Gegenschlag
Sein Gewissen wurde ihm zum Verhängnis. Denn er weigerte sich, einen Jungen zu töten. Danach ging es mit John Porters Karriere in der Elite-Einheit SAS bergab. Heute ist das Kind von damals ein Terrorist, der die britische Regierung erpresst....
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Produktinformationen zu „Gegenschlag “
Sein Gewissen wurde ihm zum Verhängnis. Denn er weigerte sich, einen Jungen zu töten. Danach ging es mit John Porters Karriere in der Elite-Einheit SAS bergab. Heute ist das Kind von damals ein Terrorist, der die britische Regierung erpresst. Porter ist der einzige, mit dem er verhandeln will. Für Porter ist es die Chance seines Lebens. Doch schon bald scheint es, als sei die Bewährungsprobe sein sicherer Tod.
Lese-Probe zu „Gegenschlag “
Gegenschlag von Chris Ryan 1 Vauxhall, London
Montag, 23. Oktober 2006
Porter spürte, wie Feuchtigkeit in das Stück Pappe drang, mit dem er sich zugedeckt hatte. Im Laufe der Nacht war leichter Nieselregen gefallen, gegen den auch die Eisenbahnüberführung, unter der er Zuflucht gesucht hatte, keinen wirklichen Schutz bot. Die Gegend an der Goding Street, zwischen dem Albert Embankment und der Kennington Lane, war noch nicht von den Baulöwen heimgesucht worden. Mühsam öffnete er die Augen; trübes Licht aus Richtung der Themse erhellte schwach die dunkle Gasse. Aus einem Müllcontainer neben ihm quollen Essenweste, die von den Inhabern eines nahen Kebab-Imbisses dort entsorgt wurden, wenn sie um drei oder vier Uhr morgens den Laden dichtmachten. Dem Gestank nach war nichts dabei, das sich essen ließ. Selbst ein Hund hatte den Container schon links liegen gelassen.
Er stieß die Pappe zur Seite und richtete sich auf wackeligen Beinen auf. Sein Kopf dröhnte von einem pochenden Schmerz. Es war, als hätte man ihm den Schädel aufgebohrt. Dazu kam der Schmerz in seinem linken Bein. Die Nerven, dachte er. Und eine üble Prellung. Er ging in die Hocke, um seinen Fuß genauer anzusehen. Es war über eine Woche her, seit er zuletzt Schuhe und Strümpfe ausgezogen hatte. Ihm fehlte die Lust, dem Problem auf den Grund zu gehen. Tat er es, würde er wahrscheinlich geronnenes Blut zwischen den Zehen sehen. Ignoriere es einfach. Es ist sowieso egal.
... mehr
Er machte sich auf den Weg, sorgsam darauf achtend, das linke Bein so wenig wie möglich zu belasten. Für einen Augen
blick musste er an seine Tochter Sandy denken. Er fragte sich, was sie mittlerweile tat. Was für einen Tag haben wir heute?, dachte er. Ist vielleicht Wochenende? Er blickte zum Eingang einer U-Bahn-Station hinüber. Nein, zu viele Anzugträger. Also ein Werktag, vielleicht Wochenbeginn. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Wenn man auf der Straße lebte, ähnelte ein Tag dem anderen.
Bis zum Travel Inn brauchte man eine halbe Stunde, der Weg führte am Ufer der Themse entlang. Ein netter Spaziergang, wenn einem danach war, aber der Schmerz in seinem linken Bein wurde schlimmer, je länger er ging. Irgendwas stimmte da nicht, so viel war klar. Er hätte eine Ambulanz aufsuchen sollen. Doch wenn ein Krankenhausarzt etwas Ernsthaftes diagnostizierte, würde man ihn gleich dabehalten. Und überhaupt, wie sollte er dort an einen Drink kommen? Lieber nicht, dachte er. Ein oder zwei Tage, dann ist alles wieder in Ordnung. Und wenn nicht ... Nun, es spielt eigentlich keine Rolle.
Die Arbeit als Tellerwäscher war bestimmt kein großartiger Job, doch wenn man auf der Straße lebte, gab es praktisch keine Alternative. Das Travel Inn war kein besonders vornehmes Hotel, doch sie brauchten häufig nach dem Frühstück einen Tellerwäscher. Dort bekam man nicht mal den Mindestlohn - nur wenige Hotels in London bezahlten ihn noch. Aber es war keine beschwerliche Arbeit, auch wenn er manchmal Probleme hatte, die Teller richtig festzuhalten, weil ihm an der linken Hand zwei Finger fehlten. Außerdem hatte man dort meistens nichts dagegen, wenn man von den Resten aß, bevor sie weggeworfen wurden. Alles in allem konnte der Start in eine neue Woche schlechter verlaufen.
