Lexikon der Lebensart
Mit diesem Wissen punktet man auf jedem Parkett. Stil ist heute nicht mehr das Privileg der Reichen und Schönen, sondern eine persönliche Lebensart. Für alle, die sie vollendet beherrschen möchten und...
Mit diesem Wissen punktet man auf jedem Parkett. Stil ist heute nicht mehr das Privileg der Reichen und Schönen, sondern eine persönliche Lebensart. Für alle, die sie vollendet beherrschen möchten und die sich für die schönen und edlen Dinge des Lebens interessieren, haben Andreas Odenwald und Günter Schöneis dieses Lexikon geschrieben. Das Buch buchstabiert Genuss und Luxus in allen Variationen. Von Armani bis Zigarre beleuchtet es Hintergründe und Historie und beantwortet die häufigsten Stilfragen: Wie viel Trinkgeld gibt man im guten Hotel? Wer hat die Krawatte erfunden? Wie mixt man einen Martini? Seit wann gibt es den drehbaren Lippenstift? Das unverzichtbare Lexikon für alle, die mitreden wollen.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten - über guten Geschmack schon. Stil ist heute nicht mehr das Privileg der Reichen und Schönen, sondern eine persönliche Lebensart. Für alle, die sie vollendet beherrschen möchten und die sich für die schönen und edlen Dinge des Lebens interessieren, haben Andreas Odenwald und Günter Schöneis dieses Lexikon geschrieben.
Das Buch buchstabiert Genuss und Luxus in allen Variationen von "Armani" bis "Zigarre", beleuchtet Hintergründe und Historie und beantwortet die häufigsten Stilfragen: Wie viel Trinkgeld gibt man im guten Hotel? Wer hat die Krawatte erfunden? Wie mixt man einen Martini? Seit wann gibt es den drehbaren Lippenstift? Mit dem Lexikon der Lebensart bewegt man sich souverän auf jedem Parkett.
Luxus und guter Geschmack sind in - das unverzichtbare Lexikon für alle, die mitreden wollen.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten - über guten Geschmack schon. Stil ist heute nicht mehr das Privileg der Reichen und Schönen, sondern eine persönliche Lebensart. Für alle, die sie vollendet beherrschen möchten und die sich für die schönen und edlen Dinge des Lebens interessieren, haben Andreas Odenwald und Günter Schöneis dieses Lexikon geschrieben.
Das Buch buchstabiert Genuss und Luxus in allen Variationen von 'Armani' bis 'Zigarre', beleuchtet Hintergründe und Historie und beantwortet die häufigsten Stilfragen: Wie viel Trinkgeld gibt man im guten Hotel? Wer hat die Krawatte erfunden? Wie mixt man einen Martini? Seit wann gibt es den drehbaren Lippenstift? Mit dem Lexikon der Lebensart bewegt man sich souverän auf jedem Parkett.
Luxus und guter Geschmack sind in - das unverzichtbare Lexikon für alle, die mitreden wollen.
"Mehr als 230 Stichwörter beleuchten Hintergrund und Historie von Themen wie Mode, und Manieren, wie Beauty und Bars oder Bonvivants wie Gunter Sachs. Wertvolles Know-how für den souveränen Auftritt auf dem Society-Parkett." - Gala
'Lauter gute Ratschläge, wie man möglichst stilvoll im 21. Jahrhundert überlebt.'
Woman
"Das Lexikon liefert ein Einmaleins des Genusses und der Lebensart und erklärt zeitlose Regeln und neue Trends. (...) Für Kenner und Neueinsteiger, lehrreich, faszinierend und amüsant." - TOP
Lexikon der Lebensart von Andreas Odenwald und Günter Schöneis
LESEPROBE
ABNEHMEN
Der Wunschabzunehmen, »abzuspecken«, schlanker zu werden, ist einer der größten gemeinsamen Nenner inder erwachsenen Bevölkerung. Es passiertzwar immer mal wieder, dass eine mitschwellenden Formen gesegnete prominente Filmoder Theaterschauspielerin den übergewichtigenFrauen im Publikum wenigstensvorübergehend die Komplexe vertreibt. Undein wohlbeleibter Bonvivant strahlt nach wie vor mehr Lebensfreude und Genialität aus als ein spindeldürrer,asketischer Marathonläufer. Doch derTrend lässt sich wohl nicht mehr umkehren:Die Schlankheit ist das dominierende Körperideal. Und das bei beiden Geschlechtern. BarockeFormen werden heute allenfalls noch aufeinem Gemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640)oder bei der Wiederaufführung von Marco Ferreris berühmter Filmsatire »Das große Fressen«(1973) als reizvoll oder zumindestamüsant empfunden. Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, gelten solide Leibesfülleund mollige Figur beinahe schon alsungehörig, anstößig. Wonnekörper undWaschbrettbäuche Wohin man auch blickt,schlanke Gestalten: Die Filmschönheiten aus Hollywood und Babelsberg. Die Sportler und die Modelssowieso. Die Fernsehprominenz auf allenKanälen. Die zarten verhuschten Rocksängerinnenund deren männliche Kollegen nebst dazugehörigen Musikanten, die oft derart abgemagert sind,dass man ihnen am liebsten einButterbrot zustecken möchte. Diefröhlichen Zeitgenossen, die man in derBar oder in der Diskothek sieht. Die atemberaubendenStromlinienkörper in den Annoncen derLifestyleblätter. Die Waschbrettbäucheund die Wespentaillen, die in denFitnessstudios um die Wette strampeln.Die Banker und Manager, die zumFrühstück im Speisewagen ein Knäckebrot und ein Glas Wasser bestellen. Und die Operndiven sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Irgendwann ist es dann so weit.
