Einmal werdet ihr noch wach ...
Mörderische Weihnachtsgeschichten von Nicci French, Tilmann Bünz, Esther Verhoef, Mike Nicol u.v.a. Originalausgabe
Die besten Kriminalgeschichten aus aller Welt
Wenn süßer die Glocken klingen und der Schnee leise fällt, gibt es nicht nur Frieden auf Erden. Sondern auch Neid, Familienstreit und mörderische Gedanken unter den hell erleuchteten...
Wenn süßer die Glocken klingen und der Schnee leise fällt, gibt es nicht nur Frieden auf Erden. Sondern auch Neid, Familienstreit und mörderische Gedanken unter den hell erleuchteten...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Einmal werdet ihr noch wach ... “
Die besten Kriminalgeschichten aus aller Welt
Wenn süßer die Glocken klingen und der Schnee leise fällt, gibt es nicht nur Frieden auf Erden. Sondern auch Neid, Familienstreit und mörderische Gedanken unter den hell erleuchteten Weihnachtsbäumen weltweit. Da wird die Weihnachtsgans zum tödlichen Braten, der Eierpunsch zum Giftcocktail. Und die stille Nacht zur düsteren Tatzeit - denn wenn alle gemeinsam feiern, hat jeder das perfekte Alibi ...
Wenn süßer die Glocken klingen und der Schnee leise fällt, gibt es nicht nur Frieden auf Erden. Sondern auch Neid, Familienstreit und mörderische Gedanken unter den hell erleuchteten Weihnachtsbäumen weltweit. Da wird die Weihnachtsgans zum tödlichen Braten, der Eierpunsch zum Giftcocktail. Und die stille Nacht zur düsteren Tatzeit - denn wenn alle gemeinsam feiern, hat jeder das perfekte Alibi ...
Klappentext zu „Einmal werdet ihr noch wach ... “
Die besten Kriminalgeschichten aus aller WeltWenn süßer die Glocken nie klingen und der Schnee leise fällt, gibt es nicht nur Frieden auf Erden. Sondern auch Neid, Ehestreit und mörderische Gedanken unter den hell erleuchteten Weihnachtsbäumen weltweit. Dann wird das Weihnachtsgeschenk zum Druckmittel, die Schneekugel zur mörderischen Waffe. Und der grauende Neujahrstag zur perfekten Tatzeit ...
Lese-Probe zu „Einmal werdet ihr noch wach ... “
Einmal werdet ihr noch wach ... Mörderische Weihnachtsgeschichten herausgegeben von Ursula BergenthalNicci French: Das letzte Wort
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Fünf Tage vor Weihnachten kam ich in die Küche. Ich hatte eine kleine Fichte mit Christbaumkugeln und Flittergold geschmückt und Karten den Balken entlang an einer Schnur aufgehängt. Es sah fröhlich aus, behaglich. Tom saß Zeitung lesend am Tisch und frühstückte. Er wirkte locker, völlig entspannt. Ich war mittlerweile längst hektisch, und mein Kopf schwirrte angesichts der Dinge, die es zu erledigen galt, dabei befand ich mich noch nicht einmal auf dem Weg in die Arbeit. So ist es nun mal. Tom und ich sind verheiratet, und wir leben in derselben Wohnung, und dennoch scheinen wir in unterschiedlichen Zeitzonen zu existieren. Wenn für mich Londoner Zeit gilt, ist Tom an einem Ort wie Athen, irgendetwas Mediterranes und Unbeschwertes, und ungefähr zwei Stunden später dran als ich.
Und wir gehören unterschiedlichen Generationen an. Ich kleide mich wie eine Erwachsene, in Kostümen und gewichstem Schuhwerk. Das muss ich, weil ich in ein Büro gehe und Leuten dabei behilflich bin, Häuser zu kaufen und Testamente aufzusetzen. Tom ist genauso alt wie ich, aber er zieht sich wie ein Student an. Er ist Berater, was bedeutet, dass er in der Wohnung rumhängt. Er bleibt stundenlang im Morgenmantel, bis er sich Jeans und ein T-Shirt überzieht. Wir haben auch unterschiedliche Essgewohnheiten. Für mich besteht Frühstück aus einer Tasse Kaffee. Wenn ich Zeit habe, trinke ich eine zweite Tasse Kaffee. Tom behauptet, das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Er kocht sich Haferbrei mit Wasser, presst sich selbst Orangensaft aus. Außerdem nimmt er etliche Sorten Vitamintabletten ein. Da lagen sie, in einer ärgerlichen kleinen Reihe auf dem Tisch neben dem Orangensaft.
Tom verbringt den Großteil des Tages in der Wohnung, aber er liest die Zeitung von vorne bis hinten und verfolgt die Nachrichten im Internet. Ich habe keine Zeit herauszufinden, was in der Welt passiert, weil ich meine Zeit draußen in ihr verbringe und arbeite.
