Liebe kommt auf weichen Pfoten
3 Romane in einem: Das kleine Kätzchen ''Pirat'' hält Damian ziemlich auf Trab. Manchmal geht ihm das schnurrende Fellbündel ganz schön auf die Nerven. Doch ohne den Liebesboten ''Pirat'' hätte Damian niemals die reizende Marianna kennengelernt.
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Produktinformationen zu „Liebe kommt auf weichen Pfoten “
3 Romane in einem: Das kleine Kätzchen ''Pirat'' hält Damian ziemlich auf Trab. Manchmal geht ihm das schnurrende Fellbündel ganz schön auf die Nerven. Doch ohne den Liebesboten ''Pirat'' hätte Damian niemals die reizende Marianna kennengelernt.
Lese-Probe zu „Liebe kommt auf weichen Pfoten “
Liebe kommt auf weichen Pfoten von Carola Dunn, Mona Gedney und Valerie KingWie Hund und Katze
Von Carola Dunn
1. Kapitel
Mariana richtete sich auf und stützte sich auf den Spaten, als sie die Hufschläge hörte. An ihren Handschuhen klebte die feuchte Erde, und sie widerstand deshalb dem Impuls, sich das schmerzende Kreuz zu massieren.
Über die hohe Rotbuchenhecke hinweg, die noch ihr dichtes braunes Laub trug, sah Mariana einen Mann auf seinem Pferd vorbeireiten. Das Tier ging im Schritt und bewegte sich ruhig und gleichmäßig. Der Reiter trug eine blaue Uniform mit silberfarbenen Tressen und spiegelnden Knöpfen.
Mariana hätte nicht sagen können, welchem Regiment der Mann angehörte, aber sie erkannte das Rangabzeichen eines Lieutenant Colonels. Sie hatte diesen Gentleman noch nie im Dorf gesehen, was jedoch eingedenk der Tatsache, dass sie erst seit zwei Monaten hier lebte, kaum überraschte.
Der Reiter saß so kerzengerade und steif im Sattel, als habe er einen Stock verschluckt, sein Blick war unverwandt geradeaus gerichtet. Seine starre Haltung verstärkte den Eindruck von Erschöpfung, vielleicht sogar von Schmerz, der Mariana in seinem hageren Gesicht aufgefallen war. Es schien, als hielte er sich allein durch seine starke Willenskraft auf dem Rücken des Pferdes. Und dieser Anblick erinnerte Mariana an ihren schmerzenden Rücken.
Es war Zeit, mit dem Umgraben aufzuhören, auch wenn sie es bedauerte, diesen wolkenverhangenen Tag nicht weiter zu nutzen, der für Mitte November ungewöhnlich mild und trocken war. Sie würde nur noch das Unkraut aus dem letzten Spaten voll Erde entfernen.
Als sie sich nach dem mit Öltuch bespannten Kissen bückte, auf dem sie gekniet hatte, löste sich eine Strähne ihres allmählich ergrauenden Haars und fiel Mariana in die Stirn. Sie dachte nicht an
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den Schmutz an ihren Handschuhen und schob sie zurück an ihren Platz.
In diesem Augenblick jaulte Lyuba. Armes Hündchen! Sie hasste es, im Haus eingesperrt zu sein, wenn Mariana im Garten arbeitete, aber der Anblick und der Geruch der frisch umgegrabenen, feuchten Erde war eine zu große Versuchung für den Hund. Würde man ihr jetzt erlauben, draußen zu sein, würde sie im Handumdrehen über und über mit Erde bedeckt sein, und von ihrem schönen, zart ockerfarbenen Fell wäre nichts mehr zu erkennen.
Das laute Jaulen erregte die Aufmerksamkeit des Offiziers. Über die Hecke hinweg schaute er auf Mariana hinunter. Sein gleichgültiger Blick glitt von ihrem zersausten dunklen, vom ersten Grau überhauchten Haar über ihr abgetragenes, wenn auch hervorragend geschnittenes blaues Kleid mit dem beschmutzten Saum bis hin zu ihren erdverkrusteten Stiefeln.
Während sein Blick zu ihrem Gesicht zurückwanderte, verzog er in offensichtlichem Widerwillen und Missfallen den Mund.