Er klopfte an der Hintertür. In der Küche hatte Dan das Sagen, ein ungemütlicher Ire aus Ulster, der behauptete, ein paar Jahre bei der Territorial Army gedient zu haben, auch wenn er sich darüber ausschwieg, bei welchem Regiment. Er hatte einen Hang zum Sarkasmus und führte sein lachhaft kleines Reich mit einer Härte wie auf dem Kasernenhof. Es gab drei Köche und sechs Kellnerinnen. Erstere wurden tyrannisiert, letztere angemacht. Knauserig wie er war, kürzte Dan ihnen noch den Lohn, und alle behaupteten, die Hälfte des Trinkgeldes lande in seiner Tasche. Häufig verlangte er zwanzig oder dreißig Pfund, bevor er jemanden einstellte.
»Was zum Teufel willst du?«, fragte er, als Porter eintrat.
Der stand für einige Augenblicke nur reglos da. Was will ich?, fragte er sich. Einen Moment lang versuchte er darüber nachzudenken, aber der heftige Kopfschmerz machte es unmöglich. »Arbeiten«, antwortete er niedergeschlagen.
»Gibt nichts zu tun«, sagte Dan gereizt. »Also, verpiss dich.«
Porter trat in die Küche. Gegrilltes Fleisch, brutzelnde Spiegeleier, es war angenehm warm in dem Raum. Auf der Spüle sah er einen Stapel von mindestens fünfzig Tellern. »Es gibt Arbeit«, sagte er. »Ich hab Augen im Kopf.«
»Und ich hab >Verpiss dich< gesagt«, knurrte Dan. »Ist das so schwer zu verstehen?«
Porter wich nicht zurück. Anelka starrte ihn an, ein Mädchen mit schmutzigblondem Haar und einem mürrischen Gesicht, das aus Bulgarien oder Rumänien kam, vielleicht auch aus der Ukraine. Sie zuckte zusammen, als ein heißer Luftschwall aus einem der Herde Porters Geruch zu ihr trug. »Vielleicht morgen?«, fragte er.
»Vergiss es«, antwortete Dan genervt. »Im Moment gibt's jede Menge Bulgaren, die sich um den Job reißen. Die arbeiten für ein Pfund in der Stunde so viel wie andere während einer ganzen Schicht. Außerdem klauen sie nicht die Reste. Und stinken nicht nach Fusel. Also, verschwinde jetzt.«
Porter trat noch ein paar Schritte weiter vor. Dan war gerade durch eine Kellnerin abgelenkt, die einem der Köche etwas über zu lang gekochte Eier zurief, und achtete nicht mehr auf ihn. Dans Worte glitten an ihm ab wie Regentropfen von einer Windschutzscheibe. Es berührt mich nicht mehr, dachte er. Er hatte bereits so viele Demütigungen ertragen müssen, dass es auf eine mehr nicht ankam. Vielleicht sollte ich es mal in Bulgarien
versuchen, überlegte er grinsend, während er ein halbes Würstchen von einem Teller nahm. Wenn so viele Bulgaren hier schuften, gibt's bei denen zu Hause bestimmt Arbeit für mich.
»Lass das Essen liegen, alter Penner«, fuhr ihn einer der Köche an.
Ohne weiter nachzudenken, durchquerte Porter die Küche und ging in die Hotelhalle, wo keiner von den wenigen Angestellten versuchte, ihm in den Weg zu treten. Ein Blick auf die Wanduhr sagte ihm, dass es kurz nach acht war. Noch kamen keine neuen Gäste, es war zu früh. Eine Frau vom Reinigungspersonal stellte an der Rezeption eine Vase mit frischen Schnittblumen ab. Sie warf Porter einen misstrauischen Blick zu und schaute dann schnell weg. Ihr ist klar, dass ich hier nichts zu suchen habe, dachte er. Aber es ist nicht ihr Job, sich um mich zu kümmern. Sie ist zu ängstlich.
In einer Ecke der Halle lief auf einem Flachbildschirm an der Wand das Programm von Sky News. Das Würstchen hatte ihm in Erinnerung gerufen, dass er halb verhungert war. Es war länger als einen Tag her, seit er etwas gegessen hatte; die gestrige Kalorienzufuhr hatte sich auf eine gute halbe Flasche Wodka beschränkt. Aber er hatte kein Geld in der Tasche, und im Augenblick bestand wenig Hoffnung, dass sich daran etwa änderte. Dan hatte sich geweigert, ihn in der Küche arbeiten zu lassen.