Ich sah mich in der Küche um. Die benutzten Orangen lagen um den Entsafter verstreut. Bei meiner Rückkehr am Abend würden sie sauer und vergoren sein. Der Topf, den Tom für den Brei hergenommen hatte, stand neben dem Herd. Es gab also wenigstens eine Sache, die ich tun konnte, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich trug den Topf zum Spülbecken und schrubbte heftig drauflos.
»Ich hab ihn einweichen lassen«, sagte Tom; die ersten Worte, die er heute an mich gerichtet hatte.
»Nein, hast du nicht.«
»Ich wollte es tun. Wenn du weg bist.«
Ich versetzte dem Topf ein letztes verbissenes Schrubben mit der Spülbürste und ließ ihn dann krachend neben die Spüle fallen.
»Du willst auf etwas hinaus«, sagte er.
»Tatsächlich?«
»Nun mach schon«, sagte er. »Raus mit der Sprache.«
»Ich wollte auf nichts hinaus«, sagte ich. »Aber worauf ich hinausgewollt hätte, wenn ich auf etwas hinausgewollt hätte, wäre gewesen, dass du immer sagst, du würdest was einweichen, aber dann wäschst du nie ab. Es steht bloß in der Spüle rum. Aber jetzt ist es erledigt, also wird nicht alles hart und verkrustet sein, wenn ich am Abend nach Hause komme.«
»Ich wasche also nie ab?«
»Ich wasche später ab.«
»Wenn du warten würdest, dann würde ich abwaschen, sobald es lange genug eingeweicht gewesen ist.«
Mit ruhiger, kalkulierter Gelassenheit schloss Tom die Zeitung. Dann schluckte er die Tabletten, eine nach der anderen, mit je einem Schluck frisch gepresstem Orangensaft. Omega 3. Schluck. Vitamin E. Schluck. Glucosamin. Schluck. Er lächelte mir zu.
»Nur zur Information«, sagte er. »Haben wir wieder unseren Streit?«
»Welchen Streit?«
»Es gibt verschiedene, aber ich glaube, das hier ist derjenige, wo du mir erzählst, wie viel mehr du im Haushalt machst als ich.«
»Tom, Tom, bitte hör auf damit.«
»Amy, Amy, bitte, ich möchte aber.«
»Ich muss wirklich los und mich für die Arbeit fertigmachen.«
»Was heißen soll, ich nicht?«
»Was es nicht heißen sollte. Aber du musst doch nicht, oder?«
Er zog die Schnur seines Morgenmantels enger und stützte die Ellbogen fest auf den Küchentisch.
»Was heißen soll, dass das, was ich mache, keine richtige Arbeit ist. Was heißen soll, dass du die viel beschäftigte Karrierefrau bist und du die Hausarbeit machst. Während ich zu Hause bin, im Grunde arbeitslos und ohne etwas zu tun, und es nicht mache. Das glaubst du doch?«
»Tue ich nicht. Und ich möchte diese Unterhaltung nicht führen.«
»Wer macht morgens das Bett?«
»Das ist bloß die Decke ausschütteln.«
Er legte die Hand ans Kinn und sah nachdenklich aus, eine Karikatur von Nachdenklichkeit.
»Oh, tut mir leid, Amy! Ich habe die erste Regel des Haushalts vergessen. Wenn du etwas in der Wohnung machst, ist es wichtige und harte Arbeit, aber wenn ich es mache, ist es nicht der Rede wert.«
Zorn stieg in mir hoch. Ich ließ mich davon mitreißen: »Wie dem auch sei, du machst das Bett, weil du derjenige bist, der als Letzter aufsteht. So als Faustregel.«
»Keiner befiehlt dir, früh aufzustehen.«
»Du meine Güte, Tom, ich muss aufstehen, um arbeiten zu gehen, schon vergessen?«
»Woran du mich ständig erinnerst. Wer hat gestern den Müll rausgebracht?«
»Du. Aber erst, nachdem ich dich darum gebeten habe.«
Toms Tonfall wurde sarkastisch. »Das soll wohl heißen, dass es nicht zählt. Es ist gleichgültig, was ich tatsächlich tue, nicht wahr? In deinen Augen bist du die Ordentliche, und ich bin der Gammler.«
»Das habe ich nicht gesagt.«
»Wohingegen es eigentlich genau umgekehrt ist. Lässt überall Dinge rumliegen. Hausschuhe auf der Treppe. Mäntel auf Stühlen.« Er beugte sich zu mir und zog an meiner Jacke. Sie fiel zu Boden, und Münzen rollten aus den Taschen quer über die Kacheln.
