Falsch
Thriller
Abenteurer und Pilot John Finch macht sich in Begleitung der attraktiven Fiona Klausner und einem bunt zusammengestellten Team auf den Weg nach Europa, um ein spektakuläres Geheimnis aus der Nazizeit zu ergründen. Es beginnt ein gnadenloser...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Falsch “
Abenteurer und Pilot John Finch macht sich in Begleitung der attraktiven Fiona Klausner und einem bunt zusammengestellten Team auf den Weg nach Europa, um ein spektakuläres Geheimnis aus der Nazizeit zu ergründen. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf über die Kontinente gegen übermächtige Gegner.
Klappentext zu „Falsch “
Eine gnadenlose Jagd über die Kontinente und durch die Jahrzehnte.Ein blutiger Überfall im kolumbianischen Dschungel. Drei kodierte Botschaften, von Brieftauben in die Welt getragen. Ein Vermögen als Lohn für die Entschlüsselung der Nachrichten ... Der Abenteurer und Pilot John Finch macht sich in Begleitung der attraktiven Fiona Klausner und einer bunt zusammengewürfelten Truppe auf den Weg nach Europa, um ein spektakuläres Geheimnis aus der Nazizeit zu ergründen. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen übermächtige Gegner.
Lese-Probe zu „Falsch “
Falsch von Gerd SchilddorferPROLOG I
7. November 1917,
St. Petersburg/Russland
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Die Roten Garden waren schneller da gewesen, als er geglaubt hatte. Samuel Kronstein warf einen prüfenden Blick in den Empire-Spiegel über der Anrichte des Speisezimmers und richtete sich die Krawatte mit dem gestickten Familienwappen.
Schüsse hallten in den Straßen, Menschen stoben in Panik davon.
Mit einer fast zärtlichen Geste fuhr sich der große Mann über das Revers seines Smokings, nahm seinen Spazierstock, wählte einen Hut und drehte sich einmal langsam um die eigene Achse. Dabei glitt sein Blick über die wertvolle Louis-seize-Einrichtung, die Sammlung an französischen Impressionisten und die Vitrine mit dem Sèvres-Porzellan. Er schüttelte bedauernd den Kopf. Nein, es gab Momente im Leben, da konnte man nichts mitnehmen. Und dies war einer jener Augenblicke, vor denen ihn seine Großmutter immer gewarnt hatte. Martha Kronstein war eine Überlebenskünstlerin gewesen, ihr Leben gezeichnet durch Pogrome und Hetzjagden, geprägt von lebenslanger Diskriminierung der jüdischen Population in der Zarenzeit, bevor sie im hohen Alter schließlich nachsichtig und gütig wurde.
Aber nie unvorsichtig.
Und sie hatte meist recht behalten mit ihren Warnungen, Gott hab sie selig, dachte Kronstein, schob die schwere Gardine zur Seite und blickte aus einem der großen Fenster auf den Newski-Prospekt. Die Schüsse waren wieder verstummt, die Straße wie leergefegt.
Erregte Stimmen ertönten nun von der Freitreppe. Seine Bediensteten schienen Eindringlinge aufhalten zu wollen. Braver Alexej, lächelte Kronstein traurig, du stemmst dich vergebens gegen den Strom der Geschichte. Die Zeit hat uns bereits überholt und überrollt zugleich.
Unten wurde lautstark gestritten. Das Palais Kronstein war nicht irgendein Ort, in den man so selbstverständlich eindrang, nicht einmal als Soldat der Revolutionsgarden. Hier waren Lenin und Trotzki ein und ausgegangen, hatten Nächte durchgetrunken und hitzig diskutiert. Der Salon des berühmtesten Schmuckhändlers Russlands hatte allen offengestanden. Wenn der russische Adel Wertvolles veräußern wollte, hatte man stets den diskreten Kronstein gerufen. Wenn die Revolutionäre Geld brauchten, hatten sie bei ihm angeklopft und waren selten mit leeren Händen abgezogen. Samuel Kronstein, einst einer der bekanntesten Mitarbeiter des Hofjuweliers Fabergé, hatte vor dreißig Jahren das goldene Handwerk an den Nagel gehängt und war in den Handel mit edlen Steinen und Pretiosen eingestiegen. Sein makelloser Ruf und seine untadelige Vergangenheit hatten ihn schnell zu einem der gefragtesten Schmuckhändler in St. Petersburg, ja in ganz Russland gemacht. Selbst der Zar hatte ihm schriftlich gedankt, seine schützende Hand über ihn gehalten, aber Kronstein hatte rasch gelernt, sich immer alle Optionen offenzuhalten.
Großmutter Martha sei Dank.
Eine Investition, die sich nun bezahlt machen könnte, dachte er und betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel. Trotz seiner siebzig Jahre sah er noch immer bemerkenswert gut aus. Schlank, hochgewachsen und mit einer weißen Mähne, die immer ein wenig zu lang, jedoch stets perfekt frisiert war, gehörte er zu den - im wahrsten Sinne des Wortes - herausragenden Persönlichkeiten der St. Petersburger Gesellschaft. Er war in die richtigen Schulen gegangen, hatte mit den richtigen Mädchen getanzt und mit einigen von ihnen geschlafen.
Nur die Richtige hatte er nie gefunden.
St. Petersburg hatte es immer gut mit ihm gemeint. Er würde diese Stadt vermissen, mit ihren rauschenden Festen und den weißen Nächten, in denen es im Sommer vierzehn Tage lang nicht dunkel werden wollte. Wie oft hatte man rund um die Uhr durchgefeiert, in Kaviar und Champagner geschwelgt und sich mit jungen Ballettratten amüsiert? Und immer wieder, zwischen opulenten Soupers und ausschweifenden Orgien, hatte man in lauten Trinksprüchen den Zaren hochleben lassen. Jetzt, in der neuen Zeit, würden es wohl eher frigide Revolutionärinnen, Lenin und proletarischer Wodka werden, dachte Kronstein und verzog missbilligend das Gesicht.
Da klopfte es laut an der Tür, und er fuhr herum. Im Haus war es ruhig geworden, und der alte Mann fragte sich überrascht, ob Alexej vielleicht erfolgreich gewesen war und die Revolutionäre hinausgeworfen hatte. Aber ein Umsturz machte nicht an der Türschwelle halt, auch nicht an der des Palais Kronstein ...
Die schwere Doppelflügeltür öffnete sich mit einem Ruck, und hinter dem verärgert blickenden Alexej in seiner untadeligen Livree drängten Männer in wild zusammen gewürfelten Uniformen in den Raum. Ihr Strom riss nicht ab. Schließlich war das Speisezimmer so voll wie bei einer der beliebten Soireen anlässlich des Geburtstags des Zarewitsch. Die Eindringlinge blickten sich staunend um und brachten angesichts der gediegenen Pracht des Raumes kein Wort hervor.
»Wer ist Ihr Kommandeur?«, fragte Kronstein leichthin und blickte auffordernd in die Runde.
