Jennys Universum
Universum, Evolution, Bewusstsein - enträtselt für Eltern und Kinder Wie ist unser Universum entstanden? Was sind Quarks und Schwarze Löcher? Warum haben Lebewesen ein Bewusstsein und die Fähigkeit zu lieben? Lebendig und anschaulich - in Form eines...
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Produktinformationen zu „Jennys Universum “
Universum, Evolution, Bewusstsein - enträtselt für Eltern und Kinder
Wie ist unser Universum entstanden? Was sind Quarks und Schwarze Löcher? Warum haben Lebewesen ein Bewusstsein und die Fähigkeit zu lieben? Lebendig und anschaulich - in Form eines Frage-Antwort-Spiels zwischen Tochter und Vater - weckt der Autor ein Gefühl für die Harmonie des Kosmos und des menschlichen Lebens darin.
Lese-Probe zu „Jennys Universum “
EinleitungIn einer sternenklaren Nacht vor rund 200 000 Jahren hielt morgens um zwei eine junge Mutter ihr Neugeborenes im Arm und stillte es. Zunächst betrachtete sie dabei das schöne Gesicht ihres Kindes und dann den majestätisch wirkenden Sommernachtshimmel. In diesem Moment kamen zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die grundlegenden Fragen auf, die auch die nachfolgenden 10 000 Generationen noch beschäftigen sollten: OH! WIE? Und WARUM?
Im 20. Jahrhundert haben Wissenschaft und Forschung im Hinblick auf das WIE erstaunliche Fortschritte gemacht. Auf den Gebieten der Physik, Chemie, Astronomie, Biochemie, Genetik und Hirnforschung wurde in bemerkenswert kurzer Zeit ungeheuer viel erreicht. Und alles, was diese Disziplinen zu Tage förderten, gab nur noch mehr Anlass zum Staunen.
Der Antwort auf das WARUM allerdings sind wir trotz dieser ganzen neuen Erkenntnisse und Errungenschaften im Grunde keinen Schritt näher gekommen. Ja, mehr noch: In dem Weltbild, welches heutzutage in den Herzen und Köpfen der meisten Naturwissenschaftler herrscht, ist nicht einmal mehr die Frage vorgesehen. Denn ein Grundprinzip des naturwissenschaftlichen Denkens lautet: Das Ganze kann nie mehr sein als die Summe seiner Teile, und damit werden alle zugrunde liegenden Informationsmuster, aber auch die Gesamtgestalt der Schöpfung, letztlich als bedeutungslos abgetan.
Eines sollten wir jedoch stets im Auge behalten: Sowohl anderthalb Kilogramm Dreck bestehen aus drei Pfund Quarks und Elektronen als auch anderthalb Kilo Diamanten, Blumen, Schokoladeneis, eine schöne Forelle oder selbst ein menschliches Gehirn. In all diesen Fällen handelt es sich jeweils um exakt dieselbe Anzahl identischer Teile - was zweifelsfrei verdeutlicht, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Einzelteile.
Der entscheidende Unterschied liegt in den Informationsmustern, die festlegen, wie die Teile zusammengefügt sind.
Naturwissenschaftler, die sich nur auf die Grundbausteine
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konzentrieren, sehen in Schönheit, Eleganz, Sinn und Zweck der Muster, von denen das Universum erfüllt ist, nichts als puren Zufall, was ein allgemeines Gefühl von Sinnlosigkeit zur Folge hat und das ganze moralisch-ethische Fundament unserer Kultur unterminiert. Gut und Böse, Schönheit und Liebe sind aus dieser Sicht bloße Geschmackssache. Weltanschauungen dieser Art werden heute auch außerhalb der wissenschaftlichen Community allgemein akzeptiert. Diese Philosophie der Sinnlosigkeit saugt uns jedoch buchstäblich in eine relativistische Leere hinein, die nicht nur für unsere Gegenwart gefährlich ist, sondern auch die Zukunft unserer Kinder bedroht.
Im Hinblick auf die Fragen, wer oder was wir eigentlich sind, wie wir entstanden und wie wir unser Leben am besten gestalten, herrscht heutzutage eine große Verwirrung, die daraus resultiert, dass es den beiden großen geistigen Traditionen und Strömungen unserer Zivilisation - Naturwissenschaft und Religion - nicht gelingt, zu einem einheitlichen Weltbild zu gelangen. Sie sind ja kaum in der Lage, auch nur miteinander zu kommunizieren. Die Naturwissenschaften beruhen auf Zweifel und Fragen; sie suchen das Abenteuer der Erkundung unbekannten Terrains. Die Religion andererseits beruht auf dem Glauben an die Liebe, an Brüderlichkeit und den individuellen Wert jedes einzelnen Menschen. So scheint es sich um zwei geistige Bestrebungen zu handeln, die vermeintlich nicht miteinander vereinbar sind - die eine befasst sich mit den materiellen Tatsachen, die andere mit geistigen und ethischen Werten.
