Julia-Durant-Krimibox
Band 1 - 5 im Schuber
Jetzt komplett im repräsentativen Schuber - die ersten fünf Fälle für Julia Durant.
Sie ist 40, Biertrinkerin, liebt "Guns'n'Roses" und Tomatensuppe aus der Dose. Und sie geht oft unkonventionelle Wege, um ihre...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Julia-Durant-Krimibox “
Jetzt komplett im repräsentativen Schuber - die ersten fünf Fälle für Julia Durant.
Sie ist 40, Biertrinkerin, liebt "Guns'n'Roses" und Tomatensuppe aus der Dose. Und sie geht oft unkonventionelle Wege, um ihre Fälle zu lösen: Kommissarin Julia Durant von der Frankfurter Mordkommission.
Jetzt fünf spannende Bände im Schuber:
- Jung, blond, tot
- Das achte Opfer
- Letale Dosis
- Der Jäger
- Das Syndikat der Spinne
Lese-Probe zu „Julia-Durant-Krimibox “
Jung, blond, tot von Andreas FranzWenn die Seele verbrennt, bleibt nicht einmal Asche
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Er spielte im Wohnzimmer, einem großen, hellen Raum mit alten, verschrammten Möbeln. Der Teppichboden abgetreten, die Farben verblasst, die Wände, bis auf ein Bild von Großvater, von vergilbtem Weiß und leer, von der Decke baumelte eine 25-Watt-Birne unter einem geflochtenen Bastschirm, den eine alte Zigeunerin hier gelassen hatte. Auf dem Tisch ein paar zerlesene Zeitungen, Mode- und Klatschblätter, der Aschenbecher quoll über von Stummeln und Asche. Ein Schaukelstuhl, in dem nie jemand saß, stand in der Ecke neben der alten, staubigen Kommode, deren Holz voller Kerben und Schrammen war.
Er fuhr mit seinem Holzauto über den mit Brot- und Kekskrümeln übersäten Boden, seit Wochen hatte seine Mutter nicht mehr gesaugt, und dabei ahmte er mit dem Mund die Geräusche eines vorbeidonnernden Trucks nach. Die Sonne fi el in breiter Bahn ins Zimmer, trockene Hitze. Er rutschte auf den nackten Knien, drückte mit seiner Hand fest auf das Spielzeug. Mit einemmal hielt er inne, zuckte zusammen, hob den Kopf ein wenig, ein schwarzer Schatten vor der Fliegengittertür verdunkelte den vorderen Teil des Zimmers. Kräftiges Klopfen gegen den Holzrahmen, ein durchdringendes, trockenes Hämmern, das ihm durch Mark und Bein ging und in seinen Ohren dröhnte. Er erstarrte.
Seine Mutter tänzelte zur Tür, nicht ohne vorher ihre Zigarette ausgedrückt zu haben, strich den Rock gerade, zupfte an der Bluse, betrachtete sich kurz im Spiegel, schien zufrieden mit ihrem Äußeren und öffnete die Tür. Der Mann trat ein, er war sehr schlank, doch muskulös, mindestens anderthalb Kopf größer als sie. Er fasste sie kurz mit kräftigem Griff am Kinn, dann blickte er ins Zimmer.
»Schön, dass du da bist«, hauchte sie.
Der Mann deutete mit dem ausgestreckten Arm auf den Jungen. » Was macht der hier?« Harte Stimme, böser Blick. » Er spielt.«
»Ich habe dir doch deutlich genug gesagt, dass ich ihn nicht sehen will! Schick deinen kleinen Bastard weg! «
»Ja, ja, schon gut. Komm, Spatz, du gehst jetzt rüber in das andere Zimmer. Es wird nicht allzu lange dauern.«
Er kroch mit vor Angst geweiteten Augen auf dem Hosenboden ein paar Zentimeter zurück, bis er an die Couch stieß. Er zitterte, wollte etwas sagen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt, alles in ihm schien zu Eis zu erstarren.
»Los, steh auf und komm!«, sagte sie etwas lauter und fasste ihn am Arm.
Er versuchte, sich so schwer zu machen, dass sie ihn unmöglich würde fortziehen können, aber sie war stärker.
»Verdammt, ich will nicht immer das gleiche Spiel mit dir spielen! Du wirst jetzt machen, was ich dir sage, sonst passiert dir was! Hast du das verstanden?!«
»Hau ihm eins hinter die Ohren, dann kapiert er's schon!«
»Halt du dich aus meiner Erziehung raus!«, keifte sie ihn an. »Das geht nur den Jungen und mich etwas an! Du wirst schon noch zu deinem Vergnügen kommen! Los jetzt, komm!«
Der Junge erhob sich zögernd, den Blick ängstlich auf den Mann mit der drohenden Haltung gerichtet, auf die riesigen Hände, so groß wie Pizzateller. Der Mann ließ sich auf die Couch fallen, spreizte die Beine, nahm seinen Hut ab und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Der Junge wusste nicht, was der Mann vorhatte, aber es wirkte bedrohlich. Die Mutter zog den Jungen hinter sich her, riss die Tür auf, er hielt sich mit seiner kleinen linken Hand an dem morschen Türrahmen fest, doch die Mutter schubste ihn einfach mit einem kräftigen Stoß hinein. Sie schloss die Tür sofort wieder und drehte den Schlüssel herum.
Der Raum war dunkel und brütend heiß, die Fensterläden von außen verriegelt, die Griffe am Fenster abgeschraubt. Nicht einmal ein winziger Sonnenstrahl fiel herein, um wenigstens ein klein bisschen Licht in die furchterregende, erdrückende Finsternis zu bringen.
Er trommelte wie immer gegen die Tür und schrie: »Mama, lass mich hier raus, lass mich hier raus, ich will hier raus!«
Er schrie vielleicht zwei Minuten, bis der Mann an die Tür kam, dagegentrat, dass Tür und Rahmen erzitterten, das ganze Haus zu vibrieren schien, und zischte: »Wenn du nicht endlich deine gottverdammte Schnauze hältst, reiß ich dir deinen kleinen Arsch auseinander!« Und nach einer kurzen Pause: »Oder ich mach mit dir das Gleiche, was ich mit deiner Mutter mach, elender Bastard!«
Und wie immer sank der Junge zu Boden, und wie immer kauerte er sich in eine Ecke, und wie immer wimmerte er nur noch.
Und wie so oft urinierte er in die Hose; ein Reflex, er konnte das Wasser nicht zurückhalten.
Stöhnen, dazwischen abgehackte, spitze Schreie aus dem Zimmer. Ein paarmal glaubte er, Schläge zu hören, Mutters Aufschreien, ungehaltene, scharfe Worte des bösen Mannes.
Mutter weinte.
Er hasste dieses Schwein da draußen, das seiner Mutter weh tat.
Und er hasste seine Mutter, dass sie dieses Schwein immer wieder ins Haus ließ. Ihn und all die anderen.
Sein kleiner Verstand begriff noch nicht, was sie da draußen trieben, aber es konnte nicht gut sein, wenn Mutter so oft weinte. Bestimmt hatte sie Schmerzen, bestimmt tat man ihr weh, warum sonst sollte sie schreien.
