Die toten Frauen von Juárez
Kriminalroman
Ciudad Juárez, Mexiko, an der Grenze zu Texas. Zahlreiche Frauen verschwinden. Einheimische sagen, es seien mindestens 5000. Nur etwa 400 von ihnen wurden bislang gefunden - vergewaltigt und getötet. Sam Hawken verbindet die wahre Geschichte um...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch (Gebunden)
19.95 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die toten Frauen von Juárez “
Ciudad Juárez, Mexiko, an der Grenze zu Texas. Zahlreiche Frauen verschwinden. Einheimische sagen, es seien mindestens 5000. Nur etwa 400 von ihnen wurden bislang gefunden - vergewaltigt und getötet. Sam Hawken verbindet die wahre Geschichte um die toten Frauen mit der Story von Kelly Courter, einem gescheiterten Boxer, der alles daransetzt, die Wahrheit herauszufinden ...
Viele, die etwas auf dem Kerbholz haben, flüchten nach Ciudad Juárez: auch Kelly Courter, Boxer aus den Vereinigten Staaten. Sein Geld verdient er mit fragwürdigen Boxkämpfen oder dem Verkauf von Drogen. Estéban, der Bruder seiner Freundin Paloma, versorgt ihn regelmäßig mit Stoff. Bald greift er selbst zur Nadel, driftet ab in die Welt des Rausches und bemerkt nicht einmal, dass Paloma spurlos verschwindet. Als kurz darauf ihre misshandelte Leiche gefunden wird, trifft ihn die harte Realität wie ein Schlag. Er wird verhaftet, gedemütigt und für ein Geständnis halb totgeprügelt. Erst als Rafael Sevilla, ein befreundeter mexikanischer Polizist, sich des Falls annimmt, kommt Licht in das dunkle Geheimnis der Frauenmorde von Ciudad Juárez.
- Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
- Nominiert für den "New Blood Dagger"
- Für alle LeserInnen von David Peace, Roger Smith und Don Winslow
Viele, die etwas auf dem Kerbholz haben, flüchten nach Ciudad Juárez: auch Kelly Courter, Boxer aus den Vereinigten Staaten. Sein Geld verdient er mit fragwürdigen Boxkämpfen oder dem Verkauf von Drogen. Estéban, der Bruder seiner Freundin Paloma, versorgt ihn regelmäßig mit Stoff. Bald greift er selbst zur Nadel, driftet ab in die Welt des Rausches und bemerkt nicht einmal, dass Paloma spurlos verschwindet. Als kurz darauf ihre misshandelte Leiche gefunden wird, trifft ihn die harte Realität wie ein Schlag. Er wird verhaftet, gedemütigt und für ein Geständnis halb totgeprügelt. Erst als Rafael Sevilla, ein befreundeter mexikanischer Polizist, sich des Falls annimmt, kommt Licht in das dunkle Geheimnis der Frauenmorde von Ciudad Juárez.
- Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
- Nominiert für den "New Blood Dagger"
- Für alle LeserInnen von David Peace, Roger Smith und Don Winslow
Klappentext zu „Die toten Frauen von Juárez “
Viele, die etwas auf dem Kerbholz haben, flüchten nach Ciudad Juárez: auch Kelly Courter, Boxer aus den Vereinigten Staaten. Sein Geld verdient er mit fragwürdigen Boxkämpfen oder dem Verkauf von Drogen. Estéban, der Bruder seiner Freundin Paloma, versorgt ihn regelmäßig mit Stoff. Bald greift er selbst zur Nadel, driftet ab in die Welt des Rausches und bemerkt nicht einmal, dass Paloma spurlos verschwindet. Als kurz darauf ihre misshandelte Leiche gefunden wird, trifft ihn die harte Realität wie ein Schlag. Er wird verhaftet, gedemütigt und für ein Geständnis halb totgeprügelt. Erst als Rafael Sevilla, ein befreundeter mexikanischer Polizist, sich des Falls annimmt, kommt Licht in das dunkle Geheimnis der Frauenmorde von Ciudad Juárez.- Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
- Nominiert für den "New Blood Dagger"
- Für alle LeserInnen von David Peace, Roger Smith und Don Winslow
Lese-Probe zu „Die toten Frauen von Juárez “
Erster TeilBolillo
e i n s
"Boxen, das heißt verrauchte Sporthallen und Nieren, die geschlagen werden,
bis sie bluten", hat Roger Kahn geschrieben, aber in Mexiko blutete alles im
Ring. Von den Schmerzen ganz zu schweigen.
