Ellis, Dorie und Julia sind grundverschieden und beste Freundinnen, seit sie denken können. Jetzt haben sie endlich einmal den ganzen Sommer Zeit...
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Ellis, Dorie und Julia sind grundverschieden und beste Freundinnen, seit sie denken können. Jetzt haben sie endlich einmal den ganzen Sommer Zeit füreinander: vier Wochen lang, in einem Ferienhaus direkt am Meer mit Sonne satt - ein Urlaub zum Träumen.
Doch alle drei haben ihre Geheimnisse: Ellis hat ihren Job verloren, Dorie hat ihren Mann verlassen und Julia hat Angst, ihrer großen Liebe das Ja-Wort zu geben.
Ty Bazemore wohnt nebenan, außerdem gehört ihm das schöne Ferienhaus - doch das verrät er den Frauen nicht. Als er Ellis trifft, fühlt Ty sich sofort zu ihr hingezogen. Gibt er seinen Gefühlen nach, auch wenn er damit alles auf's Spiel setzt?
Und dann ist da noch Madison, eine Frau auf der Flucht vor ihrem alten Leben: Alles was sie jetzt braucht sind ein gutes Versteck, eine neue Identität und möglichst keine Fragen. Können ihr die drei Freundinnen helfen?
Vier Wochen im Sommer, drei Freundinnen und ein Traumhaus am Strand: die perfekte Sommerlektüre - Meeresrauschen inklusive!
1
Es war kein vielversprechender Anfang für einen Urlaub, geschweige denn für ein neues Leben. Der Regen begleitete Ellis die gesamte Ostküste hinunter, peitschte gegen die Windschutzscheibe und erfasste ihren Wagen abwechselnd von allen Seiten. Bei diesen heftigen Sturmböen gelang es ihr so gerade, in der Spur zu bleiben.
Es war ihre eigene Schuld, fand Ellis. Sie hätte sich an ihren ursprünglichen Plan halten sollen: zu einer vernünftigen Zeit aufstehen und mindestens bis Tagesanbruch warten, um die Fahrt von Philadelphia nach North Carolina anzutreten. Stattdessen hatte sie auf eine verrückte Eingebung hin ihr Haus kurz nach Mitternacht abgeschlossen und war aufgebrochen.
Es war eine völlig untypische Entscheidung für Ellis. Aber schließlich war ihr altes Leben in Philly vorbei. Und irgendwann auf der langen Fahrt Richtung Süden hatte sie das Gefühl gehabt, ein neues Leben würde auf sie warten. Am Meer. Im Sommerurlaub.
Ellis holte tief Luft und kreiste mit den Schultern, zuerst vorwärts, dann rückwärts, um die Verspannungen durch die sechsstündige Autofahrt zu lockern. Sie griff nach dem Kaffeebecher im Halter ihres Honda Accord und nahm einen großen Schluck, um die Müdigkeit zu vertreiben.
Eine Stunde später sah sie das Schild: Nag's Head, 132 Meilen. Ellis lächelte. Der Regen war zu einem leichten Nieseln geworden. Gegen sieben Uhr würde sie an dem Haus ankommen, das den Namen »Ebbtide« trug.
Ihr Lächeln verblasste. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, so früh aufzubrechen? Gemäß der von ihr unterschriebenen Vereinbarung war das Haus erst ab zwei Uhr nachmittags bezugsfertig.
Sie verfasste in Gedanken eine E-Mail an sich selbst:
An: EllisSullivan@hotmail.com Von: EllisSullivan@hotmail.com Betreff: verunglückte Planung = geplantes Unglück
Aber die Nachricht musste noch in der Warteschleife ausharren. Der Highway stieg an, Ellis befand sich auf einer langen, sanft geschwungenen Brücke. Wieder so eine verflixte Brücke! Es war bestimmt die letzte. Auf der Chesapeake Bay Bridge war ihr schon ziemlich mulmig zumute gewesen. Ellis spürte, wie sich ihre Gesichtsmuskeln verkrampften, ihre Finger das Lenkrad umklammerten, ihr Herz raste. Ein Schweißtropfen rann ihr über den Rücken.
Nag's Head befand sich auf der Inselkette Outer Banks vor der Küste von North Carolina. Wochenlang hatte sich Ellis mit Reiseführern, Landkarten und Routenplanern beschäftigt. Sie hatte sich mit der Geographie, ja sogar mit der Topographie der Insel vertraut gemacht. Nur eines hatte sie sich verboten: an die Sache mit den Brücken zu denken. Denn es war so: Brücken, selbst lächerliche Querungen wie die Sam Varnedoe Bridge zu Hause in Savannah, die Whitemarsh Island mit Wilmington Island verband, jagten Ellis Sullivan eine Heidenangst ein - wie ihre Freundinnen nur zu gut wussten.
Sie richtete den Blick unverwandt geradeaus, wagte nicht, nach rechts oder links auf das unter ihr fließende Wasser zu schauen. Als sie die Brücke schließlich hinter sich ließ, hatte sie feuchte Hände, und ihr T-Shirt war schweißgetränkt.
