Meilenweit bis ans Ziel

Der Software-Entwickler Lewis hat eine Pechsträhne. Zuerst verliert er seinen Job und dann verlässt ihn sein Partner. Zu allem Überfluss geizt sein verhasster Nachbar Chester nicht mit dummen Sprüchen. Am liebsten würde er besagten Nachbarn nie wiedersehen aber das Schicksal hat andere Pläne. Lewis wird eine Stelle als Pfleger bei Chester angeboten und aufgrund seiner finanziellen Situation kann er nicht ablehnen. Ebensowenig kann er Chesters letzten Wunsch ablehnen. Er soll den alten kranken Mann meilenweit nach Arizona zu seiner Ex-Frau fahren. Je länger sie unterwegs sind, desto mehr kann Lewis hinter Chesters grummelige Fassade blicken....

Catherine Ryan Hyde gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen. Auch mit diesem Werk hat sie mich mit ihrem ruhigen, schlichten und trotzdem fesselnden Schreibstil wieder tief berührt.
Lewis und Chester sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Lewis ist noch jung, aber aufgrund seiner Pechsträhne gerade alles andere, als positiv eingestellt. Durch die Zeit mit Chester lernt er sich selbst immer besser kennen und andere Menschen so sein zu lassen wie sie sind, ohne sie zu verurteilen. Chester ist alt, krank und hat bisher noch jeden Pfleger vergrault. Was hat ihn dazu bewogen, so mürrisch zu werden? Die Autorin lässt erkennen, dass es am Ende alles nur Menschen mit ihren Schicksalen sind. So wurde mir auch der griesgrämige Chester schnell sympathisch.
Geschichte und Charaktere sind -typisch für die Autorin- besonders und berührend. Wenn ich Bücher von Catherine Ryan Hyde lese, ist es wie ein Ankommen im Hier und jetzt. Ich gebe gerne fünf Sterne und freue mich schon auf das nächste Buch!

Lewis Madigan verliert eigentlich an einem Tag alles. Seinen Job und seinen Partner. Sein Nachbar Chester Wheeler ist eine Nervensäge und geht ihm gehörig auf die Nerven. Er hat schon einige Pflegrinnen vergrault und seine Tochter Ellie ist verzweifelt. Sie bietet Lewis die Stelle an und sagt, dass sie ihn gut bezahlen werde. Er nimmt die Stelle als Pfleger für den im Rollstuhl sitzenden Chester an. Chester hat einen letzten Wunsch, bevor er sterben wird. Er möchte zu seiner Ex-Frau nach Arizona fahren. Auf dieser Fahrt erkennt Lewis immer mehr den verletzlichen Menschen. Chester kämpft mit seiner Vergangenheit die schmerzlich zu schein scheint. Nach jedem Tag fragt sich Lewis auf was er sich da eingelassen hat. Er kommt an seine körperlichen und geistigen Grenzen. Dieses Buch ist fantastisch zu Lesen und erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Der Roman hat es wirklich in sich. Es ist eine emotionale Reise in die Vergangenheit und der Versuch Fehler wieder gut zu machen. Er ist sehr bewegend und mitfühlend geschrieben und hat mich nicht so wirklich wieder losgelassen. Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Lewis macht gerade eine schwierige Zeit durch- Job weg , Geld weg und keine Perspektive. Da nimmt er den Job als Pfleger bei seinem Nachbarn Chester an. Chester ist ein grantiger und unzufriedener alter Mann, der nur noch einen Wunsch hat - er will in seine Vergangenheit reisen und seine Ex Frau treffen. Die beiden ungleichen Männer machen sich auf eine Reise , die ihr Leben verändert aber auch ihre Ansichten überdenken lässt. Ich habe Lewis für seine Art mit Chester umzugehen bewundert , denn manchmal war der echt drüber. Klar hat er es nicht leicht, aber an vielen Sachen ist er selbst schuld. Die Reise der beiden war so mitfühlend aber auch berührend geschrieben und hat mich selbst oft zum Nachdenken gebracht. Er ist sehr mitreißend geschrieben und hatte am Ende noch so manche Überraschung für mich parat. Mein Fazit - Gegensätze können sich auch ergänzen und sich positiv aufeinander auswirken um etwas in seinem Leben zu verändern.

Catherine Ryan Hyde hat schon viele Romane geschrieben, in der es um Annäherung zwischen den Menschen geht. Das ist ein Hauptthema von ihr.
Im vorliegenden Roman ist es der junge Lewis, der pleite und verlassen ist und daher einwilligt, seinen alten, schwerkranken Nachbarn Chester zu pflegen, obwohl der unausstehlich ist. Ein echter grumpy old man.
Es ist anfangs nicht einfach, doch Chester letzter Wunsch ist, dass Lewis ihn im Wohnmobil nach Arizona fährt. Dort will er ein letztes mal seine Exfrau sprechen.
Auf der Fahrt raufen die ungleichen Männer sich zusammen und es entsteht ein Verstehen.

Das Thema und der Verlauf ist keineswegs neu. In Büchern und Film gab es so was schon oft, aber wenn es gut gemacht ist, funktioniert es doch immer wieder.

Der Roman ist flüssig und spannend zu lesen, wie man es von der Autorin gewohnt ist.

Schließlich schließt man sich als Leser dem Gruß des Originaltitels So long, Chester Wheeler an.