Letzter Weg / Sam Becket Bd.2
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Cathy träumt von einer Karriere als Läuferin und trainiert hart. Sie ahnt nicht, dass sie bald um ihr Leben laufen muss.
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Letzter Weg / Sam Becket Bd.2 “
Cathy träumt von einer Karriere als Läuferin und trainiert hart. Sie ahnt nicht, dass sie bald um ihr Leben laufen muss.
Klappentext zu „Letzter Weg / Sam Becket Bd.2 “
Blutüberströmt lag Cathy zwischen ihren toten Eltern. Manchmal träumt sie noch davon. "Du rennst", sagt ihre Freundin Kez, "als wolltest du vor etwas davonlaufen." Cathy Robbins läuft für ihr Leben gern. Als Kez Flanagan, die beste Läuferin der Highschool, Cathy fragt, ob sie mit ihr trainieren will, ist Cathy im siebten Himmel. Doch am Strand von Miami ist ein Läufer brutal ermordet worden. Und bald wird auch Cathy um ihr Leben rennen. Die in sich abgeschlossene Fortsetzung
zu Hilary Normans erfolgreichstem Roman Grausames Spiel.
Lese-Probe zu „Letzter Weg / Sam Becket Bd.2 “
Letzter Weg von Hilary Norman LESEPROBE 1.10. AugustEin Strand bei Nacht ist ein cooler Ort zum Morden.
Das größte Bad der Welt. Sehr viel Wasser, um Blut weg zu waschen. Sand verweht mit jeder Brise, bewegt sich bei jedem Schritt. Spuren werden verwischt, Beweise ausgelöscht.
Es ist der Albtraum eines jeden Beamten der Spurensicherung. Und eines Detectives.
In der einen Minute lief der Kerl noch mit leichten, federnden Schritten, sog die warme Luft in seine durch trainierte Lunge und blies sie kräftig wieder aus. Er war frei wie ein Vogel, und das gefiel ihm sehr. Er liebte das Ge fühl, das er jedes Mal um diese Nacht Zeit hatte. Die Plackerei des Tages war vergessen, Körper und Geist in harmonischem Einklang und bereit zur Ruhe, zum Schlaf.
Kein Gefühl von Gefahr.
Erst, als sie bei ihm war.
Irgendetwas zischte auf sein Gesicht zu.
Als Letztes hörte er das Geräusch seiner eigenen berstenden Knochen.
Und das Schreien.
Seine letzten Empfindungen waren Schrecken und Schmerz. Dann nichts mehr.2.
... mehr
Mindestens sechs Leute hörten es (und keiner von ihnen meldete es). Das war mehr als vier Stunden, ehe die Leiche gefunden wurde – um fünf Uhr morgens am Mittwoch –, nicht weit vom Jetski-Verleih entfernt, nahe dem North Shore Open Space Park, gleich südlich von Surfside.
Das Verbrechen war brutal und abscheulich gewesen. Bei dem Geräusch, sagten die Leute, habe es sich um »eine Art Schreien« gehandelt.
»Aber nicht so, wie das Opfer eines Verbrechens schreit«, er klärte jemand.
Das machte den Schrei entweder zu dem eines Zeugen oder, wie manche spekulierten, zu einem Geräusch, das vom Killer stammte.
»Für mich hat es sich wie ein Tier angehört«, sagte ein Mann mittleren Alters, der den Schrei durch das offene Schlafzimmerfenster im fünften Stock des zum Meer hin liegenden Apartmenthauses gehört hatte, in dem er seine Wohnung hatte.
»Er klang verrückt«, sagte seine weniger fantasiebegabte Frau.
Sam war schon vor sechs Uhr morgens in das hübsche weiße Gebäude in der 1100 Washington Avenue gekommen, in dem das Miami Beach Police Department untergebracht war, als Lieutenant Kovac ihn zum Chefermittler im North-Shore-Mord ernannte und ihm seinen Kollegen Martinez an die Seite stellte, der extra für diesen Fall von dem schweren Raub abgezogen wurde, in dem er gerade ermittelte.
Nicht dass Kovac einen der beiden besser hätte leiden können als den anderen, aber so lief es nun mal: Die Detectives des Dezernats für Gewaltverbrechen arbeiteten nach einem Rotationsprinzip: Jeder war ein mal an der Reihe, die Verantwortung für neue Fälle zu übernehmen. Außerdem hatte selbst Kovac irgendwann zugeben müssen, dass Becket und Martinez besser zusammen arbeiteten als getrennt, obwohl sie offiziell keine Partner waren.
