Heiliger Sex
Die erotische Welt des Hinduismus
Inspirierte Erotik und Sexualität<br /><br />Der Philosoph und Publizist Vanamali Gunturu hat eine ebenso profunde wie originelle Einführung in die hinduistische Religion und ihr für christliche Überzeugungen "unmoralisches"...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Heiliger Sex “
Inspirierte Erotik und Sexualität<br />
<br />Der Philosoph und Publizist Vanamali Gunturu hat eine ebenso profunde wie originelle Einführung in die hinduistische Religion und ihr für christliche Überzeugungen "unmoralisches" Verhältnis zur Sexualität vorgelegt. Sie führt nicht nur in das Innerste der drittgrößten Weltreligion mit ihren rund 800 Millionen Gläubigen, sondern zeigt auch die Inspirationen, welche der Hinduismus für ein erfülltes Körper-Leben bieten kann.<br />
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Klappentext zu „Heiliger Sex “
Inspirierte Erotik und SexualitätDer Philosoph und Publizist Vanamali Gunturu hat eine ebenso profunde wie originelle Einführung in die hinduistische Religion und ihr für christliche Überzeugungen unmoralisches Verhältnis zur Sexualität vorgelegt. Sie führt nicht nur in das Innerste der drittgrößten Weltreligion mit ihren rund 800 Millionen Gläubigen, sondern zeigt auch die Inspirationen, welche der Hinduismus für ein erfülltes Körper-Leben bieten kann.
Den Hinduismus zeichnet ein nahezu spielerischer Umgang mit Sexualität aus. Mehr noch: In der Moralvorstellung der Hindus ist Sexualität eine der vier Tugenden neben Dharma (Gerechtigkeit), Artha (Wohlstand) und Moksa (Erlösung). Sexualität gilt als eines der obersten Lebensziele. Die sinnlichen, freimütigen Ornamente und Bildnisse in den hinduistischen Tempeln Indiens sind dafür der beste Beweis. Der Philosoph und Publizist Vanamali Gunturu hat eine ebenso profunde wie originelle Einführung in die hinduistische Religion und ihrfür christliche Überzeugungen unmoralisches Verhältnis zur Sexualität vorgelegt. Sie führt nicht nur in das Innerste der drittgrößten Weltreligion mit ihren rund 800 Millionen Gläubigen, sondern zeigt auch die Inspirationen, welche der Hinduismus für ein erfülltes Körper-Leben bieten kann
Lese-Probe zu „Heiliger Sex “
Verwirrende Vielgötterei, eine fatalistische Karma-Theorie und das ungerechte Kastensystem - das sind oftmals die ersten Assoziationen mit dem Hinduismus. Vielleicht noch das Kamasutra mit seiner Liebesakrobatik. Sowohl der Hinduismus wie auch das Kamasutra sind lange genug einseitig wahrgenommen worden. Es ist an der Zeit, beide Themen ohne Klischees und Stereotypen in ihrer Verbindung darzustellen.Der Hinduismus ist eine multidimensionale Religion, die den Menschen in seiner Gesamtheit erfasst und ihn emotional, ästhetisch und intellektuell versorgt. Diese Tatsache kommt in den Hindumythen zum Ausdruck: Sie sind fesselnde Erzählungen mit der schönsten Poesie, sie stellen philosophische Schulen - darunter auch den indischen Materialismus - dar, beschreiben die Abfolge von Königen verschiedener Dynastien, beschäftigen sich mit indischer Heilkunde, Astrologie, Astronomie, Kosmologie, Entstehung des Universums, politischer Theorie, Soziologie, Sexualität und mit allem, was in der Welt wissenswert ist.