Jetzt war sie tatsächlich auf den Outer Banks angekommen. Schilder kleiner Ortschaften huschten vorbei: Corolla, Duck, Southern Shores, Kitty Hawk, Avalon Beach. Die Sonne ging auf, und Ellis war ein wenig befremdet, wie dicht bebaut die Uferzone war. Sie hatte damit gerechnet, Strandgrasfelder vor glitzerndem blauen Wasser zu sehen; ankernde Segelboote, mit grauen Schindeln verkleidete herrschaftliche Häuser, die düster über dem Meer thronten, hin und wieder einen Leuchtturm. Tatsächlich hätte das, was sie bisher von den sagenumwobenen Outer Banks gesehen hatte, genauso gut der Strand von Jersey sein können, von Myrtle Beach, Ft. Lauderdale oder jeder anderen Touristenhochburg an der Ostküste. Auf den Outer Banks sah man nämlich meilenweit zu beiden Seiten der Straße ausschließlich Hotels und Motels, Restaurants und Einkaufsstraßen, dazu verstellten Apartmentkomplexe und dicht an dicht gebaute, riesige pastellfarbene Strandhäuser den Blick auf den Ozean.
Ellis folgte der Route 12 nach Süden, und als die Computerstimme des Navigationsgeräts sie anwies, erst nach links und dann nach rechts abzubiegen, wusste sie, dass es nicht mehr weit war. Die Küstenstraße war der Virginia Dare Trail. Zumindest hier gab es ein wenig Platz zwischen den Häusern. Ein-oder zweimal erhaschte Ellis sogar einen Blick auf Dünen und Strandgras. Schließlich verkündete die wohlklingende Frauenstimme fröhlich: »Sie haben Ihr Ziel erreicht. Ihr Ziel liegt auf der linken Seite.«
Ellis fuhr langsamer und schaute hinüber. Eine lange betonierte Auffahrt voller Schlaglöcher und Risse verlief sich in einer unkrautbewachsenen Sandfläche. Am Straßenrand stand ein Briefkasten mit einem von der Sonne gebleichten Zedernholzschild in Form eines Wals. Ebbtide war in verblassten weißen Buchstaben auf das Schild geschrieben. Die Auffahrt endete vor einer zweistöckigen Garage, verkleidet mit gräulich-braun verwitterten Holzschindeln. Durch die geöffneten Garagentore konnte Ellis einen abgenutzten rehbraunen Bronco erkennen, auf dessen Dachgepäckträger ein rotes Surfbrett geschnallt war.
Neben der Garage erhob sich ein ausladendes zweistöckiges Haus auf Holzrahmenwerk, zu dem eine Treppe hinaufführte. Entlang der Fassade zog sich eine lange, offene Veranda. Mehrere Schaukelstühle standen nebeneinander, ein fröhlich gestreiftes Strandlaken hing achtlos über dem Geländer. Neben dem Haus führte ein Holzsteg über eine hohe Düne.
Aus einem Impuls heraus fuhr Ellis mit dem Wagen in die Einfahrt des Nachbargrundstücks, auf dem sich allerdings kein Haus befand. Nur die verkohlten Überreste eines Betonfundaments und einige geschwärzte Holzbalken waren zu sehen. Ein Schild mit der Aufschrift Betreten verboten in Schwarz und Orange hing an einer Mauer. Ellis parkte den Accord. Als sie ausstieg, protestierten ihre steif gewordenen Beine und der Rücken. Die Luft war bereits warm und schwül. Ellis machte ein paar Kniebeugen und suchte den Nachbargarten nach Lebenszeichen ab. Waren ihre Vormieter bereits ausgezogen? Oder gehörte der Bronco in der Garage jemandem, der noch die letzten ein, zwei Stunden am Strand genoss, ehe es Zeit war, die Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu fahren?
Ellis schlenderte zum Briefkasten und spähte zum Haus hinüber - das gemeinsame Heim von ihren Freundinnen und ihr, zumindest im Monat August. Ellis hatte sich vorgenommen, jede Stunde dieses Monats zu genießen.
»Ebbtide«, las sie laut, zufrieden, dass das Haus zumindest von außen mit dem Foto übereinstimmte, das sie bei der Ferienhausvermietungsbörse im Internet gesehen hatte. Sicher, auf dem Bild hatte man einen einladend grünen Rasen, blaue Hortensienbüsche und ein leuchtend rosa Tandem mit einem bezaubernden Korb bestaunen können, das an einem rosenbewachsenen Gartenzaun lehnte. Nichts dergleichen war jetzt zu sehen. Das Einzige, was auf dem Gelände - das wohl den Garten darstellte - zu entdecken war, waren eine kaputte Styroporkühlbox mit leeren Bierdosen und ein klatschnasser Haufen vergilbter Zeitungen, die noch in ihren Plastikhüllen steckten. Außerdem war hier eine Rekordmenge an Unkraut zu jäten.