Wie immer hielt er sich die Ohren zu, um es nicht hören zu müssen.
Er verstand nicht, warum sie ihn andauernd in dieses finstere Zimmer sperrte. Er verstand nicht, warum sie sagte, dass sie ihn liebte, und ihm dann so etwas antat.
Und wie so oft fiel sein erschöpfter Körper zur Seite, und erlösender Schlaf hüllte ihn ein. Sein Gesicht war tränenverschmiert.
Nein, er verstand diese Welt nicht, er war ja auch gerade erst fünf Jahre alt.
Donnerstag, 16. September, 19.45 Uhr
Berger besuchte den Friedhof zweimal in der Woche. Mindestens. Wenn es seine Zeit erlaubte, auch öfters. Seit zwei Jahren kam er, stellte jedes Mal einen großen Strauß frischer Blumen in die grüne Plastikvase, alle drei Monate setzte er ein paar neue Pflanzen auf das Doppelgrab. Heute hatte er Freesien gekauft, und er kam, obwohl es regnete und die Dämmerung bereits hereingebrochen war. Er musste sich beeilen, in einer Viertelstunde wurde das Tor geschlossen.
Mit langsamen Schritten bewegte er sich über den weichen, dunkelerdigen Boden, den Blick geradeaus gerichtet, eine Hand in der Manteltasche. Kühler, böiger Nordwestwind peitschte den Regen gegen Bergers Mantel. Eine alte, schwarzgekleidete Frau mit krummem Rücken und Wollstrümpfen an den rachitischen Beinen kam ihm entgegen, schaute kurz zu ihm auf, tauchte gleich darauf wie ein Schemen in die anbrechende Dunkelheit ein. Er passte nicht auf, trat in eine Pfütze. Die Bäume verloren ihre ersten Blätter, die Natur legte sich zum Ausklang des Sommers ein buntes Kleid an, der Herbst war nur noch Tage entfernt. Nach einem zeitweise unerträglich langen, heißen, schwülen Sommer gab es kaum jemanden, der sich nicht nach kühleren Tagen und Nächten sehnte. Wenn man dem Wetterbericht glauben konnte, sollte diese Abkühlung schon am Wochenende kommen, aber Berger traute den Prognosen nicht, zu oft in den letzten Tagen und Wochen waren sie falsch gewesen. Bestimmt war auch dieser Regen wieder nur eine schnell vorübergehende Episode.
Das Grab befand sich fast am anderen Ende des Friedhofs. Als er dort war, blieb er beinahe regungslos davor stehen, die Hände vor dem Bauch verschränkt, kniff für einen Moment die Lippen zusammen, nahm den noch nicht einmal verwelkten Strauß, den er erst am Sonntag gebracht hatte, aus der Vase, um den frischen hineinzustellen. Mit der kleinen Harke, die er hinter dem Grabstein hervorholte, begradigte er ein paar kaum sichtbare Unebenheiten im Boden, beobachtet von einem neugierigen Rotschwänzchen, das ruhelos, den Kopf keck geneigt, um die Grabumrandung hüpfte, er legte die Harke wieder zurück, kehrte um, warf die alten Blumen in den dafür vorgesehenen Kompostbehälter und machte sich, müde und erschöpft von einem langen Tag, auf den Weg zum Auto.
Der Regen hatte in den letzten Minuten nachgelassen. Auf den Straßen drängten viele Menschen nach Hause. Er stieg in seinen Wagen, drehte den Zündschlüssel und fuhr los. Andrea, ob sie zu Hause war? In letzter Zeit hielt sie sich immer häufiger bei ihrer Freundin auf, beide siebzehn, beide voller Tatendrang. Manchmal überfiel ihn ein Gefühl beklemmender Melancholie, wenn er nach Hause kam und niemand da war, der ihn begrüßte, wenn das Alleinsein in dem großen Haus ihn erdrückte, Wände ihn kalt anstarrten, keiner außer dem Fernseher mit ihm sprach.
Ein weiterer in einer Reihe anstrengender Tage lag hinter ihm. Spurensuche. Hoffnungslosigkeit. Zwei Mädchen, eines davon bis zur Tat noch unberührt, innerhalb von zwei Wochen bestialisch ermordet. Nein, nicht ermordet, abgeschlachtet. Und kein Hinweis auf den Täter, kein Zeuge. Kein abgerissener Knopf, kein Medaillon, das vom Täter stammen könnte. Nur ein paar bis jetzt nichtssagende Fasern, Sperma, eine winzige Spur Fremdblut und die daraus bestimmte Blutgruppe Null, Rhesusfaktor positiv. Eine Allerweltsblutgruppe, die nichts an der Leere änderte, durch die die Polizei tappte. Eine Leere wie bei den Angehörigen der Opfer, denen mit einem Schlag ein Teil ihres Lebens genommen worden war. Und es schien nur eine Frage der Zeit, bis der Wahnsinnige wieder zuschlug. Die Boulevardblätter, vor allem aber die Nachrichtenredaktionen einiger TV-Sender, stürzten sich mit geradezu perverser Sensationsgeilheit auf die Morde und die Welt der Opfer. Glücklicherweise beschränkte sich der seriöse Journalismus auf die Meldung von Fakten - doch wie lange noch? Ein dritter Mord, womöglich gar ein vierter, und man würde den gesamten Frankfurter Polizeiapparat auseinander nehmen. Ihr lebt von unseren Steuern, also tut etwas! Wofür werdet ihr Beamtenärsche bezahlt, wenn ihr nicht einmal in der Lage seid, unsere unschuldigen Töchter und Mädchen vor einer solchen Bestie zu schützen? Wofür habt ihr euch jahrelang auf unsere Kosten ausbilden lassen, wenn ihr doch nur elende Sesselfurzer seid? Berger hatte Ähnliches schon einmal erlebt, als er noch neu bei der Polizei war und kurz nacheinander drei Homosexuellen die Kehle durchgeschnitten wurde. Bekam das Volk den Täter nicht vorgeworfen, wurde eben die Polizei gefressen. Doch das Volk hatte ja keine Ahnung von der Mühe, die es bereitete, Spuren zusammenzusuchen und alle noch so winzigen Puzzlestückchen zu einem vollständigen Bild zu ergänzen. Das Volk wollte Resultate sehen, alles andere interessierte nicht. Aber wie ein Phantom erwischen, das wie aus dem Nichts auftauchte, sein grausiges Geschäft verrichtete und wieder im Dunkel der Anonymität verschwand? Es war praktisch unmöglich, ein Täterprofi l zu erstellen, wenn der Täter nichts am Tatort hinterließ. Er leistete solch perfekte Arbeit, dass man blonde Mädchen zwischen vierzehn und zwanzig nur eindringlich warnen konnte, sich nach Einbruch der Dämmerung allein auf der Straße aufzuhalten. Nur in Gruppen oder in männlicher Begleitung. Allein und dazu vielleicht noch durch eine schwach beleuchtete Wohngegend gehen, wo viele sich bei Dunkelheit in ihren Häusern verkrochen, barg im Augenblick ein tödliches Risiko.