Das muss jedoch nicht zwangsläufig so sein. Die Prämisse dieses Buches lautet: Die Kraft und die Herrlichkeit des Universums sind Energie und Information. Triebfeder, Herzschlag der Schöpfung ist die zunehmende Komplexität von Informationen. Ich behaupte, dass die großartigen neuen Erkenntnisse, zu denen uns die modernen Naturwissenschaften verholfen haben, nur einen einzigen Schluss zulassen: Das gesamte Universum ist Ergebnis eines unglaublich ausgeklügelten Gesamtentwurfs.
Die Gesetze der Physik, der Chemie, des Lebens und der Evolution können als die Regelsätze betrachtet werden, auf denen die Entstehung zunehmend komplexer Formen von Informationsgehalt beruht. Und was dabei am bemerkenswertesten ist: Die ganze Evolution ist darauf ausgerichtet, ein intelligentes Bewusstsein hervorzubringen, dessen Aufgabe darin besteht, das Universum um eine neue Dimension zu bereichern: eine geistige Dimension, die ihm Bedeutung und Sinn verleiht - eine Dimension, die neue Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Informationsmustern eröffnet. Von diesem Bewusstsein werden Energie und Informationen buchstäblich zum Leben erweckt, auf dass sie die Kraft und die Herrlichkeit, die sie erschaffen haben, auch betrachten und sich an ihr erfreuen mögen.
Es ist die Bestimmung des Menschen, aus kosmischem Staub erschaffen und von Sternenlicht genährt zu werden, in einer liebevollen, lernbereiten Umwelt aufzuwachsen und zu gedeihen, Herausforderungen aktiv zu suchen, schöpferisch nach Schönheit und Harmonie zu streben und sich über seine Leistungen zu freuen. Erst wenn wir diesen Entwurf in seiner Gesamtheit vollkommen begreifen, werden wir eine Antwort auf die Frage erhalten, wer wir sind - und warum.
Jennys Universum stellt eine neue Interpretation all dessen dar, was wir aus Naturwissenschaft und Religion, aus der Geschichte und dem Leben gelernt haben. Der erste Teil des Buches befasst sich mit Physik und den phantastischen Erkenntnissen, die uns diese Wissenschaft über die Funktionsweise des Universums verschafft hat. Dabei möchte ich Verständnis für die Präzision, Eleganz, Schönheit, für den Zauber und den Zweck des Ganzen wecken und behaupte, dass aufgrund von Regeln, die Kraftfeldern innewohnen, Energie und Informationen auf beinahe magische Weise zu komplexen Mustern verwoben werden. Und was mir dabei besonders am Herzen liegt: Alle Informationsmuster, die neu entstehen, sind bedeutend mehr als die Summe ihrer Teile.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen Chemie und Evolution. Darin geht es also um die Geschichte des Lebens. Wir befassen uns mit dem Unterschied zwischen Zufall und Absicht und mit der Evolution komplexer Informationsmuster auf Planeten. In diesem Teil gehen wir Schönheit und Wesen der chemischen Elemente auf den Grund, beschäftigen uns also mit 92 winzigen Bausteinen und den äußerst präzisen Regeln, denen sie folgen.
Der dritte Teil des Buches beginnt mit der Erörterung der Komplexität des Gehirns und der Unentbehrlichkeit von Bewusstsein, Intelligenz und Emotionen in einem sinnvollen Universum. Gemeinsam werden wir darüber staunen, dass Milliarden und Abermilliarden von Quarks und Elektronen sich selbst betrachten, und die geistige Dimension, die das menschliche Gehirn ins Universum einbringt, erkunden. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns auch mit der Rolle, die Gedächtnis, Lernbereitschaft, Willensfreiheit, Neugier, Phantasie, Kreativität und Gefühle, insbesondere die Liebe, im Gesamtentwurf des Menschen spielen.
Abschließend werden wir uns fragen, was das alles wohl zu bedeuten haben mag. Ich trage unsere Erkenntnisse aus Naturwissenschaft, Ethik, Religion, Geschichte und dem Leben zusammen und versuche auf dieser Basis, eine einheitliche Weltanschauung zu präsentieren.
Ich habe dieses Buch für meine Töchter Jenny, Kim und Michelle geschrieben, um ihnen meine heutigen Überzeugungen nahe zu bringen - denn mein Ausgangspunkt war zunächst ein ganz anderer. Wir naturwissenschaftlich gebildeten Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts hätten ja nie im Leben damit gerechnet, auf einen zielgerichteten, komplizierten Gesamtentwurf evolvierender, auf Informationen beruhender Komplexität zu stoßen. Wir waren doch eher auf etwas Kaltes, Deterministisches, Mechanisches und Quantifizierbares gefasst. Stattdessen aber begegneten wir Schönheit, Poesie, Eleganz und Magie. Einem geheimnisvollen Tanz von allerhöchster Präzision. Einer unfassbaren Hauptprotagonistin namens Energie, die Tänzerin und Choreografin in einem ist.