»Die wollte ich heute anziehen. Deshalb ist sie auf dem Stuhl, beziehungsweise war sie es.«
»Du kannst niemals zugeben, dass du unrecht hast, nicht wahr?«
»Ich habe das hier alles nicht zum Thema gemacht. Aber da wir nun einmal dabei sind, also schön: Ich sauge die Teppiche. Ich mache die Wäsche. Ich räume Sachen weg. Ich komme spät nach Hause und bin müde, aber es bin trotzdem ich, die den Verhau aufräumt, den Kühlschrank putzt ... «
»Du putzt den Kühlschrank? Und du glaubst wohl auch, dass du immer kochst?«
»Nicht immer.«
»Brathühnchen und Knoblauchbaguette.«
»Was?«
»Spaghetti alla carbonara. Kabeljau mit Kartoffelbrei. Omelett mit Schweinespeck. Leber in Zwiebelsoße.«
Er hielt eine Hand hoch und zählte alles an den Fingern ab.
»Warum listest du Gerichte auf?«
Ich sah ihn an. Er hatte sich seit zwei Tagen nicht rasiert. Seine Augen glitzerten in seinem stoppeligen, düsteren Gesicht, unter seinen dichten Brauen. Das Ganze schien ihn auf eine Art und Weise zu amüsieren, die ich nicht begriff. Ich fand es überhaupt nicht amüsant.
»Weißt du, was ich mir manchmal wünsche? Willst du es wissen? Manchmal hoffe ich, dass es einen Gott gibt. Weißt du warum?«
Ich bückte mich, hob meine Jacke vom Boden auf und klaubte ein paar Münzen vom Boden. Dann zog ich die Jacke an. Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen oder wo ich anfangen sollte.
»Ich hoffe, dass es einen Gott gibt, damit er herunterkommen und in dieser Küche erscheinen und sagen könnte, Tom, du hast recht, und Amy, du hast unrecht.«
»Ich glaube, er hat Wichtigeres zu tun.«
»Aber es gibt keinen Gott. Oder zumindest ist er nicht erschienen, also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen.«
»Können wir einfach damit aufhören, Tom? Das hier ist doch bloß erniedrigend.«
»Nein, ist es nicht. Es ist die Wahrheit. Wir müssen uns der Wahrheit stellen, und die Wahrheit wird uns frei machen. Warte hier, ich werde es dir zeigen. Rühr dich ja nicht von der Stelle!«
Er sprang auf und stürzte aus der Küche. Wenn er mir vor ein oder zwei Jahren befohlen hätte zu warten, während er etwas holte, wäre ich davon ausgegangen, dass er mit einem Geschenk zurückkehrt: einer Jacke oder zwei Tickets nach Paris. Jetzt war da bloß ein mulmiges, unheilvolles Gefühl, wie eine Grube, die sich zu meinen Füßen auftat.
Kurz versuchte ich mich dazu aufzuraffen aufzustehen, doch stattdessen starrte ich nur die Stelle an, wo er gesessen hatte, und über meinem linken Auge pochte leichtes Kopfweh. Allmählich legte sich der Zorn und machte einer dumpfen Hoffnungslosigkeit und Scham Platz. Bei seiner Rückkehr hielt er etwas in der Hand, das ich nicht richtig sehen konnte. Eine Art Ordner. Ich versuchte, den Ton zu wechseln.
»Wir sind beide müde«, sagte ich. »Es ist eine schwierige Zeit. Weihnachten ist immer ein bisschen stressig. Was mich betrifft, es tut mir leid, falls ich ... «
»Falls? Was heißen soll, dass es dir nicht leidtut.«
Ich holte tief Luft. »Es tut mir leid, dass ich so wütend geworden bin. Das war verkehrt.«
»Na gut, Amy. Ich nehme deine Entschuldigung an«, sagte er. Ich spürte heiße Wut in meiner Brust.
»Jetzt bist du dran«, sagte ich.
Er setzte sich neben mich und legte einen gelben Ordner auf den Tisch und daneben ein Notizbuch, eines dieser kleinen Moleskine-Notizbücher, was ja eigentlich so viel wie Maulwurfsfell heißt, aber sie können doch wohl nicht wirklich aus dem Fell von Maulwürfen hergestellt werden. Er schlug es auf.
»Gestern: neunzehnter Dezember.« Er blätterte mit dem Daumen eine Seite des Notizbuches um. »Kompost rausgebracht. Licht ausgemacht, das angelassen wurde, trotz vorheriger Diskussion bezüglich Stromsparens.«
»Was ist das?«
»Verschmierten Spiegel im Bad gewischt. Leere Klopapierrolle wieder mal durch volle ersetzt.«
»Das ist ein Witz. Ja?«
»Zum dritten Mal diese Woche gekocht.«
Seine Stimme wurde immer lauter. Ich beobachtete, wie sich sein Mund öffnete und schloss, öffnete und schloss. Es war schwer, klar zu denken. Ich betrachtete seine nackten Füße auf den Kacheln (die anscheinend am fünfzehnten Dezember geschrubbt worden waren) und sah, dass auf den Zehen Haare wuchsen.
»Lasagne. Habe versucht, die lauten Kaugeräusche zu ignorieren, die sie macht.«
»Das ist nicht witzig«, sagte ich.
