Doppelt verliebt hält besser
Das neue Sissi-Flegel-Buch! Mit ihrer Freundin Marta verbringt Zippi die Sommerferien auf einer Almhütte. Für ein "bisschen" Hilfe in der Küche sind Übernachtung und Verpflegung frei. Doch wo bleibt bloß die...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Doppelt verliebt hält besser “
Das neue Sissi-Flegel-Buch! Mit ihrer Freundin Marta verbringt Zippi die Sommerferien auf einer Almhütte. Für ein "bisschen" Hilfe in der Küche sind Übernachtung und Verpflegung frei. Doch wo bleibt bloß die Hüttenromatik? Da taucht Ignaz auf, der nach Heu duftet und so gut küssen kann.
Ab 11 Jahren!
Klappentext zu „Doppelt verliebt hält besser “
Näher kann man der Zielgruppe nicht kommen! Bei My Story dreht sich alles um Liebe, Schwärmerei, Freundschaft, Träume, Sehnsüchte um all das, was für Mädchen von Bedeutung ist. Die Bücher holen ihre Leserinnen ganz in ihrer eigenen Lebenswirklichkeit ab in der Schule, zu Hause, im Freundeskreis, hier und heute, in der Stadt, auf dem Land
Lese-Probe zu „Doppelt verliebt hält besser “
Doppelt verliebt hält besser von Sissi FlegelLESEPROBE
Der Mittwochmorgen war eine einzige Pleite. Ich hatte meine Wimperntusche nicht zugeschraubt; jetzt war sie eingetrocknet und zu nichts mehr zu gebrauchen. Meine Haare waren außer Rand und Band und standen wie ein Besen vom Kopf ab. Olga, unser Hausmädchen, hatte meine weiße Bluse mit was Farbigem gewaschen, sodass sie jetzt einen deutlichen Grünstich aufwies und einfach grauenhaft aussah, und dann, das war nun wirklich das Allerletzte, schob mir mein Pa einen Packen Prospekte übern Frühstückstisch. »Zippi, such dir ein Feriencamp aus. Es muss heute noch sein.«
Ich schob den Packen zu ihm zurück. »Ich geh nicht mehr in ein Feriencamp. Fünfmal wurde ich schon abgeschoben. Das reicht.«
»Schätzchen, es gibt Millionen von Kindern, die sich nichts anderes wünschen, als die Sommerferien in einem Camp verbringen zu dürfen.«
Wenn mein Pa »Schätzchen« zu mir sagt und mich, die ich schließlich das satte Alter von dreizehn Jahren erreicht habe, mit »Kindern« in einen Topf wirft, sehe ich knallrot. So auch an diesem Mittwochmorgen. Aber noch hielt ich an mich. Wenn ich nämlich explodiere, erreiche ich gar nichts. Um meinen Pa umzustimmen, muss ich’s anders anfangen. »Och, Pa, lass uns drüber reden, ja? Vielleicht heute Abend?« »Gut, heute Abend. Aber es wird spät werden, bis ich heimkomme. Und Zita-Isabel-Patricia-Penelope-Isolde, dass das klar ist: Es bleibt beim Feriencamp. Wenn du fünfzehn bist, sieht die Sache anders aus. Aber bis es so weit ist –«
Das reichte, um meine mühsam gebändigte Wut überkochen zu lassen. Leider. »Ich bin aber noch nicht fünfzehn!«, brüllte ich. »Soll ich vielleicht meinen Geburtsschein fälschen? Mach ich! Das
... mehr
mache ich wirklich, wenn es sein muss!«
Die linke Augenbraue meines Pas zuckte, was sie immer dann tut, wenn er sich aufregt. Aber äußerlich war er natürlich die Ruhe selbst. Er trank seinen Kaffee aus, stand auf und sagte: »Ich denke, bis heute Abend hast du dich wieder beruhigt. Wir sehen uns.«
Patsch, die Tür war zu.
Verdammt!
Dann goss auch noch Olga Öl ins Feuer meiner Wut. »Zita«, sagte sie so richtig vorwurfsvoll. »Du darfst deinen Vater nicht aufregen. Er arbeitet so viel, da kann er erwarten, dass du Rücksicht auf ihn nimmst.«
Wie ich diesen Ton hasse!
Nachdem uns meine Mutter vor zwei Jahren Hals über Kopf verlassen hatte, brauchten mein Pa und ich so etwas wie eine Köchin, Putzfrau und Haushälterin in einer Person. Wir fanden Olga. Sie kommt aus Kasachstan, ist klein und rundlich, hat hellblaue Glubschaugen und – schwärmt für meinen Vater. Nein, sie betet ihn an! Und wenn sie mich »Zita« nennt, mit dem Vornamen, den ich von meinen fünfen am allermeisten verabscheue, dann ... also dann ist bei mir das Maß voll. Warum das so ist, muss ich kurz erklären.
Erstens: Eltern handeln grob fahrlässig, wenn sie ein Neugeborenes, das sich bekanntermaßen nicht wehren kann, auf den Namen »Zita« taufen.
Zweitens: Fünf Vornamen, darunter so abartige wie Zita und Penelope, sind eine Strafe, die einem lebenslang anhängt.