Vor einem Dreivierteljahr hatte es schon einmal zwei Morde an Frauen in Frankfurt gegeben, allerdings nicht annähernd so grausam. Man schloss zwar nicht völlig aus, dass es sich um ein und denselben Täter handelte, doch die Wahrscheinlichkeit, dass einer erst beim dritten Mal nekrophil wird, schien nach Psychologenmeinung weitgehend ausgeschlossen. Es gab ein oder zwei Übereinstimmungen, doch auch wieder klar erkennbar andere Vorgehensweisen. So hatte der Täter vor neun Monaten seinen Opfern weder Bisswunden zugefügt noch Teile der Vagina mit seinen Zähnen ausgerissen, sondern ihnen »nur« in einem Anfall von Blutrausch den Leib aufgeschlitzt. Zudem waren die damaligen Opfer rothaarig und dunkelbraun, hatten die dreißig längst überschritten, und sie waren Huren. Nein, diesmal hatten sie es mit einem anderen Kaliber zu tun. Der Mörder vom letzten Winter lief zwar immer noch frei her um, vielleicht aber war er auch tot, auf jeden Fall war dieser Mann viel plumper vorgegangen.
Es war ein Scheißspiel, der Polizei waren die Hände gebunden, solange der Mörder nicht einen gravierenden Fehler beging. Wann aber würde er einen begehen - beim nächsten Mal, beim übernächsten oder erst in ein, zwei oder drei Jahren? Und wann war das nächste Mal? Heute schon, morgen oder übermorgen? Sicher war nur, dass irgendwo in dieser großen Stadt jemand herumlief, der blonde Mädchen auf den Tod nicht ausstehen konnte. Und unter diesen blonden Mädchen waren bestimmt noch immer sehr viele, die selbst die eindringlichsten Warnungen in den Wind schlugen, die nachts allein durch einsame Straßen liefen in der Überzeugung, ihnen würde schon nichts passieren. Und irgendeine von ihnen würde der Wahnsinnige erwischen.
Berger schaltete das Licht ein, der nasse Asphalt glänzte. Menschen eilten, nach Erledigung der letzten Einkäufe, über die Bürgersteige, eine zähe Blechlawine quälte sich von einer Ampel zur nächsten. Er öffnete das Seitenfenster einen Spalt, die Luft im Wagen war stickig, die Scheiben beschlagen. Er wünschte sich einen ruhigen Abend, nicht wie vorgestern, als man ihn nachts um halb zwei aus dem Bett geklingelt hatte.
Maureen Nettleton war gerade siebzehn und übel zugerichtet. Gefunden in einem Waldstück gleich bei der S-Bahn-Haltestelle, etwa zehn Fußminuten von zu Hause entfernt. Auf die brutalste Weise vergewaltigt, mit mehr als dreißig Stichen verstümmelt, die Augen ausgestochen, die rechte Brust abgetrennt und neben das Mädchen gelegt, das Schambein mit einem harten Gegenstand von innen zertrümmert, ein Kollege von der Spurensicherung hatte sarkastisch bemerkt, der Täter müsse einen gewaltigen Stahlschwanz haben. Bisswunden an dieser, aber auch an der anderen Brust. Bisswunden an der Zunge, an den Ohren. Bisswunden am Bauch und den unteren Genitalien, die inneren Schamlippen regelrecht abgebissen. Als ob es nicht genug der Perversion gewesen wäre, hatte der Kerl ihr die Haare auch noch zu zwei Rattenschwänzen geflochten und rote Schleifchen darum gebunden, die Arme über der Brust gefaltet, die Beine überkreuzt. Ein höchst makabres Ritual, das der Mörder schon beim ersten Mädchen zelebriert hatte. Schlimmer noch als der grässliche Anblick der Leiche war, den Eltern den Tod ihrer Tochter mitzuteilen. Der Vater Mitte vierzig, Deutschlanddirektor einer amerikanischen Großbank, die Mutter etwas jünger, klein und zierlich, attraktiv. Reichtum, eine prachtvolle Villa mit parkähnlicher Anlage, Pool, eine Terrasse mit Marmorboden, das gesamte Grundstück von Bäumen, Sträuchern und einer mannshohen Hecke vor neugierigen Blicken geschützt.
Es war etwas Erbärmliches, Angehörigen mitzuteilen, dass der Ehemann oder die Ehefrau oder ein Kind einem Verbrechen zum Opfer gefallen waren. Zwar hatte er während seiner mittlerweile mehr als zwanzig Jahre bei der Polizei eine Reihe psychologischer Seminare besucht und war auf solche Fälle vorbereitet, doch die Theorie war nichts als Luft, sobald man den Angehörigen gegenüberstand, in ihre fragenden, hoffenden, bangenden und schließlich verzweifelten Gesichter sah. Dann waren jede Schulung, jedes noch so intensive Seminar vergessen. Jeder Fall war anders gelagert, nicht zwei Menschen, die sich in einer solchen Situation gleich verhielten.
Maureens Mutter war zusammengebrochen, hatte geschrien, gegen die Tür und die Wand getrommelt. Zehn Minuten lang. War schluchzend auf die Knie gesunken, den Kopf zwischen den Händen vergraben. Bis der schnell gerufene Arzt ihr eine Beruhigungsspritze gab, nach der sie nur noch wimmerte. Der Arzt sagte, selbst ein Elefant würde nach dieser Dosis mindestens vierundzwanzig Stunden schlafen und hinterher weitere vierundzwanzig Stunden die Welt durch einen rosigen Schleier sehen. Doch hier erzielte die Spritze nur eine oberflächliche Wirkung. Der Vater hatte sich einer Spritze verweigert, war nur rastlos mit gesenktem Kopf in dem riesigen, mit dicken Teppichen ausgelegten Wohnzimmer von einer Ecke in die andere getigert, still mit sich und der Welt hadernd. Ein gebrochener Mann, der all seinen Besitz für das Leben seiner Tochter gegeben hätte.
Auch die vor zwei Wochen ermordete Carola Preusse stammte aus bestem Haus, ein hübsches, intelligentes, blondes Mädchen. Sie hatte nur eine Kirchenversammlung besucht, wollte spätestens um zehn zu Hause sein. Wenige hundert Meter durch die anbrechende Nacht in einer der behütetsten Gegenden laufen, als zusätzlicher Schutz die bereits eingeschaltete Straßenbeleuchtung und die um diese Zeit noch nicht menschenleeren Straßen - eine trügerische Sicherheit. Nach diesem ersten Mord ging man im Präsidium zunächst von einem Einzelfall aus und glaubte nicht, dass der Täter ein zweites Mal zuschlagen könnte.
Berger hatte vieles miterleben müssen, viele Leichen gesehen, doch die beiden letzten waren etwas ganz Besonderes, im negativen Sinn. Jung und hübsch und irgendwie unschuldig - und massakriert. Von einem Wahnsinnigen, einem Psychopathen, da war man inzwischen sicher, aber einem intelligenten Psychopathen ... Vielleicht ein notorischer Hasser, dessen Leben aus nichts als tiefstem Abscheu und der Vernichtung des Objektes seines Hasses bestand. Die Gründe für Hass, so hatte Berger sich belehren lassen, waren so zahlreich wie der Sand am Meer. Mancher hasst, wie jemand läuft, das Essbesteck hält, die Zigarette anzündet, lacht oder sich schminkt, blonde Haare, kurze Röcke, auffällige Ohrringe. Selten aber, so wurde er belehrt, schlüge Hass in derart krasse physische Gewalt um.