» Wir kommen noch einmal zur Topstory dieses Morgens zurück, der Entführung unserer Reporterin Katie Dartmouth im Libanon«, verkündete der gut aussehende junge Fernsehmoderator. »Um ein Uhr morgens Ortszeit hielten maskierte Männer mit vorgehaltenen Waffen den Übertragungswagen von Sky News an, der in Richtung Grenze unterwegs war. Der Kameramann und der Produktionsleiter wurden zum Aussteigen gezwungen, dann wurde Katie Dartmouth gefesselt und verschleppt. Wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass sie irgendwo im Libanon als Geisel gefangen gehalten wird. Weitere Informationen nach der Werbepause ...«
Porter blieb stehen und genoss die Wärme in der Hotelhalle.
Der Libanon, dachte er. Weitere Geiseln. Verdammt, es hört nie auf.
Die Werbung interessierte ihn nicht, aber er hatte keine Lust, sich in Bewegung zu setzen. Und überhaupt, wohin sollte er schon gehen?
Jetzt war wieder der Moderator an der Reihe, und auf dem Programm stand ein Interview mit Doug Freeman, dem Produktionsleiter, der in dem Übertragungswagen gesessen hatte, als dieser angehalten worden war. Alles sei so schnell gegangen, es sei eine beängstigende Erfahrung gewesen, sagte er. Sie seien auf einer Hauptstraße unterwegs gewesen, als man ihnen plötzlich den Weg versperrt hätte. Es seien insgesamt sechs Männer gewesen. Zuerst hätten sie geglaubt, es sei ein Raubüberfall, außerhalb von Beirut sei das im Libanon an der Tagesordnung. »Aber sie hatten es weder auf den Wagen noch auf die Kameras oder unsere Kreditkarten abgesehen«, fuhr Freeman fort, direkt in die Kamera blickend. »Sie kannten Katie und sind gekommen, um sie zu entführen.«
»Glauben Sie, dass sie vorhaben, ihr etwas anzutun?«
»Das will ich nicht hoffen«, antwortet Freeman. »Katie ist eine der besten Reporterinnen, mit der ich je gearbeitet habe.« Er schwieg kurz, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »An diesem Morgen beten wir alle, dass ihr nichts passiert«
Porter spürte eine Hand auf seiner Schulter. Als er sich umdrehte, sah er eine junge Frau. Sie trug die Kluft der Hotelangestellten, das Namensschild an ihrer Bluse verriet, dass ihr Vorname Sarah war. Sie verzog das Gesicht, und Porter wusste, dass es ihr schon verdammt unangenehm war, einfach nur neben ihm zu stehen. »Ich muss Sie bitten, das Hotel zu verlassen, Sir.«
»Noch eine Minute«, fuhr Porter sie an. »Ich ...«
»Eine Minute, hab ich gesagt.«
Er blickte auf den Flachbildschirm, auf dem wieder das Wort ,"Topstory« blinkte.
»Wir schalten jetzt live in die Downing Street, wo Sir Peregrine Collinson, der spezielle Beauftragte des Premierministers für den Nahen Osten, unserem Reporter Adam Boulton Rede und Antwort stehen wird. Was haben Sie Neues für uns, Adam?«
Porter starrte auf den Bildschirm. Collinson, dachte er. Als ich dich zum letzten Mal gesehen habe, hast du in die Ecke gekotzt, weil du Schiss hattest. Für das, was bei der Operation damals schiefgelaufen ist, hättest du die Zeche zahlen sollen. Nicht ich.
Boulton blickte direkt in die Kamera. »Die meisten unserer Zuschauer werden wissen, dass Sir Peregrine Collinson einer der am höchsten dekorierten Soldaten Großbritanniens ist. Sein Erinnerungsbuch über seine aktive Zeit beim Militär steht noch immer auf der Bestsellerliste. Soeben haben wir erfahren, dass Sir Perry damit beauftragt worden ist, Katie Dartmouth' Befreiung in die Wege zu leiten.«
Nach einem Kameraschwenk sah Porter einen großen Mann in einem eleganten Anzug, dessen aschblondes Haar ein klein wenig länger war, als es ihm zu seiner Zeit als aktiver Soldat gestattet gewesen wäre.
Beirut, dachte Porter. Das ist jetzt siebzehn Jahre her.
»Was können Sie unseren Zuschauern mitteilen, Sir Perry?«, fragte Boulton.
