Im Tal der roten Zedern
Die große Australien-Saga. Roman
Tauchen Sie ein in die Welt des Roten Kontinents - eine Geschichte voller faszinierender Schauplätze und starker Frauen.
Nach vielen Jahren kehrt Lara Langdon in ihren australischen Heimatort Cedartown zurück. Dort will sie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Im Tal der roten Zedern “
Tauchen Sie ein in die Welt des Roten Kontinents - eine Geschichte voller faszinierender Schauplätze und starker Frauen.
Nach vielen Jahren kehrt Lara Langdon in ihren australischen Heimatort Cedartown zurück. Dort will sie einem Familiengeheimnis um ihren Vater nachgehen. Um eine Kreativpause einzulegen, folgt ihr auch ihre Tochter Dani, eine erfolgreiche Grafikerin, dorthin. Als Dani ein altes Haus am Fluss bezieht, stößt sie zufällig auf die Lebensgeschichte der legendären Pionierin Isabella Kelly, die im 19. Jahrhundert gelebt hat. Für Dani beginnt damit eine spannende Reise in die Vergangenheit Isabellas. Bei der sie auch ihre große Liebe trifft.
Klappentext zu „Im Tal der roten Zedern “
Eine sanft gewellte Landschaft, durchzogen von einem glänzenden Fluss auf seinem Weg zum Meer.Inmitten dieser friedvollen Idylle liegen Familiengeheimnisse verborgen, die seit Jahrhunderten niemals ans Licht gekommen sind. Erst als Lara Langdon in ihren Heimatort Cedartown zurückkehrt und beginnt, nach ihren familiären Wurzeln zu forschen, kann sie mit der Vergangenheit abschließen und ihr Glück finden ...
Lese-Probe zu „Im Tal der roten Zedern “
Im Tal der roten Zedern – Die große Australien-Saga von Di MorrisseyProlog
Kelly’s Crossing, 1840
Die Wolken teilten sich wie ein plüschiger grauer Vorhang und gaben den Blick frei auf einen streifigen Winterhimmel hinter dicht bewaldeten Bergen. Auf der Mitte dieser Bühne zogen drei Gestalten – zwergenhaft in dieser Landschaft – über die schmale Schneise durch die uralten Bäume eines dichten Regenwalds. Der Pfad war zerfurcht. Ochsengespanne, Schlitten mit Baumstämmen und der eine oder anderer Reiter hatten ihre Spuren hinterlassen.
Das Brausen eines rasch dahinfließenden Creeks wurde hörbar, und bald gelangten die Reisenden an eine normalerweise flache, felsige Furt. Sie machten an dem angeschwollenen Wasserlauf Halt und betrachteten prüfend den Pfad, der in sanftem Winkel zum Fluss abfiel. Auf der anderen Seite stieg der Pfad steil an und führte über gefährlich lose Steine. Ross und Reiter mussten dort entschlossen und in vollem Galopp aus dem Wasser und die steile Böschung emporreiten. Die drei Gestalten näherten sich dem Wasser noch ein Stück. Nur eine ritt - eine Frau. Die beiden Männer, die zu Fuß gehen mussten, waren auf den unebenen Pfad und die Durchquerung des eisigen Wassers schlecht vorbereitet – ihre Stiefel waren abgetragen, ihre Kleidung fadenscheinig. Einer von ihnen führte ein Packpferd, und beide Männer waren mit Seilen an das vorantrabende Pferd mit seiner Reiterin angebunden. Sie waren nicht auf dem Land geboren und betrachteten das Wasser voller Furcht. „Zu Fuß kommen wir bei dem Hochwasser nie durch diesen Creek. Das Wasser ist bestimmt entsetzlich kalt. Und die Strömung stark, wie es aussieht“, murrte der jüngere der beiden Männer. „Das ist was für’n kräftigen Seemann, der auf schwerer See zu Hause ist. Nicht für
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solche wie uns“, stimmte der ältere Mann zu. Die Frau auf ihrem Pferd hörte die beiden. „Ich hoffe, Sie halten sich nicht für feine Herren aus der Stadt. Sie beide sind jetzt lange genug hier, um Schwielen zu entwickeln. Wir durchqueren diesen Creek. Wir müssen noch ein gutes Stück weiterziehen, bevor es dunkel wird. Halten Sie sich an den Seilen fest.“ Der spöttische und zugleich gebieterische Ton lud nicht zu Widerspruch ein.
