Genesis Secret
Thriller
Grausam verstümmelte Leichen bereiten der britischen Kripo Kopfzerbrechen. Welche Motive hatte der Täter, seine Opfer bei lebendigem Leib zu häuten? Detective Forrester erforscht die Opferrituale antiker Kulturen, aber näher an der Lösung des Rätsels ist...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Genesis Secret “
Grausam verstümmelte Leichen bereiten der britischen Kripo Kopfzerbrechen. Welche Motive hatte der Täter, seine Opfer bei lebendigem Leib zu häuten? Detective Forrester erforscht die Opferrituale antiker Kulturen, aber näher an der Lösung des Rätsels ist Rob Luttrell, ein Journalist, der über eine türkische Ausgrabungsstätte recherchiert.Ein düsteres Geheimnis umrankt die türkische Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe. Warum wurde die Tempelanlage einst von ihren eigenen Erbauern wieder verschüttet? Und was sucht der deutsche Archäologe Franz Breitner nachts bei seinen heimlichen Grabungen? Während Journalist Rob Luttrell nach Antworten forscht, gerät er auf die Spur einer uralten Glaubensgemeinschaft. Und die setzt scheinbar alles daran, ein prähistorisches Ereignis zu vertuschen, dessen Ausmaß das menschliche Vorstellungsvermögen sprengt. Die Verbindung zu einem Serienmörder, der in Großbritannien seine Opfer grausam verstümmelt, entdeckt Rob erst, als es fast zu spät ist.
Lese-Probe zu „Genesis Secret “
Genesis Secret von Tom Knox Alan Greening war sturzbesoffen. Er war die ganze Nacht in Covent Garden unterwegs gewesen: Angefangen hatte er im Punch, wo er mit seinen alten Freunden von der Uni ein paar Bier getrunken hatte. Anschließend waren sie ins Lamb and Flag weitergezogen, das witzige alte Londoner Pub in einer feuchten Gasse nicht weit vom Garrick Club.
Wie lange hatten sie dort abgehangen und ein Bier nach dem anderen gekippt? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Danach waren sie nämlich ins Roundhouse gegangen, wo sie ein paar Typen aus seinem Büro trafen. Und irgendwann stiegen die Jungs von Bier auf Schnaps um: Wodka, Gin Tonic, Whisky.
Und dann machten sie einen verhängnisvollen Fehler. Der Vorschlag kam von Tony: Wie wär’s mit ein paar Mädels? Sie hatten zustimmend gelacht, waren die St. Martin’s Lane hinaufgewandert und schließlich im Stringfellows gelandet, einem Lapdance-Club. Zuerst wollte der Türsteher sie nicht hineinlassen: sechs lachende, grölende Kerle, nur zu offensichtlich auf Sauftour und komplett enthemmt.Das konnte nur Ärger geben.
Aber Tony hatte einen Teil seiner großzügigen City-Zulage gezückt, hundert Pfund oder sogar mehr, und der Türsteher hatte gegrinst und gesagt: Aber selbstverständlich, Sir … und dann … Ja, was war dann passiert?
... mehr
In seiner Erinnerung war alles verschwommen. Ein Rausch aus Tangas und Schenkeln und Drinks. Lächelnde nackte Lettinnen und derbe Witze über russische Pelze und ein polnisches Mädchen mit unglaublichen Brüsten und viel Geld, das für dies und jenes und noch einiges mehr ausgegeben wurde.
Alan stöhnte. Seine Freunde waren einer nach dem anderen abgezogen – aus dem Club gewankt und in ein Taxi gesackt. Am Ende war nur noch er übrig, der letzte Freier im ganzen Laden, der fleißig Zehner in den Tanga des lettischen Mädchens steckte, das sich mit seinem zierlichen Körper unermüdlich vor ihm wand, während er es mit hilflos hingebungsvollem Stumpfsinn anglotzte. Und dann, um vier Uhr, hatte die Lettin plötzlich aufgehört zu lächeln. Die Lichter gingen an, und die Rausschmeißer packten ihn an den Armen, und beförderten ihn resolut zum Ausgang. Es war zwar nicht ganz so wie bei einem Säufer, der in einem altmodischen Western aus einem Saloon geworfen wird, aber viel fehlte nicht.
Und jetzt war es fünf Uhr morgens, und die ersten Vorboten eines Katers stachen hinter seinen Augen; er musste nach Hause. Er war auf dem Strand, aber er gehörte ins Bett.
Hatte er noch genügend Geld fürs Taxi? Die Kreditkarten hatte er zu Hause gelassen, das heißt, doch – fahrig durchwühlte Alan seine Taschen und fand noch dreißig Pfund; genug für ein Taxi nach Clapham.
Oder genauer: Es wäre genug gewesen. Nur gab es keine Taxis. Die Stadt war wie ausgestorben um fünf Uhr morgens auf dem Strand. Für Nachtschwärmer zu spät. Für Büroreinigungskräfte zu früh.
