Eine Arbeiterin

Didiers Mutter zieht nach Fismes in ein Pflegeheim. Deshalb nimmt er sich vor, den kleinen Ort in der Champagne ab sofort öfter aufzusuchen. Doch einige Wochen nach ihrem Umzug verstirbt seine Mutter. Nun beginnt eine Reise in die Vergangenheit, in der Didier Eribon die Biografie seiner Mutter erzählt.

Ihr Leben war geprägt von Knappheit und Zwängen. Abhängig von ihrem brutalen Ehemann führte sie ein unglückliches Leben. Ohne passable Bildung oder familiären Hintergrund war von Anfang an klar, dass sie ihr Leben lang hart arbeiten muss. Im Laufe ihres Lebens arbeitete sie als Dienstmädchen, Putzfrau und Fabrikarbeiterin. Zeit zum Träumen blieb ihr da wenig, doch manchmal träumte sie davon, Rennfahrerin zu sein, wie die Männer bei Formel 1.

Nach dem Tod des gehassten Vaters können sich die Mutter und Didier wieder annähern. Der Rest der Familie hat sich von Didier abgewendet, nachdem er aus der Arbeiterklasse ins akademische Milieu aufgestiegen ist. Trotz dieses „Klassenverrats“ versucht die Mutter sich mit ihm zu arrangieren, obwohl sie nicht viele Gemeinsamkeiten haben.

Didier Eribon erzählt in seinem neuen Buch, wie wichtig Familie und Herkunft für unsere Identität sind. Der Fokus liegt hierbei auf der untergegangenen Welt des Milieus der französischen Arbeiterklasse und ihrer Sorgen. Schonungslos legt er dar, wie sowohl Philosophie als auch die Politik jahrelang die katastrophale Situation vieler alter Menschen verdrängt haben. Durch die Erinnerungen an seine eigene Familie zeigt der Autor auf berührende Art auf, wie wichtig unsere Herkunft für unsere Identität ist – auch heute noch.

„Sie fand Zuflucht im frenetischen Tanz der Rennwagen, den sie voller Inbrunst verfolgte. Reglos in ihrem Sessel, mit der Fernbedienung in der Hand, saß sie am Steuer eines Rennautos.“

Eine Geschichte über Herkunft, Identität und die französische Arbeiterklasse. Bestellen Sie das neue Buch „Eine Arbeiterin"des französischen Autors Didier Eribon am besten jetzt gleich bei Weltbid.de!