Der ältere der beiden Sträflinge, der auch das Packpferd führte, antwortete zögerlich in unterwürfigem Ton: „Ma’am, es ist wirklich gefährlich. Bei allem Respekt, seien Sie vorsichtig. Das kann einen mitreißen, wenn man nicht aufpasst.“ „Ich bin mir der Gefahr durchaus bewusst. Wir sind schnell hinüber, wenn wir uns sputen. Gehen Sie hinunter ans Ufer. Ich mache die Seile los.“ Geschickt löste die Frau die beiden Seile, die am Sattel befestigt waren und zu den Fesseln an den Knöcheln der beiden Sträflinge führten, die ihr für die letzten sechs Monate ihrer Haftstrafe zugeteilt worden waren. Sie war keine Schönheit, aber eine bemerkenswerte Frau, und man sah sofort, dass sie nicht mit sich spaßen ließ. Wie die Etikette es verlangte, ritt sie im Damensitz und saß auf ihrem großen ledernen Stocksattel so komfortabel wie in einem Lehnstuhl. Ihren langen schwarzen Rock hatte sie über ihre Beine geworfen, und der mit einem Stiefel bekleidete Fuß steckte fest im Steigbügel. Die scharlachrote Jacke über ihrer dezenten Bluse war ein leuchtender Farbfleck an diesem grauen, nassen Tag. Auf dem Kopf trug sie einen Hut aus den geflochtenen Blättern der Keulenlilie, wie er bei den Männern der Gegend sehr beliebt war. Die Krempe beschattete ihr Gesicht, und ihre Haare lagen fest zusammengerollt unter dem Kopfteil. Für modische Damenhauben fehlte es ihr an Zeit oder Geschmack. In den behandschuhten Händen hielt sie die Zügel und eine Peitsche. „Wenn Sie den Halt verlieren, halten Sie den Kopf über Wasser und strampeln Sie kräftig. Halten Sie sich am Seil fest, dann werden Sie hinübergezogen.“ Der schwarze Hengst wappnete sich für den Ritt durch den Creek. Ross und Reiterin hatten schon früher überflutete Furten durchwatet. Sie trieb das Pferd vorwärts, und es schritt sicher aus, während das Wasser um seine Brust wogte. Die Frau warf einen Blick zurück auf die besorgten Mienen der Männer, die unterdessen vorsichtig ins Wasser wateten, das ihnen bald bis zu den Achselhöhlen ging. Einer hielt das Seil über den Kopf, während das Packpferd mutig durch die Strömung schritt. Es war stark und ein recht geschickter Schwimmer, wenn es sein musste. Falls es den Halt verlor, würde der Mann es freilassen, damit es selbst aus dem Wasser klettern konnte. Selbst einem normalerweise schmalen Flüsschen wie diesem konnte man nicht trauen, wenn es nach einem Unwetter angestiegen und das Wasser schlammig war. Ehe die Frau die Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihr richten konnte, stolperte der Hengst über einen Baumstamm unter seinen Hufen, und plötzlich trieben sie in einem tiefen Loch, in dem die Strömung in einem Strudel umherwirbelte. Das Pferd wurde zur Seite geschleudert, die Reiterin aus dem Sattel gerissen. Die beiden Männer und das Packpferd standen auf festerem Untergrund und mussten hilflos mit ansehen, wie die Frau abgetrieben wurde. Der Hengst schwamm mit hoch erhobenem Kopf und starken Beinbewegungen, bis er wieder Halt unter den Hufen fand. Immer wieder auf Steinen ausgleitend, gelangte er in flacheres Wasser und stürmte die steile Böschung hinauf, während Wasser vom Sattel herabströmte. Die Männer zerrte er hinter sich her. Klirrend schlugen die Hufe des Packpferdes gegen Steine, und dann kletterte es ebenfalls aus dem rasend dahinströmenden Wasser; der jüngere Mann umklammerte die Zügel, glitt auf der Böschung aus, kam aber wieder auf die Beine. Beide Männer hielten Ausschau nach ihrer Herrin, doch die war nicht mehr in Sicht. Sie befreiten sich von den Seilen, stolperten am Ufer des Creeks entlang und hielten sich dabei an den Bäumen fest, bis sie einen roten Farbfleck entdeckten, der zwischen den Wurzeln eines von den Fluten umgeworfenen Baumes eingekeilt war. Die Frau suchte sich zu befreien, doch das Gewicht ihrer mit Wasser vollgesogenen Röcke sowie die reißende Strömung zogen sie immer wieder herab. Die Männer sahen einander an. Hier war die Gelegenheit, sich mit zwei Pferden in die Freiheit davonzumachen.
