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Eine Faust krachte mit voller Wucht auf Judds Jochbein. Doch er spürte sie kaum, holte noch im gleichen Moment aus und schlug selber zu. Tai konnte dem Schlag nicht mehr ausweichen – mit einem hässlichen Krachen zerbrach etwas im Kiefer des jungen Wolfs.
Aber er gab sich noch nicht geschlagen.
Mit aufgerissener Oberlippe und blutigen Zähnen warf er sich brüllend auf Judd, um den leichteren Gegner wie ein Rammbock an der Steinmauer zu zerquetschen. Doch es war Tai, dessen Rücken gegen die Steine schlug, sein Mund klappte auf, als die Luft mit einem Pfeifen aus seinen Lungenflügeln entwich.
Judds Hand schloss sich um Tais Kehle. „Es würde mir nichts ausmachen, Sie zu töten”, sagte er und drückte zu, bis Tai kaum noch atmen konnte. „Möchten Sie gern sterben?” Judd sprach leise, sein Atem ging ruhig. Das hier hatte nichts mit Gefühlen zu tun, denn im Gegensatz zu dem Gestaltwandler vor ihm hatte Judd Lauren keine Gefühle.
Tai verzog den Mund, um einen Fluch auszustoßen, brachte aber nur ein unverständliches Keuchen zustande. Ein zufälliger Beobachter hätte denken können, Judd habe die Oberhand, aber er war weiter auf der Hut. Solange Tai sich nicht geschlagen gab, war er gefährlich. Nur Sekundenbruchteile später zeigte sich, wie recht Judd gehabt hatte. Tai nutzte seine Fähigkeiten als Gestaltwandler – seine Hände verwandelten sich in die Pranken eines Wolfs.
Die scharfen Krallen schnitten mühelos durch Kunstleder und Haut, aber Judd gab dem Jungen keine Gelegenheit, ihm wirklich Schaden zuzufügen. Er presste seine Finger auf eine bestimmte Stelle in Tais Nacken und setzte seinen Gegner damit außer Gefecht. Erst als der Junge völlig bewusstlos war, lockerte Judd den Griff. Tai rutschte auf den Boden, sein Kopf fiel auf die
„Sie dürfen keine Medialenkräfte anwenden”, ließ sich eine heisere weibliche Stimme von der Türschwelle vernehmen.
Er drehte sich um, obwohl er die Stimme bereits erkannt hatte. Ein zartes Gesicht mit seltsamen braunen Augen und kurzen blonden Haaren. Brennas Augen hatten früher ganz normal ausgesehen, und sie hatte eine lange blonde Mähne gehabt. Doch dann hatte ein Serienmörder sie missbraucht. Ein Medialer.
„Mit kleinen Jungen werde ich auch ohne diese Kräfte fertig.”
Brenna baute sich vor ihm auf, sie reichte ihm gerade bis zur Brust. Erst nach ihrer Rettung war ihm aufgefallen, wie klein sie war. Kaum noch atmend hatte sie auf dem Bett gelegen, ihre ganze Energie hatte sich zu einem kleinen harten Ball in ihrem Inneren zusammengezogen, so dass er im ersten Moment gar nicht sicher gewesen war, ob sie überhaupt noch lebte. Aber die Körpergröße hatte nichts zu sagen. Mit der Zeit war ihm klar geworden, dass Brenna Shane Kincaid über einen ungebrochenen, eisernen Willen verfügte.
„Das ist schon Ihr vierter Zweikampf in dieser Woche.” Sie hob die Hand, und er zwang sich, nicht zurückzuzucken. Berührung war etwas für Gestaltwandler – die Wölfe taten es andauernd, ohne groß darüber nachzudenken. Für einen Medialen war es etwas vollkommen Fremdes, es konnte einen äußerst schmerzhaften Kontrollverlust nach sich ziehen. Aber sein Volk hatte das Böse hervorgebracht, das Brenna zerbrochen hatte. Wenn sie Berührung brauchte, würde er sie ihr geben.
Sehr warme Finger drückten leicht auf seine Wange. „Sie sind verletzt. Ich werde das versorgen.”
