Die Traumfängerin
Doch dieses Vorhaben passt Amely eigentlich gar nicht, denn es weckt verdrängte Erinnerungen.
Nora Roberts...
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Doch dieses Vorhaben passt Amely eigentlich gar nicht, denn es weckt verdrängte Erinnerungen.
Nora Roberts schrieb 1979 ihren ersten Roman - als sie durch einen eisigen Schneesturm tagelang ans Haus gefesselt wurde. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt.
DieTraumfängerin von Nora Roberts
LESEPROBE
Er hätte wenigstens eine Kristallkugel, ein Pentagramm undeinige Teeblätter erwartet. Brennende Kerzen und Räucherstäbchen hätten ihnauch nicht überrascht. Eigentlich hatte er sogar fest mit derartigen Dingengerechnet. Als für Dokumentarfilme zuständiger Fernsehproduzent hatte DavidBrady es normalerweise mit harten Tatsachen und sauberer Recherche zu tun.Jede kleine Einzelheit in seinen Produktionen wurde sorgfältig überprüft.Meistens von ihm selbst. Von diesem Nachmittag mit der Wahrsagerin hatte ersich etwas Entspannung versprochen. Endlich einmal ein Termin, bei dem es nichtum Drehbücher, Filmentwürfe und Produktionskosten ging. Und nun trug seineGastgeberin nicht einmal den erwarteten Turban.
Die Frau, die ihm die Tür des gemütlich aussehendenVororthauses in Newport Beach öffnete, sah mehr nach einer Partie Bridge alsnach einer spiritistischen Sitzung aus. Sie duftete nach Flieder und einemdezenten Puder, nicht nach schwerem Moschus und Geheimnissen des Orients. Davidhielt sie zunächst für die Haushälterin oder Gesellschafterin der bekanntenWahrsagerin, doch er wurde sogleich eines Besseren belehrt.
"Hallo", begrüßte sie ihn lächelnd und reichte ihm ihreschmale Hand. "Ich bin Clarissa DeBasse. Treten Sie ein, Mr. Brady. Sie sindäußerst pünktlich."
"Mrs. DeBasse." David schaltete sofort und ließ sichseine Überraschung nicht anmerken. Er hatte sich ausführlich mitParapsychologie befasst und wusste, dass die Menschen, die damit zu tun hatten,nicht unbedingt so aussahen, wie es sich der Laie vorstellte. "Vielen Dank,dass Sie mich empfangen. Sollte ich mich darüber wundern, dass Sie wissen, werich bin?"
Während er ihr die Hand schüttelte, ließ Clarissa DeBasseden Mann auf sich wirken. Sie spürte sofort, dass man sich auf ihn verlassenund ihm vertrauen konnte, und gab sich fürs Erste mit diesem Eindruckzufrieden. "Ich könnte mich jetzt meiner übersinnlichen Kräfte rühmen, Mr.Brady, aber diesmal war es einfach nur logisches Denken. Schließlich waren Siefür ein Uhr dreißig angekündigt." Ihre Agentin hatte sie an den Terminerinnert, sonst hätte sie jetzt noch bis zu den Knien in ihren Gemüsebeetengesteckt. "Natürlich kann es durchaus sein, dass sich in Ihrer AktentascheBürsten und Wäscheklammern befinden, doch ich vermute eher, es sind Verträgeund andere Unterlagen. Aber jetzt möchten Sie nach der langen Fahrt von LosAngeles hierher erst einmal einen Kaffee, stimmt's?"
"Stimmt schon wieder." Er folgte ihr in das einladendwirkende Wohnzimmer mit den blauen Vorhängen und dem breiten, in der Mittebereits etwas durchgesessenen Sofa.
"Setzen Sie sich doch, Mr. Brady. Der Kaffee ist heiß. Ichhabe ihn gerade aus der Küche geholt."
Da er dem Sofa misstraute, setzte David sich in einenSessel und sah zu, wie Clarissa ihm gegenüber Platz nahm und Kaffee in zweinicht zueinander passende Tassen goss. Unauffällig musterte er seine Gastgeberin,während sie ihm Zucker und Sahne anbot. Sie sah aus, wie man sich seineLieblingstante wünschte. Rundlich, aber nicht plump. Adrett, aber nicht steif.Ihre Gesichtszüge waren weich und hübsch und auch mit über fünfzig Jahren nochfast faltenlos. Ihr hellblondes Haar war modisch frisiert. Dass keine grauenSträhnen darin zu entdecken waren, schrieb David der sorgfältigen Arbeit ihresFrisörs zu. Als sie ihm die gefüllte Tasse reichte, bemerkte er diezahlreichen Ringe an ihren Fingern. Endlich hatte er etwas entdeckt, das zu demBild passte, das er sich von ihr gemacht hatte.
"Vielen Dank. Mrs. DeBasse, ich muss gestehen, dass Sie sogar nicht meinen Erwartungen entsprechen."
Amüsiert ließ sie sich ins Sofa zurücksinken. "Haben Sie gedacht,ich würde Sie mit einer Kristallkugel in der Hand und einem Raben auf derSchulter empfangen?" (...)
