Happy ohne Ende
Carly ist glücklich. Oh ja, das ist sie! Nachdem sie um die ganze Welt gereist ist, um all ihre Exfreunde auf Ehemann-Potenzial zu prüfen, hat sie den Richtigen am Ende gefunden: Mark. Er ist der wunderbarste Mann der Welt und sie haben...
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Produktinformationen zu „Happy ohne Ende “
Carly ist glücklich. Oh ja, das ist sie! Nachdem sie um die ganze Welt gereist ist, um all ihre Exfreunde auf Ehemann-Potenzial zu prüfen, hat sie den Richtigen am Ende gefunden: Mark. Er ist der wunderbarste Mann der Welt und sie haben geheiratet - und zwei entzückende Söhne bekommen. Und jetzt? Jetzt ist der Alltag eingekehrt, Mark arbeitet viel (zu viel!) und Carly bemüht sich um Dreifaltigkeit: Liebesgöttin, Supermami und Bestsellerautorin. Die Situation scheint Carly über den Kopf zu wachsen. Da beschließt sie, dass es Zeit für einen Tapetenwechsel ist ...
Eine herrlich witziger, augenzwinkernder Roman über "die Zeit danach".
Lese-Probe zu „Happy ohne Ende “
Happy ohne Ende von Shari LowProlog
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Ich wusste gleich, dass etwas nicht stimmte. Als ich in meine Apfelblätterteigtasche biss - schließlich empfiehlt das Gesundheitsministerium fünf Portionen Obst am Tag -, überkam mich so eine seltsame nervöse Unruhe. Das gleiche Gefühl habe ich in den Tagen vor den Tagen; dann könnte ich ausrasten und Dinge tun, die mir ein paar Minuten Sendezeit in Crimewatch garantieren würden.
Diese Sendung, in der die Zuschauer um Mithilfe bei der Aufklärung von Verbrechen gebeten werden, schaue ich mir übrigens grundsätzlich nicht an. Sobald die Titelmelodie ertönt, muss ich umschalten, weil mich unweigerlich das schlechte Gewissen packt - obwohl ich weder eine Skimaske besitze noch am Donnerstag vor drei Wochen um 10 Uhr 24 auch nur in der Nähe des Postamts Kensington gewesen bin.
Irgendetwas nagte an mir, aber ich konnte nicht sagen, was. Es war ein ganz normaler Morgen. Ein Montag, wenn ich mich richtig erinnere. Ein bis zu diesem Augenblick hundsgewöhnlicher Montagmorgen. Mark, mein Mann, war irgendwann zu unchristlicher Stunde aufgestanden und ins Bad getaumelt, wo er erst mit geschlossenen Augen pinkelte und sich dann mit einem halb geöffneten Auge rasierte, anschließend ins Schlafzimmer zurückwankte und sich im Dunkeln anzog. Das konnte er getrost riskieren: Seine Sachen fürs Büro waren dank eines ausgeklügelten Systems alle farblich aufeinander abgestimmt, sodass ihm Spott und Demütigung erspart blieben. Danach stolperte er die Treppe hinunter und über seinen Aktenkoffer, der unten stand, rappelte sich wieder auf, schnappte sich eine Banane aus der Obstschale und warf einen prüfenden Blick in den Flurspiegel. Zu diesem Zeitpunkt hatten geheimnisvolle kosmische Mächte dafür gesorgt, dass seine Verwandlung abgeschlossen war. Aus dem struppigen, schmuddeligen Zombie, der nicht einmal im Stande war, in ein ortsfestes Becken zu pinkeln, ohne alles ringsum voll zu spritzen, war Mark Barwick geworden, der Anwalt, auf den die Frauen flogen. Dann stieg er in seinen schicken Sportwagen, schaltete das schicke Radio ein und machte sich auf die zweistündige Fahrt von unserer Doppelhaushälfte in Richmond zu seinem schicken Büro in einem schicken Büroturm in einer schicken Londoner Gegend.
Das alles sind natürlich nur Vermutungen meinerseits, weil es schon eines medizinischen Eingriffs und einer Fahrt in einem Autoskooter bedürfte, um mich morgens um diese Zeit zu wecken. Doch da sich in den sieben Jahren, in denen wir zusammen sind, nichts an Marks Gewohnheiten geändert hat, nehme ich nicht an, dass er mit einem Satz aus dem Bett gesprungen ist, einen Espresso hinuntergestürzt und ein Schokocroissant dazu gegessen und dann zwanzig Minuten überlegt hat, welche Krawatte am besten zu seiner Gemütslage passt.
Zumal Mark nur eine einzige Gemütsverfassung kennt: ausgeglichen. Keine unlogischen Hochs. Keine mit dem Risiko des Pulsadernaufschlitzens verbundenen Tiefs. Nichts als schwankungsfreie Ausgeglichenheit. Und das ist auch gut so. Das ist großartig. Fantastisch. Ich liebe es, einen beständigen, verlässlichen Partner zu haben; er ist der perfekte Ausgleich für mein eher ... nun, sagen wir, launenhaftes Wesen. Doch, wirklich! Ich weiß seine bedächtige Gelassenheit, seine stoische Ruhe aufrichtig zu schätzen und würde ihn niemals einen stinklangweiligen, berechenbaren Trottel nennen. Wenigstens nicht laut. Oh, na schön, meinetwegen! Aber nur meinen Freundinnen gegenüber.
Ich biss ein weiteres Mal in meine Apfeltasche und stellte fest, dass diese quälende innere Unruhe sich nicht gelegt hatte. Hunger konnte es also nicht sein. Ich ging alle anderen Möglichkeiten durch. Die Kinder. Sie waren im Kindergarten. Benny war erst zweieinhalb und deshalb noch in der Eingewöhnungsphase; Mac war vier, er ging mit Begeisterung hin. Bisher war ich jedenfalls noch nicht zur Leiterin zitiert worden - schnell auf Holz klopfen! -, weil mein Ältester etwas angestellt hatte. Ich vermute, das liegt vor allem daran, dass ich ihm erzählt habe, in die Laternenpfähle rings um den Kindergarten seien Kameras eingebaut, mit deren Hilfe ich über das Internet jede seiner Bewegungen überwachen könne. Seine Erzieher wundern sich bestimmt, warum er immer wieder Richtung Himmel sieht und schreit: »Ich hab's nicht so gemeint, Mum, ehrlich!« Mac hat eindeutig die Gene seiner Mutter. Sein Wortschatz vergrößert sich allmählich, aber eher wird man in der Hölle Schlittschuh laufen können, als dass er das Wort »ausgeglichen« darin aufnehmen wird. Sein kleiner Bruder dagegen ist offenbar in einen ganz anderen Genpool gefallen. Als ich zum zweiten Mal schwanger war, sagte ich zu Mark, ich wolle das Baby Big taufen. Big und Mac. Ich hoffte, McDonald's würde uns einen Sponsorenvertrag anbieten. Doch zu guter Letzt einigten wir uns auf den Namen Benny. Benny ist der süßeste, niedlichste Knirps, den man sich vorstellen kann. Nicht, dass ich voreingenommen wäre! Aber Sie finden garantiert keinen Dreikäsehoch, der sich besser in einer Windelreklame machen würde.
Also jedenfalls war mit meinen Sprösslingen alles in bester Ordnung, sodass ich sie als Grund für meine unerklärliche Unzufriedenheit von der Liste streichen konnte. Sie waren zwei ausgelassene, übermütige, verrückte Rangen, die sicherlich früher oder später im Jugendknast landen würden, aber im Augenblick ging es ihnen gut.
Dann lag es vielleicht an meinem Beruf? Da er untrennbar mit meinem familiären Hintergrund verknüpft ist, fällt es mir schwer, darüber zu sprechen, ohne auf meine Herkunft einzugehen. Sie müssen wissen, dass ich, auch wenn der äußere Schein, meine Geburtsurkunde und meine DNA etwas anderes besagen, keineswegs die Tochter einer eingebildeten Lehrerin und eines Vertreters für Versicherungen und Finanzen mit einer extremen Vorliebe für alles Alkoholische bin. Nein, in Wahrheit bin ich die uneheliche Tochter von Jackie Collins und Sidney Sheldon. Ein Kind der Liebe. Es ist mir zwar ein Rätsel, wie ich vor mehr als dreißig Jahren in eine schottische Entbindungsklinik gekommen bin, aber Jackie hatte sicher gute Gründe, mich zur Adoption freizugeben. Vielleicht war die Mafia hinter ihr her, und sie fürchtete um mein Leben. Vielleicht wollte sie auch vermeiden, dass ich zu einem verwöhnten, oberflächlichen Biest heranwuchs, und dachte, in der prosaischen Umgebung eines Glasgower Vororts würde eher ein Mensch mit seelischem Tiefgang und gesundem Realitätssinn aus mir werden (falls dem so ist, Mum, dann hat es funktioniert - ich bin ein wunderbarer Mensch geworden, du kannst jetzt kommen und mich holen!). Wie dem auch sei, ich wollte immer schon meinen »richtigen« Eltern nacheifern und Schriftstellerin werden, einen Berg pikanter Bestseller schreiben, nach Los Angeles in eine Villa mit nierenförmigem Swimmingpool ziehen und unanständige Dinge mit feurigen, sexbesessenen Italienern tun.