»Du bist beleidigt, wenn ich es mal anspreche. Benzinquittungen für Steuererklärung abgeholt. Batterien in der Fernbedienung ersetzt. Rechnung mit Einzelgesprächs-nachweisen durchgegangen. Übrigens stehen da Nummern drauf, die erklärungsbedürftig sind, aber darauf kommen wir später zurück.«
Ich stand auf. »Ich muss los.«
»Siebzehnter Dezember, zum Supermarkt gegangen.
£107,53. Musste die Käsecracker und den Wodka zurückstellen. Bin in die Reinigung, um ihr Kleid abzuholen. Hof gefegt. Du verlässt das Zimmer gefälligst nicht, bevor ich fertig bin. Sex: mal sehen. Zwölfter Dezember, bloß neun Minuten lang, und dann davor, hmmm. Vierter Dezember. Eine Lücke von acht Tagen. Du hast gesagt, du hättest deine Tage. Das sind ziemlich lange Tage, nicht wahr? Und überhaupt hast du auch gesagt, du hättest deine Tage, schauen wir mal nach, ja, drei Wochen vorher. Hältst du mich eigentlich für dämlich? Ich sehe in den Abfalleimern nach, weißt du? Ich schaue auf die Regale im Badezimmer.«
»Kann ich mal sehen?«
»Sicher.« Er reichte es mir.
Ich blätterte durch das dicke Notizbuch. Seitenweise Daten und Uhrzeiten und Bemerkungen und Groll und säuerliche Beobachtungen, alles in ordentlicher, gerader Handschrift. Es gab Ausrufezeichen und Unterstreichungen und sogar eine Tabelle, in der die mit Hausarbeit verbrachte Zeit im Oktober und November aufgelistet war. Wenn das hier vorüber ist, dachte ich, trete ich direkt durch die Tür hinaus in den glitzernden Wintertag und ich komme nicht zurück. Nicht heute und nicht morgen und überhaupt nie mehr wieder.
Ich sah mir ein paar Einträge an. Den Geschirrspüler leergeräumt, einen Platten am Fahrrad gerichtet, ein Backblech abgewaschen. Ein Versäumen meinerseits, mich bei ihm zu bedanken. Weiter hinten im Buch gab es einen Abschnitt, in dem noch ein paar meiner Versäumnisse aufgelistet standen: das Kerngehäuse eines Apfels neben dem Bett, Haare in der Badewanne, ein tief ausgeschnittenes Top, das ich angehabt hatte, als ich mit Freunden ausgegangen war.
»Was ist in dem Ordner?«, fragte ich benommen. »Warum siehst du nicht nach?«, sagte er.
Ich schlug den Ordner auf. Darin befanden sich Ausdrucke von Digitalfotos. Alle zeigten Bereiche der Wohnung. »Was ist das?«
»Ist das nicht offensichtlich?«, sagte er mit einem glücklichen Lächeln. »Schau. Hier ist vorher, hier ist nachher. Nachdem ich aufgeräumt habe. Und sieh dir die Zeit und das Datum auf dem Bild an. Hier ist der Schrank, wie du ihn zurückgelassen hast. Und da ist er, nachdem ich den Tag damit verbracht habe, alles rauszunehmen und es dann durchzusortieren. Das ist das Bücherregal im Schlafzimmer, nachdem ich es repariert hatte. Dir ist das noch nicht einmal aufgefallen, oder? Und es gibt Dutzende. Sieh nur.« Er blätterte weiter, und es sah aus wie eine Fotoausstellung unseres Lebens. »Da ist alles, in Schwarz-Weiß und Farbe.«
Er klappte den Ordner zu, legte ihn wieder hin und hob dann langsam und unversöhnlich den Blick und sah mir in die Augen. »Und jetzt?«
Es ist schwerer, im Winter aufzustehen, wenn es draußen kalt und dunkel ist und drinnen ist es so warm. Man möchte Winterschlaf halten, wie irgend so ein herumschnupperndes Tier. Als der Wecker klingelte, konnte ich es kaum fassen. Ich sah auf die Uhr und stöhnte. Sechs Uhr fünfundvierzig. Ich hörte Toms schweren Atem neben mir. Es brauchte mehr als einen Wecker, um ihn morgens zu wecken, und mehr als ein sanftes Schütteln meinerseits. Mit einem Seufzen beugte ich mich über ihn und küsste ihn auf die Wange. Dabei atmete ich seinen intensiven Morgengeruch ein. Seine Haare mussten geschnitten werden, auf seiner Wange waren Falten vom Kopfkissen. Immer noch schlafend murmelte er etwas und drehte sich auf die Seite, wobei er den Unterarm über die Augen legte. Ich widerstand der Versuchung, ihn zu schütteln oder ihm zumindest zu zeigen, dass ich als Erste aufstand.