© 1987 by Nora Roberts
Übersetzung: Patrick Hansen
Autoren-Porträt von Nora Roberts
NoraRoberts schrieb vor rund zwanzig Jahren ihren ersten Roman und hoffteinständig, veröffentlicht zu werden. Inzwischen ist sie längst eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Unter dem Namen J.D. Robb schreibt sie mitebenso großem Erfolg auch Kriminalromane.
Interview mit Nora Roberts
Erzählen Sie doch ein bisschen über sich und IhrLeben.
Geboren und aufgewachsenbin ich in Maryland, und ich war die Jüngste von fünf Kindern und das einzige Mädchen.Ich habe zwei Söhne -- und vier Hunde. Ich lebe jetzt in einer ländlichenGegend von Maryland, an den Ausläufern der Blue Ridge Mountains.
Es gibt inzwischen Millionen von Nora-Roberts-Fans.Warum, glauben Sie, sind Ihre Bücher so erfolgreich?
Ich hoffe das liegtdaran, dass ich eine gute, unterhaltsame Geschichte erzähle. Ich schreibeBücher über Beziehungen, Bücher über Menschen. Und über die Liebe. Für michsind Beziehungen, Emotionen und der Sturm der Gefühle, wenn man sich verliebt,faszinierend darüber zu schreiben.
Bekommen Sie viele E-Mails aus anderen Ländern? Wiebleiben Sie mit Ihren Fans in Kontakt?
Ja, ich bekomme vieleE-Mails, und es macht großen Spaß. Das Internet ist eine wunderbare Art zukommunizieren. E-Mails haben es mir ermöglicht, weltweit Kontakt mit Lesern zupflegen. Ich weiß nicht, was ich früher ohne sie gemacht habe.
Können Sie uns sagen, wie Ihr typischer Arbeitstagaussieht?
An den meisten Tagenschreibe ich, wenn alles klappt, sechs bis acht Stunden. Ich knapse hier und daZeit für meine E-Mails und Nachrichtenbretter ab. Dann koche ich Abendessen.Vielleicht kehre ich dann zurück und beantworte noch ein paar E-Mails, oderschreibe weiter, wenn ein Buch mich wirklich bewegt. Dann lasse ich mich miteinem Buch oder vor dem Fernseher fallen.
Was sind Ihre Lieblingsbücher und -autoren?
Ich habe so viele. MaryStewart bleibt meine nie erreichte Favoritin. Aber ich bin in einer Familie vonLesern aufgewachsen, und Bücher sind schon immer Teil meines Lebensgewesen. Ich liebe Patricia Gaffneys Arbeit. Ihr "The Saving Graces"ist etwas ganz Besonderes. Elizabeth Berg, John Sandford, Sue Grafton, LawrenceBlock usw. usw.
Die Fragen stellte Isolde Wehr. Das vollständigeInterview unter www.die-buecherecke.de.
Interview mit Nora Roberts
Erzählen Sie doch ein bisschen über sich und IhrLeben.
Geboren und aufgewachsenbin ich in Maryland, und ich war die Jüngste von fünf Kindern und das einzige Mädchen.Ich habe zwei Söhne -- und vier Hunde. Ich lebe jetzt in einer ländlichenGegend von Maryland, an den Ausläufern der Blue Ridge Mountains.
Es gibt inzwischen Millionen von Nora-Roberts-Fans.Warum, glauben Sie, sind Ihre Bücher so erfolgreich?
Ich hoffe das liegtdaran, dass ich eine gute, unterhaltsame Geschichte erzähle. Ich schreibeBücher über Beziehungen, Bücher über Menschen. Und über die Liebe. Für michsind Beziehungen, Emotionen und der Sturm der Gefühle, wenn man sich verliebt,faszinierend darüber zu schreiben.
Bekommen Sie viele E-Mails aus anderen Ländern? Wiebleiben Sie mit Ihren Fans in Kontakt?
Ja, ich bekomme vieleE-Mails, und es macht großen Spaß. Das Internet ist eine wunderbare Art zukommunizieren. E-Mails haben es mir ermöglicht, weltweit Kontakt mit Lesern zupflegen. Ich weiß nicht, was ich früher ohne sie gemacht habe.
Können Sie uns sagen, wie Ihr typischer Arbeitstagaussieht?
An den meisten Tagenschreibe ich, wenn alles klappt, sechs bis acht Stunden. Ich knapse hier und daZeit für meine E-Mails und Nachrichtenbretter ab. Dann koche ich Abendessen.Vielleicht kehre ich dann zurück und beantworte noch ein paar E-Mails, oderschreibe weiter, wenn ein Buch mich wirklich bewegt. Dann lasse ich mich miteinem Buch oder vor dem Fernseher fallen.
Was sind Ihre Lieblingsbücher und -autoren?
Ich habe so viele. MaryStewart bleibt meine nie erreichte Favoritin. Aber ich bin in einer Familie vonLesern aufgewachsen, und Bücher sind schon immer Teil meines Lebensgewesen. Ich liebe Patricia Gaffneys Arbeit. Ihr "The Saving Graces"ist etwas ganz Besonderes. Elizabeth Berg, John Sandford, Sue Grafton, LawrenceBlock usw. usw.
Die Fragen stellte Isolde Wehr. Das vollständigeInterview unter www.die-buecherecke.de.
- Autor: Nora Roberts
- 2004, 300 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Patrick Hansen
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3899411412
- ISBN-13: 9783899411416
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