Leider hat es nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Mein erstes Buch, Achtung, Brustwarzenerektion!, verkaufte sich ziemlich gut für einen Debütroman. »Allererste Sahne« nannte ihn das Magazin Fab!. Okay, das schreiben sie zwar über alles, was einen rosaroten Umschlag hat, aber es ist immerhin ein Anfang. PMS wie Prämentales Syndrom, mein zweites Buch, war ebenfalls recht erfolgreich. Natürlich nicht so erfolgreich, dass ein Ferrari dabei rausgesprungen wäre, aber die erste und die zweite Auflage gingen weg wie warme Semmeln. Folglich müsste ich im Geld schwimmen, sollte man meinen. Denkste! Warum hat mir niemand gesagt, dass man schon ein paar Millionen Bücher verkaufen muss, damit man noch zu Lebzeiten ein bisschen was damit verdient und nicht erst, wenn man ungefähr dreihundertsiebenundvierzig Jahre tot ist?
Um meine Bank bei Laune zu halten und meine geheime Kreditkarte nicht über Gebühr zu strapazieren (ich finde, Ehrlichkeit in einer Partnerschaft sollte Grenzen haben - in meinem Fall liegen diese Grenzen bei den tausend Pfund auf einem Konto, von dem mein Mann nicht das Geringste ahnt), schreibe ich eine erbärmlich hochgestochene wöchentliche Kolumne über die Freuden des Mutterseins im Magazin Familienglück. Die Werte der Familie - dass ich nicht lache! Das Blatt ist nichts weiter als eine unglaublich dämliche Schickimickipostille, die prominenten Müttern und solchen aus den besseren Kreisen in den Hintern kriecht. Da ich aus der Perspektive der perfekten Mutter schreiben soll, brauche ich nicht nur ungeheuer viel Fantasie, sondern auch jedes Mal wieder eine griffbereite Kotztüte.
Aber was soll's. Ich habe weniger Tiefgang als eine Fußbadewanne, deshalb nehme ich das Geld und singe weiter mein Loblied auf eine Mutter, der ich liebend gern den Hals umdrehen würde, falls ich ihr je begegnen sollte.
Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Sonniges Beverly Hills. Ruhm und Reichtum. Nierenförmiger Pool. Sexbesessene Italiener.
Bekommen habe ich stattdessen das verregnete Richmond, einen lächerlichen Job, eine Pfütze hinterm Haus und einen Mann, der, wenn er sich eine Pizza schnappt und die Klappe hält, vermutlich für jemanden durchgehen könnte, der mal eine halbe Stunde Aufenthalt in Rom hatte. Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Meine richtigen Eltern könnten eine hochnäsige Lehrerin und ein versoffener Versicherungsvertreter sein.
Ich öffnete die Hintertür und steckte mir eine Benson & Hedges an. Rauchen ist ein grässliches Laster. Ich bin heilfroh, dass ich es in der Öffentlichkeit schon vor Jahren aufgegeben habe. Lieber friere ich mir im edlen Streben nach einer eisernen Lunge heimlich, still und leise den Arsch ab, als dass ich meinem Mann und meinen Kindern eingestehen würde, die Willenskraft eines Pavarotti in einem Schlemmerrestaurant zu haben. Von nebenan drang Musik herüber. Musik im allerweitesten Sinne. Es hörte sich an wie die größten Hits aus den nepalesischen Panflöten-Charts. Als ich durch das Küchenfenster des Nachbarhauses spähte, sah ich zwei Füße, die verkehrt herum mitten in der Luft baumelten. Es gibt nur eins, das schlimmer ist als eine Nachbarin, die nepalesische Panflötenmusik hört: eine Nachbarin, die nepalesische Panflötenmusik hört und dabei Yoga macht. Wie soll man in dieser Atmosphäre aggressive freie Radikale und schädliche Substanzen genießen, die Haut und Lungen ruinieren? Das verdirbt einem ja den ganzen Spaß!
So was gehört verboten. Zumal die Nachbarin sich meine »beste Freundin« schimpft. Ha, eine schöne beste Freundin ist das! Wäre sie ein echter Kumpel, würde sie sich mit einem Glimmstängel und einem Schokoriegel aus dem Haus stehlen und mir Gesellschaft leisten. Wo wir gerade von Freundinnen sprechen - es gab eine Zeit, da hätte ich meinen gesamten Besitz darauf verwettet, dass mindestens eine von ihnen in einer Situation steckte, die für meine innere Unruhe verantwortlich war, doch zurzeit gab es in dieser Hinsicht keine besonderen Vorkommnisse. Kate von nebenan ist geradezu Übelkeit erregend glücklich mit einem Architekten namens Bruce verheiratet und ihren Kindern - einer Bande, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Waltons hat - eine Übelkeit erregend fantastische Mutter. Außerdem ist sie Übelkeit erregend fit und in sich ruhend und hat einen Übelkeit erregend glamourösen Teilzeitjob als Modestylistin. Und trotz allem empfinde ich eine Übelkeit erregend tiefe Zuneigung zu ihr. Obwohl ich damit gegen das Gebot der Freundschaft verstoße, das da lautet: Du sollst keine Freundin neben dir haben, die schlanker, klüger oder erfolgreicher ist als du, weil du sonst Neidfalten bekommst. Kate und ich kennen uns aus dem Sandkasten. Wir sind zusammen in einer gemeindeeigenen Siedlung ungefähr fünf Meilen von Glasgow entfernt aufgewachsen. Wir waren eine ganze Clique: ich (Carly Cooper, verheiratete Barwick - ich hab's nie geschafft, nach der Hochzeit offiziell meinen Namen ändern zu lassen), Kate, Carol, Sarah und Jess. Wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel und gingen miteinander durch dick (Carol ist im Kochen durch die mittlere Reife gerauscht) und dünn (neben ihr sieht Victoria Beckham aus, als sei sie süchtig nach Vollfettprodukten), durch reich (Sarah hat einen Millionär geheiratet) und arm (nach einer furchtbaren ersten Ehe und einem Leben in Armut), durch krank (Jess hatte einmal eine Affäre mit dem Parlamentarier Basil Asquith, der, wie sich herausstellte, die Fraktion der sexuell Abartigen vertrat) und gesund (siehe Yoga und Panflöten).
Komischerweise war es bei uns nicht so, dass der Kontakt nach der Schule abbrach, wir uns zwanzig Jahre später über das Internet wiederfanden und dann unsere Partner zu einer Wiedersehensparty mitschleiften, wo die Pheromone wie zugedröhnte Tauben herumschwirrten; und ehe man sich's versah, hatten alle ihre Autoschlüssel in eine Schale geworfen, man fischte sich irgendeinen heraus, und schon hatte das Land einen neuen Partnertauschskandal. Oder passiert so etwas nur in Promikreisen? Uns Mädels hatte es, sei es durch den Beruf, einen Mann oder die Sehnsucht nach den anderen, alle nach London verschlagen, wo wir jahrelang wohnten. In der Zwischenzeit leben wir zwar ein bisschen verstreuter, aber wir sind immer noch Freundinnen. Stellen Sie sich die Band Girls Aloud mit etwas schlafferen Brüsten und einem schwachen Ansatz von Hängebacken vor, dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung von uns. Einige von uns sind mittlerweile sogar miteinander verwandt.
Carol, einst das schottische Supermodel schlechthin und viele Jahre das Gesicht der Tourismuswerbekampagne »Besuchen Sie Schottland«, ist mit meinem Bruder Cal verheiratet, der ebenfalls Model ist und früher mit seinem Gesicht und seinem Arsch für Calvin-Klein-Unterwäsche warb. Wo hatte ich bloß meinen Verstand, als ich mich im Mutterleib befand? Offenbar war ich so beschäftigt
damit gewesen, überflüssige Dinge wie innere Organe
zu entwickeln, dass ich sämtliche Gene für ein umwerfendes Äußeres
meinem Bruder überlassen habe. Das ist der reine Hohn!
Jedenfalls wohnen die beiden heute in einem der großen, sündhaft
teuren Häuser am Rand des Richmond Parks. Sie wohnen
da nicht allein, sondern mit ihren Zwillingen, die ihre Zimmer
im Dachgeschoss haben, und mit meinem anderen Bruder Michael,
der im Souterrain kampiert. Ob sie was dagegen hätten,
wenn er bei ihnen übernachtete, hatte Michael sie gefragt. Das
war vor vier Jahren gewesen. Michael ist ein Computerfreak,
der weder Sinn für die Banalitäten des Lebens noch irgendein
Zeitgefühl hat.
Jess lebt heute mit ihrem Partner Keith und ihrem Sohn Josh
in Frankreich. Ich glaube, sie genießt die Ruhe und den Frieden
dort. Als ihre Affäre mit dem Parlamentarier damals ans
Licht kam, wurde ihr Name nämlich in sämtlichen Zeitungen
herumgeschmiert und ihre Geschichte im Sunday Echo ausgebreitet.
