Dieses klare Licht in den Bergen
Roman
Die 24-jährige Marion erfüllt sich einen Traum und zieht nach Chamonix in Frankreich, wo sie einen Buchladen übernimmt. Einer ihrer Kunden ist der gut aussehende Bergführer Pierre, mit dem sie die Faszination für die Bergwelt teilt. Er nimmt sie mit auf...
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Produktinformationen zu „Dieses klare Licht in den Bergen “
Klappentext zu „Dieses klare Licht in den Bergen “
Die 24-jährige Marion erfüllt sich einen Traum und zieht nach Chamonix in Frankreich, wo sie einen Buchladen übernimmt. Einer ihrer Kunden ist der gut aussehende Bergführer Pierre, mit dem sie die Faszination für die Bergwelt teilt. Er nimmt sie mit auf seine Touren, sie verliebt sich in ihn, und sie heiraten. Doch es beginnt eine unaufhaltsame Entfremdung, die ihren Höhepunkt erreicht, als eines Tages eine Gletscherleiche gefunden wird: Es ist Pierres Vater, der, selbst Bergführer, vor Jahrzehnten im Eis verschwand. Marion ist schockiert, denn er sieht aus wie Pierre heute. Da begreift sie, dass ihr Traum vom Lebensglück gescheitert ist, und zieht eine unheimliche Konsequenz.
Lese-Probe zu „Dieses klare Licht in den Bergen “
Dieses klare Licht in den Bergen von Jean-Philippe MégninIch habe ihn an einem schönen Junimorgen geheiratet, unter dem vom blauen Himmel gekrönten Brévent im Sonntagsstaat des letzten Firns.
Die Treppe vor der kleinen Kirche war, wie man so schön sagt, schwarz vor Menschen. In solchen Kleinstädten ist eine Hochzeit immer ein Ereignis, erst recht, wenn einer der beiden Brautleute aus dem Dorf stammt und obendrein Bergführer ist.
Ich fühlte mich an jenem Morgen als eine von hier, wirklich von hier. Ich hatte nie Grund, mich zu beklagen, ich habe nichts von den so oft geschilderten Schwierigkeiten erlebt, keine Ablehnung oder Eifersucht. Na gut, als ich die Buchhandlung kaufte, spürte ich bei meinen Vorgängern schon eine gewisse Enttäuschung; sie hatten sich immer vorgestellt, wenn sie in Rente gingen, würden ihre Kinder ... und dann waren die Kinder ihrer Wege gegangen, hatten sich andere Ziele gesetzt, also hatten sie beschlossen, sie ihr Leben leben zu lassen, und dar auf gehofft, dass sich ein junger Mann aus dem Tal finden würde.
Aber nein. Schließlich war ich es, die ihnen ihr Leben abgekauft hat.
«Aus Annecy.»
«Aha! Eine hübsche Stadt. Und so ... vornehm!»
«Sehr hübsch, ja. Ziemlich vornehm, wenn Sie so wollen. Aber ich träume davon, hier zu leben, verstehen Sie ? Von klein auf wollte ich immer nur nach Chamonix. Ich hatte Glück, ich war oft in den Ferien hier, meine Eltern besaßen ein Chalet in Les Bossons, neben der Schule, jetzt gehört es mir.»
... mehr
Also haben sie verkauft. An mich. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es noch andere Angebote gab. Aber irgendwie hat es ihnen gefallen, eine Fünfundzwanzigjährige, die sich ganz allein in ein Abenteuer stürzt und nichts als ihre Liebe zu Büchern und zu dieser Gegend mitbringt.
Ja, es stimmt, an jenem Morgen habe ich mir gesagt: Jetzt bin ich eine von hier. Ich bin weiß Gott keine Mystikerin, aber ich habe gespürt, wie auf einmal alles in mich eindrang, was diese kleine Kirche an Glück und Leid erlebt hatte. Als ich mich vor den Altar setzte, hätte ich es Pierre, der neben mir saß, gern gesagt, aber das war nicht der richtige Moment.
Mein Gatte sah wirklich gut aus. Etwas unbeholfen in seinem Anzug, aber mit der typischen «Visage» der Männer, die den größten Teil des Jahres im Hochgebirge verbringen; und dann, trotz des Anzugs, die natürliche Eleganz, die die Verbindung von Kraft und Sanftheit manchen Männern verleiht.
Nach dem Kauf kamen die ersten Wochen, die ersten Wochen sind immer aufregend. Alles ist so neu, ganz anders, als man es erwartet hat. Ich hatte mir mein Leben als Buchhändlerin in Chamonix im Kopf zurechtgelegt, es nach meinen Vorstellungen ausgemalt, und nun stellte ich fest, dass alles, was ich mir vorgestellt hatte ... Eigentlich gab es nur Unvorhergesehenes.
Natürlich wurde ich anfangs ein bisschen beobachtet. Die Rue Vallot ist eine Welt für sich, mit Lebensmittelläden, Bäckern und den ganzen kleinen Geschäften, die am Lokalkolorit verdienen, Rauchfleisch-Alpenwermut-Blaubeeren.
«Marion ist doch kein Name von hier.»
«Sie ist aus Paris.»
«Nein, nicht aus Paris, aus Lyon.»
«Und ganz allein, stell dir vor !»
«Sie wird es nicht schaffen.»
Darin lag keine Bosheit, das glaube ich nicht, höchstens etwas Misstrauen, das war alles.
Und dann hat sie es geschafft, hat sie gezeigt, dass sie hartnäckig war, dass sie sich nicht von den Widrigkeiten des Alltags kleinkriegen ließ, hat sie ihren Platz gefunden.