Ellis schaute auf die Uhr. Bis zum Einzug hatte sie noch einen halben Tag totzuschlagen. Fürsorglich, wie sie nun mal war, hatte sie geplant, vor den anderen einzutreffen. Die zusätzliche Zeit gab ihr nun die Möglichkeit, einkaufen zu gehen, das Essen für den ersten Abend zu besorgen und das Haus vorzubereiten. Wäsche war nicht in der Miete enthalten, daher hatte Ellis ausreichend Bettwäsche und Handtücher für alle mitgebracht, nur für den Fall. Außerdem hatte sie jetzt den Vorteil, als Erste ihr Zimmer wählen zu können, aber da sie die gesamte Planung übernommen hatte, das Haus ausgesucht und den Urlaub gebucht hatte, sollte das ja wohl niemanden stören.
Nun ja, höchstens Willa. Sie war nur knapp zwei Jahre älter als die anderen Frauen, konnte aber unglaublich herrisch und rechthaberisch sein. Es wäre typisch für Willa gewesen, Ellis vorzuwerfen, sich das beste Schlafzimmer unter den Nagel gerissen zu haben. Was sie gar nicht vorhatte. Ellis wollte nur kein Zimmer, das auf die Straße ging und sehr laut war. Sie hatte einen leichten Schlaf - und sie hatte viel nachzudenken. Außerdem war sie als einziger Single der Gruppe daran gewöhnt, Platz für sich zu haben. Zu sehr daran gewöhnt, dachte sie bitter.
Ellis konnte es kaum erwarten, sich Ebbtide näher anzusehen. Sie schaute die Straße hoch und runter. Keine Fahrzeuge in Sicht. Ein verschlafener Sommermorgen am Meer, so wie jeder andere. Es konnte doch wohl niemanden stören, wenn Ellis die Auffahrt des abgebrannten Hauses hochging und sich mal umsah, oder? Theoretisch war das Betreten verboten, das wusste sie. Aber es war ja nicht so, dass sie das Nachbargrundstück auskundschaften wollte. War schließlich nichts mehr zum Auskundschaften da.
Bevor sie die Nerven verlor, marschierte Ellis die Auffahrt aus Muschelsplitt hinauf. Auch hier führte ein Holzsteg in Stufen über die Dünen, genau wie bei Ebbtide. Anders als das Haus, schien er den Brand überlebt zu haben. Rasch stieg Ellis die Stufen hinauf, damit sie von der Straße aus nicht gesehen werden konnte.
Auf dem höchsten Punkt der Düne befand sich eine überdachte Aussichtsplattform. Früher musste es ein wunderbarer Ort gewesen sein, wo man sich hinsetzen, einen Cocktail nippen und die Seeluft genießen konnte. Jetzt war das anders. Einige Holzplanken waren verrottet, dem Geländer fehlten mehrere Stützen. Zwei kaputte Plastikgartenstühle lagen auf der Seite, doch es war der Ausblick, der Ellis' Aufmerksamkeit erregte. Von hier konnte sie Nag's Head so sehen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Dünen, bewachsen mit Strandgras, Strandpflaume und anderen Sträuchern, deren Namen sie nicht kannte, zogen sich bis zum breiten weißen Strand hinunter. Es war Ebbe, der Atlantik funkelte graublau in der Ferne. Hier und dort gingen Menschen am Ufer entlang, bückten sich gelegentlich, um eine Muschel aufzuheben.
»Perfekt!«, rief Ellis. Genau in dem Moment hörte sie eine Fliegengittertür zuschlagen. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie eine Bewegung in der Wohnung über der Garage von Ebbtide. Zu den Räumen gehörte offenbar eine kleine Dachterrasse, die sich von einer Seite nach hinten zog. Ein Mann trat nach draußen. Ellis konnte ihn deutlich sehen - du lieber Gott! -, er war halbnackt!
Er war barfuß, tief gebräunt und hatte zerzaustes, sonnengebleichtes, braunes Haar. Eine weiße Boxershorts hing ihm tief auf den schmalen Hüften. Er drehte sich um, blickte zum Meer, gähnte und streckte sich. Und während Ellis vor Staunen und Empörung die Kinnlade herunterfiel, pinkelte der Typ von der Dachterrasse herunter.
Dabei ließ er sich gründlich Zeit. Ellis war außerstande, sich zu bewegen, ihr Gesicht war rot vor Scham. Als er schließlich fertig war, reckte er sich erneut und drehte sich um. In dem Moment entdeckte er Ellis, eine einsame Gestalt in pinkfarbener Caprihose und weißem T-Shirt, in deren langem dunklen Haar die Meeresbrise wehte.
Ungezwungen lächelte der Mann ihr zu. Seine Zähne waren weiß und ebenmäßig, sie sah den goldenen Schatten eines Dreitagebarts. Lässig winkte er herüber. »Hi!«, rief er. »Wie geht's?«
Ellis brachte nicht mehr als ein ersticktes »Hi« hervor. Dann floh sie so schnell über die Treppe zurück, wie ihre Füße in den Flipflops sie tragen konnten.
Copyright © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
- Autor: Mary Kay Andrews
- 2014, 2. Aufl., Maße: 9 x 14,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung:Fischer, Andrea
- Übersetzer: Andrea Fischer
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596513197
- ISBN-13: 9783596513192
- Erscheinungsdatum: 26.06.2014
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