Kuschel-Winter-Blizzardliebe

Emma White arbeitet bei Cuddly Toys, einem manufakturartigem Kuscheltierhersteller. Aufgrund des Wetters (ein nahender Blizzard) verunglückten zwei Transporter kurz vor Weihnachten und es gibt einen wichtigen Kunden, der seine Kuscheltiere unbedingt geliefert bekommen muss.
Emma soll die Lieferung ausführen...Doch leider muss sie dafür an den Ort ihrer traurigen Kindheit zurück. Ein Trauma, dass sie mit dieser Fahrt überwinden muss.
Es kommt, wie es kommen soll, genau in dem Moment, als sie am Haus der Hansons ankommt, bricht das Wetter über sie herein und zwingt Emma die Weihnachtstage mit der Familie zu verbringen.
Die Familie besteht aus Aki, ihrer schwer kranken Tochter Anni und Nik Hanson.
Emma, die mit gebürtigem Namen Snow heißt und ein Halbblut vom Volk der Ojibwe ist, lernt durch Aki (ebenfalls Ojibwe) ihre Wurzeln und ihre Vergangenheit zu akzeptieren, da fast alle Indiander des Reservats eine traurige Vergangenheit aufzuweisen haben. Zwischen ihr, Aki und Annie entsteht ein starkes Band, das sich beinahe wie Seelenverwandtschaft für sie anfühlt.
Und dann ist da auch noch Nik Hanson, der nicht Annies Vater und auch nicht Akis Mann ist, wie Emma erleichtert feststellt. Die Anziehung zwischen den beiden besteht ab der ersten Sekunde und wird mit jedem Blick, jeder Berührung, jeder Unterhaltung beinah unerträglich stärker. Doch auch der stärkste Blizzard geht vorbei und die Realität kehrt zurück. Plötzlich stellt Emma fest, dass die wunderschöne, harmonische, idyllische Welt im Haus der Hansons nicht alles ist, es gibt auch noch ein Leben außerhalb von Cass Lake und das macht ihr Angst, denn im Grunde sind die Hansons und sie doch grundverschieden und sie hätten mit ihr vermutlich nie mehr als ein paar Worte gesprochen, wenn der Blizzard nicht gewesen wäre.


Meine Einschätzung:

Lisa Torberg schreibt schön und anschaulich, das Eintauchen in die Welt des Reservats und die Abstecher in das meist leidvolle Leben der indianischen Reservatsbewohner ist interessant und berührend. Emmas und Akis Vergangenheit runden das ab. Auch Annies Krankheit zeichnet einen Kontrast zum gefühlsduseligen Teil der Geschichte und lässt sie dadurch interessanter wirken.
Einzig die Liebeskomponente zwischen Nik und Emma wirkte auf mich skurril und etwas dick aufgetragen und traf nicht ganz meinen Geschmack. Manche der Szenen ließen mich leicht genervt vor meinem Buch sitzen und ich fühlte eher Abneigung als gespannte Erwartung oder Prickeln. Obwohl die erotischeren Szenen anschaulich geschrieben sind, fühlten sie sich nicht ganz richtig an...

Für ein paar lauschige Lesestunden gerade zur Weihnachtszeit kann ich das Buch dennoch gern empfehlen =)