Maliande - Der Ruf des Drachen
Roman. Originalausgabe
Die Clans von Oromin hüten seit Urzeiten das Geheimnis von Maliande einer kristallinen Flüssigkeit mit Zauberkraft. Doch ein Krieg zerstört die Macht der Clans. In dieser gefährlichen Zeit findet der Waldläufer Nahim...
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Produktinformationen zu „Maliande - Der Ruf des Drachen “
Die Clans von Oromin hüten seit Urzeiten das Geheimnis von Maliande einer kristallinen Flüssigkeit mit Zauberkraft. Doch ein Krieg zerstört die Macht der Clans. In dieser gefährlichen Zeit findet der Waldläufer Nahim Unterschlupf bei einer Bauernfamilie. Er verliebt sich sofort in deren Tochter Lehen eine schicksalhafte Liebe, an die die Macht von Maliande gebunden ist.
Klappentext zu „Maliande - Der Ruf des Drachen “
Nach dem Zerfall des magischen Verbunds bringt die geheimnisvolle Flüssigkeit namens Maliande das uralte Machtgefüge von Rokals Lande durcheinander: Plötzlich erforschen Menschen die Magie, und die verschollen geglaubten Drachen ziehen am Himmel wieder ihre Kreise. Inmitten dieser Wirren verschlägt es den jungen Nahim in ein namenloses Tal, wo er sich in die Heilerin Lehen verliebt. Doch weder Lehen noch Nahim ahnen, wie eng ihr Schicksal mit dem Geheimnis des Maliandes verbunden ist, und dass sie längst in tödlicher Gefahr schweben. Denn Horden von Orks, einst die willenlosen Sklaven des Verbunds, sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. Und hinter ihnen schließt der Winter die letzte Pforte des Tals
Nach dem Zerfall des magischen Verbunds bringt die geheimnisvolle Flüssigkeit namens Maliande das uralte Machtgefüge von Rokals Lande durcheinander: Plötzlich erforschen Menschen die Magie, und die verschollen geglaubten Drachen ziehen am Himmel wieder ihre Kreise. Inmitten dieser Wirren verschlägt es den jungen Nahim in ein namenloses Tal, wo er sich in die Heilerin Lehen verliebt. Doch weder Lehen noch Nahim ahnen, wie eng ihr Schicksal mit dem Geheimnis des Maliandes verbunden ist, und dass sie längst in tödlicher Gefahr schweben. Denn Horden von Orks, einst die willenlosen Sklaven des Verbunds, sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. Und hinter ihnen schließt der Winter die letzte Pforte des Tals ...
Lese-Probe zu „Maliande - Der Ruf des Drachen “
Maliande - Der Ruf des Drachen von Thea Lichtenstein LESEPROBE PrologResilir war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er ar nicht bemerkt hatte, wie er die Anhöhe hinaufgeglitten war. Nun fand er sich auf einem schmalen Felsenvorsprung wieder. Zu seinem eigenen Erstaunen lächelte er. Als ob seine Füße es nötig hätten, auf ebenem Grund zu stehen!
Nun, es ließ sich nicht leugnen: Während sein Geist unablässig das eben erst Gesehene wiederholte, hatte sein Körper bereits mit einem Spiel begonnen. Er spielte Mensch. Gut, dachte Resilir sich, warum auch nicht. Er ließ seinen Blick umherschweifen, und ihm war, als würde er die unterirdischen Hallen, die ihm seit einer Ewigkeit als Wirkungsstätte dienten, zum ersten Mal sehen.
Die zerklüfteten Felsenwände waren vom Ruß wie mit einem schwarzen Lack überzogen, über dessen Oberfläche das Glutrot des flüssigen Gesteins in den Tiefen der Hallen tanzte. Gleich Inseln im Meer ragten einzelne Felsen trotzig aus der Hitze des Abgrundes heraus. Ihre Spitzen waren durch Taue und versengte Bohlen miteinander verbunden, mühsam errungene Pfade, die regelmäßig den Feuerzungen zum Opfer fielen und nicht selten einen der Orks ins Verderben rissen. An einigen Stellen stieg silbriger Nebel auf, quoll zwischen den Felsen empor und bildete bizarre Muster. Die Decke der Hallen bestand aus einem dichten Netz von Stalaktiten, so dass der Anschein erweckt wurde, als wäre das Gewölbe in diesem Reich genauso gefährlich wie der feurige Grund.