Collinson legte nachdenklich die Stirn in Falten und bemühte sich, einen seriösen Eindruck zu machen. »Viel lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir wissen nicht, wer Katie Dartmouth verschleppt hat, wohin sie gebracht wurde oder was die Entführer wollen. Der Premierminister hat mich gebeten, die Leitung der Ermittlungen zu übernehmen, und ich kann Ihnen versichern, dass wir alles in unseren Kräften Stehende tun werden, um Katie Dartmouth wohlbehalten nach Hause zu bringen.«
»Und Sie haben wirklich keinen Anhaltspunkt, wo sie sein könnte?«
Collinson schüttelte den Kopf »Tut mir leid, im Augenblick haben wir noch keine gesicherten Erkenntnisse, wo wir mit der Untersuchung ansetzen könnten. Aber wir werden alles daransetzen, sie zurückzubringen. Möglicherweise liegen schwere Stunden und Tage vor uns, aber gemeinsam werden wir es durchstehen.«
Während Porter auf den Bildschirm blickte, dachte er darüber nach, dass Collinson die zurückliegenden Jahre sehr viel besser überstanden hatte als er. Nach der Rückkehr aus dem Libanon war ihm eines klar gewesen - was er auch tat, nichts würde je wieder so sein wie zuvor. Die Hand heilte im Laufe der Zeit, aber die psychische Verletzung war nicht vernarbt und noch so frisch, als wäre alles erst gestern geschehen. Er hatte sich alle Mühe gegeben, sich beim SAS wieder zu integrieren, aber die anderen schienen zu wissen, dass er derjenige war, der einen jungen Araber am Leben gelassen hatte, der daraufhin drei Briten tötete. Niemand sagte etwas, doch das war auch nicht nötig. Er konnte es in ihren Augen sehen, erkannte es an der Art und Weise, wie sie ihm in der Bar aus dem Weg gingen. Niemand würde ihm je wieder vertrauen. Wenn es hart auf hart kam, würde niemand mit John Porter rechnen. Und beim SAS gab es kaum Verwendung für diejenigen, auf die man sich nicht verlassen konnte.
Nach knapp drei Jahren hatte er den aktiven Dienst quittiert. Man gab ihm einen Job auf dem Schießplatz - die größte Demütigung, die einem beim SAS widerfahren konnte. Nach zwei weiteren Jahren verließ er die Army. Die einzige Laufbahn, die er für sich geplant hatte, war an ihrem Ende angelangt. Wie richtet man sich nach so einer Erfahrung wieder in seinem Leben ein? Vielleicht gab es eine Antwort, aber er hatte sie nicht gefunden.
Plötzlich legte sich wieder eine Hand auf seine Schulter. Als er sich umdrehte, blickte ihm Dan direkt in die Augen. »Ich dachte, ich hätte gesagt, dass du abhauen sollst.«»Ich ...«
»Du verbreitest hier nur deinen Gestank«, fuhr Dan ihn an. »Los, zieh Leine. Sonst ruf ich die Bullen, damit sie dich über Nacht einlochen.«
Porter wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Das Pochen in seinem Kopf war unerträglich, der Schmerz im linken Bein wurde schlimmer. Ein Kribbeln, ein Gefühl der Taubheit, das sich hinaufzog bis zum Knie. Er ging los, mit gesenktem Kopf.
»Nimm die verdammte Hintertür«, schrie Dan.
Porter ignorierte ihn, ging einfach weiter und trat durch den Haupteingang des Travel Inn in den trüben Morgen hinaus. Um die Ecke war ein McDonald's. Er warf einen Blick auf die Müllcontainer, doch sie schienen gerade geleert worden zu sein. Hier würde er nichts zu essen finden.
Langsam überquerte er den Fluss. In einem seiner alten Turnschuhe war ein Loch, durch das bestimmt Dreck drang, doch um sein linkes Bein stand es sowieso schon so schlimm, dass es wahrscheinlich egal war. Auf der Brücke waren jede Menge Passanten, Autos fuhren in Richtung Chelsea und Fulham. Dorthin, wo die Wohlhabenden wohnten, einkauften und ausgingen.
»Haben Sie etwas Geld für mich übrig?«, sagte er leise zu einem Passanten, der in Richtung U-Bahn eilte.
Der Mann wandte nur schweigend den Blick ab.
»Nur zwei Pfund, um mir aus der Patsche zu helfen.«, versuchte er es bei einem anderen. Dieser Mann stand direkt neben ihm und sagte etwas, als er an Porter vorbeieilte. Er glaubte, das Wort »polnisch« verstanden zu haben.
»Ein Pfund für eine Tasse Tee.« Er hoffte, dass die braunen Augen einer jungen Frau ihn anschauen würden, die in ihrer Handtasche nach dem piependen Mobiltelefon suchte.
Sie warf ihm nur wortlos einen flüchtigen Blick zu und lächelte dann, als sie hörte, wer anrief.
»Mein Gott«, murmelte Porter. »Hat denn niemand ...«
Eine Frau rempelte ihn an, ohne sich darum zu kümmern, dass er nur mühsam das Gleichgewicht halten konnte. Ihm war schwindelig, er konnte sich kaum konzentrieren. »Scheiße, passen Sie auf, wo Sie hintreten« , schrie er.