Einer der Männer zog langsam seine Kappe vom Kopf und drehte sie verlegen in den Händen, bevor er antwortete. »Hm, das bin ich, Exzellenz.« Wie auf einen unhörbaren Befehl hin nahmen auch alle anderen ihre Kopfbedeckungen ab. Einige schauten betreten zu Boden. Ihre Gewehre baumelten von ihren Schultern.
Kronstein nickte und stützte sich auf seinen Ebenholzstock mit dem silbernen Griff. »Und was wollen Sie hier, Kommandant?«
»Wir haben Befehl, das Palais in Beschlag zu nehmen und alle anwesenden Nichtproletarier zu verhaften, Exzellenz«, meinte der rundliche Mann mit dem rosa Gesicht, dem der Auftrag sichtlich unangenehm war. Er kannte die Verbindungen des Hausherrn zu den Männern des Revolutionskomitees, seine Rolle als Finanzier. Und trotzdem ... Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Kronstein machte eine ausholende Handbewegung. »Bedienen Sie sich, Genosse, mein Haus ist Ihr Haus.«
Ein Raunen ging durch die Reihen der Männer, aber niemand wagte es, sich zu rühren. Der Kommandant trat unschlüssig von einem Bein aufs andere. Er schaute verlegen zu Boden und schien fieberhaft zu überlegen.
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, kam ihm Kronstein jovial zu Hilfe und schaute in die Runde, in junge, picklige Bauerngesichter mit roten Wangen und wirren Haaren. Die meisten dieser Soldaten der Revolution hatten sicherlich zum ersten Mal ein Gewehr geschultert. »Ich werde Sie jetzt verlassen und das alles hier in Ihre Obhut übergeben. Ich werde nichts mitnehmen außer meinem Hut und meinem Stock.« Er machte eine Pause. »Dafür werden Sie sagen, Sie hätten mich nicht zu Hause angetroffen, und verschonen mein Personal.«
Der Kommandant hob den Blick und sah Kronstein dankbar an. Dann wandte er sich an seine Männer. »Ihr habt gehört, welch großzügigen Vorschlag Seine Exzellenz gemacht hat.« Ein zustimmendes Murmeln ertönte. »Vier Mann sorgen für sein freies Geleit bis an den Ort, der ihnen von ... Herrn Kronstein genannt wird.« Er warf dem alten Mann erneut einen entschuldigenden Blick zu.
Seine Männer atmeten auf und nickten erleichtert. Vier von ihnen traten vor und salutierten kurz vor dem respekteinflößenden alten Mann, der sich kerzengerade hielt, bevor er ihnen mit großen Schritten voranging und die Treppen hinuntereilte.
Mit einem letzten Blick auf die makellos weiße klassizistische Fassade des Palais verließ Samuel Kronstein sein Stadtdomizil und bestieg das Automobil, das sein Chauffeur vorgefahren hatte. Als die vier Männer der Eskorte zugestiegen waren, rollte der Daimler an und gewann rasch an Geschwindigkeit.
Man sah Samuel Kronstein nie wieder in St. Peterburg, das wenig später in Leningrad umbenannt wurde. Niemand wusste, wohin er verschwunden war, seine Spur verlor sich in den Wirren der Nachkriegszeit. Seltsam war allerdings, dass sich auch die vier Männer seiner Eskorte in Luft aufgelöst zu haben schienen. Sie wurden für tot erklärt, »gefallen bei einem Gefecht um das Regierungspalais«, wie es in den Listen hieß, die nur lückenhaft geführt wurden.
Bald hatte man sie völlig vergessen.
PROLOG II
20. September 2010,
nahe Muzo/Kolumbien
Die Zeit war reif, er spürte den Tod kommen.
Der schmächtige alte Mann in seinem engen, schmutzigen Verschlag am Ende der Welt seufzte, als er nach dem kleinen Messingschlüssel an der Lederschnur um seinen Hals tastete. Es war also so weit. Wie oft hatte er sich ausgemalt, was nun passieren würde? Bereute er die Geste, den Griff an die speckige Schnur, die ihn in den letzten 65 Jahren nie verlassen hatte? Allein die Vorstellung von dem, was nun passieren würde, bereitete ihm ein körperliches Wohlbefinden, jagte ihm Schauer über den Rücken und ließ ihm den Schweiß ausbrechen. Unwillkürlich musste er an Shakespeare denken. Cry «Havoc!« and let slip the dogs of war. Es würden Bluthunde sein, die losstürmten ...
Von draußen drangen die Geräusche des Dschungels an sein Ohr. Die Sonne war fast hinter dem Horizont aus grünem Dickicht verschwunden, nur die obersten Zweige der Bäume warfen noch ihre langen Schatten auf die Lichtung vor der ärmlichen Hütte. An manchen Tagen kam ihm der Wald wie eine Wand vor, die jeden Morgen ein paar Zentimeter näher gerückt war. Unabänderlich, unaufhörlich, wie ein Bulldozer, der ihn und seine lächerliche Hütte bald überrollen würde. Eine riesige, erbarmungslose grüne Maschine. Noch wartete sie im Leerlauf oder schlich zentimeterweise voran. Aber eines Tages würde sie alles hier verschlucken und nie mehr ausspucken.
Er war ein Eindringling, seit Jahrzehnten geduldet, aber der Dschungel ließ ihn das nie vergessen.
Während er mit zitternden Fingern versuchte, den kleinen Schlüssel von der Lederschnur loszumachen, blickte er verstohlen zu der schlafenden Eingeborenen hinüber, die sich auf ein paar zerrissenen dünnen Decken eingerollt hatte und leise schnarchte. Sie lag auf dem gestampften Lehmboden, den Daumen im Mund, wie ein Baby. Es roch nach Erbrochenem und Urin in der stickigen, heißen Hütte.
Er traute ihr nicht über den Weg. Er musste handeln. Sie waren auf dem Weg, ihn zu holen, dessen war er sich sicher.
Die dunkelhäutige India mit ihren schwarzen Augen und den verklebten Haaren hatte vor vier Tagen plötzlich vor seiner Hütte gestanden und ihn mit einem irren Blick angeschaut, unverwandt. Eine regungslose Schlange, die das Kaninchen hypnotisiert. Er hatte versucht, mit ihr zu sprechen, aber sie hatte seine Bemühungen nur stumm ignoriert. Als er ihr schließlich mit großen, hektischen Gesten bedeutete, wegzugehen, endlich zu verschwinden, war sie lediglich ein paar Schritte zurückgewichen und dann trotzig stehen geblieben.
Zwei Tage lang hatte sie ihn beobachtet, lauernd, mit ihren braunen, ausdruckslosen Augen. Nicht einmal, wenn er sich hinhockte und seine Notdurft verrichtete, war ihr starrer Blick von ihm gewichen.
Der alte Mann schüttelte den Kopf. Er sollte sie einfach im Schlaf erschlagen, dann wäre ein Problem gelöst. Aber er hatte noch zu viele andere Probleme, bevor ...
Mit einer ungeduldigen Handbewegung wischte er ein paar Fliegen von seiner Stirn.