(Himmel, habe ich eigentlich überhaupt keine normalen
Freunde?) Danach heiratete sie den Journalisten, der den Artikel
geschrieben hatte, bekam Josh, fand heraus, dass ihr Ehemann
ein verlogener Mistkerl war, verließ ihn und traf Keith, einen reizenden
Bauunternehmer, der sie abgöttisch liebt. Gemeinsam renovieren sie alte Häuser in einem Weinanbaugebiet in Südfrankreich (Champagne, Chardonnay, Lambrini? Ich kann mir den Namen einfach nicht merken) und züchten Hühner. Und Sarah? Nun, Sarah hilft einem, den Glauben an die Menschheit wiederzugewinnen. Nach der Schule schlitterte sie in eine Beziehung mit einem echten Psychopathen, von dem sie zwei Kinder hat. Als ihr ein Jahr später die Flucht aus ihrer Ehe gelang, lernte sie bald darauf Nick Russo kennen, den bekannten Besitzer einer Restaurantkette und der Mann, an den ich meine Jungfräulichkeit verlor - ich glaube allerdings nicht, dass das eine etwas mit dem anderen zu tun hat. Sarah verliebte sich in ihn, und die beiden heirateten. Sie halten sich zurzeit in New York auf, wo Nick sein vierzehntes Restaurant eröffnet. Du meine Güte, ich habe das alles gerade noch einmal durchgelesen und kann die Frage, ob ich überhaupt keine normalen Freunde habe, ganz klar mit Nein beantworten. Und dennoch lebte jede von uns zum ersten Mal seit ... nun, eigentlich zum ersten Mal überhaupt in einer festen, glücklichen Beziehung, und nirgendwo war ein Drama, ein Dilemma, ein Desaster oder ein Debakel in Sicht. Alles war bestens, die Welt rundherum in Ordnung. Mein Leben war ein Musterbeispiel einer friedlichen, beschaulichen Existenz. Dachte ich wenigstens. Doch manchmal hat diese rätselhafte innere Unruhe andere als hormonelle Gründe. Sie ist ein zarter Wink der Göttin der Weiblichkeit, die uns damit zu verstehen geben will, dass es Zeit wird, den Weg der Wonderbra-Generation zu gehen - immer den steil aufwärts zeigenden Titten nach.
Familienglück
Carlys Kolumne
Diese Woche ... Zeit für sich selbst schaffen
Vergessen Sie nicht, Ladys: Nicht nur die Kinder bedürfen der liebevollen Fürsorge, sondern auch Mummy und Daddy! Wir alle sind irgendwann einmal müde oder gestresst, und unsere Prioritäten ändern sich, aber es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns Zeit für uns selbst und unsere Beziehung nehmen. Besuchen Sie doch einmal pro Woche einen Pilates-Kurs, suchen Sie sich ein neues Hobby oder einen Zeitvertreib, um sich geistig fit zu halten, und, was am allerwichtigsten ist, verwöhnen Sie sich! Reservieren Sie sich einen Nachmittag in der Woche, an dem Sie sich etwas Gutes tun - wie wär's mit einer Maniküre, einer Gesichtsbehandlung oder einer Pediküre? Dabei können Sie wunderbar abschalten und tun gleichzeitig etwas für Ihr Äußeres. Achten Sie darauf, nicht die Verbindung zu Ihrer Innenwelt zu verlieren - nehmen Sie sich jeden Tag mindestens eine Viertelstunde Zeit, um in sich hineinzulauschen. Und vergessen Sie Ihr Kosmetiktäschchen nicht auf dem Weg zur Zufriedenheit, liebe Mütter! Ein bisschen Farbe auf die Wangen, einen sanften Schimmer auf die Lippen - ein paar Minuten Aufwand jeden Morgen, und man fühlt sich frisch und bereit für den Tag. Nach einer besonders anstrengenden Woche ist eine sanfte Massage genau das Richtige, um die Erinnerungen an all die schlaflosen Nächte auszulöschen. Und das Beste ist: Sie brauchen für dieses sinnliche Verwöhnprogramm nicht einmal das Haus zu verlassen! Wozu haben Sie Ihren Partner? Ein Abend pro Woche sollte nur Ihnen beiden gehören, ein Abend voller Liebe und Leidenschaft. Kochen Sie etwas Leckeres, sorgen Sie für Kerzenschein und Kuschelmusik, und beweisen Sie einander, dass sexuelle Begierde und Elternschaft sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Das Ergebnis? Glückliche Eltern, glückliche Kinder, ein glückliches Heim.
Auf dem Boulevard zum Ruhm
Erster Schritt
Ich ging zu Kate hinüber, klopfte an und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten. Das war auch gut so, sonst wäre ich vermutlich draußen verschimmelt. Kate hatte ihre Glieder nämlich in einer Art und Weise verknotet, dass es aussah, als litte sie an akuter Verstopfung und suche verzweifelt Erleichterung.
»Morgen, Madonna«, grüßte ich und schaltete den CD-Player aus, um die Panflöten zum Schweigen zu bringen. »Morgen, Glimmstängel-Lilli. Wie geht's?« Ich gab ein Geräusch von mir, das sich ungefähr wie »Ooouurrgh « anhörte und meiner Meinung nach den Grad meines Missmuts angemessen anzeigte.
»Oh, so genau wollte ich es gar nicht wissen«, bemerkte Kate trocken. »Weißt du, jemand mit deiner Sprachgewandtheit sollte Schriftstellerin werden.«
Ich zog die CD heraus. »Noch ein Wort, und es hat sich ausgepanflötet «, drohte ich. Ich warf einen prüfenden Blick auf den Stapel CDs, nahm die oberste herunter und schob sie ein. Es war Ancora von Il Divo. Ich glaube, übersetzt heißt Il Divo so viel wie »geiler Arsch und fantastische Stimme«.
Ich schenkte mir Kaffee (koffeinfreien) ein, setzte mich an den Küchentisch und legte die Füße auf einen Stuhl. Kate verzog keine Miene, aber ich wusste, dass sie Tisch und Stuhl mit Desinfektionsspray und Putzlappen zu Leibe rücken würde, sobald ich gegangen wäre. Der Schmutz hatte in ihrem Haus keine Chance: Es war blitzblank. Nicht, dass sie ein Putzteufel gewesen wäre, der jeden, der auf ihren Angorazottelteppich krümelte, mit dem Messer bedroht hätte. Nein, sie war einfach super organisiert und arbeitete höchst effizient; Sauberkeit und Ordnung waren quasi Teil ihres mütterlichen Wesens. Kate bemuttert uns Freundinnen, seit wir Kinder waren. Als ich sechs Jahre alt war, weigerte sie sich so lange, mit mir im Schnee zu spielen, bis ich Handschuhe anzog. Als wir Teenager waren, steckte sie mir auf dem Weg in den Pub Kondome in meine Handtasche. Als meine Söhne ins Krabbelalter kamen, bestand sie darauf, meine Küche im wöchentlichen Rhythmus zu desinfizieren, weil meine offenkundige Unfähigkeit, bis in die Ecken zu kommen, darauf schließen ließ, dass ich - ich zitiere - »allem Anschein nach in einem Leuchtturm groß geworden« sei. Kates Küche glich einer glänzenden, funkelnden Ausstellungsküche: Holzeinbauschränke, Marmorarbeitsflächen, Grünpflanzen, Kupferpfannen und -töpfe, Keramiksachen, deren Zweck sich mir nicht erschloss, Kinderzeichnungen und Collagen. Meine Küche hatte sich durch all das Zeug, das meine Kinder dort hinterließen, in einen Schweinestall verwandelt. In Kates Küche sah der ganze Kram bezaubernd aus.
Wie gesagt, eigentlich müsste ich jemanden, der so perfekt war wie Kate, hassen, aber Kate konnte man einfach nicht hassen, weil sie so gottverdammt bescheiden und nett war. Sie war freundlich. Sie war schön. Hätte meine Oma mir die vollkommene Frau gestrickt, hätte sie ausgesehen wie Kate. Sogar ihre Kinder hatten sie gern. Alle drei - Cameron, Zoë und Tallulah. Überlegen Sie mal - wie groß ist die Chance, drei Kinder zu haben und alle drei halten ihre Mutter für die Beste? Meine früheste Erinnerung an meine Mutter ist, dass sie mir furchtbar auf die Nerven ging, weil sie mir ständig Schleifen ins Haar binden wollte, damit ich wie ein Mädchen aussah, wo doch ganz offensichtlich war, dass ich in Wirklichkeit ein Junge war. Rückblickend kann ich es mir nur so erklären, dass ich meinen Penis irgendwo auf der langen Reise mit Jackie von Beverly Hills nach Schottland verloren habe.
Kate entwirrte ihre Gliedmaßen und faltete sie dann zu einer neuen Position zusammen. Sie machte das mit der Leichtigkeit einer Comicfigur aus Wallace & Gromit. »Bist du sicher, dass du überhaupt noch ein Skelett hast? Oder hast du's wie Cher gemacht und da und dort was herausschneiden lassen?«, fragte ich. Beine waren garantiert nicht dazu da, das zu tun, was Kate mit ihnen tat. Ich für mein Teil kann guten Gewissens behaupten, dass, trotz einschlägiger Erfahrungen mit alkoholischen Exzessen und fantasiereichem Sex, mein Hinterkopf noch nie meinen Fußknöchel berührt hat.
Sie lachte. »Diese Übung ist sehr gut für das Becken und ein erfülltes Sexleben, weißt du. Wissenschaftler vermuten übrigens, dass Frauen sieben G-Punkte haben, hast du das gewusst?«
»Nein, das wusste ich noch nicht! Dann sollte ich mir schleunigst einen Fährtenhund anschaffen, damit er die sechs, die mir fehlen, aufstöbert.«
Die Vordertür fiel mit einem Knall ins Schloss, und Sekunden später stürmte Carol - kupferrote Locken, Hüfthosen Größe 34, an jedem Finger mindestens eine Einkaufstasche - in die Küche.
»Himmel noch mal, ist das kalt!« Sie schauderte theatralisch. »Da friert man sich glatt die Eier ab!« Metaphern, Redewendungen und dergleichen waren noch nie Carols Ding gewesen. Sie drückte mich kurz und sah dann Kate an. »Ich werde es bestimmt bereuen, dass ich gefragt habe, aber was machst du da eigentlich?«
»Sie zählt ihre G-Punkte«, antwortete ich.