Man magsich selber nicht mehr. Man möchte auchso gertenschlank sein, leicht und, ohne aus der Puste zu kommen, die Treppen hinaufschweben.Wie erreicht man nun möglichst schnelldieses Ziel? Die Crux an der Sache istdie, dass es nicht von heute auf morgen funktioniert. Es kann Monate dauern, manchmal sogar Jahre.Ungeduld verbietet sich also. Doch vertrackterweise ist gerade dieser Wesenszug bei allen »Abnehmern« besonders ausgeprägt.Jeden Tag mehrmals auf die Waage und beijedem Gang am Wandspiegel vorbei derprüfende Blick: Schlabbert er schon ein bisschen, der früher eng anliegende Pulli? FdH oder Sport? Der Methoden gibt es viele:hunderte Diätvarianten, wie religiöseLehren angepriesene Fastenkuren, Selbstkasteiungen.Manche schwören darauf, die Speisemenge zuhalbieren, was unter dem Kürzel »FdH« (»Friss die Hälfte!«) in den Sprachschatz eingegangen ist.Andere empfehlen regelmäßigen Sport bisan die Grenze der Erschöpfung, damit möglichst viele Kalorien »verbrennen«. Den Appetit mitstarkem Tabakgenuss zu dämpfen, wie dasfrüher unter klammen Studenten üblichwar, ist völlig aus der Mode gekommen.
Zweiernsthafte Empfehlungen. Erstens: Wer es wirklich tun will (wir reden hier nicht von drei odervier Kilogramm), möge sich vorher schlaumachen über die Vorgänge und Gesetzmäßigkeiten der Ernährung im Allgemeinen und dieGegebenheiten des eigenen Körpers imBesonderen. Sich mit einem Fachmann imweißen Kittel zu beraten bringt dabei erheblich mehr, als den 43. »todsicheren Tipp zum A.« zu befolgen.
Zweitens:Man lässt es.
ADEL
Soziologischgesehen birgt unsere Gesellschaft kaum noch Rätsel. So gut wie jeder Bereich ist vermessen,ausgezählt, abgefragt. Nur eine einzigeGruppe existiert noch, über der zumindest der Schleier eines Geheimnisses liegt: derAdel. Das ist eigentlich paradox, denndie öffentliche Neugier ist gerade, was dieseGruppe betrifft, besonders groß. Doch das Gros der Bevölkerung weiß über den A. wenig, hat allenfalls einigeverschwommene Vorstellungen. Man kenntvielleicht jemanden mit einem »von« imNamen, ist aber bereits bei der Frage überfordert, wie ein Graf korrekt anzusprechen ist (.Anrede). So ist es kein Wunder, dasszahllose Legenden ins Kraut schießen.Über nichts wird in den Boulevardzeitungen und Regenbogenblättern so blumig geschrieben wie über »blaues Blut«. Bevorzugt wird dabei die faktenarme bisfaktenfreie Berichterstattung über dieMitglieder von ehemaligen und verbliebenen Herrscherhäusern. Auch was den übrigen A.betrifft, bedienen die kolportiertenGeschichten kaum mehr als die abgegriffensten Klischees. Danach sind Adelige immer noch steinreich, leben in prächtigen Schlössern, indenen sie rauschende Feste geben, undgebieten über Scharen von Dienstboten. IhrLiebesleben scheint überaus feurig und zügellos zu sein, weshalb Sexgeschichten aus ihren Kreisenmit besonderer Süffisanz genüsslichausgebreitet werden - unter so ansprechenden Überschriften wie »Der geile Prinz und dieschöne Arztwitwe«. Wenn sie betrunkensind (jedenfalls die männlichen Mitgliederdes Standes), neigen sie zum Randalieren, zum Verprügeln von Fotografen oder ganz allgemeinzu unflätigem Benehmen. Sie laden sichgegenseitig auf ihre Feste und Jubiläen ein,kennen sich allesamt untereinander, sind häufig verwandt und verschwägert.