„Wir würden nicht weit kommen, Jungchen“, sagte der Ältere.
„Ich schätze, es würde ein böses Ende nehmen mit uns, wo wir unsere Zeit fast abgesessen haben“, räumte der Jüngere widerstrebend ein. „Was sollen wir tun?“ „Hol die kleine Axt vom Packpferd. Damit hacken wir uns einen Weg durch dieses Gestrüpp. Hol auch ein Seil, das wir ihr zuwerfen können.“ Die Männer arbeiteten rasch, während die Pferde mit peitschendem Schweif geduldig am Ufer standen und die Mähnen schüttelten. „Wir kommen zu Ihnen hin, Ma’am, halten Sie durch“, rief der ältere Mann. Die Miene der Frau war grimmig, und mochten ihre Arme auch ermüden, während das Wasser unentwegt an ihren Röcken zerrte, so klammerte sie sich doch entschlossen am Baumstamm fest. Der ältere Mann warf ihr das Seil zu, und sie fing es auf. Das andere Ende des Seils befestigte er an einem nahe stehenden Baum, während der jüngere Mann sich mit der Axt rasch einen Weg durch die dicht wachsenden Sträucher und Schösslinge am steilen Ufer bahnte.
„Gut gemacht, Junge. Das reicht.“ Er warf der eingezwängten Frau einen aufmunternden Blick zu. „Fertig?“, rief er.
Die Frau zögerte, ihren Halt loszulassen.
„Es ist stark, Ma’am. Das reißt nicht. Halten Sie sich fest.“ …
1
Sydney, 2006
Lara
…
Laras Stimmung wechselte schlagartig. Wenn ihre energiegeladene Tochter Dani ins Haus stürmte, war das, als schaltete man den Strom ein. Dani stand immer unter Dampf, sie sprühte Funken vor Begeisterung, lachte viel und plauderte wie ein Wasserfall. Es sei denn, sie durchlebte gerade ein dramatisches Ereignis oder eine Katastrophe, denn dann entlud sich eine wahre Flut von Gejammer und Verzweiflung, die Lara häufig regelrecht überschwemmte. Ihre Tochter lud stets irgendetwas bei ihr ab, was sie gerade beschäftigte, wurde aufgemuntert, getröstet oder beraten und zog frischen Mutes wieder von dannen. Lara blieb dann meist emotional völlig ausgelaugt zurück. Dani kam ins Wohnzimmer. „Warum bist du hier drin und bläst am Fenster Trübsal?“ „Hallo, Liebes. Ich blase eigentlich nicht Trübsal, ich sehe mir nur die völlig durchweichten Lagerstroemien an und denke: So fühle ich mich auch. Nass bis auf die Knochen, und zwischen meinen Zehen wächst Schimmel.“ „Keine schöne Vorstellung, Mum. Lass uns einen Tee kochen. Ich habe Neuigkeiten.“ Lara sah das Funkeln in Danis Augen. Ihre schöne Tochter war eine bodenständige Frau von dreiunddreißig Jahren, die selbst einen kleinen Sohn hatte. Doch in ihrer allzu fröhlichen Stimme und der allzu strahlenden Miene nahm Lara eine Anspannung wahr, die sie an Dani als kleines Mädchen erinnerte, wenn diese sich darauf vorbereitet hatte, in einigen lapidaren Sätze schlechte Neuigkeiten zu überbringen.