„Warum sind Sie nicht bei Sascha?” Sascha war ebenfalls eine abtrünnige Mediale, aber sie war keine Mörderin, sondern eine Heilerin. Judd dagegen hatte Blut an den Händen. „Ich war der Meinung, Sie seien um acht Uhr heute Abend zu einer Sitzung verabredet.” Es war bereits fünf nach acht.
Brennas Finger strichen über seinen Kiefer, verharrten kurz, bevor sie die Hand wieder herunternahm. Ihre Wimpern hoben sich und enthüllten, was sich fünf Tage nach ihrer Rettung in ihren dunkelbraunen Augen verändert hatte. Eine so seltsame Farbzusammenstellung hatte er bislang weder bei einem Menschen noch bei Gestaltwandlern oder Medialen jemals gesehen. Um die nachtschwarzen Pupillen lagen leuchtend arktisch-blaue Zacken, die auch das Braun der Iris durchzogen und Brennas Augen das Aussehen eines zerbrochenen Spiegels gaben.
„Es ist vorbei”, sagte sie.
„Was?” Tai stöhnte, aber Judd reagierte nicht. Der Junge war keine wirkliche Gefahr – Judd hatte ihm lediglich ein paar Treffer gestattet, weil er wusste, wie die Wolfsgemeinschaft funktionierte. Wenn man im Kampf geschlagen wurde, war das zwar schlimm, aber immer noch besser, als zu verlieren, ohne überhaupt Widerstand geleistet zu haben.
Tais Gefühle interessierten Judd nicht. Er wollte nicht Teil der Welt der Gestaltwandler werden. Aber Marlee und Toby, seine Nichte und sein Neffe, mussten ebenfalls in den unterirdischen Tunneln der SnowDancer-Höhle überleben, und seine Feinde konnten auch ihre werden. Deshalb hatte er den Jungen nicht dadurch beschämt, dass er den Kampf beendet hatte, bevor er richtig begonnen hatte.
„Kommt er wieder in Ordnung?”, fragte Brenna, als Tai erneut aufstöhnte.
„Es dauert nur ein paar Minuten.”
Sie sah ihn wieder an und holte tief Luft. „Sie bluten ja!”
Er trat einen Schritt zurück, ehe sie seine zerfetzten Unterarme berühren konnte. „Nichts Ernstes.” Das stimmte. Als Kind war er den schrecklichsten Schmerzen ausgesetzt worden und hatte gelernt, die Empfindungen abzublocken. Ein guter Medialer spürte nichts. Und ein guter Pfeilgardist spürte sogar noch weniger als nichts.
So wurde das Töten einfacher.
„Tai hat seine Krallen benutzt.” Zornig sah Brenna den an der Wand zusammengesunkenen Mann an. „Warte nur, bis Hawke davon Wind kriegt –”
„Das wird er nicht. Sie werden ihm nämlich nichts sagen.” Judd brauchte keinen Schutz. Wenn Hawke nur eine Ahnung davon hätte, wer Judd in Wirklichkeit war, was er getan hatte, was aus ihm geworden war, hätte ihn das Alphatier der SnowDancer schon bei ihrer ersten Begegnung erledigt. „Erklären Sie mir lieber, was Sie vorhin mit Ihrer Bemerkung über Sascha gemeint haben.”
Brenna runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter zu den Kratzern auf seinen Armen. „Es ist vorbei mit den Heilungssitzungen. Ich habe genug.”
Judd wusste, wie viel Gewalt ihr angetan worden war. „Sie müssen unbedingt weitermachen.”
„Nein.” Kurz und knapp, ein eindeutiges Schlusswort. „Ich will niemanden mehr in meinem Kopf haben. Niemals. Und Sascha kann sowieso nicht mehr hinein.”
„Das ergibt keinen Sinn.” Sascha hatte die seltene Gabe, sowohl mit Medialen- als auch mit Gestaltwandlergehirnen leicht einen Kontakt herstellen zu können. „Sie haben gar nicht die Fähigkeit, sie auszuschließen.”
„Jetzt schon – irgendetwas hat sich verändert.”