Es kostete mich enorme Überwindung, aus dem Bett zu steigen. Ich duschte heiß und dann kalt und dann heiß, um wach zu werden. Ich zog einen Morgenmantel über und ging nach unten. Nach einem langen und ziemlich stressigen Tag im Büro war ich spät heimgekommen, hatte mir also das ganze Ausmaß der Verwüstung noch nicht wirklich angesehen. Es war fast komisch, aber nur fast. Zwei Freunde von Tom waren vorbeigekommen. Sie hatten bei einem indischen Lieferservice etwas zu essen bestellt und ferngesehen, was auch immer sie sich eben im Fernsehen ansahen. Ich hatte den Weihnachtsschmuck noch nicht abgenommen, und er war vom Balken heruntergezogen worden, und der Baum stand schief, die Christbaumkugeln lagen zerbrochen auf dem Kachelboden. Die Küche und das Wohnzimmer sahen aus, als hätte dort eine Studentenparty stattgefunden, gefolgt von einer Polizeirazzia, gefolgt von einem Aufruhr.
© dieser Ausgabe und der deutschen Übersetzungen 2012 by btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Fünf Tage vor Weihnachten kam ich in die Küche. Ich hatte eine kleine Fichte mit Christbaumkugeln und Flittergold geschmückt und Karten den Balken entlang an einer Schnur aufgehängt. Es sah fröhlich aus, behaglich. Tom saß Zeitung lesend am Tisch und frühstückte. Er wirkte locker, völlig entspannt. Ich war mittlerweile längst hektisch, und mein Kopf schwirrte angesichts der Dinge, die es zu erledigen galt, dabei befand ich mich noch nicht einmal auf dem Weg in die Arbeit. So ist es nun mal. Tom und ich sind verheiratet, und wir leben in derselben Wohnung, und dennoch scheinen wir in unterschiedlichen Zeitzonen zu existieren. Wenn für mich Londoner Zeit gilt, ist Tom an einem Ort wie Athen, irgendetwas Mediterranes und Unbeschwertes, und ungefähr zwei Stunden später dran als ich.
Und wir gehören unterschiedlichen Generationen an. Ich kleide mich wie eine Erwachsene, in Kostümen und gewichstem Schuhwerk. Das muss ich, weil ich in ein Büro gehe und Leuten dabei behilflich bin, Häuser zu kaufen und Testamente aufzusetzen. Tom ist genauso alt wie ich, aber er zieht sich wie ein Student an. Er ist Berater, was bedeutet, dass er in der Wohnung rumhängt. Er bleibt stundenlang im Morgenmantel, bis er sich Jeans und ein T-Shirt überzieht. Wir haben auch unterschiedliche Essgewohnheiten. Für mich besteht Frühstück aus einer Tasse Kaffee. Wenn ich Zeit habe, trinke ich eine zweite Tasse Kaffee. Tom behauptet, das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Er kocht sich Haferbrei mit Wasser, presst sich selbst Orangensaft aus. Außerdem nimmt er etliche Sorten Vitamintabletten ein. Da lagen sie, in einer ärgerlichen kleinen Reihe auf dem Tisch neben dem Orangensaft.
Tom verbringt den Großteil des Tages in der Wohnung, aber er liest die Zeitung von vorne bis hinten und verfolgt die Nachrichten im Internet. Ich habe keine Zeit herauszufinden, was in der Welt passiert, weil ich meine Zeit draußen in ihr verbringe und arbeite.
Ich sah mich in der Küche um. Die benutzten Orangen lagen um den Entsafter verstreut. Bei meiner Rückkehr am Abend würden sie sauer und vergoren sein. Der Topf, den Tom für den Brei hergenommen hatte, stand neben dem Herd. Es gab also wenigstens eine Sache, die ich tun konnte, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich trug den Topf zum Spülbecken und schrubbte heftig drauflos.
»Ich hab ihn einweichen lassen«, sagte Tom; die ersten Worte, die er heute an mich gerichtet hatte.
»Nein, hast du nicht.«
»Ich wollte es tun. Wenn du weg bist.«
Ich versetzte dem Topf ein letztes verbissenes Schrubben mit der Spülbürste und ließ ihn dann krachend neben die Spüle fallen.
»Du willst auf etwas hinaus«, sagte er.
»Tatsächlich?«
»Nun mach schon«, sagte er. »Raus mit der Sprache.«
»Ich wollte auf nichts hinaus«, sagte ich. »Aber worauf ich hinausgewollt hätte, wenn ich auf etwas hinausgewollt hätte, wäre gewesen, dass du immer sagst, du würdest was einweichen, aber dann wäschst du nie ab. Es steht bloß in der Spüle rum. Aber jetzt ist es erledigt, also wird nicht alles hart und verkrustet sein, wenn ich am Abend nach Hause komme.«
»Ich wasche also nie ab?«
»Ich wasche später ab.«
»Wenn du warten würdest, dann würde ich abwaschen, sobald es lange genug eingeweicht gewesen ist.«
Mit ruhiger, kalkulierter Gelassenheit schloss Tom die Zeitung. Dann schluckte er die Tabletten, eine nach der anderen, mit je einem Schluck frisch gepresstem Orangensaft. Omega 3. Schluck. Vitamin E. Schluck. Glucosamin. Schluck. Er lächelte mir zu.