Ich sollte erwähnen, dass in der Rue Vallot auch das Hôtel de Paris steht, das lange der Anlaufpunkt der bergverrückten Abenteurer war, und das ...
Gary Hemming war er nicht, mein Pierre, das nicht.
Aber immerhin ...
Ich war noch nicht lange hier, da trat er durch die Ladentür.
«Entschuldigen Sie die Störung. Ich habe gesehen, dass ... na ja, dass sich die Buchhandlung verändert hat. Deshalb ... Darf ich ?»
Er war rührend mit seinem strubbligen Haar, den großen gletscherblauen Augen, dem großen kraftstrotzenden Körper, und dazu diese linkische Schüchternheit. Auf einmal war ich genauso verlegen wie er.
«Aber ja, nur zu, eigentlich, das ist, dazu ist so ein Laden doch da, oder ?»
Dumme Gans ! Nein, er war nicht Gary Hemming, aber ich wusste genau, dass ich seinem Charme bereits erlegen war. Und dann so erbärmliche Banalitäten von mir zu geben ! Ich habe mich ausgiebig verflucht.
Übersetzung: Claudia Steinitz
© Nagel und Kimche im Carl Hanser Verlag, München
Also haben sie verkauft. An mich. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es noch andere Angebote gab. Aber irgendwie hat es ihnen gefallen, eine Fünfundzwanzigjährige, die sich ganz allein in ein Abenteuer stürzt und nichts als ihre Liebe zu Büchern und zu dieser Gegend mitbringt.
Ja, es stimmt, an jenem Morgen habe ich mir gesagt: Jetzt bin ich eine von hier. Ich bin weiß Gott keine Mystikerin, aber ich habe gespürt, wie auf einmal alles in mich eindrang, was diese kleine Kirche an Glück und Leid erlebt hatte. Als ich mich vor den Altar setzte, hätte ich es Pierre, der neben mir saß, gern gesagt, aber das war nicht der richtige Moment.
Mein Gatte sah wirklich gut aus. Etwas unbeholfen in seinem Anzug, aber mit der typischen «Visage» der Männer, die den größten Teil des Jahres im Hochgebirge verbringen; und dann, trotz des Anzugs, die natürliche Eleganz, die die Verbindung von Kraft und Sanftheit manchen Männern verleiht.
Nach dem Kauf kamen die ersten Wochen, die ersten Wochen sind immer aufregend. Alles ist so neu, ganz anders, als man es erwartet hat. Ich hatte mir mein Leben als Buchhändlerin in Chamonix im Kopf zurechtgelegt, es nach meinen Vorstellungen ausgemalt, und nun stellte ich fest, dass alles, was ich mir vorgestellt hatte ... Eigentlich gab es nur Unvorhergesehenes.
Natürlich wurde ich anfangs ein bisschen beobachtet. Die Rue Vallot ist eine Welt für sich, mit Lebensmittelläden, Bäckern und den ganzen kleinen Geschäften, die am Lokalkolorit verdienen, Rauchfleisch-Alpenwermut-Blaubeeren.
«Marion ist doch kein Name von hier.»
«Sie ist aus Paris.»
«Nein, nicht aus Paris, aus Lyon.»
«Und ganz allein, stell dir vor !»
«Sie wird es nicht schaffen.»
Darin lag keine Bosheit, das glaube ich nicht, höchstens etwas Misstrauen, das war alles.
Und dann hat sie es geschafft, hat sie gezeigt, dass sie hartnäckig war, dass sie sich nicht von den Widrigkeiten des Alltags kleinkriegen ließ, hat sie ihren Platz gefunden.
Ich sollte erwähnen, dass in der Rue Vallot auch das Hôtel de Paris steht, das lange der Anlaufpunkt der bergverrückten Abenteurer war, und das ...
Gary Hemming war er nicht, mein Pierre, das nicht.
Aber immerhin ...
Ich war noch nicht lange hier, da trat er durch die Ladentür.
«Entschuldigen Sie die Störung. Ich habe gesehen, dass ... na ja, dass sich die Buchhandlung verändert hat. Deshalb ... Darf ich ?»
Er war rührend mit seinem strubbligen Haar, den großen gletscherblauen Augen, dem großen kraftstrotzenden Körper, und dazu diese linkische Schüchternheit. Auf einmal war ich genauso verlegen wie er.
«Aber ja, nur zu, eigentlich, das ist, dazu ist so ein Laden doch da, oder ?»
Dumme Gans ! Nein, er war nicht Gary Hemming, aber ich wusste genau, dass ich seinem Charme bereits erlegen war. Und dann so erbärmliche Banalitäten von mir zu geben ! Ich habe mich ausgiebig verflucht.
Übersetzung: Claudia Steinitz
© Nagel und Kimche im Carl Hanser Verlag, München
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Autoren-Porträt von Jean-Philippe Mégnin
Mégnin, Jean-PhilippeJean-Philippe Mégnin lebt in der Nähe von Besançon. Er lehrt Wissenschaftsgeschichte an der Université de Franche-Comté. Für seinen Debütroman Dieses klare Licht in den Bergen wurde Mégnin mehrfach ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jean-Philippe Mégnin
- 2011, 1. Auflage, 124 Seiten, Maße: 11,8 x 18,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Steinitz, Claudia
- Übersetzer: Claudia Steinitz
- Verlag: Nagel & Kimche
- ISBN-10: 3312004799
- ISBN-13: 9783312004799
- Erscheinungsdatum: 29.08.2011
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