Hätte dieser Tanz bei Quarks und Elektronen sein Ende gefunden, wäre es schon erstaunlich und schön genug. Er geht aber weit, weit darüber hinaus.
Dieses Buch erkundet die Schönheit und den Zweck des Gesamtentwurfs und den Tanz aus Energie und Information, der unser Leben ist.
Erster Teil
Unser materielles Universum - die wunderbare Abwesenheit von Leere
Im vergangenen Jahrhundert konnte die Menschheit phantastische Fortschritte verzeichnen. Kenntnisse und technisches Können haben in unvergleichlichem Tempo zugenommen. In der Postkutsche zogen wir in das 20. Jahrhundert ein, um es mit Raumschiffen zu verlassen. Am Anfang stand Newton, am Ende die relativistische Quantenmechanik. Um 1900 konnten wir nicht einmal die einfachsten Infektionen heilen, und heute führen wir minimalinvasive Operationen am Herzen durch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten wir noch keine Ahnung von Galaxien, aktuell erforschen wir Milliarden davon. Es war toll, in den letzten fünfzig Jahren gelebt zu haben. Denn obwohl wir das alles zwar gern für selbstverständlich halten, ist es im Grunde einfach phantastisch.
Die Gesamtheit der neuen Erkenntnisse hat das Leben verändert, unsere Vorstellungen vom Universum, der Welt und uns selbst. Zurückführen lassen sich alle unsere Fortschritte letztlich eins zu eins auf die Anwendung naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden, die alles in Frage stellen, keine Dogmen gelten lassen und nach Theorien suchen, mit denen sich die Ergebnisse experimenteller Beobachtungen am besten erklären lassen. Generationen führender Wissenschaftler sind in diesem Denken geschult und von ihm geprägt worden. Auf den Gebieten der Physik, Astronomie, Kosmologie, Chemie, Biologie, Medizin und Technik haben ganze Heerscharen von Fachleuten das menschliche Wissen revolutioniert. Die Kehrseite der Medaille: Einem einzelnen Menschen ist es heutzutage praktisch nicht mehr möglich, dieses Wissen in seiner Gesamtheit zu überblicken, einzuschätzen, wo wir stehen, oder auch nur zu begreifen, welche Schlüsse sich daraus für ein konsistentes Weltbild beziehungsweise die persönliche Lebensphilosophie ziehen lassen. Betrachten wir nur einige der neuesten Schlagzeilen.
Fossile Gesteinsproben lassen auf die Existenz möglicher Lebensformen auf dem Mars schließen.
Neuronale Supercomputer erschaffen eine Künstliche Intelligenz, die dem menschlichen Denken ähnelt.
Die Physik steht kurz vor der Entdeckung der Weltformel.
Wissenschaftler entschlüsseln die DNA und lösen die letzten Rätsel des Lebens.
Die Quantenmechanik sagt die Entstehung von Teilchen und vielleicht sogar ganzen Universen aus der Leere des Vakuums voraus.
Der menschliche Geist ähnelt eher einem Hologramm als einem Computer.
Die Existenz unendlich vieler Universen ist nicht auszuschließen. Bilden sich ständig neue?
Die phantastischen Erfolge, die im letzten Jahrhundert mit Hilfe der naturwissenschaftlichen Methode in schneller Folge erzielt wurden, haben uns so nachhaltig beeindruckt, dass wir angefangen haben, auch unser ganzes nichtwissenschaftliches Wissen in Frage zu stellen. Das führte dazu, dass wir uns ganz allmählich von allen traditionellen Anschauungen und Wertvorstellungen verabschiedeten. In den letzten 30 Jahren, also innerhalb von nur einer Generation, ist zunehmend die Entstehung persönlicher Lebensphilosophien zu beobachten, die nicht länger auf traditionellen Werten beruhen, sondern auf Eigeninteressen und dem Postulat der sofortigen Bedürfnisbefriedigung.
Heutzutage glauben viele, mit etwas, das sich nicht mathematisch quantifizieren oder im wissenschaftlichen Experiment beweisen ließe, brauche man sich gar nicht erst zu befassen. Schließlich sei es doch die naturwissenschaftliche Methode, der wir die Revolutionierung unseres gesamten Wissens zu verdanken haben, und die verlässt sich bei der Suche nach der Wahrheit ausschließlich auf Theoriebildung und Experimente. Warum sollten wir also nicht auch alle anderen Erkenntnisse auf dieselbe Weise überprüfen? Ein Ende des wissenschaftlichen Fortschritts scheint nicht in Sicht; müssen wir daraus nicht schließen, dass es so etwas wie die absolute Wahrheit gar nicht gibt?