Alan blickte sich um. Ein milder Aprilregen brachte die breiten Gehsteige der Londoner Innenstadt zum Glänzen. Der große rote Nachtbus nach St. Paul’s zockelte vorbei. Nicht seine Richtung.
Wohin sollte er gehen? Alan tastete sich durch den Alkoholnebel in seinem Kopf. Irgendwo musste doch ein Taxi aufzutreiben sein. Er konnte es auf dem Embankment versuchen. Ja. Dort gab es immer Taxis.
Alan riss sich zusammen und ging nach links eine Seitenstraße hinunter. Auf dem Schild stand Craven Street. Nie gehört. War ja auch egal. Die Straße führte zum Fluss, direkt zum Embankment. Er ging weiter. Die Straße war alt: jede Menge gediegener georgianischer Häuser. Der erste Anflug eines Frühlingsmorgens bläute den Himmel über den alten Schornsteinen. Keine Menschenseele war zu sehen.Und dann hörte er es.Ein Geräusch.
Aber kein gewöhnliches Geräusch. Es hörte sich an wie – ein Stöhnen. Ein menschliches Stöhnen, aber irgendwie unterdrücktoder verzerrt. Eigenartig.
Hatte er es sich nur eingebildet? Alan schaute sich um: Gehsteig, Hauseingänge, Fenster. Die kleine Seitenstraße war immer noch menschenleer. Hier gab es nur Büros. Oder sehr alte Wohnhäuser, die zu Büros umgewandelt worden waren. Wer konnte sich hier um diese Zeit herumtreiben? Ein Junkie? Ein Obdachloser? Ein alter Säufer, der in einem dunklen Hauseingang seinen Rausch ausschlief?
Alan beschloss, sich nicht darum zu kümmern. Das war, was man als Londoner in so einem Fall tat. Man kümmerte sich nicht darum. Man hatte in dieser riesigen, frenetischen, verstörenden Stadt schon so genug zu kämpfen; warum sollte man sich da zusätzlich den Stress machen, nachts irgendwelchem seltsamen Gestöhne auf den Grund gehen zu wollen? Außerdem war Alan betrunken: Er bildete sich alles nur ein.
Doch dann hörte er es wieder: ganz deutlich. Das schreckliche, durch und durch gehende Stöhnen eines Menschen, der starke Schmerzen hatte. Fast hörte es sich an, als sagte jemand »Hilfe«.
Nur dass es wie »Iiiilllfffää« herauskam.
Was zum Teufel sollte das? Alan brach der Schweiß aus. Er bekam es mit der Angst zu tun. Eigentlich wollte er nicht wissen, was für ein Mensch – was für ein Ding – so ein Geräusch machen konnte. Und doch musste er es herausfinden. All seine moralischen Reflexe forderten ihn auf, zu helfen.
Er stand im Regen und dachte an seine Mom. Was würde sie sagen? Sie würde ihm klarmachen, dass er keine Wahl hatte. Es war der moralische Imperativ. Jemand hat Schmerzen. Also hilft man ihm!
Er schaute nach links. Die Stimme schien von einer Reihe alter georgianischer Häuser mit dunkelvioletten Backsteinen und gediegenen alten Fenstern zu kommen. An einem der Häuser war ein Schild angebracht, eine im Regen glänzende Holztafel.
The Benjamin Franklin Museum. Er hatte keine genaue Vorstellung, wer Benjamin Franklin war. Irgend so ein Ami jedenfalls; Schriftsteller oder so was Ähnliches. Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Er war sich ziemlich sicher, dass das Stöhnen aus diesem Haus kam, weil die Tür einen Spalt offen stand. Um 5 Uhr, an einem Samstagmorgen.
© Hoffmann & Campe
Übersetzung: Sepp Leeb
Alan stöhnte. Seine Freunde waren einer nach dem anderen abgezogen – aus dem Club gewankt und in ein Taxi gesackt. Am Ende war nur noch er übrig, der letzte Freier im ganzen Laden, der fleißig Zehner in den Tanga des lettischen Mädchens steckte, das sich mit seinem zierlichen Körper unermüdlich vor ihm wand, während er es mit hilflos hingebungsvollem Stumpfsinn anglotzte. Und dann, um vier Uhr, hatte die Lettin plötzlich aufgehört zu lächeln. Die Lichter gingen an, und die Rausschmeißer packten ihn an den Armen, und beförderten ihn resolut zum Ausgang. Es war zwar nicht ganz so wie bei einem Säufer, der in einem altmodischen Western aus einem Saloon geworfen wird, aber viel fehlte nicht.
Und jetzt war es fünf Uhr morgens, und die ersten Vorboten eines Katers stachen hinter seinen Augen; er musste nach Hause. Er war auf dem Strand, aber er gehörte ins Bett.
Hatte er noch genügend Geld fürs Taxi? Die Kreditkarten hatte er zu Hause gelassen, das heißt, doch – fahrig durchwühlte Alan seine Taschen und fand noch dreißig Pfund; genug für ein Taxi nach Clapham.