Solchemeist kräftig verzerrten Bilder prägen die Vorstellung einer verschworenen, fast geheimbündelndenMacht im Staate, in der - allendemokratischen Tendenzen des vergangenen Jahrhunderts zum Trotz - immer noch dieGesetze des Blutes, der Aristokratie,der selbstherrlichen Willkür und der Feudalherrschaft dominieren. Dabei ist es nun schon bald einJahrhundert her, dass dem A. inDeutschland und Österreich sämtliche Privilegiengenommen wurden. 1919 war das, nach dem Endedes Ersten Weltkriegs. Seitdem ist ein Adelstitel offiziell nicht mehr als der Bestandteil eines Namens.
KaiserWilhelm am Bahnhof Heute leben in Deutschland kaum mehr als 60 000 Adelige unterschiedlichsterAbkunft. Der Varianten des A. sindviele: Uradel, Hochadel, niederer Adel,Briefadel - und der so genannte Bahnhofsadel, wie Hochwohlgeborene verächtlich zischen, wenn die Rede auf Kaiser Wilhelm II. und dessen finale Amtshandlungenin buchstäblich letzter Minute kommt.Der Krieg war bereits verloren, doch der Kaiser fuhr unverdrossen von einer Stadt zuranderen und überreichte auf demjeweiligen Bahnhof, ehe der Zug weiterfuhr, verdienten Bürgern noch schnell einAdelsprädikat.
Solangemenschliche Gemeinschaften bestehen, hat es - im weiteren Sinne - Adelige gegeben: einezahlenmäßig kleine Gruppe, »geadelt«durch verliehene oder an sich gerissene Privilegien. Aus denen leitete sie den Status derHerrschaftsschicht und, damit verbunden,ihren Führungsanspruch ab. Die Weitergabe der Vorrechte erfolgte in der Regel durchGeburt. Im germanischen Bereich bildetenim frühen Mittelalter die »Edelfreien « mit großem Besitz und Hoheitsrechtenden A. Alle vor 1350 urkundlich alsadelig nachweisbare Familien gehörten zumUradel.
Der Begriff»blaues Blut« geht historisch noch weiter zurück und hat seinen Ursprung bei den Westgoten,deren König Roderich in der berühmtenSchlacht von Jerez de la Frontera im Jahre711 den Mauren unterlag. Besonders auffällig an ihnen war ihre helle Haut. Sie wirkte so weiß undfein, dass die bläulich schimmerndenBlutgefäße an den Schläfen und den Handrücken deutlich hervortraten. Dies galt alsausgesprochen edel, und so kam es zurKopplung der Begriffe edel (Adel) und blaublütig.
KeineVorbildfunktion mehr Dass sie heute weder Vorrechte genießen noch eine Vorbildfunktion ausüben,hindert viele Adelige freilich nicht,weiterhin alten Bräuchen und Riten anzuhängen,sich lustvoll Überlegenheitsillusionen hinzugeben und in der Kommunikation untereinander eineteilweise bizarre Exklusivitätvorzutäuschen. Sie führt beispielsweise dazu, dass sich selbst bis dato unbekannte Adeligeschon bei der ersten Begegnung oder beimersten Telefongespräch duzen. ObskureZirkel und seltsame Vereinigungen blühen im Verborgenen. Eingeweihte studieren ihren »Gotha« und das»Adelsblatt «. Ein ominöser »gelber Kreis« informiert über die Anliegen seiner Mitglieder.
Kritik oderironische Kommentare von außen tun dem A. meistens nicht besonders weh. Da scheint wohlnoch etwas vom alten Elitedenken übriggeblieben zu sein: Was kümmert uns dasGekläff des gemeinen Volkes? Sehr empfindlich aber reagieren Adelige, wenn jemand aus den eigenenReihen es wagt, den jahrhundertealten,mühsam bewahrten Konsens aufzukündigen. Sogalt vor einem Vierteljahrhundert die adelige Schriftstellerin Elisabeth von Plessen als Nestbeschmutzerin. Sie hatte in dem Bestseller »Mitteilungen anden Adel« schonungslos mit ihrem Standabgerechnet.