Die braunhaarige Frau, um die vierzig, drehte sich um und blickte ihn an. Sie trug einen eleganten Hosenanzug und hatte eine Aktenmappe unter den Arm geklemmt. »Hau ab«, fuhr sie ihn aggressiv an. »Es gibt auch Leute, die arbeiten müssen.«
Porter tat ein paar bedrohliche Schritte auf sie zu, ohne zu wissen, was er vorhatte. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der pochende Kopfschmerz wurde schlimmer. Vor seinen Augen tanzten Sterne. Taumelnd ging er weiter, zweifelnd, wie lange seine Beine ihn noch tragen würden. »Passen Sie auf, was Sie sagen«, schrie er der Frau nach, erstaunt darüber, wie laut und wütend seine Stimme klang. »Sie wissen nichts über mich. Absolut nichts.«
Er bückte sich. Die Frau hatte panisch die Flucht ergriffen, wobei ihr das Portemonnaie aus der Handtasche gefallen war. Porter vergewisserte sich kurz, dass niemand auf ihn achtete, ließ die Börse in der Tasche seines ramponierten, dreckigen Jumpers verschwinden und ging weiter. Erst nach hundert Metern in Richtung New King's Road blieb er stehen, um sich den Inhalt anzusehen. Fünfzig Pfund, stellte er befriedigt fest. In brandneuen Zehn-Pfund-Noten. Und zwei Kreditkarten.
Genug Geld, um sich sinnlos zu betrinken.
Genug, um einen weiteren elenden Tag zu überstehen.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Bernhard Liesen
blick musste er an seine Tochter Sandy denken. Er fragte sich, was sie mittlerweile tat. Was für einen Tag haben wir heute?, dachte er. Ist vielleicht Wochenende? Er blickte zum Eingang einer U-Bahn-Station hinüber. Nein, zu viele Anzugträger. Also ein Werktag, vielleicht Wochenbeginn. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Wenn man auf der Straße lebte, ähnelte ein Tag dem anderen.
Bis zum Travel Inn brauchte man eine halbe Stunde, der Weg führte am Ufer der Themse entlang. Ein netter Spaziergang, wenn einem danach war, aber der Schmerz in seinem linken Bein wurde schlimmer, je länger er ging. Irgendwas stimmte da nicht, so viel war klar. Er hätte eine Ambulanz aufsuchen sollen. Doch wenn ein Krankenhausarzt etwas Ernsthaftes diagnostizierte, würde man ihn gleich dabehalten. Und überhaupt, wie sollte er dort an einen Drink kommen? Lieber nicht, dachte er. Ein oder zwei Tage, dann ist alles wieder in Ordnung. Und wenn nicht ... Nun, es spielt eigentlich keine Rolle.
Die Arbeit als Tellerwäscher war bestimmt kein großartiger Job, doch wenn man auf der Straße lebte, gab es praktisch keine Alternative. Das Travel Inn war kein besonders vornehmes Hotel, doch sie brauchten häufig nach dem Frühstück einen Tellerwäscher. Dort bekam man nicht mal den Mindestlohn - nur wenige Hotels in London bezahlten ihn noch. Aber es war keine beschwerliche Arbeit, auch wenn er manchmal Probleme hatte, die Teller richtig festzuhalten, weil ihm an der linken Hand zwei Finger fehlten. Außerdem hatte man dort meistens nichts dagegen, wenn man von den Resten aß, bevor sie weggeworfen wurden. Alles in allem konnte der Start in eine neue Woche schlechter verlaufen.
Er klopfte an der Hintertür. In der Küche hatte Dan das Sagen, ein ungemütlicher Ire aus Ulster, der behauptete, ein paar Jahre bei der Territorial Army gedient zu haben, auch wenn er sich darüber ausschwieg, bei welchem Regiment. Er hatte einen Hang zum Sarkasmus und führte sein lachhaft kleines Reich mit einer Härte wie auf dem Kasernenhof. Es gab drei Köche und sechs Kellnerinnen. Erstere wurden tyrannisiert, letztere angemacht. Knauserig wie er war, kürzte Dan ihnen noch den Lohn, und alle behaupteten, die Hälfte des Trinkgeldes lande in seiner Tasche. Häufig verlangte er zwanzig oder dreißig Pfund, bevor er jemanden einstellte.
»Was zum Teufel willst du?«, fragte er, als Porter eintrat.
Der stand für einige Augenblicke nur reglos da. Was will ich?, fragte er sich. Einen Moment lang versuchte er darüber nachzudenken, aber der heftige Kopfschmerz machte es unmöglich. »Arbeiten«, antwortete er niedergeschlagen.
