Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit / Band 008 / Glauben im Hinterland
Die Serbisch-Orthodoxen in der habsburgischen Herzegowina 1878-1918
Im 19. Jahrhundert wurde religiöser Glaube in der Herzegowina vor allem in den Familien gelebt. Geistliche und die Kirchenorganisation spielten nur eine untergeordnete Rolle. Erst das katholische Imperium der Habsburger schuf funktionierende...
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Produktinformationen zu „Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit / Band 008 / Glauben im Hinterland “
Im 19. Jahrhundert wurde religiöser Glaube in der Herzegowina vor allem in den Familien gelebt. Geistliche und die Kirchenorganisation spielten nur eine untergeordnete Rolle. Erst das katholische Imperium der Habsburger schuf funktionierende serbisch-orthodoxe Kircheninstitutionen und gebildete Geistliche. Heiner Grunert untersucht die serbisch-orthodoxe Glaubensgemeinschaft unter habsburgischer Herrschaft. Er beschreibt die Verhältnisse innerhalb der Gemeinschaft - zwischen Staat und Kirchenorganisation, Geistlichen und Laien - sowie die interreligiösen Beziehungen in der multireligiösen Herzegowina. Die Studie untersucht Religion auf dem Balkan am Beispiel serbisch-orthodoxer Gemeinschaften in der multireligiösen Herzegowina.
Klappentext zu „Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit / Band 008 / Glauben im Hinterland “
Das Buch untersucht Religion auf dem Balkan am Beispiel serbisch-orthodoxer Gemeinschaften in der Herzegowina - in einer überwiegend gebirgigen, ländlichen und religiös vielfältigen Region. Hier lebte man religiösen Glauben im 19. Jahrhundert vor allem in den Familien. Geistliche und die Kirchenorganisation spielten nur eine untergeordnete, nicht selten ungeliebte Rolle. Erst die gesellschaftlichen Modernisierungen ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, vor allem durch die habsburgische Verwaltung ab 1878, formten Religion zu einem von kirchlichen Institutionen geprägten und konfessionell klar abgegrenzten Gesellschaftssystem. Dadurch gerieten zum einen die Verhältnisse innerhalb der Glaubensgemeinschaft in Bewegung und wurden teils heftig ausgetragen - zwischen Laien, Geistlichen, der Kirchenleitung und dem Staat. Zum anderen veränderten sich aber auch die interreligiösen Beziehungen und wurden stärker normiert und seltener situativ ausgehandelt.Religion war von grundlegender Bedeutung für imperiale Herrschaft, nicht zuletzt als Gegengewicht zu nationalen Bestrebungen. Im Falle der Serben wirkte dabei imperial geregelte Religion über ihre Organisationen und ihre Geistlichen fördernd für die Nationalbewegung. Habsburg reagierte daher seit Beginn des Ersten Weltkriegs mit harter Repression gegen serbisch-orthodoxe Priester, kirchliche Laien und Kircheninstitutionen. Für die häufige Verschmelzung von Religion und Nation spielten in Südosteuropa gerade die großen Reiche eine entscheidende Rolle.
Autoren-Porträt von Heiner Grunert
Heiner Grunert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte der LMU München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Heiner Grunert
- 2016, 588 Seiten, 9 Abbildungen, Maße: 16,4 x 23,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3525310293
- ISBN-13: 9783525310298
- Erscheinungsdatum: 20.01.2016
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