Oder genauer: Es wäre genug gewesen. Nur gab es keine Taxis. Die Stadt war wie ausgestorben um fünf Uhr morgens auf dem Strand. Für Nachtschwärmer zu spät. Für Büroreinigungskräfte zu früh.
Alan blickte sich um. Ein milder Aprilregen brachte die breiten Gehsteige der Londoner Innenstadt zum Glänzen. Der große rote Nachtbus nach St. Paul’s zockelte vorbei. Nicht seine Richtung.
Wohin sollte er gehen? Alan tastete sich durch den Alkoholnebel in seinem Kopf. Irgendwo musste doch ein Taxi aufzutreiben sein. Er konnte es auf dem Embankment versuchen. Ja. Dort gab es immer Taxis.
Alan riss sich zusammen und ging nach links eine Seitenstraße hinunter. Auf dem Schild stand Craven Street. Nie gehört. War ja auch egal. Die Straße führte zum Fluss, direkt zum Embankment. Er ging weiter. Die Straße war alt: jede Menge gediegener georgianischer Häuser. Der erste Anflug eines Frühlingsmorgens bläute den Himmel über den alten Schornsteinen. Keine Menschenseele war zu sehen.Und dann hörte er es.Ein Geräusch.
Aber kein gewöhnliches Geräusch. Es hörte sich an wie – ein Stöhnen. Ein menschliches Stöhnen, aber irgendwie unterdrücktoder verzerrt. Eigenartig.
Hatte er es sich nur eingebildet? Alan schaute sich um: Gehsteig, Hauseingänge, Fenster. Die kleine Seitenstraße war immer noch menschenleer. Hier gab es nur Büros. Oder sehr alte Wohnhäuser, die zu Büros umgewandelt worden waren. Wer konnte sich hier um diese Zeit herumtreiben? Ein Junkie? Ein Obdachloser? Ein alter Säufer, der in einem dunklen Hauseingang seinen Rausch ausschlief?
Alan beschloss, sich nicht darum zu kümmern. Das war, was man als Londoner in so einem Fall tat. Man kümmerte sich nicht darum. Man hatte in dieser riesigen, frenetischen, verstörenden Stadt schon so genug zu kämpfen; warum sollte man sich da zusätzlich den Stress machen, nachts irgendwelchem seltsamen Gestöhne auf den Grund gehen zu wollen? Außerdem war Alan betrunken: Er bildete sich alles nur ein.
Doch dann hörte er es wieder: ganz deutlich. Das schreckliche, durch und durch gehende Stöhnen eines Menschen, der starke Schmerzen hatte. Fast hörte es sich an, als sagte jemand »Hilfe«.
Nur dass es wie »Iiiilllfffää« herauskam.
Was zum Teufel sollte das? Alan brach der Schweiß aus. Er bekam es mit der Angst zu tun. Eigentlich wollte er nicht wissen, was für ein Mensch – was für ein Ding – so ein Geräusch machen konnte. Und doch musste er es herausfinden. All seine moralischen Reflexe forderten ihn auf, zu helfen.
Er stand im Regen und dachte an seine Mom. Was würde sie sagen? Sie würde ihm klarmachen, dass er keine Wahl hatte. Es war der moralische Imperativ. Jemand hat Schmerzen. Also hilft man ihm!
Er schaute nach links. Die Stimme schien von einer Reihe alter georgianischer Häuser mit dunkelvioletten Backsteinen und gediegenen alten Fenstern zu kommen. An einem der Häuser war ein Schild angebracht, eine im Regen glänzende Holztafel.
The Benjamin Franklin Museum. Er hatte keine genaue Vorstellung, wer Benjamin Franklin war. Irgend so ein Ami jedenfalls; Schriftsteller oder so was Ähnliches. Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Er war sich ziemlich sicher, dass das Stöhnen aus diesem Haus kam, weil die Tür einen Spalt offen stand. Um 5 Uhr, an einem Samstagmorgen.
© Hoffmann & Campe
Übersetzung: Sepp Leeb
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Autoren-Porträt von Tom Knox
Knox, TomTom Knox (eigentlich Sean Thomas) wurde 1963 in England geboren. Als Journalist für die Times , den Guardian sowie die Daily Mail hat er die ganze Welt bereist. 2007 wurde er von der Sunday Times zum Reisejournalisten des Jahres gewählt. 2009 veröffentlichte er seinen ersten Thriller, Genesis Secret, und landete damit einen großen internationalen Erfolg. Darauf folgte Cagot und Bibel der Toten. Wenn Tom Knox nicht auf Reisen ist, lebt er in London.
Leeb, Sepp
Sepp Leeb studierte Amerikanistik und übersetzt vor allem Spannungsliteratur. Unter vielen anderen hat er Thomas Harris, Michael Connelly und Tom Knox ins Deutsche übertragen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Tom Knox
- 2009, 1, 444 Seiten, Maße: 14,7 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Leeb, Sepp
- Übersetzer: Sepp Leeb
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-10: 3455401503
- ISBN-13: 9783455401509
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