Carol machte ein verwirrtes Gesicht. »Ich dachte, wir hätten nur einen!« Aha, ich war also nicht die Einzige! Sehr beruhigend.
»Nein, irgendein Anthropologe hat herausgefunden, dass wir sieben haben«, erklärte Kate. Es war mir ein Rätsel, wie sie mit dem Kopf zwischen ihren Beinen reden konnte. Carol kicherte. »Das muss ich Cal erzählen! Dann kann er sich gleich auf die Suche machen.« Ich schnitt eine Fratze wie aus einem Hollywoodstreifen von Anno dazumal.
»Carol, denk an die Spielregeln! Ich hab's dir schon einmal gesagt - ich will nichts über dein Sexleben mit deinem Mann hören! Da er auch mein Bruder ist, beschwört das Bilder in mir herauf, die mich garantiert früher oder später in die Praxis eines Psychiaters oder in eine Nachmittagstalkshow treiben werden. Außerdem will ich heute Morgen grundsätzlich nicht über Sex reden - ich hab keine Lust, mein Gedächtnis über Gebühr zu strapazieren.«
Traurig, aber wahr. Mein letztes Erlebnis auf diesem Gebiet lag so lange zurück, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte. Verstehen Sie mich nicht falsch, Mark und ich waren durchaus zu einer heißen Nummer im Stande. Gewesen, sollte ich aber besser hinzufügen. Als wir das erste Mal miteinander schliefen, war ich noch ein Teenager, und die Erde bewegte sich. Und das nicht nur, weil wir es im Stehen taten und ich Plateausohlen so hoch wie ein Austin Mini trug.
Wir verloren uns aus den Augen, und ich traf ihn erst Jahre später auf Cals und Carols Hochzeit wieder. Die Erinnerung daran treibt mir heute noch die Schamröte ins Gesicht. Aus Gründen, auf die ich später eingehen werde, sobald ich den nötigen Mut dazu aufgebracht habe, war ich nämlich in Tränen aufgelöst aus dem Saal geflüchtet, weil ich mich in eine höchst peinliche Situation gebracht hatte. Und dann war Mark plötzlich aufgetaucht und hatte mich gerettet.
Wenige Monate später heirateten wir - ich hätte nicht glücklicher sein können. Das Leben war einfach wunderbar. An den Wochenenden gingen wir freitagabends ins Bett und blieben bis montagmorgens drin; wir standen nur auf, um zu duschen, dem Pizzaboten zu öffnen und die Batterien in der TV-Fernbedienung zu wechseln. Ich konnte mein Glück nicht fassen.
Mark Barwick, dieser attraktive, gescheite, witzige, coole Typ, der mich schon vor der Pubertät immer wieder aus brenzligen Situationen gerettet hatte, hatte sich ausgerechnet in mich verliebt! Furchtlos war er also auch noch. Und obendrein bumste er mich praktisch rund um die Uhr und schien es aufrichtig zu genießen. Wer brauchte da Yoga?
Mein Hochzeitsgeschenk für Mark war, dass ich (schon einige Monate vor dem großen Tag) sämtliche Verhütungsmittel wegwarf. Genau gesagt spülte ich sie das Klo hinunter - zehn Schachteln Antibabypillen, vierzehn Kondome und ein Diaphragma. Unser Klempner hatte wochenlang zu tun. Als dieses Hindernis beseitigt war, tauchte unerwartet ein neues auf.
Sechs Monate und zahllose in himmlischer Umnachtung vertrödelte Wochenenden später war ich zu unserer Überraschung immer noch nicht schwanger geworden. Weitere sechs Monate später grenzte unsere Überraschung an Fassungslosigkeit. Nochmals sechs Monate später machten wir uns ernsthafte Sorgen. Und nach insgesamt zwei Jahren ergebnislosem Sex stellte sich heraus, dass ich Zysten an den Eierstöcken hatte. Und das war, bevor sie in Mode kamen! Heutzutage hat sie ja jeder. Wer in sein will und etwas auf sich hält, muss sich den Busen vergrößern - oder verkleinern - und sich Botox gegen Falten injizieren lassen, im Winter nach Barbados und im Sommer nach Südfrankreich fliegen, sich auf die Warteliste für die neue Chloë-Handtasche setzen lassen, bei Harvey Nicks einkaufen und zystische Eierstöcke haben. Sogar Victoria Beckham hat sie! Von allen Dingen musste ich ausgerechnet das mit der unglaublich dünnen, diamantenbehängten, jetsettenden, millionenschweren David-Beckham- Gattin gemeinsam haben. Und als wäre das nicht schon bittere Ironie genug, hat sie es trotz ihrer mangelhaft arbeitenden Eierstöcke geschafft, drei Kinder in die Welt zu setzen. Wie man seine Söhne nach einer Brücke (Brooklyn), nach einer Rakete (Cruz) und einem Kerl, der mit Vorliebe auf Balkonen herumhängt (Romeo), benennen kann, ist mir allerdings ein Rätsel!
Meine Fortpflanzungsorgane hingegen befanden sich offenbar im Streik. Und so war Sex für Mark und mich bald kein vergnüglicher Zeitvertreib zwischen Freitagabend und Montagmorgen mehr, sondern ein zäher Kampf mit dem Ziel der Zeugung. Plötzlich drehte sich alles nur noch um Ovulationstests, Fruchtbarkeitstherapien, Thermometer, Laparoskopien und Untersuchungen bei unzähligen Gynäkologen, die ihre behandschuhten Finger dorthin schoben, wo eigentlich nur die Hände des Partners etwas zu suchen hatten.
Es war der absolute Horror. Es war so unfair. Es war echt beschissen. Ich ließ kein Klischee aus, genau wie in all den Geschichten, die man aus der Boulevardpresse kennt (über Felicity aus Chelsea zum Beispiel, die beschließt, ihre Unfruchtbarkeitserfahrungen mit der ganzen Welt zu teilen). Jawohl, auch ich rief meinen Mann im Büro an und beorderte ihn nach Hause, als ich meinen Eisprung hatte. Jawohl, auch ich streckte nach dem Sex die Beine in die Luft und stützte die Füße an der Wand ab. Jawohl, auch ich machte jeden Monat am Tag, bevor meine Periode fällig war, in verzweifeltem Optimismus einen Schwangerschaftstest. Und danach sechzehn weitere, für den Fall, dass ich einen fehlerhaften erwischt hatte.
Und irgendwann ging in dem ganzen Stress die Romantik flöten. Das geschah nicht etwa allmählich, nein, es ging in einem Affenzahn abwärts mit ihr.
Doch dann passierte eines Tages etwas wirklich Komisches. Am Abend war eine Party aus Anlass der Veröffentlichung meines zweiten Romans geplant, und ich hatte den ganzen Tag vor Aufregung und Angst gefiebert. Was, wenn niemand käme? Was, wenn sich das Buch nicht verkaufte? Was, wenn diese Kuh von diesem Hochglanz-Promi- Magazin eine miserable Kritik darüber schriebe? (Das tat sie übrigens tatsächlich, und ich schwöre, eines Tages werde ich es ihr heimzahlen!) Ich hatte also schreckliches Lampenfieber, und dann wurde mir auf einmal schlecht. Richtiggehend speiübel. Die anderen schoben das auf die Aufregung, die Nerven, den Stress und so weiter. Aber ich wusste es besser. Ich wusste es einfach. Ich raste also mit dem Einkaufswagen durch den nächsten Drogeriemarkt, von dort auf die Damentoilette bei Marks & Spencer, und siebzehn Schwangerschaftstests später war klar, dass ich eben kein stressbedingter Fall für die Klapsmühle war. Ich war schwanger. In anderen Umständen. Angeschossen. Oder, wie Carol sagen würde - ich hatte was in der Röhre. Es gibt Frauen, die sind zum Schwangersein geboren. Demi Moore zum Beispiel. Oder Kate Hudson. Oder Catherine Zeta Jones. Die Schwangerschaft steht ihnen, sie blühen regelrecht auf. Ich gehörte leider nicht dazu. Ich musste ständig pinkeln. Ich schwitzte. Ich fluchte. Ich verwandelte mich innerhalb von ungefähr drei Wochen von einem schmächtigen Hering in einen Wal und schleppte bis ans Ende meiner Schwangerschaft das Gewicht von etwa zehn ausgewachsenen Robben mit mir herum. Kurz vor der Entbindung hatte ich die Größe eines Flugzeughangars. Deshalb wird es auch nicht verwundern, dass wir in jener Zeit nur sporadisch Sex hatten. Eindeutig seltener, als Neumond ist, und nur eine Spur häufiger als eine Sonnenfinsternis. Dann, nach einer Zeit, die mir so lang vorkam, als würde ich ein Elefantenbaby ausbrüten, kam unser Sohn zur Welt - ächz! -, und wir nannten ihn Mac. Genauso gut hätten wir ihn Verhütungsmittel taufen können, denn so wirkte er. Er schlief entweder zwischen uns oder auf einem von uns beiden, oder einer von uns versuchte, ihn in den Schlaf zu wiegen, indem er, den Kleinen in den Armen, in der Wohnung auf und ab wanderte, während der andere auf der Couch eine Mütze voll Schlaf nahm. Uns passierte das Gleiche wie anderen Paaren in dieser Situation auch, und normalerweise ist dann eine von zwei Möglichkeiten vorprogrammiert. Entweder renkt sich in puncto Sex alles wieder ein, sodass nach ein paar Monaten alles wieder beim Alten ist und man rammelt, als würde man dafür bezahlt. Oder aber der Mann verliert die Geduld und fängt an, seine Sekretärin zu bumsen.