Auch heute war wieder einmal alles im Sand verlaufen. Ein paar klägliche Hinweise von Wichtigtuern, lediglich für den Papierkorb. Die Sorge, er könnte wieder zuschlagen. Aus heiterem Himmel, irgendwo in Frankfurt, zu irgendeiner Zeit. Wenn niemand damit rechnete.
Er gab Gas, um die Ampel noch bei Gelb passieren zu können. Dann wieder ein Stau. Vor einigen Wochen war die Verkehrsführung geändert worden, angeblich, um den Anwohnern des Viertels mehr Ruhe und weniger Abgase zu bescheren. Dabei wollten die Anwohner die Verkehrsänderung gar nicht, sie waren nicht einmal gefragt worden. Seit der Umstellung Stau über Stau, manchmal bis in den späten Abend hinein. Berger fluchte still vor sich hin. Er stellte das Radio an, laute, hämmernde, nervtötende Musik, er schaltete gleich wieder ab. Dies war nicht mehr seine Musik. Zum Zerreißen gespannte Nerven, er fühlte sich ausgehöhlt und hatte doch das Gefühl, innerlich gleich zu zerplatzen. Wie so oft, wenn er vom Friedhof kam.
Am einundzwanzigsten September jährte es sich zum zweiten Mal. Sie hatte den Kleinen vom Kindergarten abgeholt. Der übliche Heimweg über die Ausfallstraße, weil dies trotz des Umwegs Zeit sparte. Die Ampel, die sie schon Hunderte oder gar Tausende Male passiert hatte, die gerade auf Grün umsprang, der Lkw-Fahrer, der von der anderen Seite noch bei Rot über die Kreuzung donnern wollte. Mutter und Kind auf der Stelle tot, zermalmt von einem Dreißigtonner, den ein betrunkener Lkw-Fahrer steuerte. Als Strafe Führerscheinentzug für zwei Jahre, sechs Monate Gefängnis auf Bewährung. Ein junger Mann, dem man, so der Richter, mit einem übertriebenen Strafmaß nicht die Zukunft verbauen wollte. Ein junger Mann mit Frau und zwei kleinen Kindern. Von den Toten sprach kaum noch einer.
Die ersten zwei Wochen waren die Hölle - Weinen, Jammern, Nichtverstehen, Zweifeln, Hadern, Beten und doch Gottverfluchen. Warum ausgerechnet sie, und warum spielte ihm das Schicksal so mit?! Weder sie noch sein Sohn hatten je einer Menschenseele ein Leid zugefügt. Ihre Ehe war musterhaft gewesen. Und es war so verdammt ungerecht, dass sie auf diese Weise beendet wurde.
Er dachte an Selbstmord, dann an Rache. Aber er war zu feige für Selbstmord, außerdem trug er die Verantwortung für Andrea. Rache? Rache! Die Schuld des Täters durfte nicht ungesühnt bleiben. Immer und immer wieder putzte Berger seine Pistole, entsicherte sie, zielte auf einen imaginären Punkt, an dem er sich den Mörder seiner Familie vorstellte. Aber wieder war Andrea der Grund, dass er doch keine Rache übte. Sie war fünfzehn und brauchte noch einen Vater. Aber etwas in ihm war zerbrochen. Er, der so oft in seinem Leben mit dem Tod konfrontiert worden war, drohte daran kaputtzugehen. Er konnte nicht mehr lachen, selbst wenn er sich bemühte. Höchstens oberflächlich, nicht aus dem Herzen. Er war öfter, als ihm guttat, betrunken. Und bisweilen hart und ungerecht gegenüber Freunden und Kollegen. Schließlich stürzte er sich in Arbeit, um zu vergessen. Aber noch immer trank er zu viel, war oft unmäßig in seinen Essgewohnheiten, hatte über zwanzig Kilo zugenommen.
Eine Viertelstunde, nachdem er vom Friedhof weggefahren war, langte er zu Hause an. Kein Lichtschein hinter den Fenstern. Er parkte das Auto vor der Garage, stieg aus und ging ins Haus. Die Luft abgestanden, kalter, unsichtbarer Rauch. Andrea rauchte seit einem halben Jahr, er duldete es. Sie ließ sich keine Vorschriften mehr machen. Auf dem Herd ein schmutziger Topf mit dem angebrannten Rest eines Spaghetti-Fertiggerichts. Zwei Teller ungespült im Spülbecken. Krümel auf Tisch und Boden, zwei benutzte Gläser, eine leere Flasche Rotwein. Mit wem hatte sie hier gegessen und getrunken? Er zuckte nur mit den Schultern, stellte die Flasche weg und setzte sich. Den Kopf auf die Arme gestützt, schloss er für einen Moment die Augen. Er hatte Hunger, aber keinen Appetit. Nur eine Kleinigkeit essen, etwas fernsehen, ein großes Glas Cognac trinken, eine Pfeife rauchen. Und vielleicht wie so oft im Sessel einschlafen.
Auf dem Telefontisch im Flur eine kurze Notiz von Andrea. Sie war wieder einmal bei ihrer Freundin, wollte dort übernachten. Zumindest wusste er, wo sie war, er kannte diese Freundin, ein nettes, aufrichtiges Mädchen. Er glaubte auch nicht, dass Andrea in schlechte Gesellschaft geriet, sie hatte einen gesunden Menschenverstand - und einen Dickkopf. Sie würde ihren Weg machen. Noch zwei Jahre bis zum Abitur, danach Studium der Psychologie. Dann, so ihr Wunsch, zur Polizei. Wie er.
Ab morgen würde der Polizeiapparat auf Hochtouren laufen. Julia Durant, eine ihm wärmstens empfohlene Polizistin, würde ihnen während der nächsten Zeit bei der Klärung dieser bizarren Mordfälle zur Seite stehen und einen wesentlichen Teil der Ermittlungsarbeit in der auf zehn Mitarbeiter angewachsenen Sonderkommission übernehmen. Ein wenig graute Berger vor dem Moment, wenn er ihr und nicht seinem Freund und langjährigen Kollegen Schulz wesentliche Kompetenzen übertrug. Schulz würde sich einmal mehr überfahren fühlen, seine Fähigkeiten missachtet, seinen langen Dienst für Stadt und Staat unterbewertet. Aber Berger erging sich nicht in Gefühlsduseleien. Vor einem oder zwei Jahren wäre Schulz sicher noch der richtige Mann gewesen, doch seit bekannt war, dass seine Frau sich rumtrieb, seine kleine Tochter auf der Krebsstation lag und ihn hohe Schulden plagten, war Schulz nicht mehr der Mann für heikle Fälle. Eines Tages vielleicht wieder. Jetzt brauchte er jemanden, der klar und frei im Kopf war.
Berger kannte Julia Durant nur vom Sehen, als Sitte und Mordkommission vor kurzem zur gleichen Zeit an einen Tatort gerufen worden waren. Eine hübsche und, so sein Eindruck, sehr eigenwillige Person. Doch seit sie bei der Sitte war, war die Aufklärungsquote sprunghaft nach oben geschnellt. Berger setzte große Hoffnungen in ihre Mitarbeit.