„Okay, was hast du angestellt?“
Der ältere der beiden Sträflinge, der auch das Packpferd führte, antwortete zögerlich in unterwürfigem Ton: „Ma’am, es ist wirklich gefährlich. Bei allem Respekt, seien Sie vorsichtig. Das kann einen mitreißen, wenn man nicht aufpasst.“ „Ich bin mir der Gefahr durchaus bewusst. Wir sind schnell hinüber, wenn wir uns sputen. Gehen Sie hinunter ans Ufer. Ich mache die Seile los.“ Geschickt löste die Frau die beiden Seile, die am Sattel befestigt waren und zu den Fesseln an den Knöcheln der beiden Sträflinge führten, die ihr für die letzten sechs Monate ihrer Haftstrafe zugeteilt worden waren. Sie war keine Schönheit, aber eine bemerkenswerte Frau, und man sah sofort, dass sie nicht mit sich spaßen ließ. Wie die Etikette es verlangte, ritt sie im Damensitz und saß auf ihrem großen ledernen Stocksattel so komfortabel wie in einem Lehnstuhl. Ihren langen schwarzen Rock hatte sie über ihre Beine geworfen, und der mit einem Stiefel bekleidete Fuß steckte fest im Steigbügel. Die scharlachrote Jacke über ihrer dezenten Bluse war ein leuchtender Farbfleck an diesem grauen, nassen Tag. Auf dem Kopf trug sie einen Hut aus den geflochtenen Blättern der Keulenlilie, wie er bei den Männern der Gegend sehr beliebt war. Die Krempe beschattete ihr Gesicht, und ihre Haare lagen fest zusammengerollt unter dem Kopfteil. Für modische Damenhauben fehlte es ihr an Zeit oder Geschmack. In den behandschuhten Händen hielt sie die Zügel und eine Peitsche. „Wenn Sie den Halt verlieren, halten Sie den Kopf über Wasser und strampeln Sie kräftig. Halten Sie sich am Seil fest, dann werden Sie hinübergezogen.“ Der schwarze Hengst wappnete sich für den Ritt durch den Creek. Ross und Reiterin hatten schon früher überflutete Furten durchwatet. Sie trieb das Pferd vorwärts, und es schritt sicher aus, während das Wasser um seine Brust wogte. Die Frau warf einen Blick zurück auf die besorgten Mienen der Männer, die unterdessen vorsichtig ins Wasser wateten, das ihnen bald bis zu den Achselhöhlen ging. Einer hielt das Seil über den Kopf, während das Packpferd mutig durch die Strömung schritt. Es war stark und ein recht geschickter Schwimmer, wenn es sein musste. Falls es den Halt verlor, würde der Mann es freilassen, damit es selbst aus dem Wasser klettern konnte. Selbst einem normalerweise schmalen Flüsschen wie diesem konnte man nicht trauen, wenn es nach einem Unwetter angestiegen und das Wasser schlammig war. Ehe die Frau die Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihr richten konnte, stolperte der Hengst über einen Baumstamm unter seinen Hufen, und plötzlich trieben sie in einem tiefen Loch, in dem die Strömung in einem Strudel umherwirbelte. Das Pferd wurde zur Seite geschleudert, die Reiterin aus dem Sattel gerissen. Die beiden Männer und das Packpferd standen auf festerem Untergrund und mussten hilflos mit ansehen, wie die Frau abgetrieben wurde. Der Hengst schwamm mit hoch erhobenem Kopf und starken Beinbewegungen, bis er wieder Halt unter den Hufen fand. Immer wieder auf Steinen ausgleitend, gelangte er in flacheres Wasser und stürmte die steile Böschung hinauf, während Wasser vom Sattel herabströmte. Die Männer zerrte er hinter sich her. Klirrend schlugen die Hufe des Packpferdes gegen Steine, und dann kletterte es ebenfalls aus dem rasend dahinströmenden Wasser; der jüngere Mann umklammerte die Zügel, glitt auf der Böschung aus, kam aber wieder auf die Beine. Beide Männer hielten Ausschau nach ihrer Herrin, doch die war nicht mehr in Sicht. Sie befreiten sich von den Seilen, stolperten am Ufer des Creeks entlang und hielten sich dabei an den Bäumen fest, bis sie einen roten Farbfleck entdeckten, der zwischen den Wurzeln eines von den Fluten umgeworfenen Baumes eingekeilt war. Die Frau suchte sich zu befreien, doch das Gewicht ihrer mit Wasser vollgesogenen Röcke sowie die reißende Strömung zogen sie immer wieder herab. Die Männer sahen einander an. Hier war die Gelegenheit, sich mit zwei Pferden in die Freiheit davonzumachen.