Als Kelly Courter noch in den Staaten gekämpft hatte, war er im Weltergewicht
angetreten, doch jetzt kämpfte er nicht mehr in den USA, und er war schwerer
geworden. Ganz gleich, wie viel er schwitzte und hungerte, aus der
Mittelgewichtsklasse kam er nicht mehr heraus. Dem Zuschauer, der die Kohle
hinblätterte, war das egal. Unter Druck hätte er vermutlich von "fairen" Kämpfen
gesprochen, aber in Wahrheit handelte es sich um reine Prügeleien ohne
Gewichtsklassen oder Regeln, abgesehen vom Geld, das den Besitzer wechselte.
Der mexikanische Junge war schlanker und kräftiger als Kelly, aber genau
darum ging es ja: Kelly sollte bloß der Punchingball des anderen Boxers sein.
Die Mexikaner sahen gern zu, wie La Raza einen Weißen fertigmachte. Und wenn der
Weiße obendrein aus Texas kam, wie Kelly, umso besser.
Sie umkreisten einander. Kellys Blut besudelte die Zeltplane, er hatte eine
Platzwunde über dem rechten Auge und seine Nase tropfte. Vidal, der Cutman in
Kellys Ecke, hielt nicht besonders viel von Adrenalin, und Druck allein stoppte
die Blutung nicht. Aber die Menge wollte den bolillo sowieso bluten
sehen.
Kelly ließ die Fäuste fliegen, um den Jungen auf Distanz zu halten. Er
landete einen Treffer, aber seine Schläge hatten nicht genügend Wucht, dass sich
der Ausgang des Kampfes hätte ändern können. Seine Schultern brannten, ein
Wadenkrampf kündigte sich an. Zu Beginn des Kampfes war er herumgetänzelt, aber
inzwischen schlurfte er nur noch.
Sie schlugen abwechselnd aufeinander ein. Kelly bekam die gerade Rechte des
Jungen auf den Wangenknochen; als sein Kopf nach hinten geschleudert wurde,
hörte er die Halswirbel knacksen. Er traf seinen Gegner in die Rippen, doch die
anschließende Linke ging ins
... mehr
Leere. Und dann rückten sie wieder voneinander ab
und umkreisten einander. Wenn es Kelly gelang, den Kampf in der Mitte des Rings
zu halten, könnte er sich vielleicht sechs Runden auf den Füßen halten.
Der Gong ertönte. Die Menge war zufrieden. Unter den Ringscheinwerfern
schwebte dicht und grau wie ein Schleier eine Schicht Tabakrauch.
Vidal
wischte das Blut von Kellys Gesicht und drückte ein eisgekühltes Tuch auf die
größte Wunde. In der anderen Ecke redete der Trainer dem Mexikaner gut zu und
versorgte ihn, wie es sich eigentlich gehörte, mit kalten Kompressen und
Adrenalinhydrochlorid. Kelly stand kein Trainer zur Seite, denn so wichtig war
er nicht, er war nur das Opfer. Vidal hatte einen zehnjährigen Jungen dabei, der
sich um den Eimer kümmerte und Kellys Mundschutz kühlte. Kelly bezahlte beiden
zehn Mäuse pro Runde.
"Kannst du was wegen meiner Nase machen?", fragte er
Vidal, als der Mundschutz draußen war. "Ich kann nicht richtig atmen."
