Lilly und Billy

"Lilly und Billy - Eine Schwester für Lilly" von Ursula Gruss, ist das zweite Buch der Reihe und ein in warmen Farben und sanftem Schreibstil geschriebenes Bilderbuchabenteuer über die Themen Transgender und ein wertschätzendes Miteinader.

Hasenmädchen Lilly ist schon ganz aufgeregt den heute erwartet ihre Mama ein Baby. Da Lilly bereits fünf Hansenbrüder hat wünsche sie sich nun sehnlichst einen Schwester, mit der man Mädchensachen machen kann. Sie hat sich sogar schon einen Namen für ihre neue Schwester verlegt, verrät sie ihrem besten Freund Enterich Billy. Gemeinsam machen sie sich auf dem Weg zu Familie Hase und Lilly ist sich sicher diesmal wird es ganz bestimmt ein Mädchen. Doch eine Schwester wie sich dann herausstellt, erhält sie auf völlig unerwartete Weise.

Ursula Gruss hat ein tolles Bilderbuchabenteuer geschrieben, das durch die liebevolle Ausarbeitung und eingehen auf die Thematik in seinen Bann zieht. Um ehrlich zu sein bin ich sogar total begeistert davon auf welch einfühlsam und sanft aber auch wunderbar erklärende Art, auf das Thema Transgender für Kinder eingegangen wird, ohne mit erhobenen Figer oder jemanden bekehren zu möchten. Vielmehr wird das Gefühl "im falschen Körper zu sein" bzw. das Transgendergeschlecht nur angeschnitten, wodurch Kinder erstmals mit dem Thema vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt hingegen auf ein gutes und wertschätzendes Miteinander. Kinder lernen das nicht immer der Körper bestimmt ob man ein Mädchen oder Junge ist und was verletzende Kommentare anrichten können. Somit fördert die Geschichte von Lilly und Billy auf sehr sanft und einfühlsame Weise, Akzeptanz und Empathie und bietet damit einen sachten Einstieg in die Transidentität.

Die Handlung baut sich durchweg gefühlvoll mit witz, verständlich und altersgerecht auf. Der Wortlaut liest sich sehr fliessend, ist locker, leicht und angenehm vorzulesen. Die Buchseiten wirken durch die teils grossen Textabschnitte etwas überlagen, werden jedoch durch die wunderhübschen, ausdrucksstarken Illustrationen belebt und hervorragend unterstrichen. Besonders die Mimik und Emotionen der Charaktere sind richtig klasse gezeichnet, die das jeweilige Gefühl ohne grosser Worte super zur Geltung bringen.

Ingesamt eine tolle, wertschätzende Geschichte um Kinder erstmals mit der Transidentität vertraut zu machen. Vorlesens und lesenswert für Alle und Jedermann die der Thematik nicht abgeneigt sind.

Mit diesem Buch klappt der Einstieg in das Thema "Transidentität"

Ich bin hell auf begeistert. Die Bilder sind wunderschön. Und der Text ist leicht verständlich, kindgerecht sowie für Erwachsene gut vorzulesen.

Mein fünfjähriger hat mir gespannt zugehört. Er war sofort in der Geschichte drinnen und fand es spannend. Zu meiner Freude stellte er Fragen und ich war erleichtert, dass ich dank des Buches einen Einstieg in das Thema "Transidentität" hatte. Nachdem wir darüber gesprochen hatten, dass er sich selbst als Junge fühlt, war für ihn das ganze erledigt und er ging spielen. Deshalb las ich die letzten sechs Seiten alleine zu Ende. Ich war erleichtert, dass er sich im Ansatz damit befassen konnte. 

Das Buch bietet eine Gesprächsbasis für mich als Mama für ein Thema, bei dem ich ehrlich geschrieben, keine Idee bisher hatte wie ich mich nähern kann. 

Und ganz unabhängig vom Anliegen ist das Buch toll geschrieben, es zeigt einen wertschätzenden Umgang der Figuren untereinander. Aber es zeigt auch auf, dass Struggle kommen können. Denn die erste Reaktion mancher Figur ist zunächst abweisend. Zum Glück reflektieren sich die Tiere und können es am Ende akzeptieren.

Mir gefällt die Balance zwischen dem Mut es zuzugeben und den unverständlichen Reaktionen zweiter Familienmitglieder, die sich ins positive wenden.

Empfehlen muss ich das Buch jedem. Egal ob derjenige Kinder hat oder nicht. Denn jeder sollte sich dem Thema Transidentität neutral nähern können. Und dafür liefert das Buch einen guten Ansatz.

Und sämtliche Eltern sollten es wenigstens einmal ihrem Kind vorlesen (lassen). Denn es hilft zu erkennen, ob das eigene Kind sich Gedanken darüber macht.

Das Geschichtenbuch "Lilly und Billy- Eine Schwester für Lilly" behandelt ein sehr wichtiges, aber sensibles Thema: Was mache ich, wenn ich nicht im "richtigen" Körper geboren wurde.
Denn genau dieses Problem hat der Bruder vom Hasenmädchen Lilly. Er wurde als Lars geboren, doch das fühlte sich für ihn nie richtig an. Als nun ein neues Hasenbaby geboren wird, wünscht sich seine Schwester Lilly sehnlichst eine Schwester. Sie hat sogar schon einen Namen ausgesucht. Doch voller Enttäuschung muss sie feststellen, dass das kleine Hasenkind wieder ein Junge ist...
Ihr Bruder Lars fragt sie aber, ob er den Namen für sich haben dürfte. Das verwirrt Lara zuerst. Doch dann gesteht ihr Lars, dass er sich immer mehr als Mädchen gefühlt hätte....
Das Buch geht in dem umfangreichen Text sehr sensibel an das Thema heran. Ich denke mit einem gewissen Maß an Fingerspitzengefühl und einem gesunden Menschenverstand kann ein Erwachsener in ein tiefgründige Gespräch mit Kindern gelangen.
Mir persönlich hat das Buch und vor allem die Umsetzungsweise der Geschichte außerordentlich gut gefallen!