»Nur zur Information«, sagte er. »Haben wir wieder unseren Streit?«
»Welchen Streit?«
»Es gibt verschiedene, aber ich glaube, das hier ist derjenige, wo du mir erzählst, wie viel mehr du im Haushalt machst als ich.«
»Tom, Tom, bitte hör auf damit.«
»Amy, Amy, bitte, ich möchte aber.«
»Ich muss wirklich los und mich für die Arbeit fertigmachen.«
»Was heißen soll, ich nicht?«
»Was es nicht heißen sollte. Aber du musst doch nicht, oder?«
Er zog die Schnur seines Morgenmantels enger und stützte die Ellbogen fest auf den Küchentisch.
»Was heißen soll, dass das, was ich mache, keine richtige Arbeit ist. Was heißen soll, dass du die viel beschäftigte Karrierefrau bist und du die Hausarbeit machst. Während ich zu Hause bin, im Grunde arbeitslos und ohne etwas zu tun, und es nicht mache. Das glaubst du doch?«
»Tue ich nicht. Und ich möchte diese Unterhaltung nicht führen.«
»Wer macht morgens das Bett?«
»Das ist bloß die Decke ausschütteln.«
Er legte die Hand ans Kinn und sah nachdenklich aus, eine Karikatur von Nachdenklichkeit.
»Oh, tut mir leid, Amy! Ich habe die erste Regel des Haushalts vergessen. Wenn du etwas in der Wohnung machst, ist es wichtige und harte Arbeit, aber wenn ich es mache, ist es nicht der Rede wert.«
Zorn stieg in mir hoch. Ich ließ mich davon mitreißen: »Wie dem auch sei, du machst das Bett, weil du derjenige bist, der als Letzter aufsteht. So als Faustregel.«
»Keiner befiehlt dir, früh aufzustehen.«
»Du meine Güte, Tom, ich muss aufstehen, um arbeiten zu gehen, schon vergessen?«
»Woran du mich ständig erinnerst. Wer hat gestern den Müll rausgebracht?«
»Du. Aber erst, nachdem ich dich darum gebeten habe.«
Toms Tonfall wurde sarkastisch. »Das soll wohl heißen, dass es nicht zählt. Es ist gleichgültig, was ich tatsächlich tue, nicht wahr? In deinen Augen bist du die Ordentliche, und ich bin der Gammler.«
»Das habe ich nicht gesagt.«
»Wohingegen es eigentlich genau umgekehrt ist. Lässt überall Dinge rumliegen. Hausschuhe auf der Treppe. Mäntel auf Stühlen.« Er beugte sich zu mir und zog an meiner Jacke. Sie fiel zu Boden, und Münzen rollten aus den Taschen quer über die Kacheln.
»Die wollte ich heute anziehen. Deshalb ist sie auf dem Stuhl, beziehungsweise war sie es.«
»Du kannst niemals zugeben, dass du unrecht hast, nicht wahr?«
»Ich habe das hier alles nicht zum Thema gemacht. Aber da wir nun einmal dabei sind, also schön: Ich sauge die Teppiche. Ich mache die Wäsche. Ich räume Sachen weg. Ich komme spät nach Hause und bin müde, aber es bin trotzdem ich, die den Verhau aufräumt, den Kühlschrank putzt ... «
»Du putzt den Kühlschrank? Und du glaubst wohl auch, dass du immer kochst?«
»Nicht immer.«
»Brathühnchen und Knoblauchbaguette.«
»Was?«
»Spaghetti alla carbonara. Kabeljau mit Kartoffelbrei. Omelett mit Schweinespeck. Leber in Zwiebelsoße.«
Er hielt eine Hand hoch und zählte alles an den Fingern ab.
»Warum listest du Gerichte auf?«
Ich sah ihn an. Er hatte sich seit zwei Tagen nicht rasiert. Seine Augen glitzerten in seinem stoppeligen, düsteren Gesicht, unter seinen dichten Brauen. Das Ganze schien ihn auf eine Art und Weise zu amüsieren, die ich nicht begriff. Ich fand es überhaupt nicht amüsant.
»Weißt du, was ich mir manchmal wünsche? Willst du es wissen? Manchmal hoffe ich, dass es einen Gott gibt. Weißt du warum?«
Ich bückte mich, hob meine Jacke vom Boden auf und klaubte ein paar Münzen vom Boden. Dann zog ich die Jacke an. Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen oder wo ich anfangen sollte.