"Dann
lass dir eben nicht mehr ins Gesicht schlagen", antwortete Vidal, schob Kelly
aber ein saugstarkes Wattestäbchen in das linke Nasenloch und tupfte noch einmal
das Blut ab. "Hier, zieh das hoch."
Kelly schniefte, der Geruch von Alkohol
und Blut breitete sich in seinen Stirnhöhlen aus. Ihm wurde übel. Der Junge
hielt den Plastikeimer hoch. Aber Kelly spuckte nur hinein, statt sich zu
übergeben.
"Schaffst du es?", fragte Vidal.
"In welcher Runde sind
wir?"
"Du kannst dich jetzt jederzeit fallen oder zu Boden schlagen
lassen."
"Er kann mich zu Boden schlagen."
"Dann bist du dumm."
Der
Gong ertönte. Vidal riss das Wattestäbchen grob aus Kellys Nase, doch sie fing
nicht wieder an zu bluten.
Der Kampf war keine große Sache: An die vierzig
Männer standen um den Ring herum, der Raum war eng. Alle hatten etwas zu trinken
und rauchten jede Menge Zigarren. Alte mexikanische Gesichter, Runzeln,
Doppelkinne, dunkle Augen, die im Schatten eines Kampfes noch
und umkreisten einander. Wenn es Kelly gelang, den Kampf in der Mitte des Rings
zu halten, könnte er sich vielleicht sechs Runden auf den Füßen halten.
Der Gong ertönte. Die Menge war zufrieden. Unter den Ringscheinwerfern
schwebte dicht und grau wie ein Schleier eine Schicht Tabakrauch.
Vidal
wischte das Blut von Kellys Gesicht und drückte ein eisgekühltes Tuch auf die
größte Wunde. In der anderen Ecke redete der Trainer dem Mexikaner gut zu und
versorgte ihn, wie es sich eigentlich gehörte, mit kalten Kompressen und
Adrenalinhydrochlorid. Kelly stand kein Trainer zur Seite, denn so wichtig war
er nicht, er war nur das Opfer. Vidal hatte einen zehnjährigen Jungen dabei, der
sich um den Eimer kümmerte und Kellys Mundschutz kühlte. Kelly bezahlte beiden
zehn Mäuse pro Runde.
"Kannst du was wegen meiner Nase machen?", fragte er
Vidal, als der Mundschutz draußen war. "Ich kann nicht richtig atmen."
"Dann
lass dir eben nicht mehr ins Gesicht schlagen", antwortete Vidal, schob Kelly
aber ein saugstarkes Wattestäbchen in das linke Nasenloch und tupfte noch einmal
das Blut ab. "Hier, zieh das hoch."
Kelly schniefte, der Geruch von Alkohol
und Blut breitete sich in seinen Stirnhöhlen aus. Ihm wurde übel. Der Junge
hielt den Plastikeimer hoch. Aber Kelly spuckte nur hinein, statt sich zu
übergeben.
"Schaffst du es?", fragte Vidal.
"In welcher Runde sind
wir?"
"Du kannst dich jetzt jederzeit fallen oder zu Boden schlagen
lassen."
"Er kann mich zu Boden schlagen."
"Dann bist du dumm."
Der
Gong ertönte. Vidal riss das Wattestäbchen grob aus Kellys Nase, doch sie fing
nicht wieder an zu bluten.