Was sind eigentlich Ethik und Moral? Gut und Böse lassen sich nicht quantifizieren - existieren sie deshalb nur im Geist? Entsprechen sie der Realität? Oder ist das alles bloß relativ? Und wie sieht es mit der Schönheit aus? Sind Religion und Spiritualität vielleicht nur Mythen, die uns über die vermeintliche Trostlosigkeit des wirklichen Lebens hinweghelfen sollen? Ist das menschliche Bewusstsein nichts als ein chemischer und elektronischer Zufall? Lust, Liebe und Hass - alles nur chemische Reaktionen? Stellt die Suche nach Sinn und Bedeutung nur ein Mittel der Selbsterhöhung dar? Spiritualität gilt als unvereinbar mit den Naturwissenschaften.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es auch Naturwissenschaftler gibt, die an Gott glauben. Die Kultur aber, die sie erschaffen haben, ist spirituell bestenfalls neutral, wenn nicht sogar atheistisch. Im Grunde hat die Wissenschaft an die Stelle Gottes und der Spiritualität einen neuen Glauben gesetzt, der auf Unendlichkeiten und Wahrscheinlichkeiten beruht. Diesem Glauben liegt die Überzeugung zugrunde, in der Unendlichkeit von Zeit und Raum sei alles möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Wenn aber alles möglich ist, gibt es auch keinen Grund mehr, nach dem Warum und nach der Bedeutung zu fragen. Auf diese Weise entsteht gewissermaßen eine neue Religion, zumindest aber eine Weltanschauung, die besagt, dass alles Zufall ist - auch Bewusstsein und intelligentes Leben.
Wir leben also im Grunde in der denkbar besten Zeit; Know-how und Potenzial der Menschheit nehmen geradezu explosionsartig zu. Da aber auf dem Gebiet von Ethik und Sinngebung totale Verwirrung herrscht, ja geradezu Chaos, ist unsere Zeit zugleich auch die denkbar schlechteste. Da sind auf der einen Seite die ganzen naturwissenschaftlichen Fachleute, die allesamt auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet über Ehrfurcht gebietendes Wissen und beeindruckende Qualifikationen verfügen. Und auf der anderen Seite stehen die Experten für jahrhundertealte Weisheiten auf dem Gebiet von Ethik und Moral, die sich hinter ihren jeweiligen dogmatischen Lehrmeinungen verschanzen. In Bezug auf die Redlichkeit des eigenen Zweiges der Wahrheit und auf die mangelnde Einsicht der Gegenseite vertreten beide Parteien sehr entschiedene Ansichten.
Erst seit relativ kurzer Zeit wird die Frage gestellt, ob das eigentlich so sein muss, halten immer mehr Menschen Naturwissenschaft und Religion nicht länger für unvereinbar. Wenn wir begreifen wollen, wer oder was wir wirklich sind und warum, müssen sich beide als Teil eines größeren Ganzen betrachten.
Weltanschauungen, persönliche Philosophien, Moral und Lebensweisen verändern sich heute in einem noch nie da gewesenen Tempo. Der Unterschied von einer Generation zur nächsten ist so groß wie nie zuvor. Die jungen Menschen sehen die Welt heute mit ganz anderen Augen als ihre Väter oder Großväter. Und in vielerlei Hinsicht ist es tatsächlich eine ganz andere Welt.
Nehmen wir meine Person als Beispiel für einen Bürger der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich wurde in den Vierzigerjahren im Mittleren Westen der USA geboren und hatte eine gewisse Begabung für Mathematik. So ergab es sich irgendwie ganz von selbst, dass ich 1970 im Fach Elektrotechnik promovierte. In meiner Generation gelang der Sprung von der Vakuumröhre zum Supercomputer. Aufgrund der ganzen rasanten Fortschritte kamen viele meiner Kollegen zu der Überzeugung, die Naturwissenschaft würde in Kürze alle Fragen beantwortet und jedes Rätsel gelöst haben. Dass man sich auch mit anderen Denkrichtungen auseinander setzen müsse, fanden wir eigentlich nicht. Es erschien völlig überflüssig, die Vorstellungen anderer Menschen über Religion oder Spiritualität, Ethik oder Bewusstsein, Geist oder Emotionen, Planung oder Sinn und Zweck auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Das waren für uns bloß uralte inhaltsleere "Wohlfühlmythen". Die Naturwissenschaft hatte sich durchgesetzt, die Debatte war vorbei, alle anderen Weltanschauungen hatten den Kürzeren gezogen, und der materialistische Reduktionismus war auf ganzer Front Sieger.
Doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Die Wissenschaft befasste sich ja mit quantifizierbaren Fragen, mit Dingen und Logik. Für die Antworten, die sie erbrachte, konnte sie auch den Beweis liefern. Der Schock trat ein, als wir bemerkten, dass es selbst auf quantifizierbare Fragen unlogische Antworten gab, wenn man ihnen nur bis in jene Tiefen nachging, die Heerscharen spezialisierter Forscher erreicht hatten. Auf einmal sah das Universum eher magisch aus als logisch, weniger deterministisch als wunderbar, konzentriert und gar nicht so chaotisch - zielgerichtet und eleganter, als es sich mit beliebigen Unendlichkeiten erklären ließ. Und allmählich dämmerte die Erkenntnis, dass die meisten der wirklich wichtigen Fragen, etwa die nach Geist, Bewusstsein, Liebe, Schönheit, Gerechtigkeit, Güte und Sinnhaftigkeit, nicht quantifizierbar sind.
