Ich, Unica

Roman. Sie hat alles verloren und erschafft sich als Künstlerin neu
 
 
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"Ich gehöre zu niemandem."
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Kommentar zu "Ich, Unica"
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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 08.06.2021

    INHALT:
    Ermenonville, 1957: Unica Zürn und Hans Bellmer beziehen mit Gepäck und diversen Zeichenmappen ein relativ abgeschiedenes Haus in einem französischen Dorf. Sie suchen die Ruhe, um ihrer Kunst nachgehen zu können, und entfernen sich dabei physisch nie weit voneinander. Hans zeichnet oben im Dachgeschoss und Unica sitzt unten an ihrem Schreibtisch und schaut aus dem Fenster. Sie war einmal in der Werbeabteilung der UFA Filmstudios angestellt gewesen. Zuletzt schrieb sie Erzählungen für Zeitungen und Zeitschriften, dichtete und zeichnete außerdem. Doch gearbeitet hat sie nun schon länger nicht mehr.
    Als Hans eines Tages den Auftrag erhält, eine Puppe in Lebensgröße zu erschaffen, steht ihm Unica zur Seite. Doch bei beiden kommen dabei Erinnerungen an die vergangenen Jahre auf, als Hans mit der Arbeit seiner ersten Puppe begann, als Krieg herrschte, als danach alles in Schutt und Asche lag, an die gescheiterte Ehe von Unica und schließlich ihr Kennenlernen...


    MEINUNG:
    Ich muss zugeben, ich hatte vor dem Buch von Unica Zürn und Hans Bellmer nicht viel gehört, lese aber gerne Bücher über Kunst und Künstler*innen. Vielleicht wäre es gar nicht schlecht gewesen, mich vor dem Roman über die Beiden zu informieren. Jedoch lasse ich mich auch gerne überraschen, was hier auf jeden Fall funktioniert hat.

    Von Anfang an war ich von dem besonderen Schreibstil angetan, welcher zunächst relativ außergewöhnlich erscheint. Es folgen viele kurze, prägnante Sätze nacheinander mit leicht poetischer Sprache. Diese wirkten insgesamt eher düster und sehr melancholisch. Für mich passte das wunderbar zu den eigenwilligen Künstlern.

    Der Roman erfasst viele Momentaufnahmen und springt dabei mit den Gedanken Unicas und mit dem Leben von Hans immer wieder vor und zurück in der Zeit. Vieles wird nur grob angeschnitten, sodass es dem Leser überlassen bleibt, sich den Rest selbst auszumalen.
    Die Kapitel sind dabei sehr kurz. Viele Seiten sind nur bis zur Hälfte gefüllt.

    Unica wirkte auf mich sehr unnahbar, distanziert und kühl, was vermutlich durch den Schreibstil, und dadurch, dass sie nicht viel von sich preisgibt, bewusst herbeigeführt wurde, um ihren Charakter zu unterstreichen.
    „(...) sie frage sich wirklich, wie ich so nah an ihr vorbeigehen und zugleich so weit weg sein konnte. Ich sei immer irgendwo anders, unerreichbar (...).“

    Das letzte Drittel des Buches war mir persönlich im Gegensatz zu den vorherigen Seiten und dem wunderschönen Schreibstil, doch etwas zu schrill. Es wirkte wie ein Stilbruch. Fans von Nothomb könnten hier auf ihre Kosten kommen. Es sei gesagt, man sollte offen dafür sein, dass sich Realität und Fantasie miteinander vermischen. Das ist sicherlich Geschmackssache – mir war es hier etwas zu übertrieben.
    Doch das Nachwort konnte mich definitiv besänftigen. Hier wird die Biografie von Unica Zürn beleuchtet und ich durfte viele interessante Dinge über sie erfahren.
    Mit diesem Hintergrundwissen hat für mich auch das letzte Drittel des Buches besser gepasst. Man könnte sagen, die Autorin hat auf künstlerische Art und Weise, Seiten von Unica in den Roman eingearbeitet und hat damit letztendlich selbst eine Art Kunstwerk erschaffen. Eigentlich ziemlich raffiniert!

    Schade fand ich, dass im Roman kaum bis gar nicht zur Sprache kommt, was genau Unica in ihrem Leben geschrieben und gezeichnet hat.
    Im Nachwort wird angeprangert, dass sie als Künstlerin im Schatten von Hans stand und ihr als Individualistin in der Männer-dominierenden Welt, kaum Beachtung in der Kunstwelt geschenkt wurde. Leider wurde die künstlerische Tätigkeit von Unica im Roman kaum zum Ausdruck gebracht, da diese zu wenig und nicht detailreich genug thematisiert wurde, meiner Meinung nach.

    Trotzdem hat mich das Buch dazu angehalten, mich danach selbst noch über Unica und Hans im Internet zu informieren und Werke von ihnen zu betrachten. Besonders die Bilder von Hans Bellmer, was er da mit den Körpern gemacht hat, empfinde ich schon als sehr speziell. Aber über Kunst lässt sich ja bekanntlich streiten! 😉

    FAZIT: Ein außergewöhnliches Buch über außergewöhnliche Künstler. 4/5 Sterne!

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