Übersetzung: Sylvia Strasser
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Ich wusste gleich, dass etwas nicht stimmte. Als ich in meine Apfelblätterteigtasche biss - schließlich empfiehlt das Gesundheitsministerium fünf Portionen Obst am Tag -, überkam mich so eine seltsame nervöse Unruhe. Das gleiche Gefühl habe ich in den Tagen vor den Tagen; dann könnte ich ausrasten und Dinge tun, die mir ein paar Minuten Sendezeit in Crimewatch garantieren würden.
Diese Sendung, in der die Zuschauer um Mithilfe bei der Aufklärung von Verbrechen gebeten werden, schaue ich mir übrigens grundsätzlich nicht an. Sobald die Titelmelodie ertönt, muss ich umschalten, weil mich unweigerlich das schlechte Gewissen packt - obwohl ich weder eine Skimaske besitze noch am Donnerstag vor drei Wochen um 10 Uhr 24 auch nur in der Nähe des Postamts Kensington gewesen bin.
Irgendetwas nagte an mir, aber ich konnte nicht sagen, was. Es war ein ganz normaler Morgen. Ein Montag, wenn ich mich richtig erinnere. Ein bis zu diesem Augenblick hundsgewöhnlicher Montagmorgen. Mark, mein Mann, war irgendwann zu unchristlicher Stunde aufgestanden und ins Bad getaumelt, wo er erst mit geschlossenen Augen pinkelte und sich dann mit einem halb geöffneten Auge rasierte, anschließend ins Schlafzimmer zurückwankte und sich im Dunkeln anzog. Das konnte er getrost riskieren: Seine Sachen fürs Büro waren dank eines ausgeklügelten Systems alle farblich aufeinander abgestimmt, sodass ihm Spott und Demütigung erspart blieben. Danach stolperte er die Treppe hinunter und über seinen Aktenkoffer, der unten stand, rappelte sich wieder auf, schnappte sich eine Banane aus der Obstschale und warf einen prüfenden Blick in den Flurspiegel. Zu diesem Zeitpunkt hatten geheimnisvolle kosmische Mächte dafür gesorgt, dass seine Verwandlung abgeschlossen war. Aus dem struppigen, schmuddeligen Zombie, der nicht einmal im Stande war, in ein ortsfestes Becken zu pinkeln, ohne alles ringsum voll zu spritzen, war Mark Barwick geworden, der Anwalt, auf den die Frauen flogen. Dann stieg er in seinen schicken Sportwagen, schaltete das schicke Radio ein und machte sich auf die zweistündige Fahrt von unserer Doppelhaushälfte in Richmond zu seinem schicken Büro in einem schicken Büroturm in einer schicken Londoner Gegend.
Das alles sind natürlich nur Vermutungen meinerseits, weil es schon eines medizinischen Eingriffs und einer Fahrt in einem Autoskooter bedürfte, um mich morgens um diese Zeit zu wecken. Doch da sich in den sieben Jahren, in denen wir zusammen sind, nichts an Marks Gewohnheiten geändert hat, nehme ich nicht an, dass er mit einem Satz aus dem Bett gesprungen ist, einen Espresso hinuntergestürzt und ein Schokocroissant dazu gegessen und dann zwanzig Minuten überlegt hat, welche Krawatte am besten zu seiner Gemütslage passt.
Zumal Mark nur eine einzige Gemütsverfassung kennt: ausgeglichen. Keine unlogischen Hochs. Keine mit dem Risiko des Pulsadernaufschlitzens verbundenen Tiefs. Nichts als schwankungsfreie Ausgeglichenheit. Und das ist auch gut so. Das ist großartig. Fantastisch. Ich liebe es, einen beständigen, verlässlichen Partner zu haben; er ist der perfekte Ausgleich für mein eher ... nun, sagen wir, launenhaftes Wesen. Doch, wirklich! Ich weiß seine bedächtige Gelassenheit, seine stoische Ruhe aufrichtig zu schätzen und würde ihn niemals einen stinklangweiligen, berechenbaren Trottel nennen. Wenigstens nicht laut. Oh, na schön, meinetwegen! Aber nur meinen Freundinnen gegenüber.
Ich biss ein weiteres Mal in meine Apfeltasche und stellte fest, dass diese quälende innere Unruhe sich nicht gelegt hatte. Hunger konnte es also nicht sein. Ich ging alle anderen Möglichkeiten durch. Die Kinder. Sie waren im Kindergarten. Benny war erst zweieinhalb und deshalb noch in der Eingewöhnungsphase; Mac war vier, er ging mit Begeisterung hin. Bisher war ich jedenfalls noch nicht zur Leiterin zitiert worden - schnell auf Holz klopfen! -, weil mein Ältester etwas angestellt hatte. Ich vermute, das liegt vor allem daran, dass ich ihm erzählt habe, in die Laternenpfähle rings um den Kindergarten seien Kameras eingebaut, mit deren Hilfe ich über das Internet jede seiner Bewegungen überwachen könne. Seine Erzieher wundern sich bestimmt, warum er immer wieder Richtung Himmel sieht und schreit: »Ich hab's nicht so gemeint, Mum, ehrlich!« Mac hat eindeutig die Gene seiner Mutter. Sein Wortschatz vergrößert sich allmählich, aber eher wird man in der Hölle Schlittschuh laufen können, als dass er das Wort »ausgeglichen« darin aufnehmen wird. Sein kleiner Bruder dagegen ist offenbar in einen ganz anderen Genpool gefallen. Als ich zum zweiten Mal schwanger war, sagte ich zu Mark, ich wolle das Baby Big taufen. Big und Mac. Ich hoffte, McDonald's würde uns einen Sponsorenvertrag anbieten. Doch zu guter Letzt einigten wir uns auf den Namen Benny. Benny ist der süßeste, niedlichste Knirps, den man sich vorstellen kann. Nicht, dass ich voreingenommen wäre! Aber Sie finden garantiert keinen Dreikäsehoch, der sich besser in einer Windelreklame machen würde.
Also jedenfalls war mit meinen Sprösslingen alles in bester Ordnung, sodass ich sie als Grund für meine unerklärliche Unzufriedenheit von der Liste streichen konnte. Sie waren zwei ausgelassene, übermütige, verrückte Rangen, die sicherlich früher oder später im Jugendknast landen würden, aber im Augenblick ging es ihnen gut.
Dann lag es vielleicht an meinem Beruf? Da er untrennbar mit meinem familiären Hintergrund verknüpft ist, fällt es mir schwer, darüber zu sprechen, ohne auf meine Herkunft einzugehen. Sie müssen wissen, dass ich, auch wenn der äußere Schein, meine Geburtsurkunde und meine DNA etwas anderes besagen, keineswegs die Tochter einer eingebildeten Lehrerin und eines Vertreters für Versicherungen und Finanzen mit einer extremen Vorliebe für alles Alkoholische bin. Nein, in Wahrheit bin ich die uneheliche Tochter von Jackie Collins und Sidney Sheldon. Ein Kind der Liebe. Es ist mir zwar ein Rätsel, wie ich vor mehr als dreißig Jahren in eine schottische Entbindungsklinik gekommen bin, aber Jackie hatte sicher gute Gründe, mich zur Adoption freizugeben. Vielleicht war die Mafia hinter ihr her, und sie fürchtete um mein Leben. Vielleicht wollte sie auch vermeiden, dass ich zu einem verwöhnten, oberflächlichen Biest heranwuchs, und dachte, in der prosaischen Umgebung eines Glasgower Vororts würde eher ein Mensch mit seelischem Tiefgang und gesundem Realitätssinn aus mir werden (falls dem so ist, Mum, dann hat es funktioniert - ich bin ein wunderbarer Mensch geworden, du kannst jetzt kommen und mich holen!). Wie dem auch sei, ich wollte immer schon meinen »richtigen« Eltern nacheifern und Schriftstellerin werden, einen Berg pikanter Bestseller schreiben, nach Los Angeles in eine Villa mit nierenförmigem Swimmingpool ziehen und unanständige Dinge mit feurigen, sexbesessenen Italienern tun.
Leider hat es nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Mein erstes Buch, Achtung, Brustwarzenerektion!, verkaufte sich ziemlich gut für einen Debütroman. »Allererste Sahne« nannte ihn das Magazin Fab!. Okay, das schreiben sie zwar über alles, was einen rosaroten Umschlag hat, aber es ist immerhin ein Anfang. PMS wie Prämentales Syndrom, mein zweites Buch, war ebenfalls recht erfolgreich. Natürlich nicht so erfolgreich, dass ein Ferrari dabei rausgesprungen wäre, aber die erste und die zweite Auflage gingen weg wie warme Semmeln. Folglich müsste ich im Geld schwimmen, sollte man meinen. Denkste! Warum hat mir niemand gesagt, dass man schon ein paar Millionen Bücher verkaufen muss, damit man noch zu Lebzeiten ein bisschen was damit verdient und nicht erst, wenn man ungefähr dreihundertsiebenundvierzig Jahre tot ist?