In Anbetracht unserer ganzen neuen Erkenntnisse ist es an der Zeit zu überdenken, was wir eigentlich wissen, was wir glauben und was wir tun müssen. Um diese Fragen ging es in den Diskussionen, die ich über die Jahre mit meiner jüngsten Tochter Jenny führte. Bei unseren unschuldigen kleinen Erörterungen gelangten wir zu Einsichten, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und letztlich zu dem Weltbild, das Gegenstand des vorliegenden Buches ist.
Willkommen also in Jennys magischem, zentriertem, wunderbarem, unlogischem und elegantem Universum. Alles fing an, als mich die damals Siebenjährige fragte, woraus sie gemacht sei. Ich erzählte ihr etwas von Marzipan und Zuckerwatte, aber sie schüttelte nur den Kopf und sagte: "Nein, Daddy, ich meine es im Ernst."Also dachte ich eine Weile nach und beschloss dann, etwas auszuprobieren. Ich antwortete: "Jenny, du hast da einen Baukasten mit unterschiedlich großen Legosteinen, die sich durch Zusammenstecken miteinander verbinden lassen." Sie lächelte und schaute mich ganz interessiert an, weil sie wohl spürte, dass ich bereit war, ihre Frage seriös zu beantworten.
Im Hinblick auf die Fragen, wer oder was wir eigentlich sind, wie wir entstanden und wie wir unser Leben am besten gestalten, herrscht heutzutage eine große Verwirrung, die daraus resultiert, dass es den beiden großen geistigen Traditionen und Strömungen unserer Zivilisation - Naturwissenschaft und Religion - nicht gelingt, zu einem einheitlichen Weltbild zu gelangen. Sie sind ja kaum in der Lage, auch nur miteinander zu kommunizieren. Die Naturwissenschaften beruhen auf Zweifel und Fragen; sie suchen das Abenteuer der Erkundung unbekannten Terrains. Die Religion andererseits beruht auf dem Glauben an die Liebe, an Brüderlichkeit und den individuellen Wert jedes einzelnen Menschen. So scheint es sich um zwei geistige Bestrebungen zu handeln, die vermeintlich nicht miteinander vereinbar sind - die eine befasst sich mit den materiellen Tatsachen, die andere mit geistigen und ethischen Werten.
Das muss jedoch nicht zwangsläufig so sein. Die Prämisse dieses Buches lautet: Die Kraft und die Herrlichkeit des Universums sind Energie und Information. Triebfeder, Herzschlag der Schöpfung ist die zunehmende Komplexität von Informationen. Ich behaupte, dass die großartigen neuen Erkenntnisse, zu denen uns die modernen Naturwissenschaften verholfen haben, nur einen einzigen Schluss zulassen: Das gesamte Universum ist Ergebnis eines unglaublich ausgeklügelten Gesamtentwurfs.
Die Gesetze der Physik, der Chemie, des Lebens und der Evolution können als die Regelsätze betrachtet werden, auf denen die Entstehung zunehmend komplexer Formen von Informationsgehalt beruht. Und was dabei am bemerkenswertesten ist: Die ganze Evolution ist darauf ausgerichtet, ein intelligentes Bewusstsein hervorzubringen, dessen Aufgabe darin besteht, das Universum um eine neue Dimension zu bereichern: eine geistige Dimension, die ihm Bedeutung und Sinn verleiht - eine Dimension, die neue Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Informationsmustern eröffnet. Von diesem Bewusstsein werden Energie und Informationen buchstäblich zum Leben erweckt, auf dass sie die Kraft und die Herrlichkeit, die sie erschaffen haben, auch betrachten und sich an ihr erfreuen mögen.
Es ist die Bestimmung des Menschen, aus kosmischem Staub erschaffen und von Sternenlicht genährt zu werden, in einer liebevollen, lernbereiten Umwelt aufzuwachsen und zu gedeihen, Herausforderungen aktiv zu suchen, schöpferisch nach Schönheit und Harmonie zu streben und sich über seine Leistungen zu freuen. Erst wenn wir diesen Entwurf in seiner Gesamtheit vollkommen begreifen, werden wir eine Antwort auf die Frage erhalten, wer wir sind - und warum.
