Festbeschreibung
Funktion und Topik einer Textsorte am Beispiel der Beschreibung höfischer Hochzeiten (1568-1794). Dissertationsschrift
Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an,...
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Produktinformationen zu „Festbeschreibung “
Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin überschreiten.
Klappentext zu „Festbeschreibung “
Mit dem Begriff Festbeschreibung wird ein breites Spektrum von Phänotypen zusammengefasst (Neue Zeitung, lateinisches Epos, Pritschmeisterdichtung, Anthologie diverser Textsorten, illustriertes Diarium), deren gemeinsame Funktion die Vermittlung des höfischen Festes unter zeremoniellen Gesichtspunkten ist. Die Studie zeigt, dass die Topik der Festbeschreibung- im Gegensatz zur Überwältigung der Sinne im Fest- auf eine deutliche Reduktion der sinnlichen Komplexität zielt und allein zeremoniell bedeutsame Zeichen, Handlungen und Namen in den Blick nimmt. Die Funktion der Festbeschreibung wird im Kontext der Wirkungsästhetik des Zeremoniells bestimmt, die sich anhand der Zeremoniellwissenschaft des frühen 18. Jahrhunderts rekonstruieren lässt. Die Untersuchung der Paratexte fokussiert das aporetische rhetorische Selbstverständnis der Textsorte zwischen den Stilansprüchen von Casualrhetorik und Historiographie. Nach einer überblicksartigen Darstellung von Topik und Disposition der Festbeschreibung, die neben dem Text auch Typographie und Illustrationen berücksichtigt, konzentriert sich die Studie auf die Konstituierungsphase der Textsorte im 16. Jahrhundert und ihre topische Revision im späten 18. Jahrhundert: Am Beispiel der Münchener Fürstenhochzeit von 1568 und der Berliner Doppelhochzeit von 1793 werden exemplarisch vier Beschreibungen analysiert, die auf unterschiedliche Weisen das Fest als Utopie entwerfen. Das umfangreiche, kommentierte Verzeichnis der Hochzeitsbeschreibungen im Anhang erschließt detailliert auch die Ausstattung der Drucke.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Rahn
- 2006, Reprint 2011., VII, 310 Seiten, 25 Abbildungen, Maße: 23 cm, Leinen, Deutsch
- Verlag: Niemeyer, Tübingen
- ISBN-10: 3484366087
- ISBN-13: 9783484366084
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