So war für bei de Detectives ein Tag im Büro plötzlich zu einem Tag am Strand geworden.
Allerdings war es kein schöner Tag.
Besonders nicht für den ermordeten Rudolph Muller.
Die unbestätigte Identifizierung war einfach (offiziell war sie noch nicht möglich, denn das Gesicht des Toten war zu Brei zerschlagen), da Muller einen Joggergürtel trug, an dem eine Wasserflasche und eine Tasche für die Schlüssel und die Geldbörse hingen. Rudolph F. Muller, Hausmeister an der Trent University in North Miami, wohnte in der Abbott Avenue, nur ein paar Blocks vom Tatort entfernt.
Er war totgeschlagen worden.
Die Zwanzigdollarnote und die drei Vierteldollarmünzen in der Börse – so wie das Vorhandensein der Schlüssel – schienen auf den ersten Blick einen Raubmord oder einen fehlgeschlagenen Drogendeal auszuschließen.
Laut Elliot Sanders, dem Gerichtsmediziner, ließ der Mord sich in zwei Phasen unterteilen. Zuerst hatte jemand dem Opfer einen wuchtigen Schlag ins Gesicht versetzt – möglicherweise mit einem Baseballschläger oder einem anderen stumpfen Gegenstand –, wobei Muller wahrscheinlich das Bewusstsein verloren hatte.
Dann hatte der Mörder ihm die Kehle durchgeschnitten.
»Ein mal quer durch«, sagte Sanders um kurz nach halb sechs zu Sam, kaum dass dieser am Tatort er schienen war. »Chirurgisch sauber. Vermutlich, weil das Opfer bewusstlos war und sich nicht gerührt hat.«
»Chirurgisch sauber?« Sam zwang sich, den Blick wieder über das Grauen schweifen zu lassen, das Teil seiner Arbeit war – zu seinem größten Bedauern. »Sie meinen, mit einem Skalpell?«
»Würde ich nicht sagen.« Sanders beugte sich noch einmal hinunter, um sich abermals zu vergewissern. »Mit einem Küchenmesser, nehme ich an. Später wissen wir mehr.« Er untersuchte die Verletzungen im Gesicht und hob die Augenbrauen. »In Sachen Anästhesie könnte der Täter noch ein bisschen dazulernen.«
»Sonst noch was, Doc?« Sam war sechsunddreißig, ein schlaksiger Afroamerikaner. Er sah zäh aus, war aber den noch froh, dass er heute nicht gefrühstückt hatte.
»Später.« Der übergewichtige Mediziner rappelte sich auf, tupfte sich die an diesem schwülen Augustmorgen bereits glitzernde Stirn mit einem Taschentuch ab und ging von der Leiche weg.
Beide Männer achteten sorgfältig darauf, wohin sie traten, ob wohl Sam und Al Martinez – der gerade ein Stück abseits mit einem Beamten der Spurensicherung redete – schon bei ihrer Ankunft erkannt hatten, dass der Tatort von zahllosen Passanten verunreinigt worden war. Sicherlich von den beiden Joggern, die das Pech gehabt hatten, die Leiche zu finden, und später dann – unter den Umständen ebenfalls unvermeidlich – von der Rettungsmannschaft, die das Opfer für tot erklärt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Beamten der Miami Beach Police, die den Tatort abgeriegelt hatten, bereits wissen müssen, dass trotz ihrer Bemühungen alle möglichen Beweise bereits für immer verloren waren – insbesondere Fußabdrücke, die der Täter hinterlassen haben könnte (die man aber nur selten fand, da der Sand am Strand sich ständig bewegte).
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Rainer Schumacher
Das Verbrechen war brutal und abscheulich gewesen. Bei dem Geräusch, sagten die Leute, habe es sich um »eine Art Schreien« gehandelt.
»Aber nicht so, wie das Opfer eines Verbrechens schreit«, er klärte jemand.
Das machte den Schrei entweder zu dem eines Zeugen oder, wie manche spekulierten, zu einem Geräusch, das vom Killer stammte.
»Für mich hat es sich wie ein Tier angehört«, sagte ein Mann mittleren Alters, der den Schrei durch das offene Schlafzimmerfenster im fünften Stock des zum Meer hin liegenden Apartmenthauses gehört hatte, in dem er seine Wohnung hatte.
»Er klang verrückt«, sagte seine weniger fantasiebegabte Frau.
