Gangs
Wo stehst du, wenn's drauf ankommt?
Der 17-jährige Flo ist Mitglied der Streetgang Rox, die von seinem Bruder Chris angeführt wird. Chris ist Flos großes Vorbild. Zusammen meistern sie den harten Alltag der Straße. Doch dann verliebt sich Flo eines Tages in Sofie, ein Mädchen aus reichem...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Gangs “
Klappentext zu „Gangs “
Der 17-jährige Flo ist Mitglied der Streetgang Rox, die von seinem Bruder Chris angeführt wird. Chris ist Flos großes Vorbild. Zusammen meistern sie den harten Alltag der Straße. Doch dann verliebt sich Flo eines Tages in Sofie, ein Mädchen aus reichem Hause, und sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt. Bald überschlagen sich die Ereignisse: Chris schuldet dem Anführer der rivalisierenden Gang Killaz Geld und sieht nur einen Ausweg: Sein Bruder soll Sofies Mutter bestehlen! Flo muss sich entscheiden: zwischen dem Mädchen, das er liebt, und seinem Bruder, der immer für ihn da war. Es geht um Leben und Tod, um Freundschaft und Vertrauen und um die große Liebe.
Lese-Probe zu „Gangs “
GANGS Wo stehst Du, wenn´s drauf ankommt? von Margot Antony Himmel über Berlin
Der Himmel – Wahnsinn! Eine völlig undefinierbare Farbe. Goldbeige. Gibt’s das? Irgendwie unentschieden, wie eingestaubt. Aber mit Goldrand. Und das färbt ab: auf Neubauten und Altbauten, auf Platten, Blöcke, Wohn- und sonstige Türme, den Fernsehturm am Alex, den alten Fabrikschlot vorne rechts. Mit einem Wimpel, der an seiner Spitze flattert, versucht er, gegen die schickere Konkurrenz anzustinken. Berlins Skyline besteht nun mal nicht nur aus Touristenattraktionen. Hier sowieso nicht. Hinterhöfe, stillgelegte Fabriken, Lagerhallen – „schick“ ist was anderes. Aber hier oben, auf dem Dach der alten Fabrik, lag an diesem Herbstmorgen der gleiche beigegoldene Sonnenaufgang wie überm Grunewald.
Und hier war man dem Himmel näher. Flo nickte. Langsam und nachdrücklich. DAS war sein Berlin! Er genoss diese Stimmung, die Stille über den Dächern. Der kühle Morgen malte alles schön. Schlot, Fabrikruinen, Abbruchhäuser. Schnell noch ein Foto: der Himmel über Berlin. Für Chris. Heute kommt er aus dem Knast. Er hat sich als Drogenkurier erwischen lassen und ist dafür eingefahren. Aber das ist jetzt vorbei. Heute ist ein großer Tag! Flo lächelte. Mein Bruder kommt raus!! Entschlossen wandte er sich ab. Drehte dem Goldrand am Horizont seinen Rücken zu. ROX stand dort, eingestickt ins schwere Leder seiner Bikerjacke.
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Silbergrau auf Schwarz, zackig, aggressiv. Das Innere des O hatte die Form eines Coyotenschädels. Jetzt fiel ein bleicher Sonnenstrahl in die silbrigen Augenschlitze des Raubtiers, über Flos Schulter und vor seine Füße. Der Kies auf dem Fabrikdach knirschte, als er wegrannte. Der Sonnenaufgang musste ohne ihn auskommen. Flos Pause war vorbei und zwar definitiv. Kraftvoll sprang er auf den nächsten Dachvorsprung, rannte, sprang tiefer, rannte weiter. Nahm eine halb eingestürzte Treppe mit zwei Sätzen, landete auf dem Boden der ehemaligen Fabrikhalle. Verließ sie im Laufschritt und überquerte den stillen, laubbedeckten Hof.
Noch im Laufen streifte er die Lederhandschuhe über. Das Leben ist schon verrückt! Manchmal passiert lange Zeit nichts – und dann alles auf einmal. So wie heute … Mit wenigen Schritten war er bei seiner Enduro, nahm den Helm vom Lenker und setzte ihn auf. Noch schnell die Schutzbrille am Gummiband über den Helm gezogen – schließlich hatte der Motocross-Helm kein Visier, sondern nur einen spoilerähnlich lang gezogenen Schild. Schon saß er im Sattel seiner Maschine. Sie war stahlfarbig übersprüht, nur die Federung blitzte in Chrom. So wirkte sie wie frisch geschweißtes Rohmetall. Ursprünglich, kraftvoll und vor allem: funktional. Pimp my MX? Nicht nötig. Flo selbst war das beste Tuning für seine Enduro.