Drittens: Ich weiß nicht, ob ein Mensch seiner Mutter verzeiht, wenn sie die Familie ohne Erklärung und buchstäblich bei Nacht und Nebel verlässt. Ich kann es nicht; ich verzeihe meiner Mutter das nie. Nie im Leben.
Viertens: Wenn man, weil der Vater arbeitet und die Mutter die Fliege gemacht hat, in allen Ferien in Feriencamps verbannt wird, ist ein sechstes Camp genau ein Camp zu viel.
Fünftens: Das bedeutet, ich muss die Sache selbst in die Hand nehmen.
Genau. Hey, Zippi, du schaffst das, sagte ich mir und hob die eklige Haut von meinem Frühstückskakao. Du hast dir aus den Anfangsbuchstaben deiner Vornamen einen eigenen Namen gebastelt, du hast dein mutterloses Leben fest im Griff, du hast eine allerbeste Freundin, hast einen Freund und einen zweiten Jungen, der dich liebt und täglich darauf wartet, dass du dich endlich in ihn verliebst, du kannst dir (meistens) Olga vom Hals halten – also wenn du das alles schaffst, dann schaffst du auch die Gestaltung der großen Ferien.
Ich schob den Kakao, den Olga täglich für mich kocht, weil sie meint, er sei gut für mich, beiseite und griff nach der Kaffeekanne. Anderthalb Tassen waren noch drin; als ich die getrunken hatte, kam mir der Mittwochmorgen schon weniger katastrophal/öde vor.
Es klingelte. Ich hörte, wie Olga »Zita Hopp wird gleich unten sein« in die Sprechanlage flötete, raste in mein Zimmer, checkte kurz, ob alles Wesentliche in meinem Schulrucksack war, streckte meinen tuschelosen Wimpern und den Besenhaaren die Zunge raus, rannte in den Vorraum und zum Lift. In null Komma nichts war ich unten.
Wir wohnen in einem Penthouse, was bedeutet, dass ich tagsüber nicht unbemerkt an Herbert vorbeikomme. Herb ist ein echt netter Portier; das einzig Ätzende ist, dass er sich merkt, wann ich komme, wann ich gehe und wer mich besucht. Er muss einen Wächtervertrag mit meinem Vater abgeschlossen haben, anders ist es nicht zu erklären, weshalb mein Pa immer alles über mich weiß.
Ich hab schon versucht, das Haus über die Feuerleiter zu verlassen. Pustekuchen, Herb hat seine Augen überall.
»Caspar wartet auf dich«, sagte er auch an dem Mittwochmorgen, der mies begonnen hatte – und so genial, weil lebensverändernd, enden würde. Aber das wusste ich da ja noch nicht.
Jedenfalls wartete Cas wie immer auf mich, und wie immer sah er aus, als hätte er sich gerade bei Boss eingekleidet: nix Lotter-Jeans und T-Shirt! Er trug einen hellgelben Kaschmirpulli und wie gewohnt edle Designerjeans. Der Junge kann nichts dafür; seine Ma glaubt an »Kleider machen Leute« und kauft alles, ich wiederhole: alles!, für ihn ein. Cas rebelliert nicht. Ihm ist’s egal, wie er rumläuft. Das Einzige, was ihn interessiert, ist sein Geheimnis. Sein Geheimnis? Caspar-Friedrich von Veldthirsch schreibt Gedichte. Gedichte über Wolken, über den Wind, das Wasser, über die Sonne, den Mond und viele Sterne. Vor allem aber schreibt er Gedichte über das Mädchen, in das er unglücklich verliebt ist. Mit anderen Worten: Er schreibt Gedichte über mich.
»Hallo, Zippi«, sagte Cas an dem bewussten Mittwochmorgen. »Hast du gut geschlafen? Und ... hat sich etwas geändert?«
Im Klartext hieß das: »Hast du dich endlich in mich verliebt?«
© Cbj Verlag
Die linke Augenbraue meines Pas zuckte, was sie immer dann tut, wenn er sich aufregt. Aber äußerlich war er natürlich die Ruhe selbst. Er trank seinen Kaffee aus, stand auf und sagte: »Ich denke, bis heute Abend hast du dich wieder beruhigt. Wir sehen uns.«
Patsch, die Tür war zu.
Verdammt!
Dann goss auch noch Olga Öl ins Feuer meiner Wut. »Zita«, sagte sie so richtig vorwurfsvoll. »Du darfst deinen Vater nicht aufregen. Er arbeitet so viel, da kann er erwarten, dass du Rücksicht auf ihn nimmst.«
Wie ich diesen Ton hasse!
Nachdem uns meine Mutter vor zwei Jahren Hals über Kopf verlassen hatte, brauchten mein Pa und ich so etwas wie eine Köchin, Putzfrau und Haushälterin in einer Person. Wir fanden Olga. Sie kommt aus Kasachstan, ist klein und rundlich, hat hellblaue Glubschaugen und – schwärmt für meinen Vater. Nein, sie betet ihn an! Und wenn sie mich »Zita« nennt, mit dem Vornamen, den ich von meinen fünfen am allermeisten verabscheue, dann ... also dann ist bei mir das Maß voll. Warum das so ist, muss ich kurz erklären.