»Ich hoffe, dass es einen Gott gibt, damit er herunterkommen und in dieser Küche erscheinen und sagen könnte, Tom, du hast recht, und Amy, du hast unrecht.«
»Ich glaube, er hat Wichtigeres zu tun.«
»Aber es gibt keinen Gott. Oder zumindest ist er nicht erschienen, also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen.«
»Können wir einfach damit aufhören, Tom? Das hier ist doch bloß erniedrigend.«
»Nein, ist es nicht. Es ist die Wahrheit. Wir müssen uns der Wahrheit stellen, und die Wahrheit wird uns frei machen. Warte hier, ich werde es dir zeigen. Rühr dich ja nicht von der Stelle!«
Er sprang auf und stürzte aus der Küche. Wenn er mir vor ein oder zwei Jahren befohlen hätte zu warten, während er etwas holte, wäre ich davon ausgegangen, dass er mit einem Geschenk zurückkehrt: einer Jacke oder zwei Tickets nach Paris. Jetzt war da bloß ein mulmiges, unheilvolles Gefühl, wie eine Grube, die sich zu meinen Füßen auftat.
Kurz versuchte ich mich dazu aufzuraffen aufzustehen, doch stattdessen starrte ich nur die Stelle an, wo er gesessen hatte, und über meinem linken Auge pochte leichtes Kopfweh. Allmählich legte sich der Zorn und machte einer dumpfen Hoffnungslosigkeit und Scham Platz. Bei seiner Rückkehr hielt er etwas in der Hand, das ich nicht richtig sehen konnte. Eine Art Ordner. Ich versuchte, den Ton zu wechseln.
»Wir sind beide müde«, sagte ich. »Es ist eine schwierige Zeit. Weihnachten ist immer ein bisschen stressig. Was mich betrifft, es tut mir leid, falls ich ... «
»Falls? Was heißen soll, dass es dir nicht leidtut.«
Ich holte tief Luft. »Es tut mir leid, dass ich so wütend geworden bin. Das war verkehrt.«
»Na gut, Amy. Ich nehme deine Entschuldigung an«, sagte er. Ich spürte heiße Wut in meiner Brust.
»Jetzt bist du dran«, sagte ich.
Er setzte sich neben mich und legte einen gelben Ordner auf den Tisch und daneben ein Notizbuch, eines dieser kleinen Moleskine-Notizbücher, was ja eigentlich so viel wie Maulwurfsfell heißt, aber sie können doch wohl nicht wirklich aus dem Fell von Maulwürfen hergestellt werden. Er schlug es auf.
»Gestern: neunzehnter Dezember.« Er blätterte mit dem Daumen eine Seite des Notizbuches um. »Kompost rausgebracht. Licht ausgemacht, das angelassen wurde, trotz vorheriger Diskussion bezüglich Stromsparens.«
»Was ist das?«
»Verschmierten Spiegel im Bad gewischt. Leere Klopapierrolle wieder mal durch volle ersetzt.«
»Das ist ein Witz. Ja?«
»Zum dritten Mal diese Woche gekocht.«
Seine Stimme wurde immer lauter. Ich beobachtete, wie sich sein Mund öffnete und schloss, öffnete und schloss. Es war schwer, klar zu denken. Ich betrachtete seine nackten Füße auf den Kacheln (die anscheinend am fünfzehnten Dezember geschrubbt worden waren) und sah, dass auf den Zehen Haare wuchsen.
»Lasagne. Habe versucht, die lauten Kaugeräusche zu ignorieren, die sie macht.«
»Das ist nicht witzig«, sagte ich.
»Du bist beleidigt, wenn ich es mal anspreche. Benzinquittungen für Steuererklärung abgeholt. Batterien in der Fernbedienung ersetzt. Rechnung mit Einzelgesprächs-nachweisen durchgegangen. Übrigens stehen da Nummern drauf, die erklärungsbedürftig sind, aber darauf kommen wir später zurück.«
Ich stand auf. »Ich muss los.«
»Siebzehnter Dezember, zum Supermarkt gegangen.
£107,53. Musste die Käsecracker und den Wodka zurückstellen. Bin in die Reinigung, um ihr Kleid abzuholen. Hof gefegt. Du verlässt das Zimmer gefälligst nicht, bevor ich fertig bin. Sex: mal sehen. Zwölfter Dezember, bloß neun Minuten lang, und dann davor, hmmm. Vierter Dezember. Eine Lücke von acht Tagen. Du hast gesagt, du hättest deine Tage. Das sind ziemlich lange Tage, nicht wahr? Und überhaupt hast du auch gesagt, du hättest deine Tage, schauen wir mal nach, ja, drei Wochen vorher. Hältst du mich eigentlich für dämlich? Ich sehe in den Abfalleimern nach, weißt du? Ich schaue auf die Regale im Badezimmer.«
»Kann ich mal sehen?«
»Sicher.« Er reichte es mir.
Ich blätterte durch das dicke Notizbuch. Seitenweise Daten und Uhrzeiten und Bemerkungen und Groll und säuerliche Beobachtungen, alles in ordentlicher, gerader Handschrift. Es gab Ausrufezeichen und Unterstreichungen und sogar eine Tabelle, in der die mit Hausarbeit verbrachte Zeit im Oktober und November aufgelistet war. Wenn das hier vorüber ist, dachte ich, trete ich direkt durch die Tür hinaus in den glitzernden Wintertag und ich komme nicht zurück. Nicht heute und nicht morgen und überhaupt nie mehr wieder.
