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Ein Garten war nach dem Krieg unter Umständen lebenswichtig. Jedes Stück Brache, jeder Vorgarten wurde für die Ernährung genutzt, selbst die Grünanlagen am Schwanenteich wurden parzelliert. Wenn die Erntezeit nahte, wurde das Gelände rund um die Uhr bewacht, denn wie überall auf der Welt wollten manche Menschen ernten, ohne zu säen. Ich sah ein Foto, wo der Besitzer auf pfiffige Weise die Diebe schreckte. Ein Schild informierte an einem Apfelbaum, daß einige Früchte vergiftet seien. Da hatte sich wahrscheinlich jemand an das Märchen vom Schneewittchen erinnert und so eine ungewöhnliche Strategie entworfen. Allerdings war damals jeder einzelne Apfel so wertvoll, daß gewiß kein einziger vergiftet war. Einkochen bzw. einwecken war zur Sommerszeit gang und gäbe. Alle möglichen Früchte, deren man habhaft werden konnte, wurden eingekocht. Von Kürbis bis Kirschen, von Pflaumen bis Stachelbeeren. Es war bitter nötig, um in der kargen Winterszeit am Sonntag (und nur dann!) etwas Kompott zu haben. Die Gläser mit den zumeist dunkel gewordenen Früchten standen in den düsteren Kellern auf Regalen. Und in jenen Tagen wurden bei einem Einbruch in den Keller nicht nur Briketts, sondern auch Kompottgläser geklaut. Wer eine Speisekammer besaß, plazierte das Eingeweckte im Regal. Ich sah auch Gläser auf Schränken im Schlafzimmer stehen. Die Einweckgläser waren keine Einweggläser, sondern wurden über Generationen benutzt. Mit den dunkelroten Einweckringen schnipsten wir aber auch gern Steinchen durch die Gegend. Diese Gummiringe waren überhaupt universell verwendbar. Sie hielten die klappernde Brotbüchse zusammen, und Frauen in ländlichen Gegenden, so, sagte man, befestigten mit einem Einweckgummi auch mal ihre Strümpfe am Oberschenkel. Bestimmte Antipathien bei meinen Eßgewohnheiten haben sich bis in unsere Tage erhalten. Seit jenen Jahren mag ich keine rote Rüben. Warum? Sie schmeckten mir nicht, weil mein Vater sie nicht ertrug. Rote Rüben erinnerten ihn an
Im Aufbau Verlag sind "Dämmerschoppen", "Magermilch und lange Strümpfe", "Mauer, Jeans und Prager Frühling", "Ratloser Übergang", "Das Leben ist ein Purzelbaum", "Davidstern und Weihnachtsbaum", "Nischd wie hin. Unsere sächsischen Lieblingsorte" (zusammen mit Tom Pauls), "Das gabs früher nicht" und "David gegen Goliath. Erinnerungen an die Friedliche Revolution" (zusammen mit Sascha Lange) lieferbar. Zuletzt erschien "Freie Spitzen. Politische Witze und Erinnerungen aus den Jahren des Ostblocks".
Als Hörbuch bei Aufbau Audio sind "Zeitensprünge. Kreuz und quer durch mein Leben", "Das Leben ist ein Purzelbaum. Von der Heiterkeit des Seins", "Teekessel und Othello. Meine sächsischen Lieblingswitze" und "Sternstunden. Begegnungen mit besonderen Menschen" lieferbar.
2014 erhielt Bernd-Lutz Lange das Bundesverdienstkreuz. Seit 2019 ist er Ehrenbürger der Stadt Zwickau.
- Autor: Bernd-Lutz Lange
- 2003, 17. Aufl., 218 Seiten, Maße: 11,5 x 18,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 3746615240
- ISBN-13: 9783746615240
- Erscheinungsdatum: 01.10.2003

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Kaiser, 24.07.2009
Ein tolles Buch, sehr empfehlenswert. Es war besonders interressant, da ich auch in dieser Zeit im Osten aufgewachsen bin. Durch dieses Buch werden viele Erinnerungen geweckt, an die man sich sonst nicht ohne weiteres mehr erinnert. Durch die getreue und teils humovolle Beschreibung, wie man es von Bernd-Lutz Lange gewöhnt ist, wird so manche Begebenheit und Aktion wieder ins Gedächtnis gerufen.
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5 Sterne
5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Hannelore N., 13.09.2009
Ich kann Herrn Kaiser nur zustimmen. Ich habe beim Lesen viel geschmunzelt. Es erinnert mich an meine Kinderzeit, die trotz aller Entbehrungen auch schön war. Genau das kommt in dem Buch zum Ausdruck. Wir hatten fast alle nichts und haben das Beste daraus gemacht. Sicher wird das Buch bei den Älteren besser ankommen, weil sie diese Zeit erlebt haben und nun fast Vergessenes wieder ins Gedächtnis gerufen wird, aber ich werde es auch meinen Enkelkindern nahe bringen. Schaden kann es bestimmt nicht.
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5 Sterne
1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Gertraud G., 22.10.2018
Danke, Herr Bernd-Lutz Lange, die Schilderungen in diesem Buch ist auch ein Kapitel meiner Kinheit. - 2x im Zentrum Leipzigs "ausgebombt"- Evakuierung nach Lugau - wieder zurück nach Leipzig. Auch wir spielten auf der Straße :"Himmelhuppe", mit dem Ball und dem Kreisel. Hunger hatten wir immer, jedoch die Bezeichnung "Affenfett" kenne ich als "fettfreie Fettsparmasse". Es schmerzt mich, wenn ich sehe wie heute achtlos Lebensmittel weggeschmissen werden!
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