vergissmeinnicht und Texaslupinen. Ich hielt inne und ließ meinen Finger über den Stiel einer Kornblume gleiten, rieb das Blütenblatt gegen meine Wange. Der Geruch des Süßen Jasmins, der wie Wein über das Gefäß hing, ließ mich schwindeln.
Wildblumen.
Ich nahm die Karte aus dem Strauß. »Mein Beileid, Hutchinson O'Brien.«
Rusty kam von hinten, umarmte mich und wischte mir die Tränen von der Wange, die ich noch gar nicht bemerkt hatte. »Ich glaube, das Schlimmste ist überstanden, Schatz. Fahren wir heim«, sagte er.
»Ja«, sagte ich. »Heim.«
Ich steckte die Karte wieder in den Strauß, aber sie flatterte zu Boden und blieb so liegen, dass sein Name mich anstarrte.
Hutch.
Wir treffen unsere Entscheidungen und leben dann damit.
Wir alle.
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Autoren-Porträt von Patti Callahan Henry
Henry, Patti CallahanPatti Callahan Henry hat bisher sieben Romane geschrieben, die in den USA alle zu Bestsellern wurden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Atlanta.
Bibliographische Angaben
- Autor: Patti Callahan Henry
- 2013, 313 Seiten, Maße: 11,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Witthuhn, Karen
- Übersetzer: Karen Sanden
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 3746629551
- ISBN-13: 9783746629551
- Erscheinungsdatum: 15.04.2013
Rezension zu „Die Schwere des Lichts “
" Die Autorin wird in den USA schon als 'weiblicher Nicholas Sparks' gehandelt. " Sabine Goertz-Ulrich HÖRZU 20130531
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