»Gibt nichts zu tun«, sagte Dan gereizt. »Also, verpiss dich.«
Porter trat in die Küche. Gegrilltes Fleisch, brutzelnde Spiegeleier, es war angenehm warm in dem Raum. Auf der Spüle sah er einen Stapel von mindestens fünfzig Tellern. »Es gibt Arbeit«, sagte er. »Ich hab Augen im Kopf.«
»Und ich hab >Verpiss dich< gesagt«, knurrte Dan. »Ist das so schwer zu verstehen?«
Porter wich nicht zurück. Anelka starrte ihn an, ein Mädchen mit schmutzigblondem Haar und einem mürrischen Gesicht, das aus Bulgarien oder Rumänien kam, vielleicht auch aus der Ukraine. Sie zuckte zusammen, als ein heißer Luftschwall aus einem der Herde Porters Geruch zu ihr trug. »Vielleicht morgen?«, fragte er.
»Vergiss es«, antwortete Dan genervt. »Im Moment gibt's jede Menge Bulgaren, die sich um den Job reißen. Die arbeiten für ein Pfund in der Stunde so viel wie andere während einer ganzen Schicht. Außerdem klauen sie nicht die Reste. Und stinken nicht nach Fusel. Also, verschwinde jetzt.«
Porter trat noch ein paar Schritte weiter vor. Dan war gerade durch eine Kellnerin abgelenkt, die einem der Köche etwas über zu lang gekochte Eier zurief, und achtete nicht mehr auf ihn. Dans Worte glitten an ihm ab wie Regentropfen von einer Windschutzscheibe. Es berührt mich nicht mehr, dachte er. Er hatte bereits so viele Demütigungen ertragen müssen, dass es auf eine mehr nicht ankam. Vielleicht sollte ich es mal in Bulgarien
versuchen, überlegte er grinsend, während er ein halbes Würstchen von einem Teller nahm. Wenn so viele Bulgaren hier schuften, gibt's bei denen zu Hause bestimmt Arbeit für mich.
»Lass das Essen liegen, alter Penner«, fuhr ihn einer der Köche an.
Ohne weiter nachzudenken, durchquerte Porter die Küche und ging in die Hotelhalle, wo keiner von den wenigen Angestellten versuchte, ihm in den Weg zu treten. Ein Blick auf die Wanduhr sagte ihm, dass es kurz nach acht war. Noch kamen keine neuen Gäste, es war zu früh. Eine Frau vom Reinigungspersonal stellte an der Rezeption eine Vase mit frischen Schnittblumen ab. Sie warf Porter einen misstrauischen Blick zu und schaute dann schnell weg. Ihr ist klar, dass ich hier nichts zu suchen habe, dachte er. Aber es ist nicht ihr Job, sich um mich zu kümmern. Sie ist zu ängstlich.
In einer Ecke der Halle lief auf einem Flachbildschirm an der Wand das Programm von Sky News. Das Würstchen hatte ihm in Erinnerung gerufen, dass er halb verhungert war. Es war länger als einen Tag her, seit er etwas gegessen hatte; die gestrige Kalorienzufuhr hatte sich auf eine gute halbe Flasche Wodka beschränkt. Aber er hatte kein Geld in der Tasche, und im Augenblick bestand wenig Hoffnung, dass sich daran etwa änderte. Dan hatte sich geweigert, ihn in der Küche arbeiten zu lassen.
» Wir kommen noch einmal zur Topstory dieses Morgens zurück, der Entführung unserer Reporterin Katie Dartmouth im Libanon«, verkündete der gut aussehende junge Fernsehmoderator. »Um ein Uhr morgens Ortszeit hielten maskierte Männer mit vorgehaltenen Waffen den Übertragungswagen von Sky News an, der in Richtung Grenze unterwegs war. Der Kameramann und der Produktionsleiter wurden zum Aussteigen gezwungen, dann wurde Katie Dartmouth gefesselt und verschleppt. Wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass sie irgendwo im Libanon als Geisel gefangen gehalten wird. Weitere Informationen nach der Werbepause ...«
Porter blieb stehen und genoss die Wärme in der Hotelhalle.
Der Libanon, dachte er. Weitere Geiseln. Verdammt, es hört nie auf.
Die Werbung interessierte ihn nicht, aber er hatte keine Lust, sich in Bewegung zu setzen. Und überhaupt, wohin sollte er schon gehen?