Um meine Bank bei Laune zu halten und meine geheime Kreditkarte nicht über Gebühr zu strapazieren (ich finde, Ehrlichkeit in einer Partnerschaft sollte Grenzen haben - in meinem Fall liegen diese Grenzen bei den tausend Pfund auf einem Konto, von dem mein Mann nicht das Geringste ahnt), schreibe ich eine erbärmlich hochgestochene wöchentliche Kolumne über die Freuden des Mutterseins im Magazin Familienglück. Die Werte der Familie - dass ich nicht lache! Das Blatt ist nichts weiter als eine unglaublich dämliche Schickimickipostille, die prominenten Müttern und solchen aus den besseren Kreisen in den Hintern kriecht. Da ich aus der Perspektive der perfekten Mutter schreiben soll, brauche ich nicht nur ungeheuer viel Fantasie, sondern auch jedes Mal wieder eine griffbereite Kotztüte.
Aber was soll's. Ich habe weniger Tiefgang als eine Fußbadewanne, deshalb nehme ich das Geld und singe weiter mein Loblied auf eine Mutter, der ich liebend gern den Hals umdrehen würde, falls ich ihr je begegnen sollte.
Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Sonniges Beverly Hills. Ruhm und Reichtum. Nierenförmiger Pool. Sexbesessene Italiener.
Bekommen habe ich stattdessen das verregnete Richmond, einen lächerlichen Job, eine Pfütze hinterm Haus und einen Mann, der, wenn er sich eine Pizza schnappt und die Klappe hält, vermutlich für jemanden durchgehen könnte, der mal eine halbe Stunde Aufenthalt in Rom hatte. Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Meine richtigen Eltern könnten eine hochnäsige Lehrerin und ein versoffener Versicherungsvertreter sein.
Ich öffnete die Hintertür und steckte mir eine Benson & Hedges an. Rauchen ist ein grässliches Laster. Ich bin heilfroh, dass ich es in der Öffentlichkeit schon vor Jahren aufgegeben habe. Lieber friere ich mir im edlen Streben nach einer eisernen Lunge heimlich, still und leise den Arsch ab, als dass ich meinem Mann und meinen Kindern eingestehen würde, die Willenskraft eines Pavarotti in einem Schlemmerrestaurant zu haben. Von nebenan drang Musik herüber. Musik im allerweitesten Sinne. Es hörte sich an wie die größten Hits aus den nepalesischen Panflöten-Charts. Als ich durch das Küchenfenster des Nachbarhauses spähte, sah ich zwei Füße, die verkehrt herum mitten in der Luft baumelten. Es gibt nur eins, das schlimmer ist als eine Nachbarin, die nepalesische Panflötenmusik hört: eine Nachbarin, die nepalesische Panflötenmusik hört und dabei Yoga macht. Wie soll man in dieser Atmosphäre aggressive freie Radikale und schädliche Substanzen genießen, die Haut und Lungen ruinieren? Das verdirbt einem ja den ganzen Spaß!
So was gehört verboten. Zumal die Nachbarin sich meine »beste Freundin« schimpft. Ha, eine schöne beste Freundin ist das! Wäre sie ein echter Kumpel, würde sie sich mit einem Glimmstängel und einem Schokoriegel aus dem Haus stehlen und mir Gesellschaft leisten. Wo wir gerade von Freundinnen sprechen - es gab eine Zeit, da hätte ich meinen gesamten Besitz darauf verwettet, dass mindestens eine von ihnen in einer Situation steckte, die für meine innere Unruhe verantwortlich war, doch zurzeit gab es in dieser Hinsicht keine besonderen Vorkommnisse. Kate von nebenan ist geradezu Übelkeit erregend glücklich mit einem Architekten namens Bruce verheiratet und ihren Kindern - einer Bande, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Waltons hat - eine Übelkeit erregend fantastische Mutter. Außerdem ist sie Übelkeit erregend fit und in sich ruhend und hat einen Übelkeit erregend glamourösen Teilzeitjob als Modestylistin. Und trotz allem empfinde ich eine Übelkeit erregend tiefe Zuneigung zu ihr. Obwohl ich damit gegen das Gebot der Freundschaft verstoße, das da lautet: Du sollst keine Freundin neben dir haben, die schlanker, klüger oder erfolgreicher ist als du, weil du sonst Neidfalten bekommst. Kate und ich kennen uns aus dem Sandkasten. Wir sind zusammen in einer gemeindeeigenen Siedlung ungefähr fünf Meilen von Glasgow entfernt aufgewachsen. Wir waren eine ganze Clique: ich (Carly Cooper, verheiratete Barwick - ich hab's nie geschafft, nach der Hochzeit offiziell meinen Namen ändern zu lassen), Kate, Carol, Sarah und Jess. Wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel und gingen miteinander durch dick (Carol ist im Kochen durch die mittlere Reife gerauscht) und dünn (neben ihr sieht Victoria Beckham aus, als sei sie süchtig nach Vollfettprodukten), durch reich (Sarah hat einen Millionär geheiratet) und arm (nach einer furchtbaren ersten Ehe und einem Leben in Armut), durch krank (Jess hatte einmal eine Affäre mit dem Parlamentarier Basil Asquith, der, wie sich herausstellte, die Fraktion der sexuell Abartigen vertrat) und gesund (siehe Yoga und Panflöten).
Komischerweise war es bei uns nicht so, dass der Kontakt nach der Schule abbrach, wir uns zwanzig Jahre später über das Internet wiederfanden und dann unsere Partner zu einer Wiedersehensparty mitschleiften, wo die Pheromone wie zugedröhnte Tauben herumschwirrten; und ehe man sich's versah, hatten alle ihre Autoschlüssel in eine Schale geworfen, man fischte sich irgendeinen heraus, und schon hatte das Land einen neuen Partnertauschskandal. Oder passiert so etwas nur in Promikreisen? Uns Mädels hatte es, sei es durch den Beruf, einen Mann oder die Sehnsucht nach den anderen, alle nach London verschlagen, wo wir jahrelang wohnten. In der Zwischenzeit leben wir zwar ein bisschen verstreuter, aber wir sind immer noch Freundinnen. Stellen Sie sich die Band Girls Aloud mit etwas schlafferen Brüsten und einem schwachen Ansatz von Hängebacken vor, dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung von uns. Einige von uns sind mittlerweile sogar miteinander verwandt.
Carol, einst das schottische Supermodel schlechthin und viele Jahre das Gesicht der Tourismuswerbekampagne »Besuchen Sie Schottland«, ist mit meinem Bruder Cal verheiratet, der ebenfalls Model ist und früher mit seinem Gesicht und seinem Arsch für Calvin-Klein-Unterwäsche warb. Wo hatte ich bloß meinen Verstand, als ich mich im Mutterleib befand? Offenbar war ich so beschäftigt
damit gewesen, überflüssige Dinge wie innere Organe
zu entwickeln, dass ich sämtliche Gene für ein umwerfendes Äußeres
meinem Bruder überlassen habe. Das ist der reine Hohn!
Jedenfalls wohnen die beiden heute in einem der großen, sündhaft
teuren Häuser am Rand des Richmond Parks. Sie wohnen
da nicht allein, sondern mit ihren Zwillingen, die ihre Zimmer
im Dachgeschoss haben, und mit meinem anderen Bruder Michael,
der im Souterrain kampiert. Ob sie was dagegen hätten,
wenn er bei ihnen übernachtete, hatte Michael sie gefragt. Das
war vor vier Jahren gewesen. Michael ist ein Computerfreak,
der weder Sinn für die Banalitäten des Lebens noch irgendein
Zeitgefühl hat.
Jess lebt heute mit ihrem Partner Keith und ihrem Sohn Josh
in Frankreich. Ich glaube, sie genießt die Ruhe und den Frieden
dort. Als ihre Affäre mit dem Parlamentarier damals ans
Licht kam, wurde ihr Name nämlich in sämtlichen Zeitungen
herumgeschmiert und ihre Geschichte im Sunday Echo ausgebreitet.
(Himmel, habe ich eigentlich überhaupt keine normalen
Freunde?) Danach heiratete sie den Journalisten, der den Artikel
geschrieben hatte, bekam Josh, fand heraus, dass ihr Ehemann
ein verlogener Mistkerl war, verließ ihn und traf Keith, einen reizenden
Bauunternehmer, der sie abgöttisch liebt. Gemeinsam renovieren sie alte Häuser in einem Weinanbaugebiet in Südfrankreich (Champagne, Chardonnay, Lambrini? Ich kann mir den Namen einfach nicht merken) und züchten Hühner. Und Sarah? Nun, Sarah hilft einem, den Glauben an die Menschheit wiederzugewinnen. Nach der Schule schlitterte sie in eine Beziehung mit einem echten Psychopathen, von dem sie zwei Kinder hat. Als ihr ein Jahr später die Flucht aus ihrer Ehe gelang, lernte sie bald darauf Nick Russo kennen, den bekannten Besitzer einer Restaurantkette und der Mann, an den ich meine Jungfräulichkeit verlor - ich glaube allerdings nicht, dass das eine etwas mit dem anderen zu tun hat. Sarah verliebte sich in ihn, und die beiden heirateten. Sie halten sich zurzeit in New York auf, wo Nick sein vierzehntes Restaurant eröffnet. Du meine Güte, ich habe das alles gerade noch einmal durchgelesen und kann die Frage, ob ich überhaupt keine normalen Freunde habe, ganz klar mit Nein beantworten. Und dennoch lebte jede von uns zum ersten Mal seit ... nun, eigentlich zum ersten Mal überhaupt in einer festen, glücklichen Beziehung, und nirgendwo war ein Drama, ein Dilemma, ein Desaster oder ein Debakel in Sicht. Alles war bestens, die Welt rundherum in Ordnung. Mein Leben war ein Musterbeispiel einer friedlichen, beschaulichen Existenz. Dachte ich wenigstens. Doch manchmal hat diese rätselhafte innere Unruhe andere als hormonelle Gründe. Sie ist ein zarter Wink der Göttin der Weiblichkeit, die uns damit zu verstehen geben will, dass es Zeit wird, den Weg der Wonderbra-Generation zu gehen - immer den steil aufwärts zeigenden Titten nach.