Sie federte nach, als er sie ankickte, und ging dann ab wie ein Rodeopferd. Mit einem Unterschied: Flo war der Asphaltcowboy, der seiner Enduro die Sporen gab und sie nach Belieben beherrschte. Bockigkeiten oder Abwürfe gab es schon lange nicht mehr. Er hatte Erfahrung im Umgang mit dem Hochleistungsmotor, Fingerspitzengefühl am Gas, nutzte die Kupplung für fast jede Aktion, nicht nur beim Anfahren. Beschleunigen aus der Kurve heraus? Flos leichteste Übung. Kontrollierte Drifts? Das gezielte Ausbrechen des Hinterrads in Kurven? Kein Thema. Bei Sprüngen mehr Höhe erzielen, die Maschine in der Luft dirigieren, Flugbahn und Landepunkt bestimmen? Flo hatte die Kraft und Körperbeherrschung, um all das zu erreichen.
Und durch den richtigen Einsatz der Kupplung konnte er fast jeden Effekt verstärken. Bei Sprüngen konnte er sich aussuchen, ob er auf dem Vorderrad landen wollte, auf dem Hinterrad – oder ob er auf beiden aufsetzen wollte. Im Moment war nichts davon gefragt. Jetzt zählte nur eines: Speed! Fun! Und ab dafür! Flo verschmolz mit dem Geschoss, auf dem er ritt, zu einer regelrechten Einheit. Yiiieha! Die Straße hatte ihn wieder. Flo liebte die Straßen in seinem Kiez. Heruntergekommene Fassaden, besprühte Wände, geschlossene Läden, aber alles prallvoll mit Leben. Nicht nur hinter den Mauern. Obwohl der Sommer schon vorbei war, tobte das Streetlife an allen Ecken. Flo hielt die Augen offen, erfasste alles im Vorüberrasen.
Sah den Typ, der mitten auf dem Gehweg eine DJ-Station aufgebaut hatte. Immer wieder scratchte er über den Plattenteller, beschallte die ganze Straße. Sie passte sich seinem Rhythmus an. Ein paar Mädchen übernahmen beim Seilspringen den Takt seiner Beats. Aber wie sie sprangen! Freestyle, kopfüber über das schwingen- de Seil, eingesprungener Handstand, Freeze und mit Schwung zurück. One handed hop, das Gleiche. Einhändiges Springen in den Handstand? Hey Mann, die Gören hatten’s drauf! Breakdance Style vom Feinsten. Angespornt von so viel Power, gab Flo weiter Gas und jagte die Enduro in die nächst größere Straße.
Zwei Jungs auf BMX-Rädern cruisten am Straßenrand entlang, vollführten Bike Stunts und Jumps. Das meiste synchron. Zwei andere übten Tricks mit einem Basketball. Als der dunkel gekleidete MX-Fahrer vorüberbretterte, unterbrachen sie die Dribblings. Jetzt kreiste der Ball auf einem Zeigefinger, und zwei Augenpaare starrten Flo hinterher. Viel bekamen sie nicht mehr von ihm zu sehen: den Auspuff seiner Enduro, das ROX-Logo auf der Jacke und die Rückansicht seines armeegrünen MX-Helms. Der war mit einem wilden Tribalmotiv verziert.
Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, was es darstellte, aber Flos Fahrstil garantierte, dass der erste Blick auf seinen Hinterkopf zugleich das Letzte war, was ein möglicher Verfolger von ihm zu Gesicht bekam. Deshalb hieß das Muster auf seinem Helm für ihn ganz einfach „Abgehängt! Schlaf doch gleich im Stehen ein und piss dir auf die Füße!“
ISBN: 978-3-505-12670-3
Mehr Informationen zu diesem Titel:
www.schneiderbuch.de
© 2009 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
Noch im Laufen streifte er die Lederhandschuhe über. Das Leben ist schon verrückt! Manchmal passiert lange Zeit nichts – und dann alles auf einmal. So wie heute … Mit wenigen Schritten war er bei seiner Enduro, nahm den Helm vom Lenker und setzte ihn auf. Noch schnell die Schutzbrille am Gummiband über den Helm gezogen – schließlich hatte der Motocross-Helm kein Visier, sondern nur einen spoilerähnlich lang gezogenen Schild. Schon saß er im Sattel seiner Maschine. Sie war stahlfarbig übersprüht, nur die Federung blitzte in Chrom. So wirkte sie wie frisch geschweißtes Rohmetall. Ursprünglich, kraftvoll und vor allem: funktional. Pimp my MX? Nicht nötig. Flo selbst war das beste Tuning für seine Enduro.