Zwei Nächte hatte sie vor seiner Hütte geschlafen, unter dem löchrigen Vordach im Gras, ihren Kopf auf einen flachen Stein gelegt. Er hatte gewacht, misstrauisch, die Machete in der Hand, hinter der dünnen Tür, die er aus den Brettern alter Teekisten gezimmert hatte. Aber sie war nicht näher gekommen, hatte nicht versucht, in seine windschiefe Behausung einzudringen. Ihr flaches braunes Gesicht, das ihm jeden Morgen bei Tagesanbruch entgegenblickte, war unbeweglich geblieben.
Sie tat nichts, sie aß nichts, sie stand einfach nur da und blickte ihn unverwandt an.
Als er sie schließlich am dritten Tag mit einer unwirschen Handbewegung in seinen Verschlag einlud und ihr den verbeulten Aluminiumbecher mit Tee entgegenhielt, setzte sie sich mit steinernem Gesicht auf den Boden und schlürfte gierig das heiße Getränk. Dabei blickte sie sich um. Nicht neugierig, nein, eher katalogisierend. Oder suchend? Das alte, durchgelegene Bett mit der verwanzten Matratze, die gestapelten Teekisten, die als Regal dienten, das vergilbte und gewellte Foto mit den Einschusslöchern und dem zersplitterten Glas. Es zeigte einen Weißen in Uniform, das junge Gesicht selbstsicher und forsch der Kamera zugewandt.
Hochnäsiger Blick. Gefährliche Ignoranz.
Die alten Pappschachteln unter dem Bett waren in verschiedenen Stadien der Auflösung begriffen und faulten vor sich hin. Auf dem unebenen gestampften Lehmboden lag ein Stück Stoff als Teppichersatz, das mehr Löcher hatte als das Gebiss des Bewohners.
Sie hatte sich lange wortlos umgeschaut, mit unbeweglichem Gesicht und einem abschätzigen Blick, der den alten Mann geärgert hatte. Dann war sie aufgestanden und an den Käfig mit den drei Tauben getreten. Der Alte glaubte plötzlich, so etwas wie Hunger in ihren Augen zu lesen. Oder war es Neugier? Er konnte es nicht deuten, aber instinktiv stellte er sich rasch beschützend vor den schmierigen Käfig und nahm ihr die Sicht auf das Wertvollste, was er noch besaß.
Die Vögel waren so erstaunt über den unerwarteten Besuch gewesen, dass sie zu gurren vergaßen.
Die Eingeborene schnarchte weiter. Kopfschüttelnd kniete der Alte nieder, bückte sich. Das Mahagonikästchen war noch da, wo er es vor einem Leben versteckt hatte, in der flachen Grube unter dem Kopfende seines Bettes. In braunes Wachspapier eingeschlagen, fest verschnürt.
Er richtete sich wieder auf und streifte mit fahrigen Bewegungen die Erde von dem kleinen Paket, bevor er vorsichtig die Bindfäden löste. Mit jedem geöffneten Knoten kam er der Entscheidung einen Schritt näher. Seine Hände zitterten, als er langsam und bedächtig das Papier entfernte und sich eine kleine, fast schwarze kubische Schatulle aus der Verpackung schälte.
Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren. Mit schiefem Grinsen und irrem Blick stürzte sich die Eingeborene auf ihn, flog ihm mit ausgestreckten Händen entgegen, die wie Krallen eines Raubvogels sein Gesicht suchten. Sie prallte auf ihn, bevor er ihr ausweichen konnte, riss ihn um, hinunter auf den rutschigen Boden. Er spürte einen Stich in seinem rechten Knie und stöhnte auf.
Die Schatulle kullerte wie ein Würfel davon, blieb schließlich auf dem löchrigen Teppich liegen, verfolgt von ihrem gierigen Blick. Sie hatte die Hände um seinen Hals gelegt und drückte zu, so fest sie nur konnte. Ihren Kopf jedoch hatte sie abgewandt, um das schwarze Kästchen nicht aus den Augen zu verlieren, und das war seine Chance. Mit einer Hand griff er unter das Bett, während es um ihn immer schwärzer wurde, tastete hektisch herum, bis er endlich gefunden hatte, was er suchte. Mit einer einzigen wütenden Bewegung riss er die Machete aus der Scheide, während sich die Hände des Mädchens noch fester um seinen Hals zu krampfen schienen.
Er keuchte schwer unter ihrem Gewicht. Der triumphierende Blick ihrer dunklen Augen sprach Bände: Ich bin jünger, stärker und zu allem entschlossen. Dann jedoch sah sie die Machete aufblitzen und schrie vor Schreck auf. Es war das erste Mal, dass er ihre Stimme hörte. Sie war schrill und spitz und klang wie eine Luftschutzsirene.
Sein erster halbherzig geführter Schlag traf sie seitlich. Die scharfe Klinge glitt vom Schädelknochen ab und trennte ihr glatt das Ohr und einen Teil der Wange vom Kopf. Ihr Griff um seinen Hals löste sich, und ein unmenschlicher Schrei hallte durch die Hütte und hinaus über die kleine Lichtung.
Er versuchte krächzend, tief Luft zu holen und aufzustehen, aber seine Beine versagten ihren Dienst. Sie war zurückgetaumelt, die Hände an den Kopf gepresst. Zwischen ihren Fingern schoss Blut hervor, ein dunkelrotes Geflecht aus purpurnen Nebenströmen, die sich auf ihrem Arm zu einem Fluss vereinten, der dann von ihrem Ellenbogen auf den Boden rann. Ihr hasserfüllter Blick ließ ihn keinen Moment aus den Augen, während sie sich vor Schmerzen krümmte.
Seine Hand mit den großen braunen Altersflecken öffnete und schloss sich um den Griff der Machete. Er spürte das Adrenalin durch seinen Körper jagen. Bilder von damals blitzten vor seinen Augen auf, schwarzweiß, ausgeblichen, unscharf und unwirklich. Wie ein Rausch setzte das Hochgefühl ein.
»Du miese kleine Ratte«, presste er hervor, »du Ausgeburt der Hölle. Ich schicke dich dahin zurück, wo du hergekommen bist.« Täuschte er sich, oder schien sie auf etwas zu warten?
Er wischte den Gedanken beiseite und stützte sich mit einer Hand auf dem Bett auf, wuchtete ächzend den alten, gebrechlichen Körper hoch.
Wo war die Schatulle?
Da war die Eingeborene auch schon wieder über ihm, rasend vor Schmerzen und Wut. Sie riss ihn mit sich, und beide fielen aufs Bett, er auf den Rücken und sie auf ihn, wie ein Liebespaar in einer grotesken Umarmung. Blut und Speichel tropften auf sein Gesicht, während sich ihre Hände erneut wie ein Schraubstock um seinen Hals legten. Zugleich rammte sie ihm ihr Knie in den Unterkörper, immer und immer wieder, bis er Sterne vor den Augen sah und die Schmerzwellen seinen Verstand benebelten.
Mit letzter Kraft stieß er ihr die Machete in die Seite, drückte nach und ließ erst ab, als die Spitze des langen Messers auf der anderen Seite aus ihrem Körper drang. Sie krümmte sich stöhnend und erschlaffte mit einem Mal, sackte auf ihn herunter, schwer und regungslos.