Familienglück
Carlys Kolumne
Diese Woche ... Zeit für sich selbst schaffen
Vergessen Sie nicht, Ladys: Nicht nur die Kinder bedürfen der liebevollen Fürsorge, sondern auch Mummy und Daddy! Wir alle sind irgendwann einmal müde oder gestresst, und unsere Prioritäten ändern sich, aber es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns Zeit für uns selbst und unsere Beziehung nehmen. Besuchen Sie doch einmal pro Woche einen Pilates-Kurs, suchen Sie sich ein neues Hobby oder einen Zeitvertreib, um sich geistig fit zu halten, und, was am allerwichtigsten ist, verwöhnen Sie sich! Reservieren Sie sich einen Nachmittag in der Woche, an dem Sie sich etwas Gutes tun - wie wär's mit einer Maniküre, einer Gesichtsbehandlung oder einer Pediküre? Dabei können Sie wunderbar abschalten und tun gleichzeitig etwas für Ihr Äußeres. Achten Sie darauf, nicht die Verbindung zu Ihrer Innenwelt zu verlieren - nehmen Sie sich jeden Tag mindestens eine Viertelstunde Zeit, um in sich hineinzulauschen. Und vergessen Sie Ihr Kosmetiktäschchen nicht auf dem Weg zur Zufriedenheit, liebe Mütter! Ein bisschen Farbe auf die Wangen, einen sanften Schimmer auf die Lippen - ein paar Minuten Aufwand jeden Morgen, und man fühlt sich frisch und bereit für den Tag. Nach einer besonders anstrengenden Woche ist eine sanfte Massage genau das Richtige, um die Erinnerungen an all die schlaflosen Nächte auszulöschen. Und das Beste ist: Sie brauchen für dieses sinnliche Verwöhnprogramm nicht einmal das Haus zu verlassen! Wozu haben Sie Ihren Partner? Ein Abend pro Woche sollte nur Ihnen beiden gehören, ein Abend voller Liebe und Leidenschaft. Kochen Sie etwas Leckeres, sorgen Sie für Kerzenschein und Kuschelmusik, und beweisen Sie einander, dass sexuelle Begierde und Elternschaft sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Das Ergebnis? Glückliche Eltern, glückliche Kinder, ein glückliches Heim.
Auf dem Boulevard zum Ruhm
Erster Schritt
Ich ging zu Kate hinüber, klopfte an und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten. Das war auch gut so, sonst wäre ich vermutlich draußen verschimmelt. Kate hatte ihre Glieder nämlich in einer Art und Weise verknotet, dass es aussah, als litte sie an akuter Verstopfung und suche verzweifelt Erleichterung.
»Morgen, Madonna«, grüßte ich und schaltete den CD-Player aus, um die Panflöten zum Schweigen zu bringen. »Morgen, Glimmstängel-Lilli. Wie geht's?« Ich gab ein Geräusch von mir, das sich ungefähr wie »Ooouurrgh « anhörte und meiner Meinung nach den Grad meines Missmuts angemessen anzeigte.
»Oh, so genau wollte ich es gar nicht wissen«, bemerkte Kate trocken. »Weißt du, jemand mit deiner Sprachgewandtheit sollte Schriftstellerin werden.«
Ich zog die CD heraus. »Noch ein Wort, und es hat sich ausgepanflötet «, drohte ich. Ich warf einen prüfenden Blick auf den Stapel CDs, nahm die oberste herunter und schob sie ein. Es war Ancora von Il Divo. Ich glaube, übersetzt heißt Il Divo so viel wie »geiler Arsch und fantastische Stimme«.
Ich schenkte mir Kaffee (koffeinfreien) ein, setzte mich an den Küchentisch und legte die Füße auf einen Stuhl. Kate verzog keine Miene, aber ich wusste, dass sie Tisch und Stuhl mit Desinfektionsspray und Putzlappen zu Leibe rücken würde, sobald ich gegangen wäre. Der Schmutz hatte in ihrem Haus keine Chance: Es war blitzblank. Nicht, dass sie ein Putzteufel gewesen wäre, der jeden, der auf ihren Angorazottelteppich krümelte, mit dem Messer bedroht hätte. Nein, sie war einfach super organisiert und arbeitete höchst effizient; Sauberkeit und Ordnung waren quasi Teil ihres mütterlichen Wesens. Kate bemuttert uns Freundinnen, seit wir Kinder waren. Als ich sechs Jahre alt war, weigerte sie sich so lange, mit mir im Schnee zu spielen, bis ich Handschuhe anzog. Als wir Teenager waren, steckte sie mir auf dem Weg in den Pub Kondome in meine Handtasche. Als meine Söhne ins Krabbelalter kamen, bestand sie darauf, meine Küche im wöchentlichen Rhythmus zu desinfizieren, weil meine offenkundige Unfähigkeit, bis in die Ecken zu kommen, darauf schließen ließ, dass ich - ich zitiere - »allem Anschein nach in einem Leuchtturm groß geworden« sei. Kates Küche glich einer glänzenden, funkelnden Ausstellungsküche: Holzeinbauschränke, Marmorarbeitsflächen, Grünpflanzen, Kupferpfannen und -töpfe, Keramiksachen, deren Zweck sich mir nicht erschloss, Kinderzeichnungen und Collagen. Meine Küche hatte sich durch all das Zeug, das meine Kinder dort hinterließen, in einen Schweinestall verwandelt. In Kates Küche sah der ganze Kram bezaubernd aus.
Wie gesagt, eigentlich müsste ich jemanden, der so perfekt war wie Kate, hassen, aber Kate konnte man einfach nicht hassen, weil sie so gottverdammt bescheiden und nett war. Sie war freundlich. Sie war schön. Hätte meine Oma mir die vollkommene Frau gestrickt, hätte sie ausgesehen wie Kate. Sogar ihre Kinder hatten sie gern. Alle drei - Cameron, Zoë und Tallulah. Überlegen Sie mal - wie groß ist die Chance, drei Kinder zu haben und alle drei halten ihre Mutter für die Beste? Meine früheste Erinnerung an meine Mutter ist, dass sie mir furchtbar auf die Nerven ging, weil sie mir ständig Schleifen ins Haar binden wollte, damit ich wie ein Mädchen aussah, wo doch ganz offensichtlich war, dass ich in Wirklichkeit ein Junge war. Rückblickend kann ich es mir nur so erklären, dass ich meinen Penis irgendwo auf der langen Reise mit Jackie von Beverly Hills nach Schottland verloren habe.
Kate entwirrte ihre Gliedmaßen und faltete sie dann zu einer neuen Position zusammen. Sie machte das mit der Leichtigkeit einer Comicfigur aus Wallace & Gromit. »Bist du sicher, dass du überhaupt noch ein Skelett hast? Oder hast du's wie Cher gemacht und da und dort was herausschneiden lassen?«, fragte ich. Beine waren garantiert nicht dazu da, das zu tun, was Kate mit ihnen tat. Ich für mein Teil kann guten Gewissens behaupten, dass, trotz einschlägiger Erfahrungen mit alkoholischen Exzessen und fantasiereichem Sex, mein Hinterkopf noch nie meinen Fußknöchel berührt hat.
Sie lachte. »Diese Übung ist sehr gut für das Becken und ein erfülltes Sexleben, weißt du. Wissenschaftler vermuten übrigens, dass Frauen sieben G-Punkte haben, hast du das gewusst?«
»Nein, das wusste ich noch nicht! Dann sollte ich mir schleunigst einen Fährtenhund anschaffen, damit er die sechs, die mir fehlen, aufstöbert.«
Die Vordertür fiel mit einem Knall ins Schloss, und Sekunden später stürmte Carol - kupferrote Locken, Hüfthosen Größe 34, an jedem Finger mindestens eine Einkaufstasche - in die Küche.
»Himmel noch mal, ist das kalt!« Sie schauderte theatralisch. »Da friert man sich glatt die Eier ab!« Metaphern, Redewendungen und dergleichen waren noch nie Carols Ding gewesen. Sie drückte mich kurz und sah dann Kate an. »Ich werde es bestimmt bereuen, dass ich gefragt habe, aber was machst du da eigentlich?«
»Sie zählt ihre G-Punkte«, antwortete ich.
Carol machte ein verwirrtes Gesicht. »Ich dachte, wir hätten nur einen!« Aha, ich war also nicht die Einzige! Sehr beruhigend.
»Nein, irgendein Anthropologe hat herausgefunden, dass wir sieben haben«, erklärte Kate. Es war mir ein Rätsel, wie sie mit dem Kopf zwischen ihren Beinen reden konnte. Carol kicherte. »Das muss ich Cal erzählen! Dann kann er sich gleich auf die Suche machen.« Ich schnitt eine Fratze wie aus einem Hollywoodstreifen von Anno dazumal.