ADLON
Diedeutsche Hotellegende »Adlon« ist eigentlich einNachzügler unter den europäischen. Grandhotels. Und auch der Gründerwar schon über 50 Jahre alt, als er mit Unterstützung des deutschen Kaisers und Königs von Preußen,Wilhelm II., den Bau eines Luxushotelsam Brandenburger Tor gegen viele Widerständedurchsetzte. Der Mainzer Lorenz Adlon hatte eine Tischlerlehre absolviert, fühlte sich jedochnach der Gesellenprüfung zur Gastronomiehingezogen und wurde zunächst in seinerHeimatstadt ein erfolgreicher Gastwirt. Schon bald beteiligte er sich an der Ausrichtung des MainzerKarnevals. Beim Deutschen Schützenfest1878 in Düsseldorf und 1883 bei der Weltausstellungin Amsterdam oblag ihm die Gastronomie.
InAmsterdam betrieb er auch sein erstes Hotel. Bald danach kaufte er das Berliner Restaurant »Hiller«,das er zur damals einzigen Adresse fürFeinschmecker in der Reichshauptstadt entwickelte.Mit der Anpachtung des »Continental« am BahnhofFriedrichstraße fasste er dann erstmals in der Berliner Hotelbranche Fuß.
»Ein Menschist nicht mehr als ein anderer, wenn er nicht mehr als ein anderer tut«, war seinLeitspruch. Mittlerweile hoch geachtetund wohlhabend, beschloss er, das beste, luxuriöseste und modernste Hotel Berlins zu bauen: amPariser Platz, der feinsten Ecke derStadt. Und so konnte Kaiser Wilhelm am 23. Oktober 1907 an der Adresse Unter denLinden 1 das erste wirkliche BerlinerGrandhotel besichtigen: 305 Zimmer, alle mit regulierbarer Heizung, Telefon undelektrischer Uhr. Das war ein Luxus, derjenen im Berliner Schloss bei weitem übertraf. Außer der prunkvollen Halle, dem Wintergarten,dem Bankettsaal und der American Barsollen dem Monarchen besonders die 140Privatbäder in den Zimmern imponiert haben. Aristokratischer Glanz Als sich im Mai 1913Prinzessin Viktoria Luise mit dem Herzogvon Braunschweig vermählte, diente dasA. als standesgemäße Unterkunft für die angereisten gekrönten Häupter, allen voran der russischeZar Nikolaus II. und der englische KönigGeorg V. Fortan war das A. für Weltreisende die Adresse in Berlin. Amerikaner schätztendas Haus als das modernste in Europa.Gerhart Hauptmann feierte hier, kurznach seiner Auszeichnung mit dem Nobelpreis, seinen 50. Geburtstag. EnricoCaruso, Hugo von Hofmannsthal oder RichardStrauss halfen, dem Haus die unvergleichliche Mischung aus aristokratischem Glanz, gepflegterInternationalität, eleganterGeselligkeit und künstlerischem Esprit zu geben, die das A. zur Legende werden ließ. Leinwandstarswie Greta Garbo, Marlene Dietrich, Mary Pickford, Douglas Fairbanks und Josephine Baker gehörten zu den Stammgästen.
Dann kamder Zweite Weltkrieg und mit ihm das Ende der glanzvollen Ära. In den Bombennächten gewährtedas Hotel der Prominenz ein letztes MalGeborgenheit: in seinen unterirdischen Geschossen.Als die Rote Armee Berlin besetzt hatte, war das A. nur wenig beschädigt. Es dientenoch als Lazarett undOffiziersunterkunft. Doch wenig später brach ein Feuer aus, und das Prachthotel brannte völlignieder. Ein Wiederaufbau war für denOstberliner Magistrat kein Thema. So war es ein halbes Jahrhundert nur noch der Mythos A.,der weiterlebte. Erst nach Mauerfall undWiedervereinigung entstanden die Pläne,den Pariser Platz und damit das Hotel A. wiedererstehen zu lassen. Im August 1997 erlebte es imBeisein des Bundespräsidenten seineWiedereröffnung, diesmal als Flaggschiff der Kempinski-Hotelgruppe. Schon bald gelang esdem neuen A., sich seinen Platz in derRiege der Berliner Spitzenhotels zurückzuerobern. Im Herbst 2005 wurde das Fünf-Sterne-Haus am Brandenburger Tor von der Vereinigung »The Leading Hotels of the World« zum»besten Hotel in Europa« gekürt.
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© VerlagsgruppeRandom House
- Autoren: Andreas Odenwald , Günter Schöneis
- 2006, 576 Seiten, 70 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 70 Abbildungen, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Illustr. v. Detlef Kersten
- Verlag: Mosaik
- ISBN-10: 3442390915
- ISBN-13: 9783442390915
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