Die feuchte Hitze und ihr Körper schienen ihn zu erdrücken wie eine Zwangsjacke. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf die dünne Decke fallen und lauschte. Außer dem Gurren der Tauben war da nur sein schwerer Atem.
In der Ferne schrie ein Tier in der heranbrechenden Nacht.
Er wälzte mühsam ihren Körper von seinem und zog dabei die Machete heraus. Ein Schwall Blut tränkte ihr billiges Kleid, das hochgerutscht war, und er sah einen fleckigen, großen Slip, der ehemals einmal weiß gewesen sein mochte. Aber das war nicht wichtig. Als er sich aufrichtete, erblickte er die Schatulle mitten im Raum, unversehrt und schwarz glänzend. Er humpelte hinüber, ignorierte die Schmerzen in seinem Unterleib und hob das kleine Kästchen hastig auf. Mit einem Ende seines löchrigen T-Shirts wischte er behutsam den Staub ab, lauschte aufmerksam nach draußen und tastete dann schließlich erneut nach dem Schlüssel an seinem Hals. Er zog ihn von der Schnur ab und schloss auf.
Die alten Scharniere quietschten leise, als der Deckel nach oben klappte, und der dunkelrote Samt leuchtete ihm so frisch entgegen wie am ersten Tag. Der Anblick der drei Gegenstände, die klein und unscheinbar in einer Ecke der Schatulle lagen, ließen die Augen des Alten aufblitzen.
»... And let slip the dogs of war«, murmelte er, als er mit seinen gichtigen Fingern das Papierröllchen, den flachen Schlüssel und den Ring aus ihrem Versteck holte.
Achtlos warf er das leere Kästchen aufs Bett und stolperte zu dem Käfig mit seinen geliebten Tauben. Es waren zwei braunweiße und ein grauer Vogel, groß und kräftig, gut genährt und makellos sauber. Der Alte steckte seine zitternde Hand in den Käfig und strich zärtlich über das Gefieder seiner aufgeregt trippelnden Lebensgefährten. Würden sie sich noch erinnern, an die weit entfernten Ziele, die fremden Städte, oder waren die Reisen vergebens gewesen? Er hatte mit Geduld und Beharrlichkeit den Vögeln Dinge beigebracht, die außergewöhnlich waren. Sein gesamter Lohn aus den nahe gelegenen Smaragdminen war nach und nach dabei draufgegangen, die langen Flugreisen zu bezahlen. Und auch das übrige Geld ...
Ein Geräusch ließ ihn hochschrecken. Misstrauisch legte er den Kopf schief. Irgendwo auf der Lichtung hatte ein Ast geknackt. Hatten die anderen ihren Schrei gehört? Er spürte, wie seine Zeit ablief, immer deutlicher. Rasch befestigte er das Papierröllchen, dann den Schlüssel an den Füßen der braunweißen Tauben. Endlich war der Ring an der Reihe. Er drehte ihn in seinen Fingern, sah die beiden Steine blitzen, strich mit seinem zerfurchten Daumen über die alten Symbole und spürte das Gewicht des Silbers. Der Ring fühlte sich kühl an und glänzte geheimnisvoll in der einbrechenden Dunkelheit. Mit schnellen Griffen streifte der alte Mann ihn der grauen, der stärksten seiner Tauben, über den Fuß und befestigte ihn sicher.
Als er fertig war, saßen die Tauben nebeneinander auf dem offenen Käfig und blickten ihn neugierig an.
Er wurde unsicher.
Keiner der Vögel machte Anstalten, davonzufliegen ...
Dann brach mit einem Mal das Chaos über die kleine Hütte herein. Mit einem lauten Krachen wurde die Tür eingetreten und Männer stürmten in den Verschlag, Männer, so alt wie er. Grauhaarig oder mit Glatze, untersetzt, die meisten in Jeans und T-Shirts. Die kurzen Sturmgewehre wollten nicht recht zu ihnen passen. Eine Gehhilfe wäre in den Augen mancher Beobachter angemessener gewesen, doch das täuschte.
Die Lichtkegel von einem halben Dutzend starker Taschenlampen irrten durch die Hütte, blieben erst an der Leiche des Mädchens hängen, dann fingen sie schließlich die Figur des gebrechlichen, alten Mannes ein.
Erschreckt durch die Eindringlinge waren die Tauben aufgeflogen, flatterten aufgeregt in der Hütte herum, hinauf unter das Wellblechdach und wieder zurück zum Käfig, dann zur Tür, verängstigt einen Ausweg aus dem engen Raum suchend, während die Männer ihrerseits auf Englisch durcheinanderriefen, nach den Vögeln schlugen und von draußen der Rotorenlärm eines landenden Hubschraubers zu hören war.
Der alte Mann blickte den Bewaffneten ruhig entgegen. Er vermied es absichtlich, den Tauben nachzusehen, die eine nach der anderen die Tür gefunden hatten und nun im violetten Abendlicht verschwanden, wie er erleichtert feststellte.
Die Eindringlinge stutzten erst und stürzten dann hastig zurück ins Freie, rissen die Waffen hoch und schossen den Vögeln hinterher. Aber die hereinbrechende Nacht machte ein genaues Zielen unmöglich. Die Tauben verschwanden zielstrebig in Richtung Osten über den Bäumen, verschmolzen mit der Dunkelheit und waren nur mehr Schemen, die sich schnell in Nichts auflösten.
Als die Männer die Sturmgewehre herunternahmen und laut fluchend wieder in die Hütte stürmten, fanden sie den alten Mann sterbend auf dem Boden liegen. Er hatte sich mit seiner Machete die Kehle durchgeschnitten, sein Blut kam stoßweise und tränkte den Lehmboden wie verschütteter roter Sirup.
Auf seinen Zügen lag ein zufriedenes Lächeln.
Die Angreifer durchsuchten die Hütte gründlich, aber sie fanden nichts, bis auf das leere Kästchen und das vergilbte Porträt mit den Einschüssen. Sie nahmen die alte Photographie von der Wand, einer löste sie aus dem Rahmen und steckte sie ein. Währenddessen wurden bereits Benzinkanister aus dem Hubschrauber herbeigeschleppt. Wortlos und äußerst gründlich gossen die alten Männer die Flüssigkeit in jede Ecke des Verschlags. Sie würdigten die beiden Leichen keines weiteren Blickes.
Als der große Helikopter gestartet war und kurz über der Lichtung im Dschungel schwebte, brannte die trockene Hütte lodernd hell, meterhohe Flammen schlugen links und rechts aus dem Wellblechdach. Bald würde das Feuer die letzten Reste des Gringo loco, des verrückten Weißen, wie ihn die Eingeborenen immer genannt hatten, verschluckt haben.
Ein großer, massiger Mann mit eisgrauen Augen und militärisch kurzen weißen Haaren war der Einzige im Helikopter, der nicht nach draußen schaute. Er drehte vorsichtig das Porträtfoto in seinen Händen, die mit Altersflecken übersät waren. Darin ähnelten sie dem gelblichen Foto mit seinen zahllosen Stockflecken.