»Carol, denk an die Spielregeln! Ich hab's dir schon einmal gesagt - ich will nichts über dein Sexleben mit deinem Mann hören! Da er auch mein Bruder ist, beschwört das Bilder in mir herauf, die mich garantiert früher oder später in die Praxis eines Psychiaters oder in eine Nachmittagstalkshow treiben werden. Außerdem will ich heute Morgen grundsätzlich nicht über Sex reden - ich hab keine Lust, mein Gedächtnis über Gebühr zu strapazieren.«
Traurig, aber wahr. Mein letztes Erlebnis auf diesem Gebiet lag so lange zurück, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte. Verstehen Sie mich nicht falsch, Mark und ich waren durchaus zu einer heißen Nummer im Stande. Gewesen, sollte ich aber besser hinzufügen. Als wir das erste Mal miteinander schliefen, war ich noch ein Teenager, und die Erde bewegte sich. Und das nicht nur, weil wir es im Stehen taten und ich Plateausohlen so hoch wie ein Austin Mini trug.
Wir verloren uns aus den Augen, und ich traf ihn erst Jahre später auf Cals und Carols Hochzeit wieder. Die Erinnerung daran treibt mir heute noch die Schamröte ins Gesicht. Aus Gründen, auf die ich später eingehen werde, sobald ich den nötigen Mut dazu aufgebracht habe, war ich nämlich in Tränen aufgelöst aus dem Saal geflüchtet, weil ich mich in eine höchst peinliche Situation gebracht hatte. Und dann war Mark plötzlich aufgetaucht und hatte mich gerettet.
Wenige Monate später heirateten wir - ich hätte nicht glücklicher sein können. Das Leben war einfach wunderbar. An den Wochenenden gingen wir freitagabends ins Bett und blieben bis montagmorgens drin; wir standen nur auf, um zu duschen, dem Pizzaboten zu öffnen und die Batterien in der TV-Fernbedienung zu wechseln. Ich konnte mein Glück nicht fassen.
Mark Barwick, dieser attraktive, gescheite, witzige, coole Typ, der mich schon vor der Pubertät immer wieder aus brenzligen Situationen gerettet hatte, hatte sich ausgerechnet in mich verliebt! Furchtlos war er also auch noch. Und obendrein bumste er mich praktisch rund um die Uhr und schien es aufrichtig zu genießen. Wer brauchte da Yoga?
Mein Hochzeitsgeschenk für Mark war, dass ich (schon einige Monate vor dem großen Tag) sämtliche Verhütungsmittel wegwarf. Genau gesagt spülte ich sie das Klo hinunter - zehn Schachteln Antibabypillen, vierzehn Kondome und ein Diaphragma. Unser Klempner hatte wochenlang zu tun. Als dieses Hindernis beseitigt war, tauchte unerwartet ein neues auf.
Sechs Monate und zahllose in himmlischer Umnachtung vertrödelte Wochenenden später war ich zu unserer Überraschung immer noch nicht schwanger geworden. Weitere sechs Monate später grenzte unsere Überraschung an Fassungslosigkeit. Nochmals sechs Monate später machten wir uns ernsthafte Sorgen. Und nach insgesamt zwei Jahren ergebnislosem Sex stellte sich heraus, dass ich Zysten an den Eierstöcken hatte. Und das war, bevor sie in Mode kamen! Heutzutage hat sie ja jeder. Wer in sein will und etwas auf sich hält, muss sich den Busen vergrößern - oder verkleinern - und sich Botox gegen Falten injizieren lassen, im Winter nach Barbados und im Sommer nach Südfrankreich fliegen, sich auf die Warteliste für die neue Chloë-Handtasche setzen lassen, bei Harvey Nicks einkaufen und zystische Eierstöcke haben. Sogar Victoria Beckham hat sie! Von allen Dingen musste ich ausgerechnet das mit der unglaublich dünnen, diamantenbehängten, jetsettenden, millionenschweren David-Beckham- Gattin gemeinsam haben. Und als wäre das nicht schon bittere Ironie genug, hat sie es trotz ihrer mangelhaft arbeitenden Eierstöcke geschafft, drei Kinder in die Welt zu setzen. Wie man seine Söhne nach einer Brücke (Brooklyn), nach einer Rakete (Cruz) und einem Kerl, der mit Vorliebe auf Balkonen herumhängt (Romeo), benennen kann, ist mir allerdings ein Rätsel!
Meine Fortpflanzungsorgane hingegen befanden sich offenbar im Streik. Und so war Sex für Mark und mich bald kein vergnüglicher Zeitvertreib zwischen Freitagabend und Montagmorgen mehr, sondern ein zäher Kampf mit dem Ziel der Zeugung. Plötzlich drehte sich alles nur noch um Ovulationstests, Fruchtbarkeitstherapien, Thermometer, Laparoskopien und Untersuchungen bei unzähligen Gynäkologen, die ihre behandschuhten Finger dorthin schoben, wo eigentlich nur die Hände des Partners etwas zu suchen hatten.
Es war der absolute Horror. Es war so unfair. Es war echt beschissen. Ich ließ kein Klischee aus, genau wie in all den Geschichten, die man aus der Boulevardpresse kennt (über Felicity aus Chelsea zum Beispiel, die beschließt, ihre Unfruchtbarkeitserfahrungen mit der ganzen Welt zu teilen). Jawohl, auch ich rief meinen Mann im Büro an und beorderte ihn nach Hause, als ich meinen Eisprung hatte. Jawohl, auch ich streckte nach dem Sex die Beine in die Luft und stützte die Füße an der Wand ab. Jawohl, auch ich machte jeden Monat am Tag, bevor meine Periode fällig war, in verzweifeltem Optimismus einen Schwangerschaftstest. Und danach sechzehn weitere, für den Fall, dass ich einen fehlerhaften erwischt hatte.
Und irgendwann ging in dem ganzen Stress die Romantik flöten. Das geschah nicht etwa allmählich, nein, es ging in einem Affenzahn abwärts mit ihr.
Doch dann passierte eines Tages etwas wirklich Komisches. Am Abend war eine Party aus Anlass der Veröffentlichung meines zweiten Romans geplant, und ich hatte den ganzen Tag vor Aufregung und Angst gefiebert. Was, wenn niemand käme? Was, wenn sich das Buch nicht verkaufte? Was, wenn diese Kuh von diesem Hochglanz-Promi- Magazin eine miserable Kritik darüber schriebe? (Das tat sie übrigens tatsächlich, und ich schwöre, eines Tages werde ich es ihr heimzahlen!) Ich hatte also schreckliches Lampenfieber, und dann wurde mir auf einmal schlecht. Richtiggehend speiübel. Die anderen schoben das auf die Aufregung, die Nerven, den Stress und so weiter. Aber ich wusste es besser. Ich wusste es einfach. Ich raste also mit dem Einkaufswagen durch den nächsten Drogeriemarkt, von dort auf die Damentoilette bei Marks & Spencer, und siebzehn Schwangerschaftstests später war klar, dass ich eben kein stressbedingter Fall für die Klapsmühle war. Ich war schwanger. In anderen Umständen. Angeschossen. Oder, wie Carol sagen würde - ich hatte was in der Röhre. Es gibt Frauen, die sind zum Schwangersein geboren. Demi Moore zum Beispiel. Oder Kate Hudson. Oder Catherine Zeta Jones. Die Schwangerschaft steht ihnen, sie blühen regelrecht auf. Ich gehörte leider nicht dazu. Ich musste ständig pinkeln. Ich schwitzte. Ich fluchte. Ich verwandelte mich innerhalb von ungefähr drei Wochen von einem schmächtigen Hering in einen Wal und schleppte bis ans Ende meiner Schwangerschaft das Gewicht von etwa zehn ausgewachsenen Robben mit mir herum. Kurz vor der Entbindung hatte ich die Größe eines Flugzeughangars. Deshalb wird es auch nicht verwundern, dass wir in jener Zeit nur sporadisch Sex hatten. Eindeutig seltener, als Neumond ist, und nur eine Spur häufiger als eine Sonnenfinsternis. Dann, nach einer Zeit, die mir so lang vorkam, als würde ich ein Elefantenbaby ausbrüten, kam unser Sohn zur Welt - ächz! -, und wir nannten ihn Mac. Genauso gut hätten wir ihn Verhütungsmittel taufen können, denn so wirkte er. Er schlief entweder zwischen uns oder auf einem von uns beiden, oder einer von uns versuchte, ihn in den Schlaf zu wiegen, indem er, den Kleinen in den Armen, in der Wohnung auf und ab wanderte, während der andere auf der Couch eine Mütze voll Schlaf nahm. Uns passierte das Gleiche wie anderen Paaren in dieser Situation auch, und normalerweise ist dann eine von zwei Möglichkeiten vorprogrammiert. Entweder renkt sich in puncto Sex alles wieder ein, sodass nach ein paar Monaten alles wieder beim Alten ist und man rammelt, als würde man dafür bezahlt. Oder aber der Mann verliert die Geduld und fängt an, seine Sekretärin zu bumsen.
Übersetzung: Sylvia Strasser
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Shari Low
Nach einer abwechslungsreichen Karriere im Bereich Freizeitindustrie in Großbritannien, Holland, Schanghai und Hongkong kehrte Shari Low in ihre Heimatstadt Glasgow zurück. Dort lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren beiden kleinen Söhnen. Sie ist heute als freie Schriftstellerin tätig.Besuchen Sie die Autorin unter www.sharilow.com im Internet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Shari Low
- 352 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3863651197
- ISBN-13: 9783863651190
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