... mehr
Resilirs Hallen waren ein Ort der Schaffenskraft, ein gierig pochendes Herz. Und doch hatte er es so lange nicht mehr schlagen hören.
Einem plötzlichen Drang folgend, legte er die Macht wie einen Mantel ab und ließ die Empfindungen auf sich einströmen. Augenblicklich breitete sich in seinem Kopf ein Druckgefühl aus, und die flimmernde Luft drohte die Atemwege zu versengen. Zischen, Grollen, Orkgeschrei erfüllten seine Ohren. Die Atmosphäre verdichtete sich bedrohlich, legte sich wie ein elektrisierender Film auf die Haut.
Das also hatte dieser Mensch gefühlt, wie wunderbar.
Resilir hatte ihn ganz genau beobachtet, selbst immer noch unter dem Bann des Machtbeweises stehend, den dieses zerbrechliche Wesen erbracht hatte. Dieser Mensch war gewandelt, wahrhaftig! Erschöpft von der Magie, die durch seinen sterblichen Körper gerauscht war, hatte er auf dem nackten Boden gekauert, in der Hand noch die Phiole, in der das Maliande eingefangen gewesen war. Kaum dass er in den Hallen erschienen war, hatte er auf den Boden gespien. Aber das hatte den Eindruck, den seine Gabe hei Resilir hinterlassen hatte, nicht im Geringsten geschmälert. Der Dämonenbeschwörer wusste nur allzu gut, welchen Preis man für den Einsatz der Magie zu zahlen hatte.
Resilir lächelte unwillkürlich. Dieses Wesen, das nur aus einem Haarwust und aufgerissenen Augen zu bestehen schien, hatte sich augenfällig darum bemüht, sich die Furcht nicht anmerken zu lassen, die Resilirs Anblick ihm einjagte. Und doch war er unfähig gewesen, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen. Dabei hatte er in diesem Moment Resilirs Welt auf den Kopf gestellt. Die Brust des Jungen hatte sich im schnellen Wechsel gehoben und gesenkt, denn die Lungen der Menschen waren nicht für diese Tiefen gemacht. Die allgegenwärtige Hitze hatte seine Wangen rot gefärbt und ihm eine glänzende Schicht auf Stirn und Lippen gezaubert.
Resilir war immer noch hin- und hergerissen. Was hatte ihn nur mehr berührt? Der Anblick eines Sterblichen in seinen Hallen oder der unleugbare Beweis, dass die Magie von Rokals Lande im Wandel begriffen war? Nun, so oder so — es lief aufs Gleiche hinaus: Die Tage des Verbundes von Olomin waren gezählt, die Magie beschritt einen neuen Weg. Viel zu lange hatten die einzelnen Clans sich an ihren magischen Fähigkeiten ergötzt wie ein Haufen verwöhnter Kinder an ihrem Spielzeug. Ein jeder raffgierig das Seine belauernd. Unfähig, einen Blick in die Zukunft zu tun.
Erneut atmete Resilir tief ein und bemerkte fasziniert, wie seine Lungen von einem schmerzenden Stich zerschnitten wurden. Ja, die Spanne der Vorherrschaft war erschöpft, und er würde der willige Helfer der Magie sein, der das Rad der Zeit beschleunigte. Der Verbund von Olomin würde ohne seine lenkende Hand zerfallen, so wie er es dem Orden vorhergesagt hatte, nachdem er das Ausmaß der menschlichen Magie gesehen hatte. Aber dabei würde Resilir es nicht bewenden lassen ...
Als ein aufdringlicher Geruch in Resilirs Nüstern stieg, drehte er den Kopf leicht zur Seite. In seinem Schatten stand Brat, der Anführer seiner Orkmeute.
»Und, hast du unseren Besucher und das Geschenk, das ich ihm mitgegeben habe, wohlbehalten bis an die Grenzen meines Reiches begleitet?«
Zur Antwort erklang lediglich ein Grunzen.
Stur starrte die niedere Kreatur auf den Gewandsaum seines Meisters, der unerklärlicherweise den Boden berührte. Resilir konnte die zäh fließenden Gedanken hinter der verhornten Stirn lesen: Bedeutet ein auf dem Boden stehender Meister Schwäche? Könnte Brat ihn mit einem tückischen Tritt dorthin, wo er die Fußgelenke vermutete, zum Straucheln bringen? Wie würde Brat sich als Meister dieser Hallen machen?
Im nächsten Augenblick schon zuckte der verwachsene Ork schuldbewusst zusammen und zog den Kopf zwischen die knochigen Schultern.
