Französisch von unten

Im kleinen verschlafenen Städtchen Arnaud in der Normandie, passieren wie schon so oft Dinge, mit denen keiner rechnen würde. Warum liegt plötzlich ein Baby genau vor einem Bordell und warum wird Malo von seiner Frau Bernadette gebissen? Auch Juste versteht die Welt nicht mehr als Blanche ihm beinahe seine Zehe zertrümmert, nur weil sie sich vor einer Spinne fürchtet. Auch Kater Merlin streift durch die Stadt und hadert wieder einmal mit der Göttin Isis, aber wer weiß, vielleicht hilft ihm dieses Mal der Menschengott, damit er endlich ein richtiger Kater sein kann. Arnaud wäre nicht Arnaud, wenn es nicht wieder einen Mord geben würde und wer weiß, vielleicht ist es sogar der letzte.
,, Sieben Todsünden“ aus der – Französisch von unten - Reihe, ist der dritte und letzte Band von Wolfgang A. Gogolin, wo der Autor den frechen und immer nach weiblichen Kätzinnen ausschauenden Kater durch das nicht immer friedliche Arnaud streifen lässt. Man trifft auf viele bekannte Protagonisten, wo man schon ihre Eigenheiten und vor allem ihre Schwächen kennt. Im finalen Band hat der Autor noch viele seiner bekannten zynischen und nicht immer ernst zu nehmenden Szenen eingebaut. So muss man auf eine ,,Vampirette“ gefasst sein, auf eine stinkende Socke, die vergraben werden soll oder auch auf Liebesdienerinnen, die sich liebevoll um ein Baby kümmern, selbst wenn das nicht jedem gefällt. Auch Kater Merlin hadert wie immer mit seinem Schicksal und dass er dabei seine vorlauten Äußerungen nicht für sich behalten kann, ist man ja schon von ihm gewohnt.
Die Beschreibungen der alltäglichen Handlungen und Ereignisse werden wie schon aus den früheren Geschichten sehr bildhaft dargestellt. Der Schreibstil ist dabei eher als ruhig zu bezeichnen, da die dargestellten Szenen oft gemächlich erscheinen, so lange bis wieder einmal ein humorvoller Geistesblitz auftaucht oder eine menschliche Tragödie kurz bevor steht. Der Humor ist vielleicht nicht jedermanns Sache, da er sicherlich auch als ,,abgedreht“ zu bezeichnen ist. Wer die Geschichten aber rund um Kater Merlin und den Bewohnern Arnauds kennt, mag gerade diese Szenen. Das Ende ist berührend und die Morde werden zum Schluss noch aufgeklärt. Es ist ein Abschiednehmen von Merlin und Arnaud und drei humorvollen Geschichten.

Ereignisreiches Finale der „Französisch von unten“ Trilogie

Inhalt: In der französischen Kleinstadt Arnaud nimmt das Schicksal weiterhin seinen Lauf. Nicht genug, dass zwei unaufgeklärte Morde für Anspannung unter den Bewohnern sorgen, es wird auch noch ein Neugeborenes direkt vor der Kirche ausgesetzt. Ausgerechnet im Bordell will man sich um das Baby kümmern, sehr zum Leidwesen der Besitzerin Madame Lazar, die sich deswegen schon Sorgen um ihr Gewerbe macht. Der Stadtbuchhalter Juste Simon soll so schnell wie möglich die Mutter ausfindig machen. Juste Simon hat wiederum mit eigenen Sorgen zu kämpfen, er muss seine Geliebte davon überzeugen, dass er nicht fremdgeht. Außerdem dreht Justes Kollege Malo völlig durch, als er glaubt, dass seine Ehefrau ein Vampir geworden ist. Natürlich darf in all dem Chaos Kater Merlin nicht fehlen, der nach seiner Wiedergeburt so gar nicht glücklich mit seinem neuen Aussehen ist. Ob er immer noch ein lieber Kater sein will?

Meine Meinung: In den vergangenen zwei Bänden sind mir die Charaktere fest ans Herz gewachsen und das Wiedersehen hat mich sehr gefreut. Ich habe mich also schnell wieder heimisch gefühlt. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man die Vorgänger bereits kennt, da die Bücher aufeinander aufbauen. Auch diesmal sprüht der Autor nur so vor Fantasie und Witz, an Zynismus mangelt es nicht und an lebendig geschriebenen Szenarien auch nicht. Die Bewohner Arnauds haben wie immer mit Problemen zu kämpfen und werden dabei sehr menschlich, mit allerlei Fehlern und Schwächen dargestellt. Wechselnde Perspektiven und Geschehnisse sorgen für viel Abwechslung in der Geschichte, besonders weil unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen. Am meisten musste ich wieder über Kater Merlin lachen, er ist und bleibt meine Lieblingsfigur. Es ist einfach nur herrlich, wie sehr er darum kämpft seine Gelüste zu befriedigen, am liebsten in Form von leckeren Sardinen oder heißen Weibchen mit weißem Fell. Nur leider läuft es nicht immer nach seinen Vorstellungen, er muss mal wieder die eine oder andere Niederlage einstecken, wobei das größte Desaster wohl sein neues Äußeres darstellt. In dem kleinen Fischerdorf ist jedenfalls mächtig was los und die Handlung bleibt bis zum Schluss spannend. Das Ende passt zum Gesamtpaket dieser Trilogie und hat mir sehr gefallen.

Fazit: Alle drei Bände sind unterhaltsam und humorvoll geschrieben. Es hat Spaß gemacht in die kleine Welt von Arnaud einzutauchen, am liebsten möchte man selbst einmal Gast in Blanches Bistro sein oder Kater Merlin dabei beobachten, wie er am Hafen seinen Lieblings-Delikatessen hinterherjagt.