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Er spielte im Wohnzimmer, einem großen, hellen Raum mit alten, verschrammten Möbeln. Der Teppichboden abgetreten, die Farben verblasst, die Wände, bis auf ein Bild von Großvater, von vergilbtem Weiß und leer, von der Decke baumelte eine 25-Watt-Birne unter einem geflochtenen Bastschirm, den eine alte Zigeunerin hier gelassen hatte. Auf dem Tisch ein paar zerlesene Zeitungen, Mode- und Klatschblätter, der Aschenbecher quoll über von Stummeln und Asche. Ein Schaukelstuhl, in dem nie jemand saß, stand in der Ecke neben der alten, staubigen Kommode, deren Holz voller Kerben und Schrammen war.
Er fuhr mit seinem Holzauto über den mit Brot- und Kekskrümeln übersäten Boden, seit Wochen hatte seine Mutter nicht mehr gesaugt, und dabei ahmte er mit dem Mund die Geräusche eines vorbeidonnernden Trucks nach. Die Sonne fi el in breiter Bahn ins Zimmer, trockene Hitze. Er rutschte auf den nackten Knien, drückte mit seiner Hand fest auf das Spielzeug. Mit einemmal hielt er inne, zuckte zusammen, hob den Kopf ein wenig, ein schwarzer Schatten vor der Fliegengittertür verdunkelte den vorderen Teil des Zimmers. Kräftiges Klopfen gegen den Holzrahmen, ein durchdringendes, trockenes Hämmern, das ihm durch Mark und Bein ging und in seinen Ohren dröhnte. Er erstarrte.
Seine Mutter tänzelte zur Tür, nicht ohne vorher ihre Zigarette ausgedrückt zu haben, strich den Rock gerade, zupfte an der Bluse, betrachtete sich kurz im Spiegel, schien zufrieden mit ihrem Äußeren und öffnete die Tür. Der Mann trat ein, er war sehr schlank, doch muskulös, mindestens anderthalb Kopf größer als sie. Er fasste sie kurz mit kräftigem Griff am Kinn, dann blickte er ins Zimmer.
»Schön, dass du da bist«, hauchte sie.
Der Mann deutete mit dem ausgestreckten Arm auf den Jungen. » Was macht der hier?« Harte Stimme, böser Blick. » Er spielt.«
»Ich habe dir doch deutlich genug gesagt, dass ich ihn nicht sehen will! Schick deinen kleinen Bastard weg! «
»Ja, ja, schon gut. Komm, Spatz, du gehst jetzt rüber in das andere Zimmer. Es wird nicht allzu lange dauern.«
Er kroch mit vor Angst geweiteten Augen auf dem Hosenboden ein paar Zentimeter zurück, bis er an die Couch stieß. Er zitterte, wollte etwas sagen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt, alles in ihm schien zu Eis zu erstarren.
»Los, steh auf und komm!«, sagte sie etwas lauter und fasste ihn am Arm.
Er versuchte, sich so schwer zu machen, dass sie ihn unmöglich würde fortziehen können, aber sie war stärker.
»Verdammt, ich will nicht immer das gleiche Spiel mit dir spielen! Du wirst jetzt machen, was ich dir sage, sonst passiert dir was! Hast du das verstanden?!«
»Hau ihm eins hinter die Ohren, dann kapiert er's schon!«
»Halt du dich aus meiner Erziehung raus!«, keifte sie ihn an. »Das geht nur den Jungen und mich etwas an! Du wirst schon noch zu deinem Vergnügen kommen! Los jetzt, komm!«
Der Junge erhob sich zögernd, den Blick ängstlich auf den Mann mit der drohenden Haltung gerichtet, auf die riesigen Hände, so groß wie Pizzateller. Der Mann ließ sich auf die Couch fallen, spreizte die Beine, nahm seinen Hut ab und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Der Junge wusste nicht, was der Mann vorhatte, aber es wirkte bedrohlich. Die Mutter zog den Jungen hinter sich her, riss die Tür auf, er hielt sich mit seiner kleinen linken Hand an dem morschen Türrahmen fest, doch die Mutter schubste ihn einfach mit einem kräftigen Stoß hinein. Sie schloss die Tür sofort wieder und drehte den Schlüssel herum.
Der Raum war dunkel und brütend heiß, die Fensterläden von außen verriegelt, die Griffe am Fenster abgeschraubt. Nicht einmal ein winziger Sonnenstrahl fiel herein, um wenigstens ein klein bisschen Licht in die furchterregende, erdrückende Finsternis zu bringen.
Er trommelte wie immer gegen die Tür und schrie: »Mama, lass mich hier raus, lass mich hier raus, ich will hier raus!«
Er schrie vielleicht zwei Minuten, bis der Mann an die Tür kam, dagegentrat, dass Tür und Rahmen erzitterten, das ganze Haus zu vibrieren schien, und zischte: »Wenn du nicht endlich deine gottverdammte Schnauze hältst, reiß ich dir deinen kleinen Arsch auseinander!« Und nach einer kurzen Pause: »Oder ich mach mit dir das Gleiche, was ich mit deiner Mutter mach, elender Bastard!«
Und wie immer sank der Junge zu Boden, und wie immer kauerte er sich in eine Ecke, und wie immer wimmerte er nur noch.
Und wie so oft urinierte er in die Hose; ein Reflex, er konnte das Wasser nicht zurückhalten.
Stöhnen, dazwischen abgehackte, spitze Schreie aus dem Zimmer. Ein paarmal glaubte er, Schläge zu hören, Mutters Aufschreien, ungehaltene, scharfe Worte des bösen Mannes.
Mutter weinte.
Er hasste dieses Schwein da draußen, das seiner Mutter weh tat.
Und er hasste seine Mutter, dass sie dieses Schwein immer wieder ins Haus ließ. Ihn und all die anderen.
Sein kleiner Verstand begriff noch nicht, was sie da draußen trieben, aber es konnte nicht gut sein, wenn Mutter so oft weinte. Bestimmt hatte sie Schmerzen, bestimmt tat man ihr weh, warum sonst sollte sie schreien.
Wie immer hielt er sich die Ohren zu, um es nicht hören zu müssen.
Er verstand nicht, warum sie ihn andauernd in dieses finstere Zimmer sperrte. Er verstand nicht, warum sie sagte, dass sie ihn liebte, und ihm dann so etwas antat.
Und wie so oft fiel sein erschöpfter Körper zur Seite, und erlösender Schlaf hüllte ihn ein. Sein Gesicht war tränenverschmiert.
Nein, er verstand diese Welt nicht, er war ja auch gerade erst fünf Jahre alt.
Donnerstag, 16. September, 19.45 Uhr
Berger besuchte den Friedhof zweimal in der Woche. Mindestens. Wenn es seine Zeit erlaubte, auch öfters. Seit zwei Jahren kam er, stellte jedes Mal einen großen Strauß frischer Blumen in die grüne Plastikvase, alle drei Monate setzte er ein paar neue Pflanzen auf das Doppelgrab. Heute hatte er Freesien gekauft, und er kam, obwohl es regnete und die Dämmerung bereits hereingebrochen war. Er musste sich beeilen, in einer Viertelstunde wurde das Tor geschlossen.