Ich muss Erde im Haar haben, dachte Mariana, genauso wie an meinen Röcken. Zu dumm! Aber man konnte nicht im Garten arbeiten und dabei so makellos und wie aus dem Ei gepellt aussehen wie dieser so kritische Lieutenant Colonel.
Überdies konnte es ihm egal sein. Offensichtlich war das, was Mariana bei ihm für Erschöpfung und Schmerz gehalten hatte, nichts anderes als die mäkelige Borniertheit eines bestimmten Typs von Offizier. Ihr Mitgefühl und ihre Neugier lösten sich in nichts auf, und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, kniete sie sich auf ihr Kissen und griff nach ihrer Blumenkelle.
Doch ihr Interesse war trotzdem noch nicht ganz erloschen.
Mariana besaß eine nicht zu leugnende Wissbegierde, was ihre Mitmenschen betraf. Da sich ihr Lebenskreis nun auf dieses kleine Dorf in Hertfordshire beschränkte, konnte niemand aus der begrenzten Zahl seiner Einwohner ohne einen zweiten Gedanken aus dem Bewusstsein verdrängt werden.
Sie hatte viele Guten-Tag-Grüße über die Hecke hinweg mit den Vorbeigehenden gewechselt, seit sie sich in Merriman's Cottage niedergelassen hatte. Mit Mrs. Bradley, die den winzig kleinen Dorfladen führte, hatte sie Bemerkungen über das Wetter ausgetauscht. Der ältliche Pfarrer hatte sie besucht, um sie in der Gemeinde willkommen zu heißen. Auf weitere Besucher hatte Mariana bis jetzt jedoch vergeblich gewartet.
Der Grund dafür war, so vermutete sie, dass die Leute einfach nicht wussten, was sie von ihr halten sollten.
Miss Mariana Duckworths Auftreten war das einer Lady, aber sie lebte allein und grub selbst ihren Garten um wie eine Bauersfrau. Sie hatte Mrs. Plunkett, eine Frau aus dem Dorf, für die grobe Hausarbeit und die Wäsche eingestellt, während die Küchenhilfe Hetta, die als einzige Dienstbotin bei ihr im Hause lebte, aus London kam.
Vielleicht hätte ich nicht zu der Stellenvermittlung in der Stadt gehen sollen, überlegte Mariana und riss eine Löwenzahnpflanze samt Wurzel aus. Ein Mädchen aus dem Dorf hätte ihr das Einleben in die Dorfgemeinschaft erleichtern können. Doch damals, als sie ganz allein in diesen fremden Ort gekommen war, war ihr das Unterfangen, in einer so gänzlich unbekannten Nachbarschaft ein geeignetes Mädchen zu finden, ebenso schwierig wie unausführbar erschienen.
Hetta war zwar tüchtig, aber mürrisch und wenig umgänglich. Und das besonders seit Marianas Besuch der nahe gelegenen Marktstadt und ihrem spontanen Erwerb eines quirligen ockerfarbenen Hundebabys.
Lyuba jaulte erneut.
Der Flügel eines der zweigeteilten Fenster wurde aufgestoßen, und Hetta steckte den Kopf heraus.
»Jetzt kratzt sie die Tür in Stücke, Miss!«
»Du kannst sie jetzt rauslassen«, rief Mariana. »Ich bin mit dem Umgraben fertig.«
Sie klaubte die letzten Unkräuter zusammen und häufte sie auf dem alten Sack zusammen, der neben ihr auf der Erde lag, ehe sie sich erhob. Unwillkürlich sah sie dabei suchend zum Weg, um noch einen Blick auf den Reiter zu werfen. Er war fort.
Lyuba sprang an ihr hoch und vollführte dabei wilde Luftsprünge. Lachend wehrte Mariana den Versuch des Welpen ab, ihr die Nase zu küssen.
»Ab, Mädchen!«
Mit dem Unkrautbündel im Arm machte sich Mariana auf den Weg um das Cottage herum und schaute dabei zu Lyuba zurück, die an den frisch umgegrabenen Erdschollen schnüffelte. Als sie den Hund zu sich rief, nahm Lyuba einen Gegenstand vom Boden auf und kam herbeigelaufen, um ihn ihrer Herrin zu Füßen zu legen.