Ich sah mir ein paar Einträge an. Den Geschirrspüler leergeräumt, einen Platten am Fahrrad gerichtet, ein Backblech abgewaschen. Ein Versäumen meinerseits, mich bei ihm zu bedanken. Weiter hinten im Buch gab es einen Abschnitt, in dem noch ein paar meiner Versäumnisse aufgelistet standen: das Kerngehäuse eines Apfels neben dem Bett, Haare in der Badewanne, ein tief ausgeschnittenes Top, das ich angehabt hatte, als ich mit Freunden ausgegangen war.
»Was ist in dem Ordner?«, fragte ich benommen. »Warum siehst du nicht nach?«, sagte er.
Ich schlug den Ordner auf. Darin befanden sich Ausdrucke von Digitalfotos. Alle zeigten Bereiche der Wohnung. »Was ist das?«
»Ist das nicht offensichtlich?«, sagte er mit einem glücklichen Lächeln. »Schau. Hier ist vorher, hier ist nachher. Nachdem ich aufgeräumt habe. Und sieh dir die Zeit und das Datum auf dem Bild an. Hier ist der Schrank, wie du ihn zurückgelassen hast. Und da ist er, nachdem ich den Tag damit verbracht habe, alles rauszunehmen und es dann durchzusortieren. Das ist das Bücherregal im Schlafzimmer, nachdem ich es repariert hatte. Dir ist das noch nicht einmal aufgefallen, oder? Und es gibt Dutzende. Sieh nur.« Er blätterte weiter, und es sah aus wie eine Fotoausstellung unseres Lebens. »Da ist alles, in Schwarz-Weiß und Farbe.«
Er klappte den Ordner zu, legte ihn wieder hin und hob dann langsam und unversöhnlich den Blick und sah mir in die Augen. »Und jetzt?«
Es ist schwerer, im Winter aufzustehen, wenn es draußen kalt und dunkel ist und drinnen ist es so warm. Man möchte Winterschlaf halten, wie irgend so ein herumschnupperndes Tier. Als der Wecker klingelte, konnte ich es kaum fassen. Ich sah auf die Uhr und stöhnte. Sechs Uhr fünfundvierzig. Ich hörte Toms schweren Atem neben mir. Es brauchte mehr als einen Wecker, um ihn morgens zu wecken, und mehr als ein sanftes Schütteln meinerseits. Mit einem Seufzen beugte ich mich über ihn und küsste ihn auf die Wange. Dabei atmete ich seinen intensiven Morgengeruch ein. Seine Haare mussten geschnitten werden, auf seiner Wange waren Falten vom Kopfkissen. Immer noch schlafend murmelte er etwas und drehte sich auf die Seite, wobei er den Unterarm über die Augen legte. Ich widerstand der Versuchung, ihn zu schütteln oder ihm zumindest zu zeigen, dass ich als Erste aufstand.
Es kostete mich enorme Überwindung, aus dem Bett zu steigen. Ich duschte heiß und dann kalt und dann heiß, um wach zu werden. Ich zog einen Morgenmantel über und ging nach unten. Nach einem langen und ziemlich stressigen Tag im Büro war ich spät heimgekommen, hatte mir also das ganze Ausmaß der Verwüstung noch nicht wirklich angesehen. Es war fast komisch, aber nur fast. Zwei Freunde von Tom waren vorbeigekommen. Sie hatten bei einem indischen Lieferservice etwas zu essen bestellt und ferngesehen, was auch immer sie sich eben im Fernsehen ansahen. Ich hatte den Weihnachtsschmuck noch nicht abgenommen, und er war vom Balken heruntergezogen worden, und der Baum stand schief, die Christbaumkugeln lagen zerbrochen auf dem Kachelboden. Die Küche und das Wohnzimmer sahen aus, als hätte dort eine Studentenparty stattgefunden, gefolgt von einer Polizeirazzia, gefolgt von einem Aufruhr.
© dieser Ausgabe und der deutschen Übersetzungen 2012 by btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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Autoren-Porträt von Nicci French, Esther Verhoef, Mike Nicol, Levi Henriksen, Tilmann Bünz, ASLI E. PERKER, URSULA BERGENTHAL (HRSG.), Yekta Kopan
Ursula Bergenthal, geb. 1975, Studium der Literaturwissenschaften in München und London, 2006 Promotion an der Universität Göttingen, arbeitet als Lektorin in München.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Nicci French , Esther Verhoef , Mike Nicol , Levi Henriksen , Tilmann Bünz , ASLI E. PERKER , URSULA BERGENTHAL (HRSG.) , Yekta Kopan
- 2012, 239 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Herausgegeben von Bergenthal, Ursula
- Herausgegeben: Ursula Bergenthal
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442745330
- ISBN-13: 9783442745333
- Erscheinungsdatum: 08.10.2012
Kommentar zu "Einmal werdet ihr noch wach ..."
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