Allerdings zeichnete sich auf Resilirs Gesicht nicht etwa Zorn Tiber die verwerflichen Gedanken seines Sklaven ab, sondern nur aufrichtiges Erstaunen. Ein Tag voller Neuigkeiten, und nach so langer Zeit des Stillstands taten sich auf einmal Wege auf, die zwar noch verborgen waren, aber Resilir, der mächtigste Dämonenbeschwörer des Westgebirges, würde sie ohne Zögern beschreiten. Heute hatte er den ersten Schritt getan, nun würde er zu einem Sprung ansetzen, der Rokals Lande in seinen Festen erzittern lassen würde.
»Brat, du solltest deine Meute zusammentrommeln und zusehen, dass ihr eiligst die Hallen verlasst.« Erfüllt von kindlicher Begeisterung schenkte Resilir dem Ork ein Lächeln, das diesen zitternd zurückweichen ließ. »Ich werde die Kraft meiner Magie beschwören und in eine Form gießen. Ich glaube nicht, dass diese Hallen so bald wieder der passende Ort für einen Ork sein werden, dessen Haut und Klauen sich der reinigenden Kraft des Feuers nicht zu widersetzen vermögen.«
Mit einem viehischen Quieken landete Brat auf seinem Hinterteil, doch rasch wie eine Spinne hatte er seine Gliedmaße wieder geordnet und krabbelte davon.
Währenddessen ließ Resilir ein letztes Mal seinen Blick über die unterirdischen Hallen gleiten, die ein Zuhause und zugleich ein Gefängnis gewesen waren, wie er nun erkannte. Dann schloss er die Augen, atmete tief ein und stieg in jene Regionen hinab, in denen die Magie beheimatet war.
© Goldmann Verlag
Einem plötzlichen Drang folgend, legte er die Macht wie einen Mantel ab und ließ die Empfindungen auf sich einströmen. Augenblicklich breitete sich in seinem Kopf ein Druckgefühl aus, und die flimmernde Luft drohte die Atemwege zu versengen. Zischen, Grollen, Orkgeschrei erfüllten seine Ohren. Die Atmosphäre verdichtete sich bedrohlich, legte sich wie ein elektrisierender Film auf die Haut.
Das also hatte dieser Mensch gefühlt, wie wunderbar.
Resilir hatte ihn ganz genau beobachtet, selbst immer noch unter dem Bann des Machtbeweises stehend, den dieses zerbrechliche Wesen erbracht hatte. Dieser Mensch war gewandelt, wahrhaftig! Erschöpft von der Magie, die durch seinen sterblichen Körper gerauscht war, hatte er auf dem nackten Boden gekauert, in der Hand noch die Phiole, in der das Maliande eingefangen gewesen war. Kaum dass er in den Hallen erschienen war, hatte er auf den Boden gespien. Aber das hatte den Eindruck, den seine Gabe hei Resilir hinterlassen hatte, nicht im Geringsten geschmälert. Der Dämonenbeschwörer wusste nur allzu gut, welchen Preis man für den Einsatz der Magie zu zahlen hatte.
Resilir lächelte unwillkürlich. Dieses Wesen, das nur aus einem Haarwust und aufgerissenen Augen zu bestehen schien, hatte sich augenfällig darum bemüht, sich die Furcht nicht anmerken zu lassen, die Resilirs Anblick ihm einjagte. Und doch war er unfähig gewesen, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen. Dabei hatte er in diesem Moment Resilirs Welt auf den Kopf gestellt. Die Brust des Jungen hatte sich im schnellen Wechsel gehoben und gesenkt, denn die Lungen der Menschen waren nicht für diese Tiefen gemacht. Die allgegenwärtige Hitze hatte seine Wangen rot gefärbt und ihm eine glänzende Schicht auf Stirn und Lippen gezaubert.
Resilir war immer noch hin- und hergerissen. Was hatte ihn nur mehr berührt? Der Anblick eines Sterblichen in seinen Hallen oder der unleugbare Beweis, dass die Magie von Rokals Lande im Wandel begriffen war? Nun, so oder so — es lief aufs Gleiche hinaus: Die Tage des Verbundes von Olomin waren gezählt, die Magie beschritt einen neuen Weg. Viel zu lange hatten die einzelnen Clans sich an ihren magischen Fähigkeiten ergötzt wie ein Haufen verwöhnter Kinder an ihrem Spielzeug. Ein jeder raffgierig das Seine belauernd. Unfähig, einen Blick in die Zukunft zu tun.