Es ist, als ob in dieser erhabenen Erzählung alle Phänomene ihren rechtmäßigen Platz und ihren je eigenen Sinn erhalten. Nach hinduistischer Auffassung sollte Sexualität nur in einem kosmischen Zusammenhang betrachtet werden. Die indische Tradition ist geprägt von einer lustbetonten Philosophie, die der Erfüllung des Liebestriebes einen zentralen Platz im Leben einräumt. Die Erfüllung von Kama, der Sexualität, ist ein von Gott gegebener Auftrag an den Menschen. Derselbe Gott versorgte ihn auch mit dem notwendigen Sexualwissen, woraus alle "Sexexperten" des alten Indiens geschöpft haben. Das Kamashastra, so heißt die Sexualwissenschaft Indiens, greift auf diese uralten Traditionen zurück und zeigt dem Menschen den Weg in seinem Liebesleben. Das Kamasutra ist eines von vielen Werken zur Sexualwissenschaft. Zum Glück ist es nicht nur eine komplizierte, physisch kaum durchführbare Liebesakrobatik.
Neben genussorientierter Philosophie ist das Kamasutra eine
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Psychologie, die Anregungen liefert, wie jemand seine Liebesreize steigern, einen Partner erobern, ihn emotional und körperlich glücklich machen, unterwerfen und sogar loswerden kann. Die Liebeslehre Indiens ist eine Politik der Machtverhältnisse unter Partnern, sie ist Esoterik und ebenso Medizin. Das vorliegende Buch umkreist in neun Kapiteln ein zentrales Motiv: die Untrennbarkeit von Religion und Sexualität - von Hinduismus und Kamashastra.
Danken möchte ich Benita von Bonin, Peter Kink und Professor Calamacarla Venkata Seshacaryulu für ihre Unterstützung und Dr. Martin Scherer und Anna Egger für ihre Geduld.
München, im September 2009 Am Anfang war der Trieb Gottes: Mythen und Moral Einst wurde ein böser Dämon, Taraka, übermächtig und fast unsterblich. Er besiegte die Götter, verjagte sie aus dem Himmel und tyrannisierte die ganze Welt. Selbst Vishnu, der Beschützer der Welt, bewaffnet mit seinen unfehlbaren Waffen, der Keule und dem Diskus, musste vor ihm fliehen und sich in einer Höhle verstecken. In ihrer Verzweiflung suchten die Götter Brahma, den Schöpfer der Welt, dem sie alle entsprungen waren, auf und baten ihn inbrünstig um Rettung aus der Not. Brahma, der dem Dämon leichtsinnig die unbesiegbare Kraft verliehen hatte, verriet den Göttern ein Geheimnis: Dem Bösewicht sei vorbestimmt, durch die Hände eines künftigen Sohns von Shiva, dem Zerstörer der Welt, zu sterben. Also müsse Shiva einen Sohn zeugen. Damit sahen sich die Götter vor eine neue Schwierigkeit gestellt. Denn nach dem Tod seiner Frau Sati interessierte sich Shiva nicht mehr für die Welt. Versunken in seine eigene Seele, meditierte er als Asket seit vielen Jahren auf dem Berg Kailasha. Ihn aus der Meditation zu reißen war schier unmöglich, ganz davon zu schweigen, dass jemand ihn zur Zeugung eines Sohnes bewegen könnte.
Nur ein einziger Gott schien fähig, den Göttern in ihrer schwierigen Lage zu helfen und der Welt das Glück zurückzubringen: Der Liebesgott Kamadeva, den niemand, weder Götter noch Dämonen, besiegen können.
Dieser Mythos macht deutlich, dass der Hinduismus Liebe und Sexualität eine zentrale Rolle im kosmischen Zusammenhang zuweist. In der Vielgötterei spiegelt sich die Auffassung wider, dass diese beiden Kräfte der ganzen Schöpfung vorangehen und sie bis zum Ende begleiten müssen. Die buchstäbliche Vergöttlichung dieser Urkräfte ist der Liebesgott Kamadeva, der wie andere Hindugötter auch viele Beinamen besitzt. Ihm ist es zu verdanken, dass Männer und Frauen sich gegenseitig begehren und leidenschaftlich fortpflanzen wollen. Er durchdringt die ganze Schöpfung, selbst die Götter und Dämonen unterliegen seinem Einfluss. So ist er wahrlich allgegenwärtig. Seine Zuständigkeitsbereiche sind Liebe, Erotik, Sexualität und Triebhaftigkeit, worüber im alten Indien eine lange wissenschaftliche Tradition und eine Reihe von bedeutenden Fachbüchern entstanden sind.