Jennys Universum stellt eine neue Interpretation all dessen dar, was wir aus Naturwissenschaft und Religion, aus der Geschichte und dem Leben gelernt haben. Der erste Teil des Buches befasst sich mit Physik und den phantastischen Erkenntnissen, die uns diese Wissenschaft über die Funktionsweise des Universums verschafft hat. Dabei möchte ich Verständnis für die Präzision, Eleganz, Schönheit, für den Zauber und den Zweck des Ganzen wecken und behaupte, dass aufgrund von Regeln, die Kraftfeldern innewohnen, Energie und Informationen auf beinahe magische Weise zu komplexen Mustern verwoben werden. Und was mir dabei besonders am Herzen liegt: Alle Informationsmuster, die neu entstehen, sind bedeutend mehr als die Summe ihrer Teile.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen Chemie und Evolution. Darin geht es also um die Geschichte des Lebens. Wir befassen uns mit dem Unterschied zwischen Zufall und Absicht und mit der Evolution komplexer Informationsmuster auf Planeten. In diesem Teil gehen wir Schönheit und Wesen der chemischen Elemente auf den Grund, beschäftigen uns also mit 92 winzigen Bausteinen und den äußerst präzisen Regeln, denen sie folgen.
Der dritte Teil des Buches beginnt mit der Erörterung der Komplexität des Gehirns und der Unentbehrlichkeit von Bewusstsein, Intelligenz und Emotionen in einem sinnvollen Universum. Gemeinsam werden wir darüber staunen, dass Milliarden und Abermilliarden von Quarks und Elektronen sich selbst betrachten, und die geistige Dimension, die das menschliche Gehirn ins Universum einbringt, erkunden. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns auch mit der Rolle, die Gedächtnis, Lernbereitschaft, Willensfreiheit, Neugier, Phantasie, Kreativität und Gefühle, insbesondere die Liebe, im Gesamtentwurf des Menschen spielen.
Abschließend werden wir uns fragen, was das alles wohl zu bedeuten haben mag. Ich trage unsere Erkenntnisse aus Naturwissenschaft, Ethik, Religion, Geschichte und dem Leben zusammen und versuche auf dieser Basis, eine einheitliche Weltanschauung zu präsentieren.
Ich habe dieses Buch für meine Töchter Jenny, Kim und Michelle geschrieben, um ihnen meine heutigen Überzeugungen nahe zu bringen - denn mein Ausgangspunkt war zunächst ein ganz anderer. Wir naturwissenschaftlich gebildeten Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts hätten ja nie im Leben damit gerechnet, auf einen zielgerichteten, komplizierten Gesamtentwurf evolvierender, auf Informationen beruhender Komplexität zu stoßen. Wir waren doch eher auf etwas Kaltes, Deterministisches, Mechanisches und Quantifizierbares gefasst. Stattdessen aber begegneten wir Schönheit, Poesie, Eleganz und Magie. Einem geheimnisvollen Tanz von allerhöchster Präzision. Einer unfassbaren Hauptprotagonistin namens Energie, die Tänzerin und Choreografin in einem ist.
Hätte dieser Tanz bei Quarks und Elektronen sein Ende gefunden, wäre es schon erstaunlich und schön genug. Er geht aber weit, weit darüber hinaus.
Dieses Buch erkundet die Schönheit und den Zweck des Gesamtentwurfs und den Tanz aus Energie und Information, der unser Leben ist.
Erster Teil
Unser materielles Universum - die wunderbare Abwesenheit von Leere
Im vergangenen Jahrhundert konnte die Menschheit phantastische Fortschritte verzeichnen. Kenntnisse und technisches Können haben in unvergleichlichem Tempo zugenommen. In der Postkutsche zogen wir in das 20. Jahrhundert ein, um es mit Raumschiffen zu verlassen. Am Anfang stand Newton, am Ende die relativistische Quantenmechanik. Um 1900 konnten wir nicht einmal die einfachsten Infektionen heilen, und heute führen wir minimalinvasive Operationen am Herzen durch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten wir noch keine Ahnung von Galaxien, aktuell erforschen wir Milliarden davon. Es war toll, in den letzten fünfzig Jahren gelebt zu haben. Denn obwohl wir das alles zwar gern für selbstverständlich halten, ist es im Grunde einfach phantastisch.
Die Gesamtheit der neuen Erkenntnisse hat das Leben verändert, unsere Vorstellungen vom Universum, der Welt und uns selbst. Zurückführen lassen sich alle unsere Fortschritte letztlich eins zu eins auf die Anwendung naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden, die alles in Frage stellen, keine Dogmen gelten lassen und nach Theorien suchen, mit denen sich die Ergebnisse experimenteller Beobachtungen am besten erklären lassen. Generationen führender Wissenschaftler sind in diesem Denken geschult und von ihm geprägt worden. Auf den Gebieten der Physik, Astronomie, Kosmologie, Chemie, Biologie, Medizin und Technik haben ganze Heerscharen von Fachleuten das menschliche Wissen revolutioniert. Die Kehrseite der Medaille: Einem einzelnen Menschen ist es heutzutage praktisch nicht mehr möglich, dieses Wissen in seiner Gesamtheit zu überblicken, einzuschätzen, wo wir stehen, oder auch nur zu begreifen, welche Schlüsse sich daraus für ein konsistentes Weltbild beziehungsweise die persönliche Lebensphilosophie ziehen lassen. Betrachten wir nur einige der neuesten Schlagzeilen.