Die Einschüsse im Papier wollten nicht zu dem selbstbewussten und optimistischen Gesichtsausdruck des jungen Mannes passen, der sich in der SS-Uniform der »Leibstandarte Adolf Hitler« hatte fotografieren lassen.
Vor langer, langer Zeit, dachte der Weißhaarige.
Vor einem Menschenleben.
Nein, korrigierte er sich: vor einer Ewigkeit.
...
Copyright © 2012 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Die Roten Garden waren schneller da gewesen, als er geglaubt hatte. Samuel Kronstein warf einen prüfenden Blick in den Empire-Spiegel über der Anrichte des Speisezimmers und richtete sich die Krawatte mit dem gestickten Familienwappen.
Schüsse hallten in den Straßen, Menschen stoben in Panik davon.
Mit einer fast zärtlichen Geste fuhr sich der große Mann über das Revers seines Smokings, nahm seinen Spazierstock, wählte einen Hut und drehte sich einmal langsam um die eigene Achse. Dabei glitt sein Blick über die wertvolle Louis-seize-Einrichtung, die Sammlung an französischen Impressionisten und die Vitrine mit dem Sèvres-Porzellan. Er schüttelte bedauernd den Kopf. Nein, es gab Momente im Leben, da konnte man nichts mitnehmen. Und dies war einer jener Augenblicke, vor denen ihn seine Großmutter immer gewarnt hatte. Martha Kronstein war eine Überlebenskünstlerin gewesen, ihr Leben gezeichnet durch Pogrome und Hetzjagden, geprägt von lebenslanger Diskriminierung der jüdischen Population in der Zarenzeit, bevor sie im hohen Alter schließlich nachsichtig und gütig wurde.
Aber nie unvorsichtig.
Und sie hatte meist recht behalten mit ihren Warnungen, Gott hab sie selig, dachte Kronstein, schob die schwere Gardine zur Seite und blickte aus einem der großen Fenster auf den Newski-Prospekt. Die Schüsse waren wieder verstummt, die Straße wie leergefegt.
Erregte Stimmen ertönten nun von der Freitreppe. Seine Bediensteten schienen Eindringlinge aufhalten zu wollen. Braver Alexej, lächelte Kronstein traurig, du stemmst dich vergebens gegen den Strom der Geschichte. Die Zeit hat uns bereits überholt und überrollt zugleich.
Unten wurde lautstark gestritten. Das Palais Kronstein war nicht irgendein Ort, in den man so selbstverständlich eindrang, nicht einmal als Soldat der Revolutionsgarden. Hier waren Lenin und Trotzki ein und ausgegangen, hatten Nächte durchgetrunken und hitzig diskutiert. Der Salon des berühmtesten Schmuckhändlers Russlands hatte allen offengestanden. Wenn der russische Adel Wertvolles veräußern wollte, hatte man stets den diskreten Kronstein gerufen. Wenn die Revolutionäre Geld brauchten, hatten sie bei ihm angeklopft und waren selten mit leeren Händen abgezogen. Samuel Kronstein, einst einer der bekanntesten Mitarbeiter des Hofjuweliers Fabergé, hatte vor dreißig Jahren das goldene Handwerk an den Nagel gehängt und war in den Handel mit edlen Steinen und Pretiosen eingestiegen. Sein makelloser Ruf und seine untadelige Vergangenheit hatten ihn schnell zu einem der gefragtesten Schmuckhändler in St. Petersburg, ja in ganz Russland gemacht. Selbst der Zar hatte ihm schriftlich gedankt, seine schützende Hand über ihn gehalten, aber Kronstein hatte rasch gelernt, sich immer alle Optionen offenzuhalten.
Großmutter Martha sei Dank.
Eine Investition, die sich nun bezahlt machen könnte, dachte er und betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel. Trotz seiner siebzig Jahre sah er noch immer bemerkenswert gut aus. Schlank, hochgewachsen und mit einer weißen Mähne, die immer ein wenig zu lang, jedoch stets perfekt frisiert war, gehörte er zu den - im wahrsten Sinne des Wortes - herausragenden Persönlichkeiten der St. Petersburger Gesellschaft. Er war in die richtigen Schulen gegangen, hatte mit den richtigen Mädchen getanzt und mit einigen von ihnen geschlafen.
Nur die Richtige hatte er nie gefunden.
St. Petersburg hatte es immer gut mit ihm gemeint. Er würde diese Stadt vermissen, mit ihren rauschenden Festen und den weißen Nächten, in denen es im Sommer vierzehn Tage lang nicht dunkel werden wollte. Wie oft hatte man rund um die Uhr durchgefeiert, in Kaviar und Champagner geschwelgt und sich mit jungen Ballettratten amüsiert? Und immer wieder, zwischen opulenten Soupers und ausschweifenden Orgien, hatte man in lauten Trinksprüchen den Zaren hochleben lassen. Jetzt, in der neuen Zeit, würden es wohl eher frigide Revolutionärinnen, Lenin und proletarischer Wodka werden, dachte Kronstein und verzog missbilligend das Gesicht.
Da klopfte es laut an der Tür, und er fuhr herum. Im Haus war es ruhig geworden, und der alte Mann fragte sich überrascht, ob Alexej vielleicht erfolgreich gewesen war und die Revolutionäre hinausgeworfen hatte. Aber ein Umsturz machte nicht an der Türschwelle halt, auch nicht an der des Palais Kronstein ...
Die schwere Doppelflügeltür öffnete sich mit einem Ruck, und hinter dem verärgert blickenden Alexej in seiner untadeligen Livree drängten Männer in wild zusammen gewürfelten Uniformen in den Raum. Ihr Strom riss nicht ab. Schließlich war das Speisezimmer so voll wie bei einer der beliebten Soireen anlässlich des Geburtstags des Zarewitsch. Die Eindringlinge blickten sich staunend um und brachten angesichts der gediegenen Pracht des Raumes kein Wort hervor.
»Wer ist Ihr Kommandeur?«, fragte Kronstein leichthin und blickte auffordernd in die Runde.
Einer der Männer zog langsam seine Kappe vom Kopf und drehte sie verlegen in den Händen, bevor er antwortete. »Hm, das bin ich, Exzellenz.« Wie auf einen unhörbaren Befehl hin nahmen auch alle anderen ihre Kopfbedeckungen ab. Einige schauten betreten zu Boden. Ihre Gewehre baumelten von ihren Schultern.
Kronstein nickte und stützte sich auf seinen Ebenholzstock mit dem silbernen Griff. »Und was wollen Sie hier, Kommandant?«
»Wir haben Befehl, das Palais in Beschlag zu nehmen und alle anwesenden Nichtproletarier zu verhaften, Exzellenz«, meinte der rundliche Mann mit dem rosa Gesicht, dem der Auftrag sichtlich unangenehm war. Er kannte die Verbindungen des Hausherrn zu den Männern des Revolutionskomitees, seine Rolle als Finanzier. Und trotzdem ... Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Kronstein machte eine ausholende Handbewegung. »Bedienen Sie sich, Genosse, mein Haus ist Ihr Haus.«
Ein Raunen ging durch die Reihen der Männer, aber niemand wagte es, sich zu rühren. Der Kommandant trat unschlüssig von einem Bein aufs andere. Er schaute verlegen zu Boden und schien fieberhaft zu überlegen.