Erneut atmete Resilir tief ein und bemerkte fasziniert, wie seine Lungen von einem schmerzenden Stich zerschnitten wurden. Ja, die Spanne der Vorherrschaft war erschöpft, und er würde der willige Helfer der Magie sein, der das Rad der Zeit beschleunigte. Der Verbund von Olomin würde ohne seine lenkende Hand zerfallen, so wie er es dem Orden vorhergesagt hatte, nachdem er das Ausmaß der menschlichen Magie gesehen hatte. Aber dabei würde Resilir es nicht bewenden lassen ...
Als ein aufdringlicher Geruch in Resilirs Nüstern stieg, drehte er den Kopf leicht zur Seite. In seinem Schatten stand Brat, der Anführer seiner Orkmeute.
»Und, hast du unseren Besucher und das Geschenk, das ich ihm mitgegeben habe, wohlbehalten bis an die Grenzen meines Reiches begleitet?«
Zur Antwort erklang lediglich ein Grunzen.
Stur starrte die niedere Kreatur auf den Gewandsaum seines Meisters, der unerklärlicherweise den Boden berührte. Resilir konnte die zäh fließenden Gedanken hinter der verhornten Stirn lesen: Bedeutet ein auf dem Boden stehender Meister Schwäche? Könnte Brat ihn mit einem tückischen Tritt dorthin, wo er die Fußgelenke vermutete, zum Straucheln bringen? Wie würde Brat sich als Meister dieser Hallen machen?
Im nächsten Augenblick schon zuckte der verwachsene Ork schuldbewusst zusammen und zog den Kopf zwischen die knochigen Schultern.
Allerdings zeichnete sich auf Resilirs Gesicht nicht etwa Zorn Tiber die verwerflichen Gedanken seines Sklaven ab, sondern nur aufrichtiges Erstaunen. Ein Tag voller Neuigkeiten, und nach so langer Zeit des Stillstands taten sich auf einmal Wege auf, die zwar noch verborgen waren, aber Resilir, der mächtigste Dämonenbeschwörer des Westgebirges, würde sie ohne Zögern beschreiten. Heute hatte er den ersten Schritt getan, nun würde er zu einem Sprung ansetzen, der Rokals Lande in seinen Festen erzittern lassen würde.
»Brat, du solltest deine Meute zusammentrommeln und zusehen, dass ihr eiligst die Hallen verlasst.« Erfüllt von kindlicher Begeisterung schenkte Resilir dem Ork ein Lächeln, das diesen zitternd zurückweichen ließ. »Ich werde die Kraft meiner Magie beschwören und in eine Form gießen. Ich glaube nicht, dass diese Hallen so bald wieder der passende Ort für einen Ork sein werden, dessen Haut und Klauen sich der reinigenden Kraft des Feuers nicht zu widersetzen vermögen.«
Mit einem viehischen Quieken landete Brat auf seinem Hinterteil, doch rasch wie eine Spinne hatte er seine Gliedmaße wieder geordnet und krabbelte davon.
Währenddessen ließ Resilir ein letztes Mal seinen Blick über die unterirdischen Hallen gleiten, die ein Zuhause und zugleich ein Gefängnis gewesen waren, wie er nun erkannte. Dann schloss er die Augen, atmete tief ein und stieg in jene Regionen hinab, in denen die Magie beheimatet war.
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Autoren-Porträt von Thea Lichtenstein
Thea Lichtenstein ist das Pseudonym der Autorin Tanja Heitmann. Sie lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland und arbeitet derzeit an der Fortsetzung ihres Debütromans 'Maliande'. "Das erste Buch, das mich als Kind in seinen Bann schlug, war Michael Endes phantastischer Roman 'Die unendliche Geschichte'. Eine wunderschöne Ausgabe, in deren roten Umschlag das Auryn geprägt war. Drachen, Sphinxen, Werwölfe... aber hinter all diesen Abenteuern verbarg sich noch etwas anderes, kaum greifbares, das nie aufgehört hat, mich zu locken." Thea Lichtenstein
Bibliographische Angaben
- Autor: Thea Lichtenstein
- 2008, 448 Seiten, Maße: 13,5 x 20,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Arkana
- ISBN-10: 344246711X
- ISBN-13: 9783442467112
Rezension zu „Maliande - Der Ruf des Drachen “
"Die Autorin [schafft] eine zauberhafte Kulisse für eine tiefe Liebe, für viel Dramatik und Gefühl"
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