Fossile Gesteinsproben lassen auf die Existenz möglicher Lebensformen auf dem Mars schließen.
Neuronale Supercomputer erschaffen eine Künstliche Intelligenz, die dem menschlichen Denken ähnelt.
Die Physik steht kurz vor der Entdeckung der Weltformel.
Wissenschaftler entschlüsseln die DNA und lösen die letzten Rätsel des Lebens.
Die Quantenmechanik sagt die Entstehung von Teilchen und vielleicht sogar ganzen Universen aus der Leere des Vakuums voraus.
Der menschliche Geist ähnelt eher einem Hologramm als einem Computer.
Die Existenz unendlich vieler Universen ist nicht auszuschließen. Bilden sich ständig neue?
Die phantastischen Erfolge, die im letzten Jahrhundert mit Hilfe der naturwissenschaftlichen Methode in schneller Folge erzielt wurden, haben uns so nachhaltig beeindruckt, dass wir angefangen haben, auch unser ganzes nichtwissenschaftliches Wissen in Frage zu stellen. Das führte dazu, dass wir uns ganz allmählich von allen traditionellen Anschauungen und Wertvorstellungen verabschiedeten. In den letzten 30 Jahren, also innerhalb von nur einer Generation, ist zunehmend die Entstehung persönlicher Lebensphilosophien zu beobachten, die nicht länger auf traditionellen Werten beruhen, sondern auf Eigeninteressen und dem Postulat der sofortigen Bedürfnisbefriedigung.
Heutzutage glauben viele, mit etwas, das sich nicht mathematisch quantifizieren oder im wissenschaftlichen Experiment beweisen ließe, brauche man sich gar nicht erst zu befassen. Schließlich sei es doch die naturwissenschaftliche Methode, der wir die Revolutionierung unseres gesamten Wissens zu verdanken haben, und die verlässt sich bei der Suche nach der Wahrheit ausschließlich auf Theoriebildung und Experimente. Warum sollten wir also nicht auch alle anderen Erkenntnisse auf dieselbe Weise überprüfen? Ein Ende des wissenschaftlichen Fortschritts scheint nicht in Sicht; müssen wir daraus nicht schließen, dass es so etwas wie die absolute Wahrheit gar nicht gibt?
Was sind eigentlich Ethik und Moral? Gut und Böse lassen sich nicht quantifizieren - existieren sie deshalb nur im Geist? Entsprechen sie der Realität? Oder ist das alles bloß relativ? Und wie sieht es mit der Schönheit aus? Sind Religion und Spiritualität vielleicht nur Mythen, die uns über die vermeintliche Trostlosigkeit des wirklichen Lebens hinweghelfen sollen? Ist das menschliche Bewusstsein nichts als ein chemischer und elektronischer Zufall? Lust, Liebe und Hass - alles nur chemische Reaktionen? Stellt die Suche nach Sinn und Bedeutung nur ein Mittel der Selbsterhöhung dar? Spiritualität gilt als unvereinbar mit den Naturwissenschaften.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es auch Naturwissenschaftler gibt, die an Gott glauben. Die Kultur aber, die sie erschaffen haben, ist spirituell bestenfalls neutral, wenn nicht sogar atheistisch. Im Grunde hat die Wissenschaft an die Stelle Gottes und der Spiritualität einen neuen Glauben gesetzt, der auf Unendlichkeiten und Wahrscheinlichkeiten beruht. Diesem Glauben liegt die Überzeugung zugrunde, in der Unendlichkeit von Zeit und Raum sei alles möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Wenn aber alles möglich ist, gibt es auch keinen Grund mehr, nach dem Warum und nach der Bedeutung zu fragen. Auf diese Weise entsteht gewissermaßen eine neue Religion, zumindest aber eine Weltanschauung, die besagt, dass alles Zufall ist - auch Bewusstsein und intelligentes Leben.
Wir leben also im Grunde in der denkbar besten Zeit; Know-how und Potenzial der Menschheit nehmen geradezu explosionsartig zu. Da aber auf dem Gebiet von Ethik und Sinngebung totale Verwirrung herrscht, ja geradezu Chaos, ist unsere Zeit zugleich auch die denkbar schlechteste. Da sind auf der einen Seite die ganzen naturwissenschaftlichen Fachleute, die allesamt auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet über Ehrfurcht gebietendes Wissen und beeindruckende Qualifikationen verfügen. Und auf der anderen Seite stehen die Experten für jahrhundertealte Weisheiten auf dem Gebiet von Ethik und Moral, die sich hinter ihren jeweiligen dogmatischen Lehrmeinungen verschanzen. In Bezug auf die Redlichkeit des eigenen Zweiges der Wahrheit und auf die mangelnde Einsicht der Gegenseite vertreten beide Parteien sehr entschiedene Ansichten.