Jetzt war wieder der Moderator an der Reihe, und auf dem Programm stand ein Interview mit Doug Freeman, dem Produktionsleiter, der in dem Übertragungswagen gesessen hatte, als dieser angehalten worden war. Alles sei so schnell gegangen, es sei eine beängstigende Erfahrung gewesen, sagte er. Sie seien auf einer Hauptstraße unterwegs gewesen, als man ihnen plötzlich den Weg versperrt hätte. Es seien insgesamt sechs Männer gewesen. Zuerst hätten sie geglaubt, es sei ein Raubüberfall, außerhalb von Beirut sei das im Libanon an der Tagesordnung. »Aber sie hatten es weder auf den Wagen noch auf die Kameras oder unsere Kreditkarten abgesehen«, fuhr Freeman fort, direkt in die Kamera blickend. »Sie kannten Katie und sind gekommen, um sie zu entführen.«
»Glauben Sie, dass sie vorhaben, ihr etwas anzutun?«
»Das will ich nicht hoffen«, antwortet Freeman. »Katie ist eine der besten Reporterinnen, mit der ich je gearbeitet habe.« Er schwieg kurz, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »An diesem Morgen beten wir alle, dass ihr nichts passiert«
Porter spürte eine Hand auf seiner Schulter. Als er sich umdrehte, sah er eine junge Frau. Sie trug die Kluft der Hotelangestellten, das Namensschild an ihrer Bluse verriet, dass ihr Vorname Sarah war. Sie verzog das Gesicht, und Porter wusste, dass es ihr schon verdammt unangenehm war, einfach nur neben ihm zu stehen. »Ich muss Sie bitten, das Hotel zu verlassen, Sir.«
»Noch eine Minute«, fuhr Porter sie an. »Ich ...«
»Eine Minute, hab ich gesagt.«
Er blickte auf den Flachbildschirm, auf dem wieder das Wort ,"Topstory« blinkte.
»Wir schalten jetzt live in die Downing Street, wo Sir Peregrine Collinson, der spezielle Beauftragte des Premierministers für den Nahen Osten, unserem Reporter Adam Boulton Rede und Antwort stehen wird. Was haben Sie Neues für uns, Adam?«
Porter starrte auf den Bildschirm. Collinson, dachte er. Als ich dich zum letzten Mal gesehen habe, hast du in die Ecke gekotzt, weil du Schiss hattest. Für das, was bei der Operation damals schiefgelaufen ist, hättest du die Zeche zahlen sollen. Nicht ich.
Boulton blickte direkt in die Kamera. »Die meisten unserer Zuschauer werden wissen, dass Sir Peregrine Collinson einer der am höchsten dekorierten Soldaten Großbritanniens ist. Sein Erinnerungsbuch über seine aktive Zeit beim Militär steht noch immer auf der Bestsellerliste. Soeben haben wir erfahren, dass Sir Perry damit beauftragt worden ist, Katie Dartmouth' Befreiung in die Wege zu leiten.«
Nach einem Kameraschwenk sah Porter einen großen Mann in einem eleganten Anzug, dessen aschblondes Haar ein klein wenig länger war, als es ihm zu seiner Zeit als aktiver Soldat gestattet gewesen wäre.
Beirut, dachte Porter. Das ist jetzt siebzehn Jahre her.
»Was können Sie unseren Zuschauern mitteilen, Sir Perry?«, fragte Boulton.
Collinson legte nachdenklich die Stirn in Falten und bemühte sich, einen seriösen Eindruck zu machen. »Viel lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir wissen nicht, wer Katie Dartmouth verschleppt hat, wohin sie gebracht wurde oder was die Entführer wollen. Der Premierminister hat mich gebeten, die Leitung der Ermittlungen zu übernehmen, und ich kann Ihnen versichern, dass wir alles in unseren Kräften Stehende tun werden, um Katie Dartmouth wohlbehalten nach Hause zu bringen.«
»Und Sie haben wirklich keinen Anhaltspunkt, wo sie sein könnte?«
Collinson schüttelte den Kopf »Tut mir leid, im Augenblick haben wir noch keine gesicherten Erkenntnisse, wo wir mit der Untersuchung ansetzen könnten. Aber wir werden alles daransetzen, sie zurückzubringen. Möglicherweise liegen schwere Stunden und Tage vor uns, aber gemeinsam werden wir es durchstehen.«
Während Porter auf den Bildschirm blickte, dachte er darüber nach, dass Collinson die zurückliegenden Jahre sehr viel besser überstanden hatte als er. Nach der Rückkehr aus dem Libanon war ihm eines klar gewesen - was er auch tat, nichts würde je wieder so sein wie zuvor. Die Hand heilte im Laufe der Zeit, aber die psychische Verletzung war nicht vernarbt und noch so frisch, als wäre alles erst gestern geschehen. Er hatte sich alle Mühe gegeben, sich beim SAS wieder zu integrieren, aber die anderen schienen zu wissen, dass er derjenige war, der einen jungen Araber am Leben gelassen hatte, der daraufhin drei Briten tötete. Niemand sagte etwas, doch das war auch nicht nötig. Er konnte es in ihren Augen sehen, erkannte es an der Art und Weise, wie sie ihm in der Bar aus dem Weg gingen. Niemand würde ihm je wieder vertrauen. Wenn es hart auf hart kam, würde niemand mit John Porter rechnen. Und beim SAS gab es kaum Verwendung für diejenigen, auf die man sich nicht verlassen konnte.