© Egmont Verlag
Übersetzung: Nora Lachmann
- Autor: Nalini Singh
- 2009, 6. Aufl., 448 Seiten, Maße: 12,4 x 17,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung:Lachmann, Nora
- Übersetzer: Nora Lachmann
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802581997
- ISBN-13: 9783802581991
- Erscheinungsdatum: 09.03.2009

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18 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Claudia, 22.06.2013
Als eBook bewertetDas für mich bisher beste Buch der Serie. Ganz neue Sichtweisen, unklar wer der Bösewicht ist, mehr Intrigen und mehr Aufwand den Mann des Herzens zu erobern. Ganz klar, ich brauche Lesenachschub aus der Serie.
-
5 Sterne
34 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Heidi, 16.03.2009
Als Buch bewertetSpannung, Emotionen und Verbindungen zu alten Charakteren brachten sofort das richtige Feeling für die Geschichte auf.
Brenna und Judd bestimmen von Beginn an das Hauptgeschehen und dennoch liegt das Hauptaugenmerk der Autorin auf der Gesamthandlung, die sich über mehrere Bände zieht. Hier wird das Geschehen viel komplexer. Gespickt mit Intrigen, einem gut ausgereiften Plot führt Nalini Sing uns noch tiefer in die Welt der „kalten“ Medialen und zeichnet gleichzeitig ein gefühlvolles Bild der Werwolfhierarchie. Körperprivilegien sind dem Medialen Judd völlig fremd, wohingegen die Wölfin Brenna genau das braucht um ihren seelischen Schaden zu reparieren. Damit treffen Emotionen und Gefühllosigkeit aufeinander. Die richtigen Worte für diesen Gegensatz zu finden und auch die Spannung nicht auf der Strecke zu lassen, dieser Drahtseilakt ist der Autorin hervorragend gelungen. -
5 Sterne
8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Angelika R., 09.09.2009
Als Buch bewertetWieder ein klasse Buch von N. Singh.
Wo in den ersten beiden Teilen der Leopard bzw. der Jaguar dominierte ,
kommt im 3.Teil der Mediale Judd zum Zug.
Man bekommt einen tollen Einblick in die Struktur der Medialenwelt und trotz minimaler
Gewaltakte ist die Story spannend bis zum Schluß. Ich fand es klasse wie Judd sein
Problem mit Silentium gelöst hat um mit Brenna zusammen sein zu können. Vor allem
weil man jetzt weiß zu was Judd eigentlich fähig ist durch seine Ausbildung zum
Pfeilgardisten. Hoffe ja mal bloß das sowas nicht eines Tages einem wahnsinnigen
Wissenschafftler einfällt ....hahaha.... möcht sowas nicht in meinem Kopf haben !!!!!
Alles in allem wieder mal ein Hochgenuß zum lesen und ich kann " Clays " Geschichte
gar nicht mehr erwarten. Viel Spaß und Freude beim lesen...... -
5 Sterne
7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Yvonne, 19.06.2010
Als Buch bewertetDer 3. Teil der Psy/Changeling Serie ist meiner Meinung nach auch der beste. Der eiskalte Mediale Judd hadert mit seinen Fähigkeiten und ihren Einschränkungen, während die hitzige Werwölfin Brenna immer noch mit den Folgen ihrer Vergewaltigung kämpft. Beide ringen mit ihren jeweiligen Dämonen, fühlen sich trotzdem zueinander hingezogen, doch jede Berührung erinnert Brenna an ihr Martyrium und fügt Judd unerträgliche Schmerzen zu.
Der Roman ist unglaublich spannend und romantisch geschrieben. Beide Protagonisten sind facettenreich, ihr Gefühlsleben wird wahnsinnig intensiv beschrieben und mit viel Liebe fürs Detail geschildert, ohne jedoch kitschig zu wirken. Man kann ihre Schmerzen und Ängste wie am eigenen Leib nachvollziehen und fiebert mit jeder Seite mit. Romantisch und spannend, voller Action, Gefühle und einem wahnsinnig attraktiven Medialen- was will Frau mehr!
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