Elitesoziologie
Eine Einführung
Was sind Eliten und wozu brauchen wir sie?
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Produktinformationen zu „Elitesoziologie “
Was sind Eliten und wozu brauchen wir sie?
Klappentext zu „Elitesoziologie “
Über Eliteuniversitäten und die Notwendigkeit von Eliten wird zurzeit heftig diskutiert. Aber was sind eigentlich Eliten? Was zeichnet sie aus? Sind Eliten und Demokratie überhaupt miteinander vereinbar? Michael Hartmann stellt im ersten Teil dieser Einführung die wichtigsten Elitetheorien der letzten 120 Jahre - von Mosca bis Bourdieu - in ihren wesentlichen Elementen vor und kommentiert sie kritisch. Ebenso wichtig für jeden, der sich mit Elitesoziologie beschäftigt, ist die Analyse der Eliten in den entwickelten Industrieländern, die Gegenstand des zweiten Teils sind: Wer besetzt in Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Justiz oder Wissenschaft die Spitzenpositionen und welches sind ihre Funktionen? Michael Hartmann stellt dar, wie sich die maßgeblichen Eliten in den fünf größten Industriestaaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und USA) rekrutieren, und untersucht ihre soziale Herkunft und Homogenität. Damit verbindet er auf anschauliche Weise Theorie und Empirie dieses wichtigen Teilgebiets der Soziologie.
Lese-Probe zu „Elitesoziologie “
Durch die von der SPD initiierte Debatte über die so genannten Eliteuniversitäten hat die Elitendiskussion in Deutschland einen neuen Schub erfahren. Plötzlich fordern Politiker, Manager und Journalisten fast unisono auch hierzulande Elitehochschulen, ein deutsches Harvard oder ein deutsches Princeton. Die berühmten privaten Eliteuniversitäten der USA werden zum unhinterfragten Vorbild für die gewünschte und bereits geplante Umgestaltung der hiesigen Hochschullandschaft. Ganz neu ist diese Vorliebe für den Begriff der Elite nicht. Schon seit Beginn der neunziger Jahre erfreut er sich einer stetig steigenden Unterstützung durch die maßgeblichen Medien, aber auch prominente Wirtschaftsvertreter und Politiker. Ihrer Ansicht nach bedarf Deutschland dringend handlungsfähiger Eliten, soll es im internationalen Wettbewerb Schritt halten und nicht im Mittelmaß versinken. Das mediale Dauerfeuer zeitigt inzwischen auch in der breiten Bevölkerung Wirkung. Zwar steht eine Mehrheit dem Begriff Elite nach wie vor kritisch bis ablehnend gegenüber, die Minderheit, die ihn bejaht, wächst aber kontinuierlich. So konnte die FAZ im letzten Oktober stolz vermelden, dass inzwischen 54 Prozent der Bundesbürger dafür seien, besonders begabte Schüler in Eliteklassen oder Eliteschulen zu fördern, und nur noch 33 Prozent dagegen. Das ist eine beachtliche Veränderung innerhalb weniger Jahre. Dennoch bleibt bei der Mehrheit der Bevölkerung ein Unbehagen, wenn von Eliten die Rede ist. Man assoziiert damit doch immer noch in erster Linie ungerechtfertigte Privilegien (wie zum Beispiel die horrenden Gehälter, Abfindungen und Pensionszusagen in den Chefetagen der deutschen Großkonzerne), Abgehobenheit und Arroganz der Macht. Man denkt an Personen wie die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Mannesmann 8 und der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Esser und Florian Gerster. Das Verhalten solcher Spitzenmanager scheint den meisten typisch zu sein für die Eliten. Wenn der Vorstandssprecher der Deutschen