Einige wenige Hymnen in den Veden, den frühesten und heiligsten Werken der Hindus, lobpreisen den Liebesgott und messen ihm eine größere Bedeutung bei als allen anderen Gottheiten. Das Atharva-Veda erklärt ihn zum Erstentstandenen, er sei vor allen anderen Göttern geboren; weder Götter, Ahnen noch die Menschen seien fähig, ihn zu übertreffen. Er sei unendlich größer als alles andere. "Weder die Winde, noch das Feuer, noch die Sonne, noch der Mond sind mächtiger als du. Du bist größer als all diese", besingt es ihn. Auch die heilige Literatur der nach-vedischen Zeit erkennt die kosmische Bedeutung von Sexualität und Erotik und setzt sich unverkrampft mit diesem Thema auseinander. Darin heißt es außerdem, Kamadeva sei aus dem Herzen des Schöpfergottes Brahma entsprungen. Daher sein Beiname Manoja, der dem Herzen Geborene. Liebe und Erotik gingen demnach der Schöpfung voraus.
Die eigentlichen Hauptakteure im post-vedischen Hinduismus sind Brahma (der Schöpfer), Vishnu (der Beschützer) und Shiva (der Zerstörer). Verglichen mit dieser Triade spielt der Liebesgott insgesamt eine untergeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz kommt ihm in der Hindumythologie eine große Bedeutung zu. Immer wenn Götter oder Menschen Liebe und Erotik vernachlässigen, sie aus ihrem Leben verbannen und sich einseitig anderen Interessen widmen, geraten sie aus dem Gleichgewicht und werden somit zu einer Gefahr für die Welt. Dann greift der Liebesgott ein, um die Welt zu gesunden und ihre Normalität wiederherzustellen. Er hat eine heilende und normalisierende Funktion. In der Hindumythologie gibt es eine Fülle von Beispielen für seine Wirkmacht.
Anders als das Christentum hält die "Ewige Religion" Sexualität und Triebe nicht für die Urquelle des Bösen, verantwortlich für die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies, sondern für ein wesentliches Merkmal des Daseins. Es gilt also, diese kosmische Kraft zu vergöttlichen und zu verehren. Mehr noch: Der Hinduismus erklärt Sexualität und Erotik, das Kama, zum unverzichtbaren Hauptwert einer idealen Lebensführung - ja, zu einer Tugend, die es zu pflegen gilt.
Danken möchte ich Benita von Bonin, Peter Kink und Professor Calamacarla Venkata Seshacaryulu für ihre Unterstützung und Dr. Martin Scherer und Anna Egger für ihre Geduld.
München, im September 2009 Am Anfang war der Trieb Gottes: Mythen und Moral Einst wurde ein böser Dämon, Taraka, übermächtig und fast unsterblich. Er besiegte die Götter, verjagte sie aus dem Himmel und tyrannisierte die ganze Welt. Selbst Vishnu, der Beschützer der Welt, bewaffnet mit seinen unfehlbaren Waffen, der Keule und dem Diskus, musste vor ihm fliehen und sich in einer Höhle verstecken. In ihrer Verzweiflung suchten die Götter Brahma, den Schöpfer der Welt, dem sie alle entsprungen waren, auf und baten ihn inbrünstig um Rettung aus der Not. Brahma, der dem Dämon leichtsinnig die unbesiegbare Kraft verliehen hatte, verriet den Göttern ein Geheimnis: Dem Bösewicht sei vorbestimmt, durch die Hände eines künftigen Sohns von Shiva, dem Zerstörer der Welt, zu sterben. Also müsse Shiva einen Sohn zeugen. Damit sahen sich die Götter vor eine neue Schwierigkeit gestellt. Denn nach dem Tod seiner Frau Sati interessierte sich Shiva nicht mehr für die Welt. Versunken in seine eigene Seele, meditierte er als Asket seit vielen Jahren auf dem Berg Kailasha. Ihn aus der Meditation zu reißen war schier unmöglich, ganz davon zu schweigen, dass jemand ihn zur Zeugung eines Sohnes bewegen könnte.
