Kurvendiskussion

Ein Roman über Essstörungen und den Weg zu sich selbst.
 
 
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Auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen verfasst die Autorin einen Roman über das Hineinwachsen und das Überwinden der Essstörungen.Was möchtest du einmal werden, wenn du groß bist?""Ich!"Julia ist 19, als sie erkennt, dass sie seit Jahren in einer Illusion...
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Kommentare zu "Kurvendiskussion"
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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 15.05.2017

    Warum gibt es keine Formel um sich selbst lieben zu lernen?

    Diese und jene Wunderdiät für die Bikinifigur, Next Topmodel, Fishing for Compliments in Hochperfektion auf sozialen Internetplattformen,… -Wie schwer hat man es doch heute sich erfolgreich von diesem enormen Einfluss der Medien abzugrenzen? Einmal ehrlich, wusste der liebe Gott welches Schönheitsideal im Moment gerade vorherrscht, als er uns als Individuen auf die Welt geschickt hat? Zudem beherrscht der Leistungsgedanke zunehmend unsere Gesellschaft. Damit sind die prädestinierten Voraussetzungen für Ess-Störungen aller Art, Depressionen, Angstzustände und Kontrollzwänge gegeben.

    Auch Iris Nepomuck hat ihre Erfahrungen damit gemacht und in ihrem autobiographischen Roman „Kurvendiskussion“ erzählt sie offen, ehrlich ihre ganz eigene Geschichte, hier die von Julia, die mich mehr als gefesselt hat.

    Als Kind sportlich, schlank, dann ein bisschen zum Pummelchen mutiert und vom Vater, dem Workaholic, für den nur Leistung zählt, Moppelchen gerufen. Man muss um Liebe kämpfen und Anerkennung braucht Leistung, diesem Irrglauben ist Julia aufgesessen, so wurde sie geprägt. Ganz klar eine Diät muss her und nach ersten Diäterfolgen, die auch endlich die erwünschte Anerkennung gebracht haben, ist das Hungern zum Selbstläufer geworden. Erfahrungen von ihrem Klinikaufenthalt samt schwieriger Essensauswahl ohne Obst und Gemüse, heimlichem Sportprogramm oder oberflächlicher Therapiegespräche schließen sich an. Nach dem Aufenthalt ist doch zumindest die äußere Fassade mit einem annehmbaren Körpergewicht wieder hergestellt. „Endlich die Flausen aus dem Kopf“, so die Meinung der Eltern und Bekannten. Ganz klar, dass eine kontrollierte Frau nicht zugibt, wie es tatsächlich in ihr aussieht. Hier gibt es die Autorin preis, weshalb ich meinen Hut vor ihr ziehe. Partnersuche, ambulante Therapieversuche und dann irgendwann die Erkenntnis, ich belüge mich selbst und so kann es mit Jan, dem Mann, der mich heiraten und Kinder mit mir haben will, nicht weiter gehen. Es scheint ein Hebel im Kopf umgelegt worden zu sein, der den Weg aus der Sucht möglich gemacht hat. Dabei handelt es sich um einen harten und steinigen Weg, für den es leider keine Formel wie bei einer mathematischen Kurvendiskussion gibt. Julia wird schwanger und die Verantwortung für das kleine Lebewesen, das in ihrem Körper heranwächst, und welche es nun zu kontrollieren gilt, hat sicher einen Teil der Leere gefüllt, als die Sucht Stück für Stück gebröckelt ist. Die Autorin lässt einen teilhaben an ihren Sorgen, ihren Ängsten während der Schwangerschaft und auch daran, wie kontrolliert auch das Gewicht weiter werden musste.

    Wie viel Kraft, Mut und auch Überwindung muss es kosten, sich so offen zu zeigen, sich dadurch verletzlich zu machen, gerade heute in unserer leistungsorientierten Gesellschaft? Ihre Geschichte preis zu geben ist eine Leistung, die ihr erst einmal jemand nach machen muss. Ganz abgesehen von ihrem Bravurstück die Krankheit aus eigener Kraft zu überwinden. Ich habe mich riesig mit ihr und für sie gefreut, dass sie es geschafft hat, sich von ihren Zwängen zu befreien. Sicher waren ihr der richtige Ehemann und auch die Verantwortung, die sie durch ihre Schwangerschaft bekommen hat, eine Stütze und Hilfe. Doch geschafft hat sie es ganz allein, dafür bekommt sie von mir größten Respekt.

    Der Schreibstil fesselt einen einfach nur, einmal angefangen habe ich die Seiten nur so verschlungen. Iris Nepomuck berichtet mithilfe von Tagebucheinträgen derart offen, emotional, dass ihre Geschichte einfach gefangen nehmen muss. Man hat das Gefühl direkt in der Protagonistin zu stecken. Man kann ihre Ängste, ihre Zwänge sich selbst zu kontrollieren richtiggehend spüren. Ich konnte ihre Schuldgefühle, andere schon wieder enttäuscht zu haben, beim Lesen selbst fühlen. In ihrem angestrebten Perfektionismus, der auch mir nicht unbekannt ist, habe ich mich sehr oft wieder gefunden. Im Verlauf der Geschichte kommt auch immer mehr der Humor, der ganz sicher in der Autorin steckt, zum Tragen und so konnte ich zunehmend über ihre Äußerungen und Kommentare schmunzeln. Es ist ein tolles Leseerlebnis, wenn man deutlich spürt, wie langsam das Lebensglück zurück kommt.

    Vier bis sechs Wochen Therapie und dann sind die Flausen endlich aus dem Kopf. Ganz klar, fast so schnell auskuriert wie eine Magen Darm Erkrankung, das ist leider ganz oft die Meinung der Bevölkerung und nicht selten auch die der Angehörigen. Dass es sich aber um alles andere als Flausen handelt, dass man wohl nie mehr ganz so unbeschwert leben, essen und genießen kann wie zuvor und dass der Weg aus der Sucht ein harter, langer und äußerst steiniger ist, versteht man bestimmt leichter, wenn man dieses Buch gelesen hat.

    Iris Nepomuck gibt in ihrem autobiografischen Roman schonungslos ehrlich, offen ihre Geschichte preis. Nein sie ist nicht schwach, weil sie krank wurde, sie ist so stark, sie hat es geschafft sich zu befreien. Sie hat sich einen Platz im Leben gegeben, der sie, wenn auch bestimmt immer noch manchmal mit angezogener Handbremse, genießen lässt.

    Gefangen in seinen Zwängen, sei es bezüglich des Essverhaltens, der Kontrolle oder auch des Perfektionismus, es ist immer schade für die verschwendete Lebensqualität. Dies zeigt diese Geschichte sehr eindrucksvoll und mitreißend. Sicher für alle eine Leseempfehlung, für Betroffene selbst eine Hilfe, für Angehörige ein Buch, das mehr Verständnis schafft und ein guter Ratgeber sein kann. Völlig begeisterte fünf Sterne für dieses tolle Buch.

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