Mit langsamen Schritten bewegte er sich über den weichen, dunkelerdigen Boden, den Blick geradeaus gerichtet, eine Hand in der Manteltasche. Kühler, böiger Nordwestwind peitschte den Regen gegen Bergers Mantel. Eine alte, schwarzgekleidete Frau mit krummem Rücken und Wollstrümpfen an den rachitischen Beinen kam ihm entgegen, schaute kurz zu ihm auf, tauchte gleich darauf wie ein Schemen in die anbrechende Dunkelheit ein. Er passte nicht auf, trat in eine Pfütze. Die Bäume verloren ihre ersten Blätter, die Natur legte sich zum Ausklang des Sommers ein buntes Kleid an, der Herbst war nur noch Tage entfernt. Nach einem zeitweise unerträglich langen, heißen, schwülen Sommer gab es kaum jemanden, der sich nicht nach kühleren Tagen und Nächten sehnte. Wenn man dem Wetterbericht glauben konnte, sollte diese Abkühlung schon am Wochenende kommen, aber Berger traute den Prognosen nicht, zu oft in den letzten Tagen und Wochen waren sie falsch gewesen. Bestimmt war auch dieser Regen wieder nur eine schnell vorübergehende Episode.
Das Grab befand sich fast am anderen Ende des Friedhofs. Als er dort war, blieb er beinahe regungslos davor stehen, die Hände vor dem Bauch verschränkt, kniff für einen Moment die Lippen zusammen, nahm den noch nicht einmal verwelkten Strauß, den er erst am Sonntag gebracht hatte, aus der Vase, um den frischen hineinzustellen. Mit der kleinen Harke, die er hinter dem Grabstein hervorholte, begradigte er ein paar kaum sichtbare Unebenheiten im Boden, beobachtet von einem neugierigen Rotschwänzchen, das ruhelos, den Kopf keck geneigt, um die Grabumrandung hüpfte, er legte die Harke wieder zurück, kehrte um, warf die alten Blumen in den dafür vorgesehenen Kompostbehälter und machte sich, müde und erschöpft von einem langen Tag, auf den Weg zum Auto.
Der Regen hatte in den letzten Minuten nachgelassen. Auf den Straßen drängten viele Menschen nach Hause. Er stieg in seinen Wagen, drehte den Zündschlüssel und fuhr los. Andrea, ob sie zu Hause war? In letzter Zeit hielt sie sich immer häufiger bei ihrer Freundin auf, beide siebzehn, beide voller Tatendrang. Manchmal überfiel ihn ein Gefühl beklemmender Melancholie, wenn er nach Hause kam und niemand da war, der ihn begrüßte, wenn das Alleinsein in dem großen Haus ihn erdrückte, Wände ihn kalt anstarrten, keiner außer dem Fernseher mit ihm sprach.
Ein weiterer in einer Reihe anstrengender Tage lag hinter ihm. Spurensuche. Hoffnungslosigkeit. Zwei Mädchen, eines davon bis zur Tat noch unberührt, innerhalb von zwei Wochen bestialisch ermordet. Nein, nicht ermordet, abgeschlachtet. Und kein Hinweis auf den Täter, kein Zeuge. Kein abgerissener Knopf, kein Medaillon, das vom Täter stammen könnte. Nur ein paar bis jetzt nichtssagende Fasern, Sperma, eine winzige Spur Fremdblut und die daraus bestimmte Blutgruppe Null, Rhesusfaktor positiv. Eine Allerweltsblutgruppe, die nichts an der Leere änderte, durch die die Polizei tappte. Eine Leere wie bei den Angehörigen der Opfer, denen mit einem Schlag ein Teil ihres Lebens genommen worden war. Und es schien nur eine Frage der Zeit, bis der Wahnsinnige wieder zuschlug. Die Boulevardblätter, vor allem aber die Nachrichtenredaktionen einiger TV-Sender, stürzten sich mit geradezu perverser Sensationsgeilheit auf die Morde und die Welt der Opfer. Glücklicherweise beschränkte sich der seriöse Journalismus auf die Meldung von Fakten - doch wie lange noch? Ein dritter Mord, womöglich gar ein vierter, und man würde den gesamten Frankfurter Polizeiapparat auseinander nehmen. Ihr lebt von unseren Steuern, also tut etwas! Wofür werdet ihr Beamtenärsche bezahlt, wenn ihr nicht einmal in der Lage seid, unsere unschuldigen Töchter und Mädchen vor einer solchen Bestie zu schützen? Wofür habt ihr euch jahrelang auf unsere Kosten ausbilden lassen, wenn ihr doch nur elende Sesselfurzer seid? Berger hatte Ähnliches schon einmal erlebt, als er noch neu bei der Polizei war und kurz nacheinander drei Homosexuellen die Kehle durchgeschnitten wurde. Bekam das Volk den Täter nicht vorgeworfen, wurde eben die Polizei gefressen. Doch das Volk hatte ja keine Ahnung von der Mühe, die es bereitete, Spuren zusammenzusuchen und alle noch so winzigen Puzzlestückchen zu einem vollständigen Bild zu ergänzen. Das Volk wollte Resultate sehen, alles andere interessierte nicht. Aber wie ein Phantom erwischen, das wie aus dem Nichts auftauchte, sein grausiges Geschäft verrichtete und wieder im Dunkel der Anonymität verschwand? Es war praktisch unmöglich, ein Täterprofi l zu erstellen, wenn der Täter nichts am Tatort hinterließ. Er leistete solch perfekte Arbeit, dass man blonde Mädchen zwischen vierzehn und zwanzig nur eindringlich warnen konnte, sich nach Einbruch der Dämmerung allein auf der Straße aufzuhalten. Nur in Gruppen oder in männlicher Begleitung. Allein und dazu vielleicht noch durch eine schwach beleuchtete Wohngegend gehen, wo viele sich bei Dunkelheit in ihren Häusern verkrochen, barg im Augenblick ein tödliches Risiko.
Vor einem Dreivierteljahr hatte es schon einmal zwei Morde an Frauen in Frankfurt gegeben, allerdings nicht annähernd so grausam. Man schloss zwar nicht völlig aus, dass es sich um ein und denselben Täter handelte, doch die Wahrscheinlichkeit, dass einer erst beim dritten Mal nekrophil wird, schien nach Psychologenmeinung weitgehend ausgeschlossen. Es gab ein oder zwei Übereinstimmungen, doch auch wieder klar erkennbar andere Vorgehensweisen. So hatte der Täter vor neun Monaten seinen Opfern weder Bisswunden zugefügt noch Teile der Vagina mit seinen Zähnen ausgerissen, sondern ihnen »nur« in einem Anfall von Blutrausch den Leib aufgeschlitzt. Zudem waren die damaligen Opfer rothaarig und dunkelbraun, hatten die dreißig längst überschritten, und sie waren Huren. Nein, diesmal hatten sie es mit einem anderen Kaliber zu tun. Der Mörder vom letzten Winter lief zwar immer noch frei her um, vielleicht aber war er auch tot, auf jeden Fall war dieser Mann viel plumper vorgegangen.