„Wir würden nicht weit kommen, Jungchen“, sagte der Ältere.
„Ich schätze, es würde ein böses Ende nehmen mit uns, wo wir unsere Zeit fast abgesessen haben“, räumte der Jüngere widerstrebend ein. „Was sollen wir tun?“ „Hol die kleine Axt vom Packpferd. Damit hacken wir uns einen Weg durch dieses Gestrüpp. Hol auch ein Seil, das wir ihr zuwerfen können.“ Die Männer arbeiteten rasch, während die Pferde mit peitschendem Schweif geduldig am Ufer standen und die Mähnen schüttelten. „Wir kommen zu Ihnen hin, Ma’am, halten Sie durch“, rief der ältere Mann. Die Miene der Frau war grimmig, und mochten ihre Arme auch ermüden, während das Wasser unentwegt an ihren Röcken zerrte, so klammerte sie sich doch entschlossen am Baumstamm fest. Der ältere Mann warf ihr das Seil zu, und sie fing es auf. Das andere Ende des Seils befestigte er an einem nahe stehenden Baum, während der jüngere Mann sich mit der Axt rasch einen Weg durch die dicht wachsenden Sträucher und Schösslinge am steilen Ufer bahnte.
„Gut gemacht, Junge. Das reicht.“ Er warf der eingezwängten Frau einen aufmunternden Blick zu. „Fertig?“, rief er.
Die Frau zögerte, ihren Halt loszulassen.
„Es ist stark, Ma’am. Das reißt nicht. Halten Sie sich fest.“ …
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Sydney, 2006
Lara
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Laras Stimmung wechselte schlagartig. Wenn ihre energiegeladene Tochter Dani ins Haus stürmte, war das, als schaltete man den Strom ein. Dani stand immer unter Dampf, sie sprühte Funken vor Begeisterung, lachte viel und plauderte wie ein Wasserfall. Es sei denn, sie durchlebte gerade ein dramatisches Ereignis oder eine Katastrophe, denn dann entlud sich eine wahre Flut von Gejammer und Verzweiflung, die Lara häufig regelrecht überschwemmte. Ihre Tochter lud stets irgendetwas bei ihr ab, was sie gerade beschäftigte, wurde aufgemuntert, getröstet oder beraten und zog frischen Mutes wieder von dannen. Lara blieb dann meist emotional völlig ausgelaugt zurück. Dani kam ins Wohnzimmer. „Warum bist du hier drin und bläst am Fenster Trübsal?“ „Hallo, Liebes. Ich blase eigentlich nicht Trübsal, ich sehe mir nur die völlig durchweichten Lagerstroemien an und denke: So fühle ich mich auch. Nass bis auf die Knochen, und zwischen meinen Zehen wächst Schimmel.“ „Keine schöne Vorstellung, Mum. Lass uns einen Tee kochen. Ich habe Neuigkeiten.“ Lara sah das Funkeln in Danis Augen. Ihre schöne Tochter war eine bodenständige Frau von dreiunddreißig Jahren, die selbst einen kleinen Sohn hatte. Doch in ihrer allzu fröhlichen Stimme und der allzu strahlenden Miene nahm Lara eine Anspannung wahr, die sie an Dani als kleines Mädchen erinnerte, wenn diese sich darauf vorbereitet hatte, in einigen lapidaren Sätze schlechte Neuigkeiten zu überbringen.
„Okay, was hast du angestellt?“
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Autoren-Porträt von Di Morrissey
Di Morrissey ist die erfolgreichste Autorin Australiens. Als Journalistin arbeitete sie für Frauenmagazine, Radio und Fernsehen, schrieb Drehbücher und Theaterstücke und wirkte an zahlreichen TV-Produktionen mit. Sie lebt heute auf einer Farm in Byron Bay, New South Wales.Alice Jakubeit wurde 1964 geboren. Die gelernte Buchhändlerin studierte Literaturübersetzen und überträgt seit 1999 englischsprachige Romane und Sachbücher ins Deutsche. Sie lebt in Düsseldorf.
Bibliographische Angaben
- Autor: Di Morrissey
- 2009, 709 Seiten, Maße: 15 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Jakubeit, Alice
- Übersetzer: Alice Jakubeit
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426663244
- ISBN-13: 9783426663240
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