Nach knapp drei Jahren hatte er den aktiven Dienst quittiert. Man gab ihm einen Job auf dem Schießplatz - die größte Demütigung, die einem beim SAS widerfahren konnte. Nach zwei weiteren Jahren verließ er die Army. Die einzige Laufbahn, die er für sich geplant hatte, war an ihrem Ende angelangt. Wie richtet man sich nach so einer Erfahrung wieder in seinem Leben ein? Vielleicht gab es eine Antwort, aber er hatte sie nicht gefunden.
Plötzlich legte sich wieder eine Hand auf seine Schulter. Als er sich umdrehte, blickte ihm Dan direkt in die Augen. »Ich dachte, ich hätte gesagt, dass du abhauen sollst.«»Ich ...«
»Du verbreitest hier nur deinen Gestank«, fuhr Dan ihn an. »Los, zieh Leine. Sonst ruf ich die Bullen, damit sie dich über Nacht einlochen.«
Porter wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Das Pochen in seinem Kopf war unerträglich, der Schmerz im linken Bein wurde schlimmer. Ein Kribbeln, ein Gefühl der Taubheit, das sich hinaufzog bis zum Knie. Er ging los, mit gesenktem Kopf.
»Nimm die verdammte Hintertür«, schrie Dan.
Porter ignorierte ihn, ging einfach weiter und trat durch den Haupteingang des Travel Inn in den trüben Morgen hinaus. Um die Ecke war ein McDonald's. Er warf einen Blick auf die Müllcontainer, doch sie schienen gerade geleert worden zu sein. Hier würde er nichts zu essen finden.
Langsam überquerte er den Fluss. In einem seiner alten Turnschuhe war ein Loch, durch das bestimmt Dreck drang, doch um sein linkes Bein stand es sowieso schon so schlimm, dass es wahrscheinlich egal war. Auf der Brücke waren jede Menge Passanten, Autos fuhren in Richtung Chelsea und Fulham. Dorthin, wo die Wohlhabenden wohnten, einkauften und ausgingen.
»Haben Sie etwas Geld für mich übrig?«, sagte er leise zu einem Passanten, der in Richtung U-Bahn eilte.
Der Mann wandte nur schweigend den Blick ab.
»Nur zwei Pfund, um mir aus der Patsche zu helfen.«, versuchte er es bei einem anderen. Dieser Mann stand direkt neben ihm und sagte etwas, als er an Porter vorbeieilte. Er glaubte, das Wort »polnisch« verstanden zu haben.
»Ein Pfund für eine Tasse Tee.« Er hoffte, dass die braunen Augen einer jungen Frau ihn anschauen würden, die in ihrer Handtasche nach dem piependen Mobiltelefon suchte.
Sie warf ihm nur wortlos einen flüchtigen Blick zu und lächelte dann, als sie hörte, wer anrief.
»Mein Gott«, murmelte Porter. »Hat denn niemand ...«
Eine Frau rempelte ihn an, ohne sich darum zu kümmern, dass er nur mühsam das Gleichgewicht halten konnte. Ihm war schwindelig, er konnte sich kaum konzentrieren. »Scheiße, passen Sie auf, wo Sie hintreten« , schrie er.
Die braunhaarige Frau, um die vierzig, drehte sich um und blickte ihn an. Sie trug einen eleganten Hosenanzug und hatte eine Aktenmappe unter den Arm geklemmt. »Hau ab«, fuhr sie ihn aggressiv an. »Es gibt auch Leute, die arbeiten müssen.«
Porter tat ein paar bedrohliche Schritte auf sie zu, ohne zu wissen, was er vorhatte. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der pochende Kopfschmerz wurde schlimmer. Vor seinen Augen tanzten Sterne. Taumelnd ging er weiter, zweifelnd, wie lange seine Beine ihn noch tragen würden. »Passen Sie auf, was Sie sagen«, schrie er der Frau nach, erstaunt darüber, wie laut und wütend seine Stimme klang. »Sie wissen nichts über mich. Absolut nichts.«
Er bückte sich. Die Frau hatte panisch die Flucht ergriffen, wobei ihr das Portemonnaie aus der Handtasche gefallen war. Porter vergewisserte sich kurz, dass niemand auf ihn achtete, ließ die Börse in der Tasche seines ramponierten, dreckigen Jumpers verschwinden und ging weiter. Erst nach hundert Metern in Richtung New King's Road blieb er stehen, um sich den Inhalt anzusehen. Fünfzig Pfund, stellte er befriedigt fest. In brandneuen Zehn-Pfund-Noten. Und zwei Kreditkarten.
Genug Geld, um sich sinnlos zu betrinken.
Genug, um einen weiteren elenden Tag zu überstehen.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Bernhard Liesen
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Bibliographische Angaben
- Autor: Chris Ryan
- 2009, 1, 320 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868001271
- ISBN-13: 9783868001273
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