Integration durch Integrationskurse? Eine Verlaufsstudie bei iranischen Migrantinnen und Migranten
Nach Jahrzehnten praktizierter Ausländerpolitik wird seit 2005 mit dem neuen Zuwanderungsgesetz in der Bundesrepublik Deutschland versucht eine Integrationspolitik zu treiben, die die Integration der Migranten in diesem Lande erleichtern und beschleunigen...
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Produktinformationen zu „Integration durch Integrationskurse? Eine Verlaufsstudie bei iranischen Migrantinnen und Migranten “
Klappentext zu „Integration durch Integrationskurse? Eine Verlaufsstudie bei iranischen Migrantinnen und Migranten “
Nach Jahrzehnten praktizierter Ausländerpolitik wird seit 2005 mit dem neuen Zuwanderungsgesetz in der Bundesrepublik Deutschland versucht eine Integrationspolitik zu treiben, die die Integration der Migranten in diesem Lande erleichtern und beschleunigen soll. Als erster und wichtigster Schritt auf diesem Wege ist das Durchführen der Integrationskurse .Welche Rolle spielen aber die Integrationskurse auf den Spracherwerb der Migranten und welchen Einfluss haben sie auf die Beteiligten im Integrationsprozess?
Welchen Einfluss haben die Integrationskurse und der Spracherwerb auf das psychosoziale Wohlbefinden und die Alltagsbewältigung der Betroffenen?
Welche Rolle spielen die persönlichen Einstellungen der Betroffenen (Motivation, Integrationsbereitschaft bzw. Integrationsverweigerung, Rück- und Zukunftsorientierung usw.) beim Spracherwerb und bei der sprachlichen sowie sozialen Integration der Betroffenen?
Diesen und vielen anderen Fragen wurden in der vorliegenden Studie wissenschaftlich nachgegangen. Die Studie beschäftigt sich aus qualitativer Perspektive mit der subjektiven Sichtweise der iranischen Migranten zum Ertrag der Integrationskurse zu ihrer sprachlichen und sozialen Integration in Deutschland.
Lese-Probe zu „Integration durch Integrationskurse? Eine Verlaufsstudie bei iranischen Migrantinnen und Migranten “
Textprobe:Kapitel 3.3, Integrationskurse (vor und) nach dem neuen Zuwanderungsgesetz:
Die Integrationskurse nach dem neuen Zuwanderungsgesetz von 2005 sind keine neue Erfindung. Bereits seit den 1970er Jahren gibt es in der Bundesrepublik Deutschland Sprachkurse und Beratungsangebote für Migranten. Diese waren jedoch nicht wie die jetzigen Integrationskurse Teil eines umfassenden integrationspolitischen Programms, sondern auf etliche Träger verstreut und an unterschiedliche Zielgruppen von Zuwanderern gerichtet (vgl. Schönwälder u.a. 2005: 35).
Zusammenfassend gab es bis Ende 2004 ein dreigliedriges System der Bundesförderung :
a) SGB III Kurse, die 900 Unterrichtsstunden umfassten und für Spätaussiedler, Kontingentflüchtlinge und Asylberechtigte bestimmt waren (vgl. Regren 2007: 122).
b) Garantiefonds-Sprachkurse, die für nicht schulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren ebenso aus den o.g. Gruppen gedacht waren (vgl. ebd.: 123).
c) Sprachverbandskurse, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit eingeführt wurden und für Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen aus den Anwerbeländern und Vertragsstaaten der ehemaligen DDR sowie EU-Bürger gedacht waren (vgl. ebd.).
Seit 2003 wurde die Verantwortlichkeit für diese Sprachkursförderung dann dem Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge übertragen, während sich der Sprachverband e.V. auflöste (vgl. ebd.).
Neben diesen Sprachförderungsangeboten gab es auch landesfinanzierte Sprachkurse. Über diese wurde versucht, diejenigen zu erreichen, die in den Bundesrichtlinien nicht für die Förderung vorgesehen waren, wie z.B. Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge oder mit Deutschen verheiratete Ausländer (vgl. Regren 2007: 123f.).
Auch Orientierungskurse gab es wie oben erwähnt bereits vor 2005. Im Allgemeinen werden zwei verschiedene Typen von Orientierungskursen unterschieden:
a) herkunftssprachliche Orientierungskurse in Frankfurt am Main und in
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Nordrhein-Westfalen, die das Ziel verfolgten, Neuzuwanderern, die eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hatten, vorwiegend den ankommenden Spätaussiedlern und jüdischen Kontingentflüchtlingen Orientierungshilfen zu geben (vgl. Zwengel & Hentges 2008: 17; Gruber 2005: 237f.).
b) deutschsprachige Orientierungskurse bzw. Einbürgerungskurse in Bayern (München und Nürnberg), die ab 2000/2001 entstanden und den Neuzuwanderern, insbesondere den Einbürgerungswilligen in erster Linie Kenntnisse über deutsches Recht, deutsche Kultur und Geschichte vermitteln wollten (vgl. Zwengel & Hentges 2008: 22f.).