Der Kampf war keine große Sache: An die vierzig
Männer standen um den Ring herum, der Raum war eng. Alle hatten etwas zu trinken
und rauchten jede Menge Zigarren. Alte mexikanische Gesichter, Runzeln,
Doppelkinne, dunkle Augen, die im Schatten eines Kampfes noch
... weniger
Autoren-Porträt von Sam Hawken
Joachim Körber, geb. 1958 in Karlsruhe, machte sich 1978/79 als freier Übersetzer selbstständig. 1984 gründete Körber nach amerikanischem Vorbild zusammen mit Thomas Bürk (der 1993 ausschied) und Uli Kohnle den Verlag Edition Phantasia, um Science Fiction, Horror und Fantasy in gediegenen, nummerierten, häufig illustrierten und von den Autoren und Illustratoren handsignierten Ausgaben auf den Markt zu bringen. 1998 erschien sein erster Roman. Daneben war Körber mehrfach in der Rubrik 'Bester Übersetzer' für den Kurd Laßwitz Preis nominiert.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sam Hawken
- 2012, 1. Aufl., 317 Seiten, Maße: 15,2 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Joachim Körber
- Verlag: Tropen
- ISBN-10: 3608502122
- ISBN-13: 9783608502121
- Erscheinungsdatum: 16.03.2012
Rezension zu „Die toten Frauen von Juárez “
»Sein Verdienst ist es, die Geschichte der Frauen von Juárez nicht bloß als pittoresken Hintergrund für einen reißerischen Stoff verwendet zu haben. Gleichzeitig ist ihm dabei ein extrem guter, spannend zu lesender Krimi gelungen.«Jan Kanter, Literarische Welt, 30.06.2012»Sam Hawken hat ein eindringliches Buch über zwei Eigenbrötler geschrieben, die ihr Dasein mehr schlecht als recht meistern, aber dennoch nie aufgehört haben, zu kämpfen. Gezeichnet vom Leben, haben sie den Glauben nicht verloren. Und dem Autor ist etwas Außergewöhnliches gelungen. Die Frauen mögen verschwunden sein. Aber vergessen sind sie nicht.«Die Presse am Sonntag, 22.04.2012»Das Buch ist nicht nur spannend bis zur letzten Seite und stilistisch gut erzählt. Es entwirft auch ein soziokulturelles Panorama Nordamerikas und seiner urbanen Peripherien, in denen Armut und Gewalt dominiert.«Florian Schmid, Der Freitag, 15.05.2012»Überzeugt Hawken in der ersten Hälfte durch intensive, atmosphärische Schilderungen von Juárez, so drückt er in der zweiten auf das für einen Thriller typische Tempo.«Anett Frank, Der Tagesspiegel, 22.07.2012»Die Geschichte über eine Stadt in Mexiko, in der Gewalt und Drogen regieren. Im Mittelpunkt steht ein Boxer. Mehr Testosteron geht nicht. Mehr Spannung auch nicht.«Myself, Juli 2012»Gelungen und lesenswert.«Gerrit Bartels, Deutschlandradio Kultur, 18.07.2012»Mit was für Worten lässt sich ein Roman eigentlich loben. Kraftvoll? Direkt? Prall? Fakt ist: Der gebürtige Texaner Sam Hawken hat mit "Die toten Frauen von Juarez" ein Debüt hingelegt, das mit einer Gewalt über den Leser hereinbricht, als rase da gerade ein Amtrak-Zug - vollbesetzt mit einer bunten Passagierschar und reichlich Alkohol im Bordbistro - durch das Land.«Martin Münzberger, Wilhelmshavener Zeitung, 07.09.2012»"Die Stad der toten Frauen" ist eine großartige Mischung aus knallharter
... mehr
Gangsterballade und düsterem Polit-Krimi.«Stefan Sprang, Hessischer Rundfunk, 30.05.2012»Hawkens Roman wirkt erschreckend authentisch. Hart, kantig und ungeschönt erzählt er vom Leben in einer der gefährlichsten Städte der Welt und von einer Mordserie, die außer den Hinterbliebenen niemanden zu interessieren scheint.«Uwe Badouin, Oberhessische Presse, 13.04.2012
... weniger
Kommentare zu "Die toten Frauen von Juárez"
0 Gebrauchte Artikel zu „Die toten Frauen von Juárez“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die toten Frauen von Juárez".
Kommentar verfassen