Expedition in den dunklen Kontinent
Weiblichkeit im Diskurs der Psychoanalyse
Dieses Buch war ursprünglich als ein Versuch gedacht, die Weiblich keitsbestimmungen der traditionellen Psychoanalyse einer kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen und - wo sich dies als notwendig erweisen sollte - durch eine dem Wandel des...
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Produktinformationen zu „Expedition in den dunklen Kontinent “
Klappentext zu „Expedition in den dunklen Kontinent “
Dieses Buch war ursprünglich als ein Versuch gedacht, die Weiblich keitsbestimmungen der traditionellen Psychoanalyse einer kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen und - wo sich dies als notwendig erweisen sollte - durch eine dem Wandel des Geschlechterverhältnis ses in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts angepaßte psychoanalytische Theorie der weiblichen Entwicklung und Identitätsbildung zu erset zen. Bei der Einlösung dieses Vorhabens ergaben sich jedoch bald unerwartete Schwierigkeiten. Ich fand innerhalb der allgemeinen Theorie der Psychoanalyse kaum eine Kategorie, die nicht in der einen oder anderen Weise die Geschlechterideologie der patriarchali schen Gesellschaft reproduziert hätte, und dementsprechend auch keinen Begriff des "Weiblichen" ohne tiefgehende Verflechtung mit den Denkschablonen des Patriarchats. Es erschien undenkbar, mit dem begrifflichen Instrumentarium einer so mit ihrem gesellschaftli chen (d. h. hier patriarchalischen) Unterbau verwobenen Theorie zu irgend einer anderen als wiederum patriarchalisch vorgeprägten Weiblichkeitsbestimmung zu gelangen. Mit dieser Erkenntnis veränderte sich allmählich auch die Rich tung meines Forschungsinteresses. Dringlicher als die ursprünglich beabsichtigte Neuformulierung einer psychoanalytischen Theorie der Weiblichkeit erschien mir jetzt die grundlegende ideologiekritische Reflexion des psychoanalytischen Diskurses unter der Perspektive seiner latenten Geschlechtsspezifität, mit dem Ziel seiner systemati schen Dekonstruktion durch Offenlegung seiner "Bauprinzipien", nämlich der diesen Diskurs tragenden kollektiven (bewußten und unbewußten) Phantasien. Alles deutete darauf hin, daß diese Phanta sien in weiten Bereichen dem gleichen "kollektiven Unbewußten" entstammten, auf dem auch die Weiblichkeits bestimmungen der patriarchalischen Gesellschaft und das patriarchalische Geschlechter verhältnis gründen.
Inhaltsverzeichnis zu „Expedition in den dunklen Kontinent “
1 Kulturkritik oder Patriarchatskritik? Über einige blinde Flecken im Diskurs der Psychoanalyse.- 2 Bestimmung des Gegenstands einer feministisch orientierten Psychoanalysekritik.- 3 Auf den Spuren des Unbewußten.- 4 Explizierte Weiblichkeitsentwürfe im Diskurs der Psychoanalyse: Die "Theorie der Weiblichkeit" bei Sigmund Freud.- 5 Komplementaritäten - Freud und Helene Deutsch.- 6 Asymmetrien.- 7 Zwischenreiche.- 8 Metamorphosen des Weiblichen in Freuds Schriften.- 9 Der doppelte Weiblichkeitsentwurf der Psychoanalyse als Hintergrundphantasie metapsychologischer Konzepte.- 10 Tendenzen der Psychoanalyse seit Freud - Weg(e) von der Frau zurück zu den Müttern.- 11 Vaterbilder im Diskurs der Psychoanalyse.- 12 Der Platz der Mutter in der Theorie der Psychoanalyse.- 13 Die "frühen" Objektbilder und die Idee der Nachträglichkeit - Ansätze zu einer theoretischen Neuorientierung.- 14 Vom Kreislauf unbewußter Phantasien.- 15 Weibliche Diskurse.- 16 Die Menschwerdung der Sphinx.- Literatur.- Quellenverzeichnis.- Namenverzeichnis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christa Rohde-Dachser
- 1991, 340 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 23,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Springer
- ISBN-10: 3540538844
- ISBN-13: 9783540538844
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