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, kam ihm Kronstein jovial zu Hilfe und schaute in die Runde, in junge, picklige Bauerngesichter mit roten Wangen und wirren Haaren. Die meisten dieser Soldaten der Revolution hatten sicherlich zum ersten Mal ein Gewehr geschultert. »Ich werde Sie jetzt verlassen und das alles hier in Ihre Obhut übergeben. Ich werde nichts mitnehmen außer meinem Hut und meinem Stock.« Er machte eine Pause. »Dafür werden Sie sagen, Sie hätten mich nicht zu Hause angetroffen, und verschonen mein Personal.«
Der Kommandant hob den Blick und sah Kronstein dankbar an. Dann wandte er sich an seine Männer. »Ihr habt gehört, welch großzügigen Vorschlag Seine Exzellenz gemacht hat.« Ein zustimmendes Murmeln ertönte. »Vier Mann sorgen für sein freies Geleit bis an den Ort, der ihnen von ... Herrn Kronstein genannt wird.« Er warf dem alten Mann erneut einen entschuldigenden Blick zu.
Seine Männer atmeten auf und nickten erleichtert. Vier von ihnen traten vor und salutierten kurz vor dem respekteinflößenden alten Mann, der sich kerzengerade hielt, bevor er ihnen mit großen Schritten voranging und die Treppen hinuntereilte.
Mit einem letzten Blick auf die makellos weiße klassizistische Fassade des Palais verließ Samuel Kronstein sein Stadtdomizil und bestieg das Automobil, das sein Chauffeur vorgefahren hatte. Als die vier Männer der Eskorte zugestiegen waren, rollte der Daimler an und gewann rasch an Geschwindigkeit.
Man sah Samuel Kronstein nie wieder in St. Peterburg, das wenig später in Leningrad umbenannt wurde. Niemand wusste, wohin er verschwunden war, seine Spur verlor sich in den Wirren der Nachkriegszeit. Seltsam war allerdings, dass sich auch die vier Männer seiner Eskorte in Luft aufgelöst zu haben schienen. Sie wurden für tot erklärt, »gefallen bei einem Gefecht um das Regierungspalais«, wie es in den Listen hieß, die nur lückenhaft geführt wurden.
Bald hatte man sie völlig vergessen.
PROLOG II
20. September 2010,
nahe Muzo/Kolumbien
Die Zeit war reif, er spürte den Tod kommen.
Der schmächtige alte Mann in seinem engen, schmutzigen Verschlag am Ende der Welt seufzte, als er nach dem kleinen Messingschlüssel an der Lederschnur um seinen Hals tastete. Es war also so weit. Wie oft hatte er sich ausgemalt, was nun passieren würde? Bereute er die Geste, den Griff an die speckige Schnur, die ihn in den letzten 65 Jahren nie verlassen hatte? Allein die Vorstellung von dem, was nun passieren würde, bereitete ihm ein körperliches Wohlbefinden, jagte ihm Schauer über den Rücken und ließ ihm den Schweiß ausbrechen. Unwillkürlich musste er an Shakespeare denken. Cry «Havoc!« and let slip the dogs of war. Es würden Bluthunde sein, die losstürmten ...
Von draußen drangen die Geräusche des Dschungels an sein Ohr. Die Sonne war fast hinter dem Horizont aus grünem Dickicht verschwunden, nur die obersten Zweige der Bäume warfen noch ihre langen Schatten auf die Lichtung vor der ärmlichen Hütte. An manchen Tagen kam ihm der Wald wie eine Wand vor, die jeden Morgen ein paar Zentimeter näher gerückt war. Unabänderlich, unaufhörlich, wie ein Bulldozer, der ihn und seine lächerliche Hütte bald überrollen würde. Eine riesige, erbarmungslose grüne Maschine. Noch wartete sie im Leerlauf oder schlich zentimeterweise voran. Aber eines Tages würde sie alles hier verschlucken und nie mehr ausspucken.
Er war ein Eindringling, seit Jahrzehnten geduldet, aber der Dschungel ließ ihn das nie vergessen.
Während er mit zitternden Fingern versuchte, den kleinen Schlüssel von der Lederschnur loszumachen, blickte er verstohlen zu der schlafenden Eingeborenen hinüber, die sich auf ein paar zerrissenen dünnen Decken eingerollt hatte und leise schnarchte. Sie lag auf dem gestampften Lehmboden, den Daumen im Mund, wie ein Baby. Es roch nach Erbrochenem und Urin in der stickigen, heißen Hütte.
Er traute ihr nicht über den Weg. Er musste handeln. Sie waren auf dem Weg, ihn zu holen, dessen war er sich sicher.
Die dunkelhäutige India mit ihren schwarzen Augen und den verklebten Haaren hatte vor vier Tagen plötzlich vor seiner Hütte gestanden und ihn mit einem irren Blick angeschaut, unverwandt. Eine regungslose Schlange, die das Kaninchen hypnotisiert. Er hatte versucht, mit ihr zu sprechen, aber sie hatte seine Bemühungen nur stumm ignoriert. Als er ihr schließlich mit großen, hektischen Gesten bedeutete, wegzugehen, endlich zu verschwinden, war sie lediglich ein paar Schritte zurückgewichen und dann trotzig stehen geblieben.
Zwei Tage lang hatte sie ihn beobachtet, lauernd, mit ihren braunen, ausdruckslosen Augen. Nicht einmal, wenn er sich hinhockte und seine Notdurft verrichtete, war ihr starrer Blick von ihm gewichen.
Der alte Mann schüttelte den Kopf. Er sollte sie einfach im Schlaf erschlagen, dann wäre ein Problem gelöst. Aber er hatte noch zu viele andere Probleme, bevor ...
Mit einer ungeduldigen Handbewegung wischte er ein paar Fliegen von seiner Stirn.
Zwei Nächte hatte sie vor seiner Hütte geschlafen, unter dem löchrigen Vordach im Gras, ihren Kopf auf einen flachen Stein gelegt. Er hatte gewacht, misstrauisch, die Machete in der Hand, hinter der dünnen Tür, die er aus den Brettern alter Teekisten gezimmert hatte. Aber sie war nicht näher gekommen, hatte nicht versucht, in seine windschiefe Behausung einzudringen. Ihr flaches braunes Gesicht, das ihm jeden Morgen bei Tagesanbruch entgegenblickte, war unbeweglich geblieben.
Sie tat nichts, sie aß nichts, sie stand einfach nur da und blickte ihn unverwandt an.
Als er sie schließlich am dritten Tag mit einer unwirschen Handbewegung in seinen Verschlag einlud und ihr den verbeulten Aluminiumbecher mit Tee entgegenhielt, setzte sie sich mit steinernem Gesicht auf den Boden und schlürfte gierig das heiße Getränk. Dabei blickte sie sich um. Nicht neugierig, nein, eher katalogisierend. Oder suchend? Das alte, durchgelegene Bett mit der verwanzten Matratze, die gestapelten Teekisten, die als Regal dienten, das vergilbte und gewellte Foto mit den Einschusslöchern und dem zersplitterten Glas. Es zeigte einen Weißen in Uniform, das junge Gesicht selbstsicher und forsch der Kamera zugewandt.