Sam war schon vor sechs Uhr morgens in das hübsche weiße Gebäude in der 1100 Washington Avenue gekommen, in dem das Miami Beach Police Department untergebracht war, als Lieutenant Kovac ihn zum Chefermittler im North-Shore-Mord ernannte und ihm seinen Kollegen Martinez an die Seite stellte, der extra für diesen Fall von dem schweren Raub abgezogen wurde, in dem er gerade ermittelte.
Nicht dass Kovac einen der beiden besser hätte leiden können als den anderen, aber so lief es nun mal: Die Detectives des Dezernats für Gewaltverbrechen arbeiteten nach einem Rotationsprinzip: Jeder war ein mal an der Reihe, die Verantwortung für neue Fälle zu übernehmen. Außerdem hatte selbst Kovac irgendwann zugeben müssen, dass Becket und Martinez besser zusammen arbeiteten als getrennt, obwohl sie offiziell keine Partner waren.
So war für bei de Detectives ein Tag im Büro plötzlich zu einem Tag am Strand geworden.
Allerdings war es kein schöner Tag.
Besonders nicht für den ermordeten Rudolph Muller.
Die unbestätigte Identifizierung war einfach (offiziell war sie noch nicht möglich, denn das Gesicht des Toten war zu Brei zerschlagen), da Muller einen Joggergürtel trug, an dem eine Wasserflasche und eine Tasche für die Schlüssel und die Geldbörse hingen. Rudolph F. Muller, Hausmeister an der Trent University in North Miami, wohnte in der Abbott Avenue, nur ein paar Blocks vom Tatort entfernt.
Er war totgeschlagen worden.
Die Zwanzigdollarnote und die drei Vierteldollarmünzen in der Börse – so wie das Vorhandensein der Schlüssel – schienen auf den ersten Blick einen Raubmord oder einen fehlgeschlagenen Drogendeal auszuschließen.
Laut Elliot Sanders, dem Gerichtsmediziner, ließ der Mord sich in zwei Phasen unterteilen. Zuerst hatte jemand dem Opfer einen wuchtigen Schlag ins Gesicht versetzt – möglicherweise mit einem Baseballschläger oder einem anderen stumpfen Gegenstand –, wobei Muller wahrscheinlich das Bewusstsein verloren hatte.
Dann hatte der Mörder ihm die Kehle durchgeschnitten.
»Ein mal quer durch«, sagte Sanders um kurz nach halb sechs zu Sam, kaum dass dieser am Tatort er schienen war. »Chirurgisch sauber. Vermutlich, weil das Opfer bewusstlos war und sich nicht gerührt hat.«
»Chirurgisch sauber?« Sam zwang sich, den Blick wieder über das Grauen schweifen zu lassen, das Teil seiner Arbeit war – zu seinem größten Bedauern. »Sie meinen, mit einem Skalpell?«
»Würde ich nicht sagen.« Sanders beugte sich noch einmal hinunter, um sich abermals zu vergewissern. »Mit einem Küchenmesser, nehme ich an. Später wissen wir mehr.« Er untersuchte die Verletzungen im Gesicht und hob die Augenbrauen. »In Sachen Anästhesie könnte der Täter noch ein bisschen dazulernen.«
»Sonst noch was, Doc?« Sam war sechsunddreißig, ein schlaksiger Afroamerikaner. Er sah zäh aus, war aber den noch froh, dass er heute nicht gefrühstückt hatte.
»Später.« Der übergewichtige Mediziner rappelte sich auf, tupfte sich die an diesem schwülen Augustmorgen bereits glitzernde Stirn mit einem Taschentuch ab und ging von der Leiche weg.
Beide Männer achteten sorgfältig darauf, wohin sie traten, ob wohl Sam und Al Martinez – der gerade ein Stück abseits mit einem Beamten der Spurensicherung redete – schon bei ihrer Ankunft erkannt hatten, dass der Tatort von zahllosen Passanten verunreinigt worden war. Sicherlich von den beiden Joggern, die das Pech gehabt hatten, die Leiche zu finden, und später dann – unter den Umständen ebenfalls unvermeidlich – von der Rettungsmannschaft, die das Opfer für tot erklärt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Beamten der Miami Beach Police, die den Tatort abgeriegelt hatten, bereits wissen müssen, dass trotz ihrer Bemühungen alle möglichen Beweise bereits für immer verloren waren – insbesondere Fußabdrücke, die der Täter hinterlassen haben könnte (die man aber nur selten fand, da der Sand am Strand sich ständig bewegte).
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Rainer Schumacher
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hilary Norman
- 2008, Neuauflage, 410 Seiten, Maße: 12,4 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Rainer Schumacher
- Übersetzer: Rainer Schumacher
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404159020
- ISBN-13: 9783404159024
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