Es war ein Scheißspiel, der Polizei waren die Hände gebunden, solange der Mörder nicht einen gravierenden Fehler beging. Wann aber würde er einen begehen - beim nächsten Mal, beim übernächsten oder erst in ein, zwei oder drei Jahren? Und wann war das nächste Mal? Heute schon, morgen oder übermorgen? Sicher war nur, dass irgendwo in dieser großen Stadt jemand herumlief, der blonde Mädchen auf den Tod nicht ausstehen konnte. Und unter diesen blonden Mädchen waren bestimmt noch immer sehr viele, die selbst die eindringlichsten Warnungen in den Wind schlugen, die nachts allein durch einsame Straßen liefen in der Überzeugung, ihnen würde schon nichts passieren. Und irgendeine von ihnen würde der Wahnsinnige erwischen.
Berger schaltete das Licht ein, der nasse Asphalt glänzte. Menschen eilten, nach Erledigung der letzten Einkäufe, über die Bürgersteige, eine zähe Blechlawine quälte sich von einer Ampel zur nächsten. Er öffnete das Seitenfenster einen Spalt, die Luft im Wagen war stickig, die Scheiben beschlagen. Er wünschte sich einen ruhigen Abend, nicht wie vorgestern, als man ihn nachts um halb zwei aus dem Bett geklingelt hatte.
Maureen Nettleton war gerade siebzehn und übel zugerichtet. Gefunden in einem Waldstück gleich bei der S-Bahn-Haltestelle, etwa zehn Fußminuten von zu Hause entfernt. Auf die brutalste Weise vergewaltigt, mit mehr als dreißig Stichen verstümmelt, die Augen ausgestochen, die rechte Brust abgetrennt und neben das Mädchen gelegt, das Schambein mit einem harten Gegenstand von innen zertrümmert, ein Kollege von der Spurensicherung hatte sarkastisch bemerkt, der Täter müsse einen gewaltigen Stahlschwanz haben. Bisswunden an dieser, aber auch an der anderen Brust. Bisswunden an der Zunge, an den Ohren. Bisswunden am Bauch und den unteren Genitalien, die inneren Schamlippen regelrecht abgebissen. Als ob es nicht genug der Perversion gewesen wäre, hatte der Kerl ihr die Haare auch noch zu zwei Rattenschwänzen geflochten und rote Schleifchen darum gebunden, die Arme über der Brust gefaltet, die Beine überkreuzt. Ein höchst makabres Ritual, das der Mörder schon beim ersten Mädchen zelebriert hatte. Schlimmer noch als der grässliche Anblick der Leiche war, den Eltern den Tod ihrer Tochter mitzuteilen. Der Vater Mitte vierzig, Deutschlanddirektor einer amerikanischen Großbank, die Mutter etwas jünger, klein und zierlich, attraktiv. Reichtum, eine prachtvolle Villa mit parkähnlicher Anlage, Pool, eine Terrasse mit Marmorboden, das gesamte Grundstück von Bäumen, Sträuchern und einer mannshohen Hecke vor neugierigen Blicken geschützt.
Es war etwas Erbärmliches, Angehörigen mitzuteilen, dass der Ehemann oder die Ehefrau oder ein Kind einem Verbrechen zum Opfer gefallen waren. Zwar hatte er während seiner mittlerweile mehr als zwanzig Jahre bei der Polizei eine Reihe psychologischer Seminare besucht und war auf solche Fälle vorbereitet, doch die Theorie war nichts als Luft, sobald man den Angehörigen gegenüberstand, in ihre fragenden, hoffenden, bangenden und schließlich verzweifelten Gesichter sah. Dann waren jede Schulung, jedes noch so intensive Seminar vergessen. Jeder Fall war anders gelagert, nicht zwei Menschen, die sich in einer solchen Situation gleich verhielten.
Maureens Mutter war zusammengebrochen, hatte geschrien, gegen die Tür und die Wand getrommelt. Zehn Minuten lang. War schluchzend auf die Knie gesunken, den Kopf zwischen den Händen vergraben. Bis der schnell gerufene Arzt ihr eine Beruhigungsspritze gab, nach der sie nur noch wimmerte. Der Arzt sagte, selbst ein Elefant würde nach dieser Dosis mindestens vierundzwanzig Stunden schlafen und hinterher weitere vierundzwanzig Stunden die Welt durch einen rosigen Schleier sehen. Doch hier erzielte die Spritze nur eine oberflächliche Wirkung. Der Vater hatte sich einer Spritze verweigert, war nur rastlos mit gesenktem Kopf in dem riesigen, mit dicken Teppichen ausgelegten Wohnzimmer von einer Ecke in die andere getigert, still mit sich und der Welt hadernd. Ein gebrochener Mann, der all seinen Besitz für das Leben seiner Tochter gegeben hätte.
Auch die vor zwei Wochen ermordete Carola Preusse stammte aus bestem Haus, ein hübsches, intelligentes, blondes Mädchen. Sie hatte nur eine Kirchenversammlung besucht, wollte spätestens um zehn zu Hause sein. Wenige hundert Meter durch die anbrechende Nacht in einer der behütetsten Gegenden laufen, als zusätzlicher Schutz die bereits eingeschaltete Straßenbeleuchtung und die um diese Zeit noch nicht menschenleeren Straßen - eine trügerische Sicherheit. Nach diesem ersten Mord ging man im Präsidium zunächst von einem Einzelfall aus und glaubte nicht, dass der Täter ein zweites Mal zuschlagen könnte.
Berger hatte vieles miterleben müssen, viele Leichen gesehen, doch die beiden letzten waren etwas ganz Besonderes, im negativen Sinn. Jung und hübsch und irgendwie unschuldig - und massakriert. Von einem Wahnsinnigen, einem Psychopathen, da war man inzwischen sicher, aber einem intelligenten Psychopathen ... Vielleicht ein notorischer Hasser, dessen Leben aus nichts als tiefstem Abscheu und der Vernichtung des Objektes seines Hasses bestand. Die Gründe für Hass, so hatte Berger sich belehren lassen, waren so zahlreich wie der Sand am Meer. Mancher hasst, wie jemand läuft, das Essbesteck hält, die Zigarette anzündet, lacht oder sich schminkt, blonde Haare, kurze Röcke, auffällige Ohrringe. Selten aber, so wurde er belehrt, schlüge Hass in derart krasse physische Gewalt um.
Auch heute war wieder einmal alles im Sand verlaufen. Ein paar klägliche Hinweise von Wichtigtuern, lediglich für den Papierkorb. Die Sorge, er könnte wieder zuschlagen. Aus heiterem Himmel, irgendwo in Frankfurt, zu irgendeiner Zeit. Wenn niemand damit rechnete.
Er gab Gas, um die Ampel noch bei Gelb passieren zu können. Dann wieder ein Stau. Vor einigen Wochen war die Verkehrsführung geändert worden, angeblich, um den Anwohnern des Viertels mehr Ruhe und weniger Abgase zu bescheren. Dabei wollten die Anwohner die Verkehrsänderung gar nicht, sie waren nicht einmal gefragt worden. Seit der Umstellung Stau über Stau, manchmal bis in den späten Abend hinein. Berger fluchte still vor sich hin. Er stellte das Radio an, laute, hämmernde, nervtötende Musik, er schaltete gleich wieder ab. Dies war nicht mehr seine Musik. Zum Zerreißen gespannte Nerven, er fühlte sich ausgehöhlt und hatte doch das Gefühl, innerlich gleich zu zerplatzen. Wie so oft, wenn er vom Friedhof kam.