Das oben aufgeführte dreigliedrige System der Bundesförderung sollte durch ein im Jahr 2000 verabschiedetes Gesamtkonzept vereinheitlicht werden (vgl. BAMF 2004: 251). Dieses Ziel konnte aber aus Gründen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Ende 2002 nicht realisiert werden. Erst mit dem In-Kraft-Treten des neuen Zuwanderungsgesetzes Anfang 2005 konnte ein einheitliches Gesamtkonzept im Rahmen der Integrationskurse verabschiedet werden (vgl. Regren 2007: 42).In der Publikation des BMI (Rambøll-Management 2006) steht: Der Integrationskurs ist ein feststehender Begriff, der durch seine Etablierung im Aufenthaltsgesetz ein spezifisches Angebot des Bundes zur Förderung der Integration von Zuwanderern darstellt. In diesem Sinne ist der Integrationskurs ein Grundangebot des Bundes zur Erreichung des Sprachniveaus B1 und zur Erlangung von Wissen über Kultur, Geschichte und Recht in Deutschland und basiert auf der Philosophie des Förderns (Unterrichtsangebot) und Forderns (Erwartung des Zielniveaus B1 in einer vorgegebenen Zeit, Eigenbeiträge bei der Finanzierung). (Ebd.: 164).
Die Integrationskurse dienen lt. Integrationskursverordnung
3(1) dem Erwerb ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache , so dass die Teilnehmer ohne Hilfe oder Vermittlung Dritter in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens selbstständig handeln können (
43 Ab
b) deutschsprachige Orientierungskurse bzw. Einbürgerungskurse in Bayern (München und Nürnberg), die ab 2000/2001 entstanden und den Neuzuwanderern, insbesondere den Einbürgerungswilligen in erster Linie Kenntnisse über deutsches Recht, deutsche Kultur und Geschichte vermitteln wollten (vgl. Zwengel & Hentges 2008: 22f.).
Das oben aufgeführte dreigliedrige System der Bundesförderung sollte durch ein im Jahr 2000 verabschiedetes Gesamtkonzept vereinheitlicht werden (vgl. BAMF 2004: 251). Dieses Ziel konnte aber aus Gründen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Ende 2002 nicht realisiert werden. Erst mit dem In-Kraft-Treten des neuen Zuwanderungsgesetzes Anfang 2005 konnte ein einheitliches Gesamtkonzept im Rahmen der Integrationskurse verabschiedet werden (vgl. Regren 2007: 42).In der Publikation des BMI (Rambøll-Management 2006) steht: Der Integrationskurs ist ein feststehender Begriff, der durch seine Etablierung im Aufenthaltsgesetz ein spezifisches Angebot des Bundes zur Förderung der Integration von Zuwanderern darstellt. In diesem Sinne ist der Integrationskurs ein Grundangebot des Bundes zur Erreichung des Sprachniveaus B1 und zur Erlangung von Wissen über Kultur, Geschichte und Recht in Deutschland und basiert auf der Philosophie des Förderns (Unterrichtsangebot) und Forderns (Erwartung des Zielniveaus B1 in einer vorgegebenen Zeit, Eigenbeiträge bei der Finanzierung). (Ebd.: 164).
Die Integrationskurse dienen lt. Integrationskursverordnung
3(1) dem Erwerb ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache , so dass die Teilnehmer ohne Hilfe oder Vermittlung Dritter in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens selbstständig handeln können (
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Autoren-Porträt von Keyghobad Yazdani
Keyghobad Yazdani wurde 1958 im Iran geboren. Er hat im Iran auf Lehramt studiert und arbeitete als Lehrer. Ende 1985 musste er sein Heimatland aus politischen Gründen verlassen. Seitdem lebt er in Deutschland, in Bremen. Seit 1991 arbeitet er als freier Dozent für Deutschkurse für Ausländer (seit 2005 Integrationskurse ) an verschiedenen Sprachinstitutionen in Bremen u.a. beim katholischen Bildungswerk, bei der VHS-Bremen und beim Kulturzentrum Lagerhaus.Im Jahr 2000 hat er das Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Kunst an der Universität Bremen abgeschlossen. Er hat im Jahr 2014 seine Promotion im Fach Erziehungswissenschaften erfolgreich abgeschlossen.
Neben seinen beruflichen Tätigkeiten führte und führt er noch Projekte und Seminare zur interkulturellen Bildung sowie zur Integration und Partizipation der Migranten in Deutschland und in Bremen durch. Er hat etliche Veröffentlichungen in den Bereichen Pädagogik, Literatur und Kunst in persischer Sprache.
Bibliographische Angaben
- Autor: Keyghobad Yazdani
- 2015, Erstauflage, 380 Seiten, 39 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3954259001
- ISBN-13: 9783954259007
- Erscheinungsdatum: 05.02.2015
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