Hochnäsiger Blick. Gefährliche Ignoranz.
Die alten Pappschachteln unter dem Bett waren in verschiedenen Stadien der Auflösung begriffen und faulten vor sich hin. Auf dem unebenen gestampften Lehmboden lag ein Stück Stoff als Teppichersatz, das mehr Löcher hatte als das Gebiss des Bewohners.
Sie hatte sich lange wortlos umgeschaut, mit unbeweglichem Gesicht und einem abschätzigen Blick, der den alten Mann geärgert hatte. Dann war sie aufgestanden und an den Käfig mit den drei Tauben getreten. Der Alte glaubte plötzlich, so etwas wie Hunger in ihren Augen zu lesen. Oder war es Neugier? Er konnte es nicht deuten, aber instinktiv stellte er sich rasch beschützend vor den schmierigen Käfig und nahm ihr die Sicht auf das Wertvollste, was er noch besaß.
Die Vögel waren so erstaunt über den unerwarteten Besuch gewesen, dass sie zu gurren vergaßen.
Die Eingeborene schnarchte weiter. Kopfschüttelnd kniete der Alte nieder, bückte sich. Das Mahagonikästchen war noch da, wo er es vor einem Leben versteckt hatte, in der flachen Grube unter dem Kopfende seines Bettes. In braunes Wachspapier eingeschlagen, fest verschnürt.
Er richtete sich wieder auf und streifte mit fahrigen Bewegungen die Erde von dem kleinen Paket, bevor er vorsichtig die Bindfäden löste. Mit jedem geöffneten Knoten kam er der Entscheidung einen Schritt näher. Seine Hände zitterten, als er langsam und bedächtig das Papier entfernte und sich eine kleine, fast schwarze kubische Schatulle aus der Verpackung schälte.
Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren. Mit schiefem Grinsen und irrem Blick stürzte sich die Eingeborene auf ihn, flog ihm mit ausgestreckten Händen entgegen, die wie Krallen eines Raubvogels sein Gesicht suchten. Sie prallte auf ihn, bevor er ihr ausweichen konnte, riss ihn um, hinunter auf den rutschigen Boden. Er spürte einen Stich in seinem rechten Knie und stöhnte auf.
Die Schatulle kullerte wie ein Würfel davon, blieb schließlich auf dem löchrigen Teppich liegen, verfolgt von ihrem gierigen Blick. Sie hatte die Hände um seinen Hals gelegt und drückte zu, so fest sie nur konnte. Ihren Kopf jedoch hatte sie abgewandt, um das schwarze Kästchen nicht aus den Augen zu verlieren, und das war seine Chance. Mit einer Hand griff er unter das Bett, während es um ihn immer schwärzer wurde, tastete hektisch herum, bis er endlich gefunden hatte, was er suchte. Mit einer einzigen wütenden Bewegung riss er die Machete aus der Scheide, während sich die Hände des Mädchens noch fester um seinen Hals zu krampfen schienen.
Er keuchte schwer unter ihrem Gewicht. Der triumphierende Blick ihrer dunklen Augen sprach Bände: Ich bin jünger, stärker und zu allem entschlossen. Dann jedoch sah sie die Machete aufblitzen und schrie vor Schreck auf. Es war das erste Mal, dass er ihre Stimme hörte. Sie war schrill und spitz und klang wie eine Luftschutzsirene.
Sein erster halbherzig geführter Schlag traf sie seitlich. Die scharfe Klinge glitt vom Schädelknochen ab und trennte ihr glatt das Ohr und einen Teil der Wange vom Kopf. Ihr Griff um seinen Hals löste sich, und ein unmenschlicher Schrei hallte durch die Hütte und hinaus über die kleine Lichtung.
Er versuchte krächzend, tief Luft zu holen und aufzustehen, aber seine Beine versagten ihren Dienst. Sie war zurückgetaumelt, die Hände an den Kopf gepresst. Zwischen ihren Fingern schoss Blut hervor, ein dunkelrotes Geflecht aus purpurnen Nebenströmen, die sich auf ihrem Arm zu einem Fluss vereinten, der dann von ihrem Ellenbogen auf den Boden rann. Ihr hasserfüllter Blick ließ ihn keinen Moment aus den Augen, während sie sich vor Schmerzen krümmte.
Seine Hand mit den großen braunen Altersflecken öffnete und schloss sich um den Griff der Machete. Er spürte das Adrenalin durch seinen Körper jagen. Bilder von damals blitzten vor seinen Augen auf, schwarzweiß, ausgeblichen, unscharf und unwirklich. Wie ein Rausch setzte das Hochgefühl ein.
»Du miese kleine Ratte«, presste er hervor, »du Ausgeburt der Hölle. Ich schicke dich dahin zurück, wo du hergekommen bist.« Täuschte er sich, oder schien sie auf etwas zu warten?
Er wischte den Gedanken beiseite und stützte sich mit einer Hand auf dem Bett auf, wuchtete ächzend den alten, gebrechlichen Körper hoch.
Wo war die Schatulle?
Da war die Eingeborene auch schon wieder über ihm, rasend vor Schmerzen und Wut. Sie riss ihn mit sich, und beide fielen aufs Bett, er auf den Rücken und sie auf ihn, wie ein Liebespaar in einer grotesken Umarmung. Blut und Speichel tropften auf sein Gesicht, während sich ihre Hände erneut wie ein Schraubstock um seinen Hals legten. Zugleich rammte sie ihm ihr Knie in den Unterkörper, immer und immer wieder, bis er Sterne vor den Augen sah und die Schmerzwellen seinen Verstand benebelten.
Mit letzter Kraft stieß er ihr die Machete in die Seite, drückte nach und ließ erst ab, als die Spitze des langen Messers auf der anderen Seite aus ihrem Körper drang. Sie krümmte sich stöhnend und erschlaffte mit einem Mal, sackte auf ihn herunter, schwer und regungslos.
Die feuchte Hitze und ihr Körper schienen ihn zu erdrücken wie eine Zwangsjacke. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf die dünne Decke fallen und lauschte. Außer dem Gurren der Tauben war da nur sein schwerer Atem.
In der Ferne schrie ein Tier in der heranbrechenden Nacht.
Er wälzte mühsam ihren Körper von seinem und zog dabei die Machete heraus. Ein Schwall Blut tränkte ihr billiges Kleid, das hochgerutscht war, und er sah einen fleckigen, großen Slip, der ehemals einmal weiß gewesen sein mochte. Aber das war nicht wichtig. Als er sich aufrichtete, erblickte er die Schatulle mitten im Raum, unversehrt und schwarz glänzend. Er humpelte hinüber, ignorierte die Schmerzen in seinem Unterleib und hob das kleine Kästchen hastig auf. Mit einem Ende seines löchrigen T-Shirts wischte er behutsam den Staub ab, lauschte aufmerksam nach draußen und tastete dann schließlich erneut nach dem Schlüssel an seinem Hals. Er zog ihn von der Schnur ab und schloss auf.