Am einundzwanzigsten September jährte es sich zum zweiten Mal. Sie hatte den Kleinen vom Kindergarten abgeholt. Der übliche Heimweg über die Ausfallstraße, weil dies trotz des Umwegs Zeit sparte. Die Ampel, die sie schon Hunderte oder gar Tausende Male passiert hatte, die gerade auf Grün umsprang, der Lkw-Fahrer, der von der anderen Seite noch bei Rot über die Kreuzung donnern wollte. Mutter und Kind auf der Stelle tot, zermalmt von einem Dreißigtonner, den ein betrunkener Lkw-Fahrer steuerte. Als Strafe Führerscheinentzug für zwei Jahre, sechs Monate Gefängnis auf Bewährung. Ein junger Mann, dem man, so der Richter, mit einem übertriebenen Strafmaß nicht die Zukunft verbauen wollte. Ein junger Mann mit Frau und zwei kleinen Kindern. Von den Toten sprach kaum noch einer.
Die ersten zwei Wochen waren die Hölle - Weinen, Jammern, Nichtverstehen, Zweifeln, Hadern, Beten und doch Gottverfluchen. Warum ausgerechnet sie, und warum spielte ihm das Schicksal so mit?! Weder sie noch sein Sohn hatten je einer Menschenseele ein Leid zugefügt. Ihre Ehe war musterhaft gewesen. Und es war so verdammt ungerecht, dass sie auf diese Weise beendet wurde.
Er dachte an Selbstmord, dann an Rache. Aber er war zu feige für Selbstmord, außerdem trug er die Verantwortung für Andrea. Rache? Rache! Die Schuld des Täters durfte nicht ungesühnt bleiben. Immer und immer wieder putzte Berger seine Pistole, entsicherte sie, zielte auf einen imaginären Punkt, an dem er sich den Mörder seiner Familie vorstellte. Aber wieder war Andrea der Grund, dass er doch keine Rache übte. Sie war fünfzehn und brauchte noch einen Vater. Aber etwas in ihm war zerbrochen. Er, der so oft in seinem Leben mit dem Tod konfrontiert worden war, drohte daran kaputtzugehen. Er konnte nicht mehr lachen, selbst wenn er sich bemühte. Höchstens oberflächlich, nicht aus dem Herzen. Er war öfter, als ihm guttat, betrunken. Und bisweilen hart und ungerecht gegenüber Freunden und Kollegen. Schließlich stürzte er sich in Arbeit, um zu vergessen. Aber noch immer trank er zu viel, war oft unmäßig in seinen Essgewohnheiten, hatte über zwanzig Kilo zugenommen.
Eine Viertelstunde, nachdem er vom Friedhof weggefahren war, langte er zu Hause an. Kein Lichtschein hinter den Fenstern. Er parkte das Auto vor der Garage, stieg aus und ging ins Haus. Die Luft abgestanden, kalter, unsichtbarer Rauch. Andrea rauchte seit einem halben Jahr, er duldete es. Sie ließ sich keine Vorschriften mehr machen. Auf dem Herd ein schmutziger Topf mit dem angebrannten Rest eines Spaghetti-Fertiggerichts. Zwei Teller ungespült im Spülbecken. Krümel auf Tisch und Boden, zwei benutzte Gläser, eine leere Flasche Rotwein. Mit wem hatte sie hier gegessen und getrunken? Er zuckte nur mit den Schultern, stellte die Flasche weg und setzte sich. Den Kopf auf die Arme gestützt, schloss er für einen Moment die Augen. Er hatte Hunger, aber keinen Appetit. Nur eine Kleinigkeit essen, etwas fernsehen, ein großes Glas Cognac trinken, eine Pfeife rauchen. Und vielleicht wie so oft im Sessel einschlafen.
Auf dem Telefontisch im Flur eine kurze Notiz von Andrea. Sie war wieder einmal bei ihrer Freundin, wollte dort übernachten. Zumindest wusste er, wo sie war, er kannte diese Freundin, ein nettes, aufrichtiges Mädchen. Er glaubte auch nicht, dass Andrea in schlechte Gesellschaft geriet, sie hatte einen gesunden Menschenverstand - und einen Dickkopf. Sie würde ihren Weg machen. Noch zwei Jahre bis zum Abitur, danach Studium der Psychologie. Dann, so ihr Wunsch, zur Polizei. Wie er.
Ab morgen würde der Polizeiapparat auf Hochtouren laufen. Julia Durant, eine ihm wärmstens empfohlene Polizistin, würde ihnen während der nächsten Zeit bei der Klärung dieser bizarren Mordfälle zur Seite stehen und einen wesentlichen Teil der Ermittlungsarbeit in der auf zehn Mitarbeiter angewachsenen Sonderkommission übernehmen. Ein wenig graute Berger vor dem Moment, wenn er ihr und nicht seinem Freund und langjährigen Kollegen Schulz wesentliche Kompetenzen übertrug. Schulz würde sich einmal mehr überfahren fühlen, seine Fähigkeiten missachtet, seinen langen Dienst für Stadt und Staat unterbewertet. Aber Berger erging sich nicht in Gefühlsduseleien. Vor einem oder zwei Jahren wäre Schulz sicher noch der richtige Mann gewesen, doch seit bekannt war, dass seine Frau sich rumtrieb, seine kleine Tochter auf der Krebsstation lag und ihn hohe Schulden plagten, war Schulz nicht mehr der Mann für heikle Fälle. Eines Tages vielleicht wieder. Jetzt brauchte er jemanden, der klar und frei im Kopf war.
Berger kannte Julia Durant nur vom Sehen, als Sitte und Mordkommission vor kurzem zur gleichen Zeit an einen Tatort gerufen worden waren. Eine hübsche und, so sein Eindruck, sehr eigenwillige Person. Doch seit sie bei der Sitte war, war die Aufklärungsquote sprunghaft nach oben geschnellt. Berger setzte große Hoffnungen in ihre Mitarbeit.
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Autoren-Porträt von Andreas Franz
ANDREAS FRANZ (1954 - 2011)Andreas Franz arbeitete als Studiomusiker, LKW-Fahrer und Übersetzer doch seine große Leidenschaft galt von jeher dem Schreiben. Bereits mit seinem Debütroman "Jung, blond, tot" zog er unzählige Krimifans in seinen Bann. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Thrillerautor machten. Die verblüffende Authentizität seiner Romane beruht nicht zuletzt auf Franz' ausgezeichneten Kontakten zur Polizei. Der Autor war seit 1974 verheiratet und hatte fünf Kinder. Er wohnte zuletzt in Hattersheim am Main. Am 13. März 2011 starb Andreas Franz an Herzversagen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Franz
- 2012, 1, 2973 Seiten, Maße: 13,2 x 19,2 cm, Geb. im Schuber
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868007601
- ISBN-13: 9783868007602
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