Erstens: Eltern handeln grob fahrlässig, wenn sie ein Neugeborenes, das sich bekanntermaßen nicht wehren kann, auf den Namen »Zita« taufen.
Zweitens: Fünf Vornamen, darunter so abartige wie Zita und Penelope, sind eine Strafe, die einem lebenslang anhängt.
Drittens: Ich weiß nicht, ob ein Mensch seiner Mutter verzeiht, wenn sie die Familie ohne Erklärung und buchstäblich bei Nacht und Nebel verlässt. Ich kann es nicht; ich verzeihe meiner Mutter das nie. Nie im Leben.
Viertens: Wenn man, weil der Vater arbeitet und die Mutter die Fliege gemacht hat, in allen Ferien in Feriencamps verbannt wird, ist ein sechstes Camp genau ein Camp zu viel.
Fünftens: Das bedeutet, ich muss die Sache selbst in die Hand nehmen.
Genau. Hey, Zippi, du schaffst das, sagte ich mir und hob die eklige Haut von meinem Frühstückskakao. Du hast dir aus den Anfangsbuchstaben deiner Vornamen einen eigenen Namen gebastelt, du hast dein mutterloses Leben fest im Griff, du hast eine allerbeste Freundin, hast einen Freund und einen zweiten Jungen, der dich liebt und täglich darauf wartet, dass du dich endlich in ihn verliebst, du kannst dir (meistens) Olga vom Hals halten – also wenn du das alles schaffst, dann schaffst du auch die Gestaltung der großen Ferien.
Ich schob den Kakao, den Olga täglich für mich kocht, weil sie meint, er sei gut für mich, beiseite und griff nach der Kaffeekanne. Anderthalb Tassen waren noch drin; als ich die getrunken hatte, kam mir der Mittwochmorgen schon weniger katastrophal/öde vor.
Es klingelte. Ich hörte, wie Olga »Zita Hopp wird gleich unten sein« in die Sprechanlage flötete, raste in mein Zimmer, checkte kurz, ob alles Wesentliche in meinem Schulrucksack war, streckte meinen tuschelosen Wimpern und den Besenhaaren die Zunge raus, rannte in den Vorraum und zum Lift. In null Komma nichts war ich unten.
Wir wohnen in einem Penthouse, was bedeutet, dass ich tagsüber nicht unbemerkt an Herbert vorbeikomme. Herb ist ein echt netter Portier; das einzig Ätzende ist, dass er sich merkt, wann ich komme, wann ich gehe und wer mich besucht. Er muss einen Wächtervertrag mit meinem Vater abgeschlossen haben, anders ist es nicht zu erklären, weshalb mein Pa immer alles über mich weiß.
Ich hab schon versucht, das Haus über die Feuerleiter zu verlassen. Pustekuchen, Herb hat seine Augen überall.
»Caspar wartet auf dich«, sagte er auch an dem Mittwochmorgen, der mies begonnen hatte – und so genial, weil lebensverändernd, enden würde. Aber das wusste ich da ja noch nicht.
Jedenfalls wartete Cas wie immer auf mich, und wie immer sah er aus, als hätte er sich gerade bei Boss eingekleidet: nix Lotter-Jeans und T-Shirt! Er trug einen hellgelben Kaschmirpulli und wie gewohnt edle Designerjeans. Der Junge kann nichts dafür; seine Ma glaubt an »Kleider machen Leute« und kauft alles, ich wiederhole: alles!, für ihn ein. Cas rebelliert nicht. Ihm ist’s egal, wie er rumläuft. Das Einzige, was ihn interessiert, ist sein Geheimnis. Sein Geheimnis? Caspar-Friedrich von Veldthirsch schreibt Gedichte. Gedichte über Wolken, über den Wind, das Wasser, über die Sonne, den Mond und viele Sterne. Vor allem aber schreibt er Gedichte über das Mädchen, in das er unglücklich verliebt ist. Mit anderen Worten: Er schreibt Gedichte über mich.
»Hallo, Zippi«, sagte Cas an dem bewussten Mittwochmorgen. »Hast du gut geschlafen? Und ... hat sich etwas geändert?«
Im Klartext hieß das: »Hast du dich endlich in mich verliebt?«
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Autoren-Porträt von Sissi Flegel
Sissi Flegel stammt aus einer Großfamilie, ging auf ein Mädcheninternat, studierte Sprachen und arbeitete als Lehrerin, bis sie ihre Erfahrungen in Geschichten materialisierte. Ihre witzigen Mädchenbücher sind Bestseller und ihre Fangemeinde wächst ständig. Um näher an den Alltag ihrer Heldinnen zu kommen, entstehen ihre Texte meist vor Ort. Auch für "Doppelt verliebt hält besser" hat sie sich gründlich umgeschaut: in der Klammhütte bei Burgbach im Allgäu.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sissi Flegel
- Altersempfehlung: 11 - 13 Jahre
- 2008, 256 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570134652
- ISBN-13: 9783570134658
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