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Bank, Josef Ackermann, vor jenem Gericht in Düsseldorf, das die außerordentlich hohen Abfindungen für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder von Mannesmann verhandelt, den Satz formuliert, Deutschland sei "das einzige Land, wo die Leute, die Werte schaffen, vor Gericht kommen", und dabei lächelt, dann bestätigt er, wenn auch ungewollt, diesen Eindruck. Ist von Elite die Rede, dann beeilen sich die Befürworter deshalb auch stets zu versichern, es dürfe sich dabei auf keinen Fall um Herkunftseliten handeln, die nur ihre Privilegien zu verteidigen suchten. Man wolle vielmehr Leistungseliten, so die übliche Formulierung, oder aber Werteliten, wie es hin und wieder auch ausgedrückt wird. Was aber verbirgt sich hinter all diesen Begriffen? Was ist unter Eliten zu verstehen? Gibt es sie und, wenn ja, wer zählt dazu? Auf all diese Fragen eine Antwort zu finden, bemüht sich die Soziologie schon seit mehr als einem Jahrhundert. Ihre Beschäftigung mit dem Thema hat dabei eine wechselvolle Geschichte. Sie kennt ausgesprochene Hochkonjunkturen wie um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, in den dreißiger Jahren, nach dem Zweiten Weltkrieg oder in jüngster Zeit, aber auch lange Phasen weitgehenden Desinteresses, aus ihrem Blickfeld verschwunden ist die Thematik aber nie. Die Frage, welche Personen eine Gesellschaft führen, wie sie das tun und woher sie kommen, hat zu allen Zeiten . mal mehr, mal weniger . die Phantasie der soziologischen Betrachter angeregt. Schaut man zwecks einer ersten begrifflichen Klärung zunächst in einschlägige Enzyklopädien wie etwa die von Brockhaus oder Meyer, dann findet man folgende Definition. Mit Elite, einem vom französischen Wort élire (auswählen) stammenden und seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich geläufigen, seit dem 18. Jahrhundert auch in die deutsche Sprache übernommenen Begriff wird dort eine soziale Gruppe bezeichnet, "die sich durch hohe Qualifikationsmerkmale sowie durch eine besonder
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Inhaltsverzeichnis zu „Elitesoziologie “
1. Einleitung2. Elite und Masse2.1 "Die Psychologie der Massen" (Gustave Le Bon)2.2 "Die herrschende Klasse" (Gaetano Mosca)2.3 "Der Kreislauf der Eliten" (Vilfredo Pareto)2.4 "Das eherne Gesetz der Oligarchie" (Robert Michels)2.5 Zusammenfassung3. Die Funktionseliten3.1 Masse und Funktionseliten3.2 Funktionseliten und Demokratie3.3 "Strategic Elites" (Suzanne Keller)3.4 Funktionseliten und Konsens3.5 Zusammenfassung4. Eliten und Klassen4.1 "The Power Elite" (C. Wright Mills)4.2 Die Reproduktion der herrschenden Klasse(Pierre Bourdieu)4.3 Zusammenfassung5. Nationale Bildungssysteme und Elitenrekrutierung5.1 Frankreich: Die Grandes Écolesund die Grands Corps5.2 Großbritannien: Eton und Oxbridge5.3 USA: St. Grottlesex und die Ivy League5.4 Japan: Die Todai-Connection5.5 Deutschland: Promotion und bürgerlicher Habitus5.6 Internationalisierung der Eliten?6. Eliten und Klassenstrukturen6.1 Leistungseliten und Elitenkonsens6.2 Die besondere Rolle der Wirtschaftselite6.3 Herrschende Klasse undgesamtgesellschaftliche KräfteverhältnisseLiteraturverzeichnisRegisterInhalt
Autoren-Porträt von Michael Hartmann
Michael Hartmann ist Deutschlands renommiertester Elitenforscher. Er steht für die These, dass Herkunft maßgeblich über den Erfolg entscheidet. Bis Herbst 2014 war Hartmann Professor für Soziologie an der TU Darmstadt. Bei Campus sind von ihm mehrere Bücher zum Thema Elite erschienen, zuletzt "Die globale Wirtschaftselite. Eine Legende" (2016).
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Hartmann
- 2. Aufl., 205 Seiten, Maße: 13,5 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593374390
- ISBN-13: 9783593374390
Rezension zu „Elitesoziologie “
01.09.2004, Das Magazin Gesellschaft "Ein Grundlagenwerk."
Pressezitat
Gesellschaft"Ein Grundlagenwerk." (Das Magazin, 01.09.2004)
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