Erst seit relativ kurzer Zeit wird die Frage gestellt, ob das eigentlich so sein muss, halten immer mehr Menschen Naturwissenschaft und Religion nicht länger für unvereinbar. Wenn wir begreifen wollen, wer oder was wir wirklich sind und warum, müssen sich beide als Teil eines größeren Ganzen betrachten.
Weltanschauungen, persönliche Philosophien, Moral und Lebensweisen verändern sich heute in einem noch nie da gewesenen Tempo. Der Unterschied von einer Generation zur nächsten ist so groß wie nie zuvor. Die jungen Menschen sehen die Welt heute mit ganz anderen Augen als ihre Väter oder Großväter. Und in vielerlei Hinsicht ist es tatsächlich eine ganz andere Welt.
Nehmen wir meine Person als Beispiel für einen Bürger der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich wurde in den Vierzigerjahren im Mittleren Westen der USA geboren und hatte eine gewisse Begabung für Mathematik. So ergab es sich irgendwie ganz von selbst, dass ich 1970 im Fach Elektrotechnik promovierte. In meiner Generation gelang der Sprung von der Vakuumröhre zum Supercomputer. Aufgrund der ganzen rasanten Fortschritte kamen viele meiner Kollegen zu der Überzeugung, die Naturwissenschaft würde in Kürze alle Fragen beantwortet und jedes Rätsel gelöst haben. Dass man sich auch mit anderen Denkrichtungen auseinander setzen müsse, fanden wir eigentlich nicht. Es erschien völlig überflüssig, die Vorstellungen anderer Menschen über Religion oder Spiritualität, Ethik oder Bewusstsein, Geist oder Emotionen, Planung oder Sinn und Zweck auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Das waren für uns bloß uralte inhaltsleere "Wohlfühlmythen". Die Naturwissenschaft hatte sich durchgesetzt, die Debatte war vorbei, alle anderen Weltanschauungen hatten den Kürzeren gezogen, und der materialistische Reduktionismus war auf ganzer Front Sieger.
Doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Die Wissenschaft befasste sich ja mit quantifizierbaren Fragen, mit Dingen und Logik. Für die Antworten, die sie erbrachte, konnte sie auch den Beweis liefern. Der Schock trat ein, als wir bemerkten, dass es selbst auf quantifizierbare Fragen unlogische Antworten gab, wenn man ihnen nur bis in jene Tiefen nachging, die Heerscharen spezialisierter Forscher erreicht hatten. Auf einmal sah das Universum eher magisch aus als logisch, weniger deterministisch als wunderbar, konzentriert und gar nicht so chaotisch - zielgerichtet und eleganter, als es sich mit beliebigen Unendlichkeiten erklären ließ. Und allmählich dämmerte die Erkenntnis, dass die meisten der wirklich wichtigen Fragen, etwa die nach Geist, Bewusstsein, Liebe, Schönheit, Gerechtigkeit, Güte und Sinnhaftigkeit, nicht quantifizierbar sind.
In Anbetracht unserer ganzen neuen Erkenntnisse ist es an der Zeit zu überdenken, was wir eigentlich wissen, was wir glauben und was wir tun müssen. Um diese Fragen ging es in den Diskussionen, die ich über die Jahre mit meiner jüngsten Tochter Jenny führte. Bei unseren unschuldigen kleinen Erörterungen gelangten wir zu Einsichten, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und letztlich zu dem Weltbild, das Gegenstand des vorliegenden Buches ist.
Willkommen also in Jennys magischem, zentriertem, wunderbarem, unlogischem und elegantem Universum. Alles fing an, als mich die damals Siebenjährige fragte, woraus sie gemacht sei. Ich erzählte ihr etwas von Marzipan und Zuckerwatte, aber sie schüttelte nur den Kopf und sagte: "Nein, Daddy, ich meine es im Ernst."Also dachte ich eine Weile nach und beschloss dann, etwas auszuprobieren. Ich antwortete: "Jenny, du hast da einen Baukasten mit unterschiedlich großen Legosteinen, die sich durch Zusammenstecken miteinander verbinden lassen." Sie lächelte und schaute mich ganz interessiert an, weil sie wohl spürte, dass ich bereit war, ihre Frage seriös zu beantworten.
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Autoren-Porträt von Ken Pedersen
Dr. Kenneth Pedersen ist Vizepräsident eines amerikanischen High-Tech-Unternehmens. Als Wissenschaftler und Manager hat er gelernt, die Dinge funktional und gleichzeitig umfassend zu betrachten. So auch als Autor: Aus der Perspektive des "Generalisten" entwirft er ein ganzheitliches Modell menschlicher Erfahrung und ein konsistentes Weltbild. Kenneth Pedersen lebt in Tucson, Arizona.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ken Pedersen
- 2004, 254 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 13,3 x 19,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: INTEGRAL
- ISBN-10: 3778791397
- ISBN-13: 9783778791394
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