Die alten Scharniere quietschten leise, als der Deckel nach oben klappte, und der dunkelrote Samt leuchtete ihm so frisch entgegen wie am ersten Tag. Der Anblick der drei Gegenstände, die klein und unscheinbar in einer Ecke der Schatulle lagen, ließen die Augen des Alten aufblitzen.
»... And let slip the dogs of war«, murmelte er, als er mit seinen gichtigen Fingern das Papierröllchen, den flachen Schlüssel und den Ring aus ihrem Versteck holte.
Achtlos warf er das leere Kästchen aufs Bett und stolperte zu dem Käfig mit seinen geliebten Tauben. Es waren zwei braunweiße und ein grauer Vogel, groß und kräftig, gut genährt und makellos sauber. Der Alte steckte seine zitternde Hand in den Käfig und strich zärtlich über das Gefieder seiner aufgeregt trippelnden Lebensgefährten. Würden sie sich noch erinnern, an die weit entfernten Ziele, die fremden Städte, oder waren die Reisen vergebens gewesen? Er hatte mit Geduld und Beharrlichkeit den Vögeln Dinge beigebracht, die außergewöhnlich waren. Sein gesamter Lohn aus den nahe gelegenen Smaragdminen war nach und nach dabei draufgegangen, die langen Flugreisen zu bezahlen. Und auch das übrige Geld ...
Ein Geräusch ließ ihn hochschrecken. Misstrauisch legte er den Kopf schief. Irgendwo auf der Lichtung hatte ein Ast geknackt. Hatten die anderen ihren Schrei gehört? Er spürte, wie seine Zeit ablief, immer deutlicher. Rasch befestigte er das Papierröllchen, dann den Schlüssel an den Füßen der braunweißen Tauben. Endlich war der Ring an der Reihe. Er drehte ihn in seinen Fingern, sah die beiden Steine blitzen, strich mit seinem zerfurchten Daumen über die alten Symbole und spürte das Gewicht des Silbers. Der Ring fühlte sich kühl an und glänzte geheimnisvoll in der einbrechenden Dunkelheit. Mit schnellen Griffen streifte der alte Mann ihn der grauen, der stärksten seiner Tauben, über den Fuß und befestigte ihn sicher.
Als er fertig war, saßen die Tauben nebeneinander auf dem offenen Käfig und blickten ihn neugierig an.
Er wurde unsicher.
Keiner der Vögel machte Anstalten, davonzufliegen ...
Dann brach mit einem Mal das Chaos über die kleine Hütte herein. Mit einem lauten Krachen wurde die Tür eingetreten und Männer stürmten in den Verschlag, Männer, so alt wie er. Grauhaarig oder mit Glatze, untersetzt, die meisten in Jeans und T-Shirts. Die kurzen Sturmgewehre wollten nicht recht zu ihnen passen. Eine Gehhilfe wäre in den Augen mancher Beobachter angemessener gewesen, doch das täuschte.
Die Lichtkegel von einem halben Dutzend starker Taschenlampen irrten durch die Hütte, blieben erst an der Leiche des Mädchens hängen, dann fingen sie schließlich die Figur des gebrechlichen, alten Mannes ein.
Erschreckt durch die Eindringlinge waren die Tauben aufgeflogen, flatterten aufgeregt in der Hütte herum, hinauf unter das Wellblechdach und wieder zurück zum Käfig, dann zur Tür, verängstigt einen Ausweg aus dem engen Raum suchend, während die Männer ihrerseits auf Englisch durcheinanderriefen, nach den Vögeln schlugen und von draußen der Rotorenlärm eines landenden Hubschraubers zu hören war.
Der alte Mann blickte den Bewaffneten ruhig entgegen. Er vermied es absichtlich, den Tauben nachzusehen, die eine nach der anderen die Tür gefunden hatten und nun im violetten Abendlicht verschwanden, wie er erleichtert feststellte.
Die Eindringlinge stutzten erst und stürzten dann hastig zurück ins Freie, rissen die Waffen hoch und schossen den Vögeln hinterher. Aber die hereinbrechende Nacht machte ein genaues Zielen unmöglich. Die Tauben verschwanden zielstrebig in Richtung Osten über den Bäumen, verschmolzen mit der Dunkelheit und waren nur mehr Schemen, die sich schnell in Nichts auflösten.
Als die Männer die Sturmgewehre herunternahmen und laut fluchend wieder in die Hütte stürmten, fanden sie den alten Mann sterbend auf dem Boden liegen. Er hatte sich mit seiner Machete die Kehle durchgeschnitten, sein Blut kam stoßweise und tränkte den Lehmboden wie verschütteter roter Sirup.
Auf seinen Zügen lag ein zufriedenes Lächeln.
Die Angreifer durchsuchten die Hütte gründlich, aber sie fanden nichts, bis auf das leere Kästchen und das vergilbte Porträt mit den Einschüssen. Sie nahmen die alte Photographie von der Wand, einer löste sie aus dem Rahmen und steckte sie ein. Währenddessen wurden bereits Benzinkanister aus dem Hubschrauber herbeigeschleppt. Wortlos und äußerst gründlich gossen die alten Männer die Flüssigkeit in jede Ecke des Verschlags. Sie würdigten die beiden Leichen keines weiteren Blickes.
Als der große Helikopter gestartet war und kurz über der Lichtung im Dschungel schwebte, brannte die trockene Hütte lodernd hell, meterhohe Flammen schlugen links und rechts aus dem Wellblechdach. Bald würde das Feuer die letzten Reste des Gringo loco, des verrückten Weißen, wie ihn die Eingeborenen immer genannt hatten, verschluckt haben.
Ein großer, massiger Mann mit eisgrauen Augen und militärisch kurzen weißen Haaren war der Einzige im Helikopter, der nicht nach draußen schaute. Er drehte vorsichtig das Porträtfoto in seinen Händen, die mit Altersflecken übersät waren. Darin ähnelten sie dem gelblichen Foto mit seinen zahllosen Stockflecken.
Die Einschüsse im Papier wollten nicht zu dem selbstbewussten und optimistischen Gesichtsausdruck des jungen Mannes passen, der sich in der SS-Uniform der »Leibstandarte Adolf Hitler« hatte fotografieren lassen.
Vor langer, langer Zeit, dachte der Weißhaarige.
Vor einem Menschenleben.
Nein, korrigierte er sich: vor einer Ewigkeit.
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Autoren-Porträt von Gerd Schilddorfer
Gerd Schilddorfer, freier Journalist und Fotograf, Chefreporter bei Dr. Hugo Portisch (TV-Serie "Österreich II"). Reisender und Weltenbummler, begeisterter Motorradfahrer. Lebt und arbeitet in Wien, Berlin, Niederösterreich und wo immer es ihn hinverschlägt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Gerd Schilddorfer
- 2012, 1, 670 Seiten, Maße: 14,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-10: 3455403859
- ISBN-13: 9783455403855
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