Sie federte nach, als er sie ankickte, und ging dann ab wie ein Rodeopferd. Mit einem Unterschied: Flo war der Asphaltcowboy, der seiner Enduro die Sporen gab und sie nach Belieben beherrschte. Bockigkeiten oder Abwürfe gab es schon lange nicht mehr. Er hatte Erfahrung im Umgang mit dem Hochleistungsmotor, Fingerspitzengefühl am Gas, nutzte die Kupplung für fast jede Aktion, nicht nur beim Anfahren. Beschleunigen aus der Kurve heraus? Flos leichteste Übung. Kontrollierte Drifts? Das gezielte Ausbrechen des Hinterrads in Kurven? Kein Thema. Bei Sprüngen mehr Höhe erzielen, die Maschine in der Luft dirigieren, Flugbahn und Landepunkt bestimmen? Flo hatte die Kraft und Körperbeherrschung, um all das zu erreichen.
Und durch den richtigen Einsatz der Kupplung konnte er fast jeden Effekt verstärken. Bei Sprüngen konnte er sich aussuchen, ob er auf dem Vorderrad landen wollte, auf dem Hinterrad – oder ob er auf beiden aufsetzen wollte. Im Moment war nichts davon gefragt. Jetzt zählte nur eines: Speed! Fun! Und ab dafür! Flo verschmolz mit dem Geschoss, auf dem er ritt, zu einer regelrechten Einheit. Yiiieha! Die Straße hatte ihn wieder. Flo liebte die Straßen in seinem Kiez. Heruntergekommene Fassaden, besprühte Wände, geschlossene Läden, aber alles prallvoll mit Leben. Nicht nur hinter den Mauern. Obwohl der Sommer schon vorbei war, tobte das Streetlife an allen Ecken. Flo hielt die Augen offen, erfasste alles im Vorüberrasen.
Sah den Typ, der mitten auf dem Gehweg eine DJ-Station aufgebaut hatte. Immer wieder scratchte er über den Plattenteller, beschallte die ganze Straße. Sie passte sich seinem Rhythmus an. Ein paar Mädchen übernahmen beim Seilspringen den Takt seiner Beats. Aber wie sie sprangen! Freestyle, kopfüber über das schwingen- de Seil, eingesprungener Handstand, Freeze und mit Schwung zurück. One handed hop, das Gleiche. Einhändiges Springen in den Handstand? Hey Mann, die Gören hatten’s drauf! Breakdance Style vom Feinsten. Angespornt von so viel Power, gab Flo weiter Gas und jagte die Enduro in die nächst größere Straße.
Zwei Jungs auf BMX-Rädern cruisten am Straßenrand entlang, vollführten Bike Stunts und Jumps. Das meiste synchron. Zwei andere übten Tricks mit einem Basketball. Als der dunkel gekleidete MX-Fahrer vorüberbretterte, unterbrachen sie die Dribblings. Jetzt kreiste der Ball auf einem Zeigefinger, und zwei Augenpaare starrten Flo hinterher. Viel bekamen sie nicht mehr von ihm zu sehen: den Auspuff seiner Enduro, das ROX-Logo auf der Jacke und die Rückansicht seines armeegrünen MX-Helms. Der war mit einem wilden Tribalmotiv verziert.
Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, was es darstellte, aber Flos Fahrstil garantierte, dass der erste Blick auf seinen Hinterkopf zugleich das Letzte war, was ein möglicher Verfolger von ihm zu Gesicht bekam. Deshalb hieß das Muster auf seinem Helm für ihn ganz einfach „Abgehängt! Schlaf doch gleich im Stehen ein und piss dir auf die Füße!“
ISBN: 978-3-505-12670-3
Mehr Informationen zu diesem Titel:
www.schneiderbuch.de
© 2009 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
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Autoren-Porträt von Margot Antony
Margot Antony Jahrgang 1965, studierte Sprachen und verbrachte mehrere Jahre in Spanien, Argentinien und Ägypten. Sie arbeitete in einer Werbeagentur, als Journalistin und TV-Redakteurin. Heute schreibt sie Kinder- und Jugendbücher
Bibliographische Angaben
- Autor: Margot Antony
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2009, 186 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 13,3 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Nach e. Drehbuch v. Peer Klehmet u. Sebastian Wehling
- Verlag: Schneiderbuch
- ISBN-10: 3505126705
- ISBN-13: 9783505126703
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