Nur ein einziger Gott schien fähig, den Göttern in ihrer schwierigen Lage zu helfen und der Welt das Glück zurückzubringen: Der Liebesgott Kamadeva, den niemand, weder Götter noch Dämonen, besiegen können.
Dieser Mythos macht deutlich, dass der Hinduismus Liebe und Sexualität eine zentrale Rolle im kosmischen Zusammenhang zuweist. In der Vielgötterei spiegelt sich die Auffassung wider, dass diese beiden Kräfte der ganzen Schöpfung vorangehen und sie bis zum Ende begleiten müssen. Die buchstäbliche Vergöttlichung dieser Urkräfte ist der Liebesgott Kamadeva, der wie andere Hindugötter auch viele Beinamen besitzt. Ihm ist es zu verdanken, dass Männer und Frauen sich gegenseitig begehren und leidenschaftlich fortpflanzen wollen. Er durchdringt die ganze Schöpfung, selbst die Götter und Dämonen unterliegen seinem Einfluss. So ist er wahrlich allgegenwärtig. Seine Zuständigkeitsbereiche sind Liebe, Erotik, Sexualität und Triebhaftigkeit, worüber im alten Indien eine lange wissenschaftliche Tradition und eine Reihe von bedeutenden Fachbüchern entstanden sind.
Einige wenige Hymnen in den Veden, den frühesten und heiligsten Werken der Hindus, lobpreisen den Liebesgott und messen ihm eine größere Bedeutung bei als allen anderen Gottheiten. Das Atharva-Veda erklärt ihn zum Erstentstandenen, er sei vor allen anderen Göttern geboren; weder Götter, Ahnen noch die Menschen seien fähig, ihn zu übertreffen. Er sei unendlich größer als alles andere. "Weder die Winde, noch das Feuer, noch die Sonne, noch der Mond sind mächtiger als du. Du bist größer als all diese", besingt es ihn. Auch die heilige Literatur der nach-vedischen Zeit erkennt die kosmische Bedeutung von Sexualität und Erotik und setzt sich unverkrampft mit diesem Thema auseinander. Darin heißt es außerdem, Kamadeva sei aus dem Herzen des Schöpfergottes Brahma entsprungen. Daher sein Beiname Manoja, der dem Herzen Geborene. Liebe und Erotik gingen demnach der Schöpfung voraus.
Die eigentlichen Hauptakteure im post-vedischen Hinduismus sind Brahma (der Schöpfer), Vishnu (der Beschützer) und Shiva (der Zerstörer). Verglichen mit dieser Triade spielt der Liebesgott insgesamt eine untergeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz kommt ihm in der Hindumythologie eine große Bedeutung zu. Immer wenn Götter oder Menschen Liebe und Erotik vernachlässigen, sie aus ihrem Leben verbannen und sich einseitig anderen Interessen widmen, geraten sie aus dem Gleichgewicht und werden somit zu einer Gefahr für die Welt. Dann greift der Liebesgott ein, um die Welt zu gesunden und ihre Normalität wiederherzustellen. Er hat eine heilende und normalisierende Funktion. In der Hindumythologie gibt es eine Fülle von Beispielen für seine Wirkmacht.
Anders als das Christentum hält die "Ewige Religion" Sexualität und Triebe nicht für die Urquelle des Bösen, verantwortlich für die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies, sondern für ein wesentliches Merkmal des Daseins. Es gilt also, diese kosmische Kraft zu vergöttlichen und zu verehren. Mehr noch: Der Hinduismus erklärt Sexualität und Erotik, das Kama, zum unverzichtbaren Hauptwert einer idealen Lebensführung - ja, zu einer Tugend, die es zu pflegen gilt.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Vanamali Gunturu
- 2009, 160 Seiten, Maße: 14,3 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Diederichs
- ISBN-10: 342435015X
- ISBN-13: 9783424350159
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