Im Haus des Zauberers

Mary Hooper begann zu schreiben, als ihre Kinder noch klein waren. Seitdem hat sie zahlreiche Kurzgeschichten für Zeitschriften und über dreißig Kinder- und Jugendbücher verfasst. Zudem gibt sie Kurse in Kreativem Schreiben. Mary Hooper lebt in Hampshire, England.

Viele Mädchenbücher schmücken sich mit der Farbe Rosarot, sozusagen als Fortsetzungsmotiv für Lillifees heile Welt. So auch dieses hübsch gestaltete Cover! Doch die Heldin dieser Geschichte, die junge Lucy, entstammt in keiner Weise einer heilen Welt. Ganz im Gegenteil, sie lebt in ständiger Lebensbedrohung durch ihren gewalttätigen Vater, den die Armut und ein schlechter Charakter gänzlich verroht haben. Trotzdem ist Lucy lebenstüchtig, denn von der Mutter hat sie nicht nur gelernt, was eine gute Hausfrau ausmacht, sondern sie hat auch gelernt, trotz widrigster Umstände für sich selber zu entscheiden, und sie hat sich bei all dem den Traum von einem glücklichen Leben bewahrt. Die Autorin entwirft ein Genrebild, angesiedelt im 17. Jahrhundert in England unter der jungen Elisabeth I. Natürlich konnte die junge Königin die Gesellschaft ihrer Zeit nicht völlig verändern. Auch Lucy wird nicht zur emanzipierten Heldin unserer Zeit, aber sie nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand. Sie läuft von zuhause weg und sucht sich einen Lebensrahmen, in dem sie ihre Fähigkeiten entwickeln kann. Sie bleibt zunächst Hausmädchen, Kindermädchen, aber ihre Wahrnehmungsfähigkeit, ihre Intelligenz und ihr Mut eröffnen ihr eine aussichtsreiche Zukunft. - Die Autorin erfreut sich einer zahlreichen Lesergemeinde, denn ihr romantischer Erzählton entführt in Abenteuer, die den Duft einer anderen Welt vermitteln. Und neben köstlichem Zuckergebäck findet sich eine zupackende Heldin, die den Leserinnen das Recht auf den sinnlichen Genuss nicht verwehrt. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)