»Meine Blumenkelle! Die hatte ich ja ganz vergessen! Braver Hund!«
Mit einem erfreuten Hecheln folgte Lyuba ihr zum Komposthaufen und sah mit großem Interesse zu, wie Mariana das Unkraut darauf deponierte.
»Ich werde mich jetzt waschen, und danach werden wir einen Spaziergang durch den Wald machen.« Ob es ein Zeichen beginnender Verrücktheit ist, sich mit seinem Hund zu unterhalten?, fragte sich Mariana.
Lyuba dachte offensichtlich nicht so. Sie stellte die Ohren auf, als sie das für sie einzig wichtige Wort auffing, und bellte fröhlich.
Mariana ging auf das Cottage zu. Ihr neues Heim war ein kleines, einstöckiges Haus aus rotem Klinkerstein mit einem Schindeldach. Während der Garten in letzter Zeit vernachlässigt worden war — der Anwalt hatte ihr berichtet, dass der vorherige Bewohner, Mr. Foster, im Alter von dreiundachtzig Jahren ausgezogen war, um bei seiner Tochter zu wohnen —, war das Haus renoviert worden, ehe es zur erneuten Vermietung angeboten worden war. Die Türen und Fensterrahmen prangten in einem schlüsselblumengelben Anstrich.
Obwohl es ihr nicht gehörte, empfand Mariana Besitzerstolz für ihr Cottage. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war sie an einem Ort, den sie ihr Heim nennen konnte.
Als sie am Hintereingang stehen blieb, um ihre Stiefel zu säubern, tauchte Lyuba neben ihr auf — und legte stolz den Löwenzahn mitsamt seiner Wurzel vor sie hin.
»O Liebes!« Mariana schüttelte den Kopf und lächelte reumütig. »Ich werde dir wohl beibringen müssen, was du wiederbringen und was du liegen lassen sollst! Warte jetzt eine Minute hier draußen. Ich bin schneller wieder da, als ein Lämmchen zweimal mit dem Schwanz wackeln kann.«
Verrücktheit? Nein, wohl eher Einsamkeit, gestand sich Mariana ein. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sich auf dem Land niederzulassen. Dennoch, auf dem Land geboren und aufgewachsen, war es die englische Heimat gewesen, nach der sie sich während der vielen Jahre im Ausland gesehnt hatte.
Sie hatte vergessen, welch engen Zusammenhalt die ländliche Bevölkerung hatte, welche Zurückhaltung sie gegenüber Fremden zeigte. Irgendwie musste es ihr gelingen, Eingang in diese geschlossene Gesellschaft zu finden.
In diesem Aufzug gesehen zu werden ist nicht der beste Weg, das in Angriff zu nehmen, dachte Mariana ironisch. Aber sie liebte die Gartenarbeit doch so sehr! Und nach der langen Zeit peinlich genauer Beachtung jeder Nuance der verlangten Schicklichkeit weigerte sie sich, sich auch weiterhin durch anderer Leute kleinliche Vorstellungen über Sitte und Anstand einengen zu lassen.
In dem kleinen Spiegel über dem Ausgussbecken in der Küche bemerkte Mariana den Schmutzfleck über ihrer Augenbraue, auf den der Reiter vorhin so abfällig gestarrt hatte. Sie runzelte die Stirn. Wenn sie davon ausging, dass er nicht zufällig durch das Dorf gekommen war, sondern dass er in der Nähe von Wycherlea lebte, stellte sich ihr eine Frage: Wer war dieser arrogante Mann?
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Copyright der Originalausgabe © 1999 by Kensington Publishing Corp.
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2003 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
Übersetzung: Susanne Kregeloh
In diesem Augenblick jaulte Lyuba. Armes Hündchen! Sie hasste es, im Haus eingesperrt zu sein, wenn Mariana im Garten arbeitete, aber der Anblick und der Geruch der frisch umgegrabenen, feuchten Erde war eine zu große Versuchung für den Hund. Würde man ihr jetzt erlauben, draußen zu sein, würde sie im Handumdrehen über und über mit Erde bedeckt sein, und von ihrem schönen, zart ockerfarbenen Fell wäre nichts mehr zu erkennen.
Das laute Jaulen erregte die Aufmerksamkeit des Offiziers. Über die Hecke hinweg schaute er auf Mariana hinunter. Sein gleichgültiger Blick glitt von ihrem zersausten dunklen, vom ersten Grau überhauchten Haar über ihr abgetragenes, wenn auch hervorragend geschnittenes blaues Kleid mit dem beschmutzten Saum bis hin zu ihren erdverkrusteten Stiefeln.
Während sein Blick zu ihrem Gesicht zurückwanderte, verzog er in offensichtlichem Widerwillen und Missfallen den Mund.
Ich muss Erde im Haar haben, dachte Mariana, genauso wie an meinen Röcken. Zu dumm! Aber man konnte nicht im Garten arbeiten und dabei so makellos und wie aus dem Ei gepellt aussehen wie dieser so kritische Lieutenant Colonel.
Überdies konnte es ihm egal sein. Offensichtlich war das, was Mariana bei ihm für Erschöpfung und Schmerz gehalten hatte, nichts anderes als die mäkelige Borniertheit eines bestimmten Typs von Offizier. Ihr Mitgefühl und ihre Neugier lösten sich in nichts auf, und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, kniete sie sich auf ihr Kissen und griff nach ihrer Blumenkelle.
Doch ihr Interesse war trotzdem noch nicht ganz erloschen.
Mariana besaß eine nicht zu leugnende Wissbegierde, was ihre Mitmenschen betraf. Da sich ihr Lebenskreis nun auf dieses kleine Dorf in Hertfordshire beschränkte, konnte niemand aus der begrenzten Zahl seiner Einwohner ohne einen zweiten Gedanken aus dem Bewusstsein verdrängt werden.
Sie hatte viele Guten-Tag-Grüße über die Hecke hinweg mit den Vorbeigehenden gewechselt, seit sie sich in Merriman's Cottage niedergelassen hatte. Mit Mrs. Bradley, die den winzig kleinen Dorfladen führte, hatte sie Bemerkungen über das Wetter ausgetauscht. Der ältliche Pfarrer hatte sie besucht, um sie in der Gemeinde willkommen zu heißen. Auf weitere Besucher hatte Mariana bis jetzt jedoch vergeblich gewartet.
Der Grund dafür war, so vermutete sie, dass die Leute einfach nicht wussten, was sie von ihr halten sollten.
Miss Mariana Duckworths Auftreten war das einer Lady, aber sie lebte allein und grub selbst ihren Garten um wie eine Bauersfrau. Sie hatte Mrs. Plunkett, eine Frau aus dem Dorf, für die grobe Hausarbeit und die Wäsche eingestellt, während die Küchenhilfe Hetta, die als einzige Dienstbotin bei ihr im Hause lebte, aus London kam.
Vielleicht hätte ich nicht zu der Stellenvermittlung in der Stadt gehen sollen, überlegte Mariana und riss eine Löwenzahnpflanze samt Wurzel aus. Ein Mädchen aus dem Dorf hätte ihr das Einleben in die Dorfgemeinschaft erleichtern können. Doch damals, als sie ganz allein in diesen fremden Ort gekommen war, war ihr das Unterfangen, in einer so gänzlich unbekannten Nachbarschaft ein geeignetes Mädchen zu finden, ebenso schwierig wie unausführbar erschienen.
Hetta war zwar tüchtig, aber mürrisch und wenig umgänglich. Und das besonders seit Marianas Besuch der nahe gelegenen Marktstadt und ihrem spontanen Erwerb eines quirligen ockerfarbenen Hundebabys.
Lyuba jaulte erneut.
Der Flügel eines der zweigeteilten Fenster wurde aufgestoßen, und Hetta steckte den Kopf heraus.
»Jetzt kratzt sie die Tür in Stücke, Miss!«
»Du kannst sie jetzt rauslassen«, rief Mariana. »Ich bin mit dem Umgraben fertig.«
Sie klaubte die letzten Unkräuter zusammen und häufte sie auf dem alten Sack zusammen, der neben ihr auf der Erde lag, ehe sie sich erhob. Unwillkürlich sah sie dabei suchend zum Weg, um noch einen Blick auf den Reiter zu werfen. Er war fort.
Lyuba sprang an ihr hoch und vollführte dabei wilde Luftsprünge. Lachend wehrte Mariana den Versuch des Welpen ab, ihr die Nase zu küssen.
»Ab, Mädchen!«
Mit dem Unkrautbündel im Arm machte sich Mariana auf den Weg um das Cottage herum und schaute dabei zu Lyuba zurück, die an den frisch umgegrabenen Erdschollen schnüffelte. Als sie den Hund zu sich rief, nahm Lyuba einen Gegenstand vom Boden auf und kam herbeigelaufen, um ihn ihrer Herrin zu Füßen zu legen.
»Meine Blumenkelle! Die hatte ich ja ganz vergessen! Braver Hund!«
Mit einem erfreuten Hecheln folgte Lyuba ihr zum Komposthaufen und sah mit großem Interesse zu, wie Mariana das Unkraut darauf deponierte.
»Ich werde mich jetzt waschen, und danach werden wir einen Spaziergang durch den Wald machen.« Ob es ein Zeichen beginnender Verrücktheit ist, sich mit seinem Hund zu unterhalten?, fragte sich Mariana.
Lyuba dachte offensichtlich nicht so. Sie stellte die Ohren auf, als sie das für sie einzig wichtige Wort auffing, und bellte fröhlich.
Mariana ging auf das Cottage zu. Ihr neues Heim war ein kleines, einstöckiges Haus aus rotem Klinkerstein mit einem Schindeldach. Während der Garten in letzter Zeit vernachlässigt worden war — der Anwalt hatte ihr berichtet, dass der vorherige Bewohner, Mr. Foster, im Alter von dreiundachtzig Jahren ausgezogen war, um bei seiner Tochter zu wohnen —, war das Haus renoviert worden, ehe es zur erneuten Vermietung angeboten worden war. Die Türen und Fensterrahmen prangten in einem schlüsselblumengelben Anstrich.
Obwohl es ihr nicht gehörte, empfand Mariana Besitzerstolz für ihr Cottage. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war sie an einem Ort, den sie ihr Heim nennen konnte.
Als sie am Hintereingang stehen blieb, um ihre Stiefel zu säubern, tauchte Lyuba neben ihr auf — und legte stolz den Löwenzahn mitsamt seiner Wurzel vor sie hin.
»O Liebes!« Mariana schüttelte den Kopf und lächelte reumütig. »Ich werde dir wohl beibringen müssen, was du wiederbringen und was du liegen lassen sollst! Warte jetzt eine Minute hier draußen. Ich bin schneller wieder da, als ein Lämmchen zweimal mit dem Schwanz wackeln kann.«
Verrücktheit? Nein, wohl eher Einsamkeit, gestand sich Mariana ein. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sich auf dem Land niederzulassen. Dennoch, auf dem Land geboren und aufgewachsen, war es die englische Heimat gewesen, nach der sie sich während der vielen Jahre im Ausland gesehnt hatte.
Sie hatte vergessen, welch engen Zusammenhalt die ländliche Bevölkerung hatte, welche Zurückhaltung sie gegenüber Fremden zeigte. Irgendwie musste es ihr gelingen, Eingang in diese geschlossene Gesellschaft zu finden.
In diesem Aufzug gesehen zu werden ist nicht der beste Weg, das in Angriff zu nehmen, dachte Mariana ironisch. Aber sie liebte die Gartenarbeit doch so sehr! Und nach der langen Zeit peinlich genauer Beachtung jeder Nuance der verlangten Schicklichkeit weigerte sie sich, sich auch weiterhin durch anderer Leute kleinliche Vorstellungen über Sitte und Anstand einengen zu lassen.
In dem kleinen Spiegel über dem Ausgussbecken in der Küche bemerkte Mariana den Schmutzfleck über ihrer Augenbraue, auf den der Reiter vorhin so abfällig gestarrt hatte. Sie runzelte die Stirn. Wenn sie davon ausging, dass er nicht zufällig durch das Dorf gekommen war, sondern dass er in der Nähe von Wycherlea lebte, stellte sich ihr eine Frage: Wer war dieser arrogante Mann?
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Copyright der Originalausgabe © 1999 by Kensington Publishing Corp.
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2003 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
Übersetzung: Susanne Kregeloh
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Mona Gedney , Carola Dunn , Valerie King
- 2010, 